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Post by Fabrizio on Nov 27, 2015 16:30:45 GMT
Es war ein unangenehm kühler und feuchter Wind, der seit Tagen die Bucht von Genua im Griff hatte und den Sterblichen bitter in die Knochen fuhr. Anlandiger Wind, der sich vielleicht zu den ersten Stürmen auswachsen würde. Man würde sehen. Der Wind hatte die Magdalena in den sicheren Hafen getrieben. Und nun hielt er sie hier länger gefangen als dem Kapitän lieb war. Es kribbelte ihm bereits nervös in den Fingern. Fabrizio ballte kurz die Faust, um die abstruse Geistesregung abzuschütteln. Er war zu lange unter Menschen gewesen. Nur ein phantomhafter Hauch von Leben. Er lächelte. Nun war es Zeit die Seinen zu besuchen. Platealonga, das Revier der Vielen. Inzwischen war die Lange Straße auch ihm bekannt geworden wie eine alte Hafenhure. Aber er war nicht naiv. Fabrizio wusste, dass er bisher nur an der Oberfläche gekratzt hatte. Und er wusste, dass es galt Bündnisse zu knüpfen um hier auf Dauer bestehen zu können. Dieses Wissen hatte ihn an einen Ort geführt, den er bisher sehr bewusst möglichst gemieden hatte: Das Hauptquartier der Miliz.
Mit einem plötzlichen Ruck löste Fabrizio sich von der Häuserwand, an die er sich gelehnt hatte, und spazierte selbstbewusst direkt auf das Eingangstor des Gebäudes zu. Höflich stellte er sich den Wachhabenden als Triarch Fabrizio Begado vor. Und mit unterschwelliger Bestimmtheit bat er schlicht darum einen gewissen Pietro sprechen zu wollen. Vielleicht würden die Wachen ihn erkennen als jenen Kapitän der Magdalena, jenen Freibeuter, der sich mit seiner Mannschaft an den eher einschlägigen Orten des Viertels herumtrieb von Zeit zu Zeit. Aber vielleicht auch nicht, immerhin schien in den Jahren seitdem das vermeintliche Piratenschiff das erste mal in die Bucht lief, eigentlich nichts spannendes mehr passiert zu sein.
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Post by Alerio on Nov 27, 2015 21:54:36 GMT
Die Wachen betrachteten den Seemann misstrauisch. Den Namen hatten sie schon mal irgendwo gehört, doch wirklich den Finger drauf legen, konnten sie auch nicht. Also holten sie einfach Pietro. Der ehemalige Söldner bekam des öfteren seltsamen Besuch. Mönche, Nordmänner, Seeleute. Es wurde schon gemunkelt unter den Männern, doch er meinte einfach, dass er Informationen zu Verbrechen einhole. Nichts besonderes also und dagegen konnte man nicht wirklich etwas sagen. Also kümmerte es die Wachen nicht wirklich, als Pietro den Kapitän mit hinein nahm.
Der Ghul nickte dem Lasombra grüßend zu. Nickend nur, da sie nicht allein waren. An den Türen standen Wachen und auch aus den Nebenräumen konnte man Stimmen vernehmen. "Seid gegrüßt, Kapitän. Ich weiss wer ihr seid. Habt ihr eine Nachricht, die ich weiterleiten soll?" fragte er leise.
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Post by Fabrizio on Nov 28, 2015 17:07:06 GMT
Fabrizio war erfreut darüber wie reibungslos er vorgelassen wurde. Möge dies ein gutes Licht auf das weitere werfen, so hoffte er. Und auch das Nicken des Ghuls schien dem Lasombra dann auch vorerst genüge zu tun, denn er zeigte keine Regung des Missfallens. Stattdessen machte er recht pragmatisch sein Anliegen klar, selbstverständlich ebenfalls leise wie es hier wohl der Situation angemessen war. "Seid gegrüßt. - Durchaus, ich möchte mich gerne mit deinem Herrn treffen."
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Post by Alerio on Nov 28, 2015 18:31:19 GMT
Was sonst, dachte der Ghul, nickte aber verstehend: "Habt ihr einen Ort und Zeit im Sinn oder soll Alerio diese festlegen?" Dann fügte er noch hinzu: "Verweilt ihr auf eurem Schiff oder kann ich euch an einem anderen Ort antreffen um die Antwort zu überbringen?"
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Post by Fabrizio on Nov 28, 2015 19:07:14 GMT
Was sonst dachte sich auch Fabrizio und ergänzte seine Nachricht entsprechend nüchtern.
"Ich verlasse mich dabei ganz auf die Weisheit und Gastfreundschaft eures Herrn. Ihr dürft mich auf meinem Schiff kontaktieren."
Daraufhin würde Fabrizio sich höflich aber knapp verabschieden und gespannt auf die Reaktion Alerios warten.
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Post by Alerio on Nov 28, 2015 21:12:11 GMT
"Dann werde ich das tun, so bald ich mit ihm gesprochen habe." antwortete der Ghul und brachte den Vampir zur Tür.
Später in der Nacht suchte er seinen Herren auf um ihm von Fabrizios Erscheinen zu berichten. Dieser war äußerst überrascht von seinem Clansbruder zu hören, war es doch schon Jahre her, seit sie sich begegnet waren. Und er wusste gar nicht mehr wie dieses Treffen eigentlich ausgegangen war. Nur dass es nicht wirklich gut lief.
Schon in der nächsten Nacht begab sich der Milizionär zur Magdalena, die im Hafen ankerte und verlangte deren Kapitän zu sprechen. Die Nachricht die er überbrachte war kurz und einfach.
Alerio lud ihn in 3 Nächten zu sich nach Hause ein. Pietro würde ihn vor Mitternacht am Milizhauptquartier erwarten.
In eben dieser Nacht saß der Ghul vor dem Haus der Miliz auf einer Bank und wartete auf den Lasombra.
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Post by Fabrizio on Nov 29, 2015 10:59:03 GMT
Pietro hatte keine Probleme damit die Nachricht zu überbringen, die Schiffswache hatte ihn direkt zum Kapitän geführt, der gerade auf Deck stand und etwas starr auf die Bucht hinaus blickte. Fabrizio bestätigte dann auch schlicht sein kommen. In drei Nächten also, die Zahl war zu symbolisch um nicht ausschließlich der Etikette zu dienen. Die Etikette des Wartens, Feinheiten die er sich hier in Genua immernoch aneignen müsste.
Zu besagter Zeit erreichte Fabrizio schließlich den wartenden Milizionär. Der Kapitän hatte sich in die überrschend schäbige Kleidung eines einfachen Seemannes gehüllt, nur ergänzt durch einen löchrigen muffigen Umhang den er übergeworfen hatte. Alerio hatte ihn also zu sich nach Hause, in seine Zuflucht, geladen. Entsprechend kam Fabrizio selbstverständlich unbewaffnet. Alerio war ihm stets in der Gestalt eines verdreckten Straßenjungen erschienen, somit erschien Fabrizio auch seine Verkleidung angemessen, da ihn eine entsprechende Zuflucht erwarten dürfte.
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Post by Alerio on Nov 29, 2015 11:55:46 GMT
Wenn Fabrizio eine heruntergekommen Ruine erwartet hatte, dann wurde er enttäuscht. Pietro brachte ihn einige Straßen weiter zu einem kleinen Haus, dass sich in einen Straßenzug aus anderen Wohnhäusern schmiegte. Es war nicht ganz so veraltet wie die Nachbarhäuser aber dennoch sichtbar in die Jahre gekommen.
Pietro öffnete die Eingangstür und hielt diese dem Seemann offen. So bald er eingetreten war, würde Fabrizio sich in einem Wohnraum befinden. Auf der linken Seite befand sich die Kochstelle mit Esstisch und Stühlen, auf der rechten Seite ein kleiner Kamin mit gemütlicher Sitzecke davor. Im Kamin brannte ein Feuer und erhellte den Raum mit einem warmen orangenen Licht. Gegenüber der Tür ging ein Flur ab, der im Dunkel lag.
Der Herr des Hauses stand in gebührendem Abstand zu dem Kamin und drehte sich zu den beiden um, als sie eintraten. Auch Alerio trug zweckmäßige grobe Kleidung, nur seinen Umhang hatte er im Haus natürlich nicht an. Auch war seine Kleidung sauberer als sonst.
"Guten Abend, Fabrizio" begrüßte der kleine Lasombra den großen und kam auf ihn zu. "Setzt euch doch." sagte er und bot ihm einen Stuhl an dem Esstisch an. Pietro würde den Mantel des Kapitäns entgegen nehmen, sollte er diesen ablegen wollen. Alerio selbst setzte sich ihm gegenüber, während Pietro sich dann auf die andere Seite des Raumes vor den Kamin verziehen würde.
Alerio wusste, dass es nach Ettikette üblich war, dem Gast eine Erfrischung anzubieten. Doch er hielt nicht viel davon Menschen wie guten Wein zu handeln. Und so erwähnte er nichts davon.
"Ich bin überrascht, dass ihr euch meldet. Es ist einige Jahre her, seit unserem letzten und ersten Treffen. Wie ist es euch so ergangen?"
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Post by Fabrizio on Nov 29, 2015 12:39:36 GMT
Fabrizio merkte sich ohne großes herumschauen den Weg, hier in Platealonga kannte er sich inzwischen gut genug aus um das Haus auch später ohne Probleme wieder finden zu können.
Tatsächlich war Fabrizio dann etwas überrascht über die gemütliche bürgerliche Zuflucht des Straßenjungen. Jedoch sicher ein gutes Versteck, hier würde niemand einen Straßenjungen suchen. Andererseits war dies vielleicht auch nur eine von vielen Zufluchten des Lasombras. In einer Stadt wie Genua gewiss keine schlechte Idee. Wie beiläufig streifte der Seemann dann in der Wohnstube seinen gänzlich unpassenden Umhang ab und ließ ihn sich von dem Ghul abnehmen.
"Guten Abend, Liktor Alerio." Begrüßte auch Fabrizio sein Gegenüber, allerdings unterstützt durch ein ehrerweisendes senken des Hauptes. Dann kam er auch dem Angebot nach und setzte sich. Eine Erfrischung indes schien er nicht zu erwarten, jedenfalls ließ er sich dies zumindest nicht anmerken. Und auch die erwähnte Überraschung über seinen Besuch ließ er offenbar unkommentiert.
"Ich war lange auf hoher See, wenig in der Stadt. Dennoch konnte ich mich inzwischen wohl einigermaßen einrichten. - Ich denke, es ist nun an der Zeit, dass ich mich etwas mehr zum Wohle der Domäne einbringe." Auch wenn es noch nach beiläufigem Plaudern klang, war hier wohl bereits der Grund seines Hierseins angeklungen.
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Post by Alerio on Nov 29, 2015 15:11:34 GMT
"Das ist schön zu hören. An was hattet ihr denn gedacht? Und wie kann ich euch dabei behilflich sein?" Denn deshalb war sein Bruder sicherlich hier.
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Post by Fabrizio on Nov 29, 2015 18:27:35 GMT
Das würde ein harter Brocken werden dieser vorsichtige kleine Lasombra, da stand er seiner Schwester in nichts nach. Wie die beiden wohl überhaupt zueinander standen? Ädilen und Liktoren waren ja generell nicht gerade die besten Freunde wie Fabrizio bisher vernehmen konnte.
"Nun, deswegen bin ich hier. - Ihr als Liktor habt sicherlich die beste Übersicht darüber, wie der Domäne am besten geholfen wäre. Vielleicht könntet ihr ja sogar noch ein paar helfende Hände bei einer eurer eigenen Aufgaben gebrauchen? Meine Hand jedenfalls ist euch und euren Freunden hiermit offen entgegengestreckt." Ergreift die günstige Gelegenheit und es wird euch nicht zum Nachteil gereichen, mag wohl noch in seiner Mimik zum Ende ungesagt mitschwingen.
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Post by Alerio on Nov 30, 2015 20:11:00 GMT
Und Alerio würde diese Gelegenheit ergreifen. Es geschah nicht oft, dass ihm mal jemand Hilfe anbot und Arbeit gab es viel.
„Das freut mich sehr. Nun es gibt einige Baustellen. Viele um die ich mich selbst noch nicht kümmern konnte. Als Liktor ist es unter anderem meine Aufgabe für eine sichere Domäne zu sorgen. Eine Domäne in der sich die Herde nicht gegenseitig umbringt. Die herrschende Gewalt und verbrechen einzudämmen, wäre ein wichtiger Punkt...aber an sich kümmert sich da die Miliz drum und ich glaube, das würde auch nicht ganz in euer Aufgabengebiet fallen." korrigierte er sich nach, während er sprach.
"Zweiter Punkt wäre aber die Armut zu bekämpfen, damit die Menschen gar nicht erst dazu übergehen Verbrechen zu begehen. Dies ist ein schwieriger Punkt, der nicht so leicht aus der Welt zu schaffen ist. Die offensichtlichste Möglichkeit ist es wohl, den Menschen Arbeit zu geben. Anständige Arbeit, von der sie leben können. Könntet ihr das? Arbeitsplätze beschaffen?" Er musterte den Seemann abschätzend, dann schien ihm etwas einzufallen.
"Mir wurde vor einigen Jahre ein Vorschlag zugetragen. Es ging darum in Platealonga mehr Fischer anzusiedeln. Ihr seid natürlich kein Fischer, aber Seemann, ich schätze ihr habt in diesem Metier mehr Kenntnis als ich, daher erscheint dies als eine Aufgabe, derer ihr vielleicht gewachsen seid?" fragte er interessiert und hob eine Augenbraue.
"Dann arbeiten wir Liktoren gerade an einem Kampf- und Übungsplatz für unsere Art. Dafür bräuchten wir einige Hände die anfassen. Verschwiegene Hände natürlich, oder leichtgläubige." sagte er grinsend.
Dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und dachte nach, ob ihm noch etwas einfiel.
"Die Domäne sollten natürlich auch nach außen geschützt werden. Ich weiss nur leider nicht wie es da derzeit mit Schiffen aussieht. Solltet ihr Interesse daran haben in diese Richtung zu gehen, dann müsstet ihr wohl mit unserer Schwester sprechen."
Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu: "Ihr seid Freibeuter, nicht wahr? Gehe ich also recht in der Annahme, dass ihr euch mehr im kriminellen Untergrund bewegt?" Er hatte eigentlich keine Zweifel daran.
"Was sind eure Stärken? Und habt ihr noch andere Interessen? Politik? Handel? Kirche?"
Er hatte seinen Bruder nun wahrlich mit Gerede überschwemmt. Würde für den Piraten etwas dabei sein, was ihm entgegen kam?
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Post by Fabrizio on Dec 2, 2015 20:37:22 GMT
Wahrlich überschwemmt, aber Fabrizio kannte sich aus mit tückischen Sturmfluten und so hatte sich seine erste Überraschung doch schnell wieder gelegt. Interessiert war er also den Ausführungen Alerios gefolgt, ohne Anmerkungen oder Unterbrechungen, ziemlich höflich für einen Piratenkapitän der einem kleinen Jungen gegenübersahs würde es einem Aussenstehenden erscheinen. Als Alerio schließlich mit so vielen Fragen geendet hatte, musste Fabrizio sich ersteinmal einen Moment nehmen um all dies wirken zu lassen. Es herrschten einige lange Momente der Stille bevor Fabrizio seinem Clansbruder schließlich Rede und Antwort stand.
"Meine Interessen sind recht pragmatisch, so lange es den gegebenen Zielen dient kann ich mich wohl für so ziemlich alles begeistern. Auch meine Stärken müssen wohl recht vielschichtig sein, auf einem Schiff weit draußen und auf sich gestellt muss man so einiges selbst bewältigen können. Wie ihr euch denken könnt scheue ich den Kampf nicht wenn es darauf ankommt, außerdem verstehe ich durchaus auch ein wenig davon Waren zu veräußern, immerhin bestreite auch ich damit mein Auskommen, wenngleich ich mich deswegen noch lange nicht als Händler bezeichnen würde."
Wieder überlegte er kurz. "Der kriminelle Untergrund..." so wiederholte er erst nachdenklich und dann mit einem dezent amüsierten Funkeln in den Augen "Wohl weniger als ihr annehmen mögt. Ich halte mich weitgehend aus solchen Machenschafften heraus in Genua, dies ist nicht mein - wie soll ich sagen - Revier. Allerdings versuche ich mich immer auf dem Laufenden zu halten, vielleicht könnte ich euch also zumindest in dem ein oder anderen konkreten Fall mit Informationen versorgen. Wendet euch also ruhig an mich, solltet ihr euch umhören wollen in diesen Kreisen."
Diesmal nur eine kurze Pause. "Dann habt ihr noch Arbeiten an einem geheimen Kampf- und Übungsplatz erwähnt. Was für Arbeiten müssen denn dort erledigt werden? Und, wenn ihr die Nachfrage verzeiht, was hat es denn mit diesem Platz auf sich? Ich höre das erste mal von dergleichen Einrichtung in einer Domäne."
Vor der Antwort Alerios schloss Fabrizio dann aber noch direkt seine Einschätzung der Vollständigkeit halber ab. "Aber davon abgesehen reizt mich tatsächlich euer Vorschlag die Fischer betreffend. In welchem Zusammenhang steht denn diese Idee verstärkt Fischer nach Platealonga anzusiedeln, wer hat euch den Vorschlag denn zugetragen?" Es machte für Fabrizio wohl durchaus noch einen gewissen Unterschied ob dieser Vorschlag etwa von der Prinzessin selbst oder aber zum Beispiel von irgendeinem ambitionierten Menschen käme.
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Post by Alerio on Dec 3, 2015 21:26:52 GMT
Alerio war etwas überrascht, dass sein Clansbruder so unspezifisch und offen für alles war. Er konnte sich also für alles interessieren und besaß allerlei Stärken? Na da war er gespannt was dabei herauskommen würde. Immerhin sollte es so nicht schwer sein, etwas sinnvolles für ihn zu finden.
Der kleine Lasombra schaute Fabrizio musternd an, als dieser meinte sich aus dem Untergrund herauszuhalten. Dann lächelte er amüsiert. "Schade" war das einzige, was er dazu sagte.
"Brimir Böggvisson vom Clan des Tieres hatte die Idee eine Art Arena zu bauen. Einen Platz wo unsereins ungestört trainieren kann oder auch Streitigkeiten austragen, wenn Bedarf danach besteht. Anders als im Elysium sind Kämpfe erlaubt und gewollt. Unter Aufsicht selbstverständlich. Und es ist möglich diesen Kämpfen als Zuschauer beizuwohnen. Dieser Platz soll in einer Höhle entstehen, fern der Stadt. Für diesen Ausbau werden Arbeiter benötigt, die Stein abtragen, graben, Geröll fortschaffen, so etwas in der Art. Arbeit die hauptsächlich Körperkraft und Ausdauer erfordert. Kein Uneingeweihter darf natürlich erfahren was dort gebaut wird." Erinnerte er den anderen Lasombra noch einmal eindringlich.
"Der Vorschlag mit den Fischern kam von dem Brujah Josef Szökyel, einem Ädil. Es geht darum den Armen dieser Stadt mit etwas Geld unter die Arme zu greifen, indem man ihnen Ausrüstung, Boote und Nahrung stellt. Damit sollen sie sich dann selbst darum bemühen, sich etwas aufzubauen. Fischgründe gäbe es genug, weiter die Küste hinauf, wurde mir gesagt. Es wäre sinnvoll direkt eine ganze Gruppe zu nehmen, damit diese sich gegenseitig unterstützen. Mehrere Familien zum Beispiel. Diejenigen Mitglieder einer solchen Familie, die zu schwach, jung oder gebrechlich wären könnten sich immer noch um das Flicken der Netze und den Verkauf kümmern. So würden hoffentlich neue fleißige Arbeiter entstehen, die auch noch etwas zum Handel und Nahrungsbeschaffung beitragen." Es war ein guter Vorschlag, und er fragte sich gerade, warum er bisher nichts dafür getan hatte. "Ich mache euch nichts vor, es ist ein Verlustgeschäft, anfangs, doch anders als die Sterblichen haben wir Zeit und können warten, nicht wahr?"
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Post by Fabrizio on Dec 3, 2015 22:40:48 GMT
Ah, da gab es ganz überraschend einen wichtigen Namen zu merken: Josef Szökyel, der fehlende vierte Ädil. Nur ein kurzer Moment des besonderen Aufmerkens, dann war er auch bereits wieder beim eigentlichen Gedanken dieser Fischergeschichte.
"Ja, da habt ihr recht. Und mir gefällt die Idee, ich werde mich sehr gerne darum bemühen sie umzusetzen. Allerdings..."
Einen Moment unterbrach er sich und dachte nach, bevor er seinen Gedanken weiterspann. "Das Fischen auf See ist ein ernstzunehmendes Handwerk, gerade wenn davon eine Familie ernährt werden soll. Meint ihr ich könnte unter den verarmten Menschen genug Männer finden, die tatsächlich ihr Handwerk verstehen und denen es nur an der Ausrüstung fehlt? Sollte dem nicht so sein, könnte ich allerdings sicherlich auf meinen Reisen einige Männer dafür anwerben sich in Genua niederzulassen und den Einheimischen ihr Handwerk beizubringen."
Wieder überlegte er kurz, ließ seinen Blick etwas schweifen und sah dann wieder neugierig zu Alerio. "Ich könnte unter Umständen eure Hilfe dabei gebrauchen genügend freie Hütten oder Bauplätze für die Fischer zu finden hier in Platealonga und in Hafennähe. - Außerdem brauche ich ein Gelände am Wasser um die Fischerboote zu bauen die wir benötigen. Dafür sollte man eine richtige Werkstatt anlegen, es müssen gute Boote werden um in die Bucht hinaus zu segeln. Aber das sollte alles kein Problem werden, sobald ich einen Platz dafür finde. Ihr kennt nicht zufällig einen Küstenplatz im Schutz der Hafenanlagen den man nutzen könnte? Zur not müsste man etwas altes abreißen. Und wir werden viel Holz benötigen für den Bootsbau. Meint ihr Liktor Brimir könnte dafür sorgan, dass direkt bei Luccoli das nötige Holz geschlagen werden kann?" Ja, da hatte er sich bereits sehr in den Gedanken vertieft. Nun war es wohl an ihm seinerseits seinen Clansbruder mit Gerede zu überschwemmen.
Und er war nach einigem Zögern noch nicht fertig. Da war diese Arena. Er hatte hin und her überlegt ob er den Vorschlag wirklich bringen sollte, der Liktor schien auch persönlich sehr an den Menschen und ihrem Wohlergehen interessiert zu sein, jedenfalls wenn man sich die Art und Weise anhörte wie er über die Armen sprach. Trotzdem würde er es wagen, früher oder später würden sie so oder so an dieser Stelle aneinandergeraten wenn es denn ein Problem wäre.
"Wenn es nur um Körperkraft und Ausdauer geht bei diesem Höhlenbau, dann könnte ich dafür sorgen, dass wir vorübergehend sarazenische Sklaven für diese Arbeit bekommen. Die Sklaven werden dann später einfach weiter verschifft in die Mienen Afrikas, das dürfte der Geheimhaltung genüge tun." Gespannt beobachtete Fabrizio daraufhin die Reaktion Alerios, was er wohl von Sklaven hielt?
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