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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 13, 2014 11:13:54 GMT
Wenn man Dunkelheit suchte, dann suchte man auch an den Orten die wieder vom Licht erfüllt zu sein schienen. Die Basilica di San Siro hatte einen solchen Ruf. Ein Basilisk, ein Dämon aus den Höllen soll einst hier gehaust haben. Vertrieben von dem reinigenden Glauben eines Mannes.
Diese Gerüchte und Erzählungen hatten auch Phosoas Ort erreicht und so würde das Einhorn in einer Nacht ihre Schritte dorthin gelenkt haben. Eine schlichte Fassade der Kirche, der Rundgang, Phosoa lenkte ihre Schritte durch den äußeren Bereich der Kirche. Immer wieder glitten die schlanken Finger der Salubri über den Stein. Kurz verweilte sie bei dem Brunnen.
Letzt endlich lenkte sie ihre Schritte zu dem Friedhof, der direkt neben dem Kirchgebäude lag. Die antike Nekropole schien das Einhorn weit mehr zu interessieren, als die Kirche selbst. Hier verharrte sie immer wieder, niete nieder und schien zu lesen was auf den Steinen stand.
Wie immer war die in den Mantel gehüllte Gestalt ein kaum sichtbarer Schatten einige Meter hinter der Salubri. Es schien wieder zwei Säbel bei sich zu führen und einen Bogen. Mehr war kaum auszumachen, außer dass die Gestalt eher klein war. Kleiner als die Salubri war es sicher.
Phosoa selbst trug den Mantel offen, das Schwert aus fast schwarzem Damast war von außergewöhnlicher guter Qualität. Es trug auf Altgriechisch einen Schriftzug an der Scheide entlanglaufend, sonst war sehr schlicht gehalten. Das Kettenhemd war von einem weißen Wappenrock, mit einigen goldenen Dreiecken verziert, halb verdeckt, es trug Lederschienen an Armen und Beinen.
Sie kniete an einem der Gräber nieder, schien die Erde zu prüfen, zu schmecken und zu fühlen. Als würden sich dadurch vor ihrem Augen neue Geheimnisse enthüllen.
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Post by Maximinianus on Nov 13, 2014 13:49:05 GMT
Sie mochte bereits einige Momente dort sein und hatte schon ein wenig Strecke zwischen sich und den Eingang gebracht als man von dem entferteren Ende jemanden herannahen sah. Das schlechte Licht und die düstere Atmosphäre der Nekropole mochten zuerst auf nichts gutes schließen lassen, auch die düstere Kleidung der Gestalt, der sichere Gang, der so gar nicht zu jemandem zu passen schien der des Nachts über den Friedhof huscht, sowie das Tempo in dem er mehr daherschritt als das er schlich, taumelte oder rannte - etwas das die üblichen Gäste zu solch einer Uhrzeit taten - machten in augenfällig zu jemandem der hier nichts verloren hatte. Er hielt sich auf dem Hauptweg, als würde er die Nekropole nur kreuzen, sie als eine Art Abkürzung benutzen. In solchen Nächten, in denen Mörder, Vergewaltiger und Wegelagerer überall dort lauerten wo niemand sie in ihren Umtrieben stören würde, zeugte ein solches Verhalten von Wahnsinn oder einem Gottkomplex. Wenn man keine anderen Asse im Ärmel hätte.
Mit dem näherkommen entpuppte sich die Gestalt als Mönch. Hochgewachsen und nicht gerade eilig im Gang schien sie über etwas nachzudenken. Die Hände vor dem Körper verschränkt, wie Mönche es gerne einmal tun, kam sie erstaunlich dicht an die beiden anderen Gäste heran bevor sie inne hielt.
Der Mond enthüllte ein markantes Gesicht mitwachen Augen und einem abschätzig musternden Blick. Für die Waffen hatte er kaum einen Blick übrig, so als würde er soetwas an solch einem Ort erwarten, als wäre es auffälliger falls sie keine tragen würden.
Kurz hatte es so ausgesehen als ob er die beiden einfach passieren wollte, als er jedoch sah das die vordere, kniende Gestalt eine Frau war, die dazu noch eine Waffe trug war er stehengeblieben. Die schwarze Kutte zeichnete ihn als Benediktiner aus, der schmale Kreuzanhänger vor der Brust schien dies nur weiter zu bestätigen. Langsam, immer mehr Details in sich aufnehmend wanderte sein Blick von dem Schatten hinter ihr, über ihr fremdländisches Äußeres, zu der Erde die sie durch die Hand rieseln ließ. Ein kurzer Blick überflog den nahen Grabstein, überflog rasch die lateinische Inschrift und wanderte zu ihr zurück.
Der fragende Blick was sie zu dieser unchristlichen Uhrzeit, als Mitglied des schwachen Geschlechts, an einem solchen Ort verloren und wenn sie noch ein Dutzend Wächter dabei gehabt hätte, stand ihm quasi ins Gesicht geschrieben. Eine Augenbraue begann sich langsam nach oben zu ziehen.
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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 13, 2014 14:20:03 GMT
Phosoa schien den weiteren Gast auf dem Friedhof lange nicht zu bemerken, umso mehr durfte sich der Mönch sehr schnell der Aufmerksamkeit der kleineren Gestalt sicher sein. Folgte die Kapuzenöffnung sichtbar seinen Bewegungen und dem Näherkommen.
Das Einhorn blieb in der Hocke, die Erde zwischen den Fingern und öffnete langsam die Augen. Derweil konnte man nun erkennen, dass unter der Kapuze des Begleiters ein Schleier zu erkennen war, wie ihn die Wilden aus dem Orient zu tragen pflegten, den Gerüchten nach.
Die dunklen Augen blickten den Benediktiner an, nahmen Maß und ihn ihnen lag eine Ruhe und Selbstsicherheit, dass nichts daran komisch war, das eine Frau, zu dieser Zeit an diesem Ort war. Es gehörte sich ebenso. Einige Momente mochte zwischen ihnen nur Stille herrschen, eine absolute und vollkommende Stille.
Dann erhob sich Phosoa mit einer geschmeidigen Bewegung, die Kraft offenbarte und Körperspannung. Sie ließ die Erde achtlos fallen und nickte dann leicht, respektvoll, aber nicht mehr als das. „Ihr müsst Maximinianus sein, wenn die Worten des Luccio wahr gesprochen waren. Oder ihr seid einer seiner Brüder im Glauben.“ Sagte sie dann und die Stimme war kühl, selbstsicher und ruhig. Doch die Stimmfarbe offenbare einen angenehmen Timbre und war doch nicht sanft.
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Post by Maximinianus on Nov 13, 2014 14:55:35 GMT
Die Augenbraue wanderte wieder dorthin wo sie hergekommen war. Schloßen das Gesicht ab wie ein alter römischer Schlüssel. Der Blick, eben noch nach einer Erklärung fragend erkaltete und begann nun offensichtlich in ihrem Gesicht zu lesen. Im Geiste schien er zu zählen. Er startete jedoch nicht bei 1.
Es dauerte eine ganze Weile bis es eine weitere Regung gab, ein knappes Nicken dann machte er einen Schritt zurück und verneigte sich durchaus galant vor der exotischen Dame. Es schien als wäre er nicht immer nur ein Mönch gewesen.
"Maximinianus, Neugeborener des Clans der Könige, Kind des Giacomo di Camaiore Ahn des Clans der Könige zu Florenz, Kind des Platynus, Ahn des Clans der Könige und Seneschall der Domäne Parma, Kind des Gildo, Ahn des Clans der Könige und Voltumna des etruskischen Bundes, Kind des Caracallas, Ahn des Clans der Könige und Herrscher der Zwölf Städte, Kind des Lucius Tarquinius Priscus Ahnherr des Clans der Könige, Fürst des etruskischen Bundes und seiner Verbündeten, Kind Ventrues, erster seines Blutes und König der Könige, Kind Enoch des Weisen, Kind des Kain, des Vaters."
Während der Nennung seiner Ahnen beugte er den Rücken immer weiter durch, erreichte den Zenit als er den Ahnherren Lucius Tarquinius Priscus nannte und ließ die Stille die über Kain, den Vater hereinbrach für alles sprechen was davor passiert sein mochte. Nichtsdestotrotz schwang eine Erwartung in den tonleeren Augenblicken bis zu ihrer Erwiderung in der Stille mit.
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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 14, 2014 1:16:09 GMT
Das Einhorn lauschte den Worten die gesprochen wurden, so klar, so ruhig und es schien nicht viel darüber zu empfinden. Es legte den Kopf minimal schief und hob, nachdem der Ventrue geendet hatte, leicht die Hand, worauf sich die verhüllte Gestalt etwas zurückzog, die Umgebung mehr als die Kainskinder beachtete.
„Phosoa von Byzanz, genannt die Lichtbringerin, Neugeborene der Kinder Saulots, Kind des Ecuriel, genannt der erste Schlag, Ahnherr der Salubri, Kind von Neheketa, genannt die Dunkelsucherin, Kind von Uriel dem Wegbereiter, Kind von Samiel, genannt der Erste, Kind von Saulot, dem sanften Heiler, Kind von Enoch, dem ersten Herrscher, Kind von Kain, unser aller Vater.“ Sie trug die Namen ruhig vor, ohne jede Steigerung, ohne jede Hebung oder Senkung der Stimmlage. Es war eine Herkunft, ein Ausweis, an bestimmen des Ursprungs.
Einige Momente mochte die Stille zwischen ihnen Kraft gewinnen und all die Klischees und Vorstellung einer alten Nekropole mit sich bringen. Noch einmal verneigen tat sich Phosoa nicht. Die Haltung drückte eine Kraft und eine Sicherheit aus. „Ich grüße euch, werter Maximinianus. Ich entsende euch Grüße. Es freut und ehrt mich gleichfalls, dass wir uns hier begegnen. Bisher sind die Kainder Kains in der Domäne der hochverehrten Aurore rar gesät und ohne die Hallen eines heiligen Bodens ist es immer erfreulich weitere Mitglieder durch den Zufall zu treffen.“ Sagte sie dann nicht herzlich, aber ehrlich wirkend.
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Post by Maximinianus on Nov 14, 2014 9:17:37 GMT
Es schien als ob sie sein Interessegewonnen hätte. Nicht klar wurde allerdings ob ihr dies mit dem Wort Byzanz oder Saulot gelungen war. Der intensive, musternde Blick der von ihm ausging forcierte sich geradezu als er ihren Blick erwiderte. Er schien die Dunkelheit die Einzelheiten ihres Gesichtes verbergen konnte mit purer Konzentration durchschneiden zu können.
"Seid mir gegrüßt Phosoa von Byzanz." er machte eine überlegende Pause bevor er mit der gleichen ruhigen Stimme weitersprah mit der er bereits seine Vorstellung zelebriert hatte. "Ihr seid weit weg von zu Hause." nur ein kleiner Einwurf, er überließ es ihr darauf zu antworten oder nicht, ganz als ob er die Möglichkeit lassen wolle nicht über unerfreuliche Dinge zu sprechen. Begann bereits mit dem anderen von ihr angeschnittenen Thema.
"Wenn ihr euch stets an so dunklen Orten wie diesem herumtreibt verwundert es mich nicht das ihr bisher wenigen unserer Blutsverwandten begegnet seid. Auch wenn ihr offensichtlich bereits mit meinem Namen vertraut seid. Ich nehme an ihre Majestät nannte ihn während eurer Vorstellung? Ihr sollt mich bei einer Tätigkeit unterstützen?" er nickte, als ob ihm das Prozedere durchaus bekannt war. Und wäre nicht sein trockener Tonfall könnte man beinahe meinen er würde sie necken. Der Augenblick war jedoch schneller vorbei als er gekommen war, schon schob sich das nächste staubtrockene Thema durch ihre Konversation.
"Ich hatte den Eindruck das sich die Domäne rasant füllt. Mir sind in den letzten Nächten mehr Kainiten ins Gesichtfeld gelaufen als zuvor in Jahren. Und was eure Sorge um einen sicheren Treffpunkt angeht: die Neugeborene Lasombra, Acacia della Vellanera nimmt sich momentan dieses Problems an. Ich bin mir sicher sie wird nicht allzuviel Zeit verstreichen lassen bis sie euch eine Einladung zukommen lässt."
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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 14, 2014 12:07:55 GMT
Phosoa nickte nur leicht, auf die Feststellung, dass sie fern der Heimat war, zum mindestens der Heimat, welche sie selbst in ihrem Namen gewählt hatte. Sie lauschte aufmerksam und nicht uninteressiert wirkend. Doch blieb sie aufrecht und bewegt stehen und erweckte damit nicht den Eindruck einer lebehaften Gesprächspartnerin.
„Ich bin nicht hier, um euch bei euren Tätigkeiten zu unterstützen. Die hochverehrte Herrin von Genua, Aurore, hat euch mit keinem Wort erwähnt. Doch bin ich gern darüber informiert, welche Kainskinder sich in der Domäne aufhalten, in welcher ich verweile.“ Sagte es schlicht, kühl, nicht unfreundlich und wenn es ein wenig mehr Betonung in die Stimme legen würde, wäre es wahrscheinlich auch ehrlich zugewandt gewesen. So klang es eine Spur Trocken. „Mich haben Verpflichtungen nach Genua geführt und ich habe meine Dienste zur Sicherung der Grenzen der hochverehrten Aurore angeboten. Daher folge ich nun Ihrer Aufgabe und sorge für Ruhe und Entferne die Geschwüre in der Domäne.“
Es musterte den Ventrue ein paar Augenblicke lang, vielleicht etwas nachdenklich dabei in den dunklen Augen, die mehr Emotionen zeigten als das Gesicht. „Ich suche auch deswegen mehr die dunklen Orte der Stadt auf, weil sich dort die Lichtscheuen besser finden lassen.“ Eine kurze Pause. „Und missversteht meine Worte nicht, ich habe keine Sorge, dass es keine heiligen Hallen gibt. Es erschwert nur den gemeinsamen Austausch, so man keinerlei Anlaufpunkte besitzt. Aber ich stimme euch darin zu, dass die Stadt sich füllt. Sind in diesem Jahr doch fast so viele Kainskinder angekommen, wie schon zuvor hier verweilten.“ Sie stellte selbst keine Frage und die Worte waren von keinerlei Feindseligkeit geprägt. Eher eine nüchterne Selbstbeherrschung. Sie ließ wenig bis keine Zweifel an der Richtigkeit ihrer Worte dadurch aufkommen.
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Post by Maximinianus on Nov 14, 2014 18:23:32 GMT
Als sie seine Vermutung verneinte nickte er nur knapp, vielleicht sogar ein wenig unzufrieden, lauschte ihr danach jedoch umso andächtiger. Erst als sie geendet hatte ließ er sogar überhaupt wieder eine Reaktion oder gar Regung erkennen. Viel gesagt hatte sie ja nicht und verschränkte er die Hände abermals vor dem Körper, schien einen Augenblick über ihre Worte nachzudenken und antwortete dann in einem ebenso ruhigen, leicht zeremoniell wirkenden Tonfall wie sie das bereits getan hatte.
"Wenn ihr nur an den dunkelsten Orten sucht werdet ihr nur die finden die sich verstecken. Und da könntet ihr auch direkt Godeoc fragen, er wird euch eine Menge Arbeit ersparen können."
Ihm schien jedoch noch etwas weitaus interessanteres an ihrer Aussage aufgefallen sein. Seine nächsten Worte ließen erahnen um was es dabei gehen mochte: "Wenn ihr für die Grenzsicherung zuständig seid, habt ihr euch ganz schön etwas vorgenommen. Falls ich euch diesbezüglich oder gerne auch in einem anderen Kontext behilflich sein kann: zögert bitte nicht euch direkt an mich zu wenden falls ihr glaubt, dass meine Expertise euch von Nutzen sein könnte."
"Ihr erwähntet Eingangs das ihr bisher nicht allzu vielen unseresgleichen begegnet seid. Falls ihr wünscht könnte ich euch in die Genueser Gesellschaft einführen, zumindest soweit ich die Anwesenden selber bennen kann."
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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 15, 2014 15:50:15 GMT
Das Einhorn hörte dem König ruhig, durchaus interessiert wirkend zu. Doch war es bei dem ruhigen, wie aus Stein gehauen Gesicht wirklich genau etwas fest zu machen, was Emotionen betraf. Phosoa ließ dem Ventrue Zeit zu sprechen, insgesamt fand man wenig typisch menschliche Charakterzüge an ihr.
Als er geendet hatte ließ sie auch wieder Stille aufkommen, es wirkte nicht so, als müsse sie darüber nachdenken, was sie sagen wollte oder sollte, es war mehr der Eindruck, dass es ihr nicht eilig war auf irgendwas zu antworten.
„Ich danke euch für euer Angebot, werter Maximinianus. Es ehrt euch und werde, so ich an Problematiken stoße, welche ich nicht allein lösen kann.“ Hierbei klang es ein wenig so, als wären solche Probleme nicht unbekannt, aber sehr selten. „gerne auf eure Befähigungen zurückkommen.“
Die Stimme war immer noch gleichbleibend, ruhig, ohne zu starr oder monoton zu wirken. „Ich kenne die Mitglieder, welche sich innerhalb der Grenzen der Domäne befinden, mit allen gesprochen habe ich bisher noch nicht. Vielleicht mag dies vor dem ersten Hoftag der hochverehrten Aurore notwendig sein, doch sehe ich bisher keinerlei Anlass dazu.“ Kurz pausierte sie, um die Themen wohl ein wenig voneinander zu trennen.
„Wie kamt ihr darauf, dass die hochverehrte Aurore mich zu euch geschickt haben könnte und ihr euch helfen solle? Ist dies ein gängiges Vorgehen von Ihr oder habt ihr eine solche Position inne, von der mir nicht berichtet wurde?“ Fragte sie dann ruhig, einen Rückschritt zu dem deutlich früher gesagten Worten des Ventrue. Nicht kritisch oder skeptisch, neutral, ohne es kalt oder gar desinteressiert klingen zu lassen.
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Post by Maximinianus on Nov 18, 2014 12:10:58 GMT
Es schien als würdeer mit der wenig emotionalen Art der Salubri gut zurecht kommen, unterschied sie sich doch nicht stark von seiner eigenen objektiven Betrachtungsweise vieler Angelegenheiten. Und so nickte er knapp undöffnete die vor dem Körper verschlossenen Arme als sie auf seine Beweggründe zu sprechen kam. Direkt im Anschluß führte er seine Hände jedoch hinter dem Rücken zusammen, so das sie nur von seiner Front in seinen Rücken gewechselt hatten.
"In der Tat ist dies die von ihrer Majestät bevorzugte Vorgehensweise. Sie schickt Neuankömmlinge zur Unterstützung von denjenigen die schon länger in der Domäne verweilen um diese bei deren Aufgaben zu unterstützen. Bis sie ihrerseits Neulinge zugesandt bekommen. Zumindest war es bei jedem so den ich bisher das Vergnügen hatte kennenzulernen."
Und auch wenn man in seiner Stimme etwas erfreutes hören konnte, blieb seine Miene leer. Lediglich die Augen gaben einen Rückschluß daruaf was in seinem ernsten Kopf vorgehen mochte. Und stets schienen sie zu sagen das er Pläne schmiede.
"Ihr erwähntet das ihr in den Sicherheitsapparat der Domäne eingebunden worden seid? Dann habt ihr einen Überblick welche Kainiten hier hausen und welche kommen und gehen? Wisst ihr auch wie man sie erreichen kann?"
Ihn schien diese Information mehr zu beschäftigen als man erwarten sollte. Offensichtlich war sie kein Allgemeingut. Der letzte Satz schien jedoch entweder einen Widerhaken zu haben oder das eigentliche Ziel seines Interesses zu sein, so wie er ihn betonte.
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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 19, 2014 16:47:18 GMT
Ob Phosoa objektiv war, konnte nicht wirklich gesagt werden. Aber die Art der beiden Kainskinder mochte im Resultat eine sehr ähnliche sein. Phosoa selbst schien Emotionen als unwichtig zu befinden. Sie lauschte, doch war da kein menschliches gehabe, kein Nicken, keine Ablehnung. Es hatte etwas von kühler Effektivität und einer vielleicht auch unangenehmen Absolutheit.
„Ich habe mir so etwas schon gedacht und ja, ich habe auch den Namen eines anderen Kainskindes genannt bekommen, der wohl ähnlichen Aufgaben wie ich selbst nachgeht. Auch wenn mit keinem Wort erwähnt wurde, ich soll mich ihm anschließen oder gar unter ordnen.“ Es schien, von dem wie es gesagt wurde, auch so als wäre dies albern. „Also mag der Grundgedanke nicht falsch gewesen sein.“
Auf den zweiten Teil nickte die Salubri, etwas mechanisch wirkend. „Mir sind durchaus die Mitglieder der Domäne und ihr Erscheinungsbild bekannt. Ebenso werde ich über Neuzugänge in Kenntnis gesetzt.“ Sagte sie ruhig und bestimmt. „Darüber hinaus besitze ich zu den Mitgliedern sehr unterschiedlich viele Informationen und sehe derzeit keinen Grund diese freigiebig zu verteilen. Gerade, da die hochverehrte Aurore, Herrscherin der Domäne und Ahnin ihres Geblüts, ihre eignen Gründe für die jeweiligen Informationsausgaben haben wird.“
Es folgte eine kurze Pause, aber dann sprach sie weiter. „Gegen ein beidseitiges Tauschgeschäft habe ich aber nichts einzuwenden. Immerhin dient ihr ebenso wie ich der Domäne und dem Wohle eben jener.“ Und auch das war keine Frage, sondern ein Faktum, wie sie es aussprach.
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Post by Maximinianus on Nov 20, 2014 9:39:37 GMT
Er schien den Worten der Byzantinerin nicht nur mit den Ohren und dem Geiste zu folgen, sondern auch mit den Augen. Wie sonst hätte man erklären sollen das sein Blick stets auf ihre Lippen gerichtet war wenn sie sprach? Erst als sie geendet hatte wandte er den Blick von dort ab und ließ ihn über die nahe Umgebung wandern.
Um seine Worte zu unterstreichen nickte er, diesmal deutlicher, vielleicht sogar ein wenig energischer. Eine Analyse seiner Befindlichkeiten mochte dennoch schwierig sein, denn seine Mimik schwieg.
"Das klingt mir nach einer gerechten Vereinbarung. Gibt es denn bereits etwas das ich im Ausgleich für euch erledigen könnte?" er machte jedoch nicht den Eindruck als ob es tragisch wäre falls sie den Gefallen später einfordern wollen würde.
"Was die gemeinsame Erfüllung von Aufgaben angeht: ihre Majestät fordert natürlich keine Unterordnung. Das müssen die beteiligten anhand ihres Status unter sich ausmachen, wie üblich. Der älter Anwesende ist jedoch dazu angehalten, quasi durch prinzliches Edikt, den Neuankömmling in seine Aufgaben einzubeziehen.... auch wenn ich da bereits Verstöße gegen die prinzliche Ordnung erlebt habe..." er winkte leicht ab, so als wäre das eine ganz andere Angelegenheit die hiermit nichts zu tun hätte. Und schon wandte er sich einem anderen Thema zu.
"Kommt ihr direkt aus Byzanz zu uns?" ein gewisses Interesse, was der byzantinische Hof von Genua wissen wollen würde, schien in der Frage mitzuschwingen.
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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 20, 2014 10:31:02 GMT
Phosoa blickte den Ventrue recht unbestimmt an, auch wenn die Augen wohl noch das ausdrucksstärkte im Gesicht der Salubri waren. Es war keine Unfreundlichkeit oder Feindlichkeit darin zu erkennen. Es war irgendwie ihr natürliches Auftreten.
Sie blickte ihn nicht die ganze Zeit bewusst an, schaute sich um, nicht unaufmerksam ihm gegenüber, aber ebenso wenig unaufmerksam der Umgebung gegenüber. „Respekt und Anerkennung müssen verdient werden.“ Stimmte sie ruhig zu. „Vielleicht wollt ihr mir von den Kainskindern erzählen, welche ihr bisher getroffen habt.“ Bezog sie sich auf die Worte der Hilfe von seiner Seite.
Bei der letzten Frage nahm sie noch einmal mit einem Blick Maß von ihm, vielleicht etwas Nachdenklich welches in den dunklen Augen lag. Schüttelte dann aber verneinend den Kopf. „Es ist fast zwei Jahrzehnte her, dass ich Byzanz verlassen habe. Doch pflege ich noch gute Kontakte zu meiner Heimatdomäne. Ich habe einige Städte des nördlichen Italiens besucht. Ravenna war die letzte Domäne in welche ich länger verweilte. Zuletzt verweilte für nur kurze Zeit, kaum mehr als ein Jahr in Pisa.“ Sagte sie schlicht, auch wenn bei Byzanz eine gewisse Verbundenheit in der Stimme lag, wie bei Genua, fehlte diese bei den anderen Stationen vollkommen.
„Was hat euch nach Genua geführt und woher? Wobei es sich scheinbar als nicht unüblich erweist ein Diener der Kirche zu sein, wenn man als Untoter hier unterwegs ist.“ Sprach sie dann weiter und kurz sah man so etwas wie ein Schmunzeln, fast als habe sie einen Witz gemacht.
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Post by Maximinianus on Nov 20, 2014 11:57:13 GMT
"Gern." kam es ruhig von ihm. Kurz schien er in seinen Erinnerungen zu kramen um ihr ein möglichst genaues Bild der Kainiten geben zu können. Immerhin galt es etwas aufzuwiegen das von ihm von nicht unerheblichem Wert war. Er sah sich ein letztes Mal, vielleicht etwas zu verschwörerisch, um ob sie auch niemand belauschen würde bevor er er in flüssiger Sprache zu sprechen begann.
"Zuerst wäre da natürlich ihre Majestät Aurore, Prinzessin Genua, Ahnin vom Blut der Könige, Kind des Geoffrey le Croise, Ahn vom Blut der Könige, Kind des Alexandre de Paris, Ahnherr vom Blut der Könige, Kind des Ventrue, erster seines Blutes, Kind des Enoch, des Weisen, Kind des Kain, des Vaters. Ihr habt sie ja selbst erlebt. Ihr versteht sicher das ich auf ihre Person bezogen wenige Angaben machen kann, allerdings scheint sie mit der hellenischen Kultur verbunden zu sein und nicht dem christlichen Glauben anzugehören. Mein Gastgeschenk, eine Statue des Apoll aus den Händen des Aristokles schien... ihr.... sehr zu gefallen." es schien offensichtlich das diese eine Untertreibung war, jedoch etwas Vorgefallen sein musste, dass der junge Ventrue lieber für sich behielt. "...darüber hinaus ist ihr Erzeuger ein Fürst der Höfe der Liebe. Politisch kein uninteressanter Faktor, betrachtet man doch die italienischen Verwicklungen in die See der Schatten, den etruskischen Bund oder die der Höfe der Liebe und der Kinder Massinissas in der Provence.
Weiter wäre Godeoc, Ancillae des Clans der Verborgenen zu nennen. Er scheint den Beinamen Graf der Gosse zu tragen und proklamierte Genua als das seine, bevor ihre Majestät Aurore es zu ihrem machte. Er scheint über diesen Vorfall noch immer nicht ganz hinweg zu sein, obwohl er wenig dagegen tun kann. Ich empfehleeuch ihm vorzustellen, das scheint er sehr zu schätzen. Ihr erreicht ihn hierzu am besten über den Strand, den Basiliskenbrunnen vor der Basilica di San Siro oder über den Platz der schwarzen Katzen. Er verfügt immernoch über viele Augen und Ohren in der Stadt. NEuankömmlinge entgehen ihm für gewöhnlich nicht.
Eine eher unerfreuliche Begegnung hatte ich mit Bruder Benedetto, Neugeborener des Clan des Todes und Kind des Angelo di Sorrento, ich nehme an eure Anspielung auf Kainskinder in Mönchskutten bezieht sich auf ihn. Er ist ein schreckhafter Mann der seine eigenen Befndlichkeiten über die anderer stellt und der in meinen beiden Begegnungen mit ihm bereits zweimal gegen die ausdrücklichen BEfehle ihrer Majestät verstoßen habt. Er scheint bereits eine Weile in der Domäne zu verweilen, ich vermute er versteckt sich hier. Sein Benehmen ist derart schlecht das ich auf eine illegale Zeugung die nicht vollends ausgebildet wurde, tippe. Ihre Majestät lässt ihn derzeit mit einem mir nicht näher bekannten Malkavianer zusammenarbeiten.
Die Eingangs bereits erwähnte Acacia della Velanora, Neugeborene des Clans der Schatten, Kind des Alexander, Ahn zu Pisa, Kind der Marcellina, Ahnin vom Blute Lasombras, Kind des Eli, Ahn und Kind von Saadi, Kind Tubalcains, Kind Lasombras des Schattengeküssten, Kind Irad des Starken, Kind Kains des Vaters ist im Hafenviertel aktiv und scheint dort bereits eine ganze Gruppe ihrer Diener untergebracht zu haben. Die Eleganza, ein recht großes Handelsschiff, ist das ihre. Ich nehme daher an das sie im Handel aktiv ist. Sie stammt aus Pisa, vielleicht kommt euch daher ihr Name oder der ihres Erzeugers bekannt vor. Sie ist außerdem gerade dabei einen Treffpunkt für unseresgleichen einzurichten.
Weiter zu nennen wäre Augustus Antonius Giordano von Nizza, Neugeborener vom Clan der Könige, Kind des Prinzen Blandus von Nizza, Ahn des Clans der Könige aus der Linie des Massinissa. Er wurde von seinem Erzeuger ausgesandt um die Kräfte Genuas und Nizzas zu bündeln, denn seine Heimatdomäne wird von den selben Piraten und Sklavenfängern geplagt wie die unsere.
Josef Szőkyel, Neugeborener und Kind Fürst Istváns, Ancila aus dem Stamm der Brujah, wie er sich vorstellte. Er kommt aus Ungarn und ist noch recht neu in der Domäne. Nach eigener Aussage ist er ein traditionsbewussten Pragmatiker, scheint jedoch entweder aus der Heimat vetrieben worden sein oder sich mit seinem Erzeuger entzweit zu haben. Dies ist jedoch lediglich eine Vermutung meinerseits.
Zuletzt habe ich die Bekanntschaft mit Salvador, Clan der Brujah, Kind des Ramon de Figuera gemacht. Ich nehme an er ist ebenfalls ein Neugeborener, auch wenn er sichtliche Probleme mit der eigenen Vorstellung hatte. Er ist iberischer Söldner und wohl mit den kläglichen Überresten seiner Streitmacht vor kurzem hier aufgetaucht. Er kämpfte in Iberien gegen die Mauren und scheint viele seiner Männer dort sterben gesehen zu haben. Er hasst die Mauren mit dem Feuer des Clans Brujah und scheint von dort fortgezogen zu sein als Gerüchte über einen Waffenstillstand laut wurden. Hier hofft er wieder gegen sie angeheuert zu werden." kurz schien er zu überlegen dann nickte er, so als ob das alle seien.
"Und um eure Frage nach meinen eigenen Intentionen hier zu beantworten: Wie während meiner Vorstellung erwähnt bin ich ein Nachfahre des Lucius Tarquinius Priscus und gehöre, wenig verwunderlich, dem etruskischen Bund an. Mein Urgroßonkel, Narses, Ahn des Clans der Könige und Prinz der Domäne Florenz, Kind des Caracallas, Ahn des Clans der Könige und Herrscher der Zwölf Städte, Kind des Lucius Tarquinius Priscus Ahnherr des Clans der Könige, Fürst des etruskischen Bundes und seiner Verbündeten, Kind Ventrues, erster seines Blutes und König der Könige, Kind Enoch des Weisen, Kind des Kain, des Vaters entsandte mich nach Ligurien um ihrer Majestät Aurore bei der Sicherung ihrer Grenzen und dem Aufbau ihrer Domäne zu helfen."
Er sah gelassen zu seiner Gesprächspartnerin hinüber. Für ein paar Namen und eine, zugegebenermaßen sehr interessante, regelmäßige Aktualisierung dieser mochte dies aus seiner Warte mehr als genug sein. Er schien sich jedoch nicht Lumpen lassen zu wollen.
"Ich hoffe diese Informationen sind für eure Zwecke dienlich?"
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Post by Phosoa von Byzanz on Nov 20, 2014 13:02:17 GMT
Die Worte des Ventrue flossen durch die Nacht, wurden so mühelos zu dem Einhorn getragen. Sie lauschte, interessiert, aufmerksam. Aber zugleich schien sie dabei auch nie die Umgebung zu vergessen. Trotz der zusätzlichen Augen, welche sich noch bei ihnen befanden. Sie bewegte sich bei seinem Gesprächsteil nicht, stand still, unbewegt dort und hörte zu.
Als er geendet hatte mochte es still zwischen ihnen werden, als hätte Phosoa keinerlei Interesse vorerst weiter darauf zu antworten. Die Stille kroch dahin und breitete sich, passend für einen Friedhof aus. Überraschen mochte vielleicht, wie still und lautlos der Begleiter in den Schatten des Einhorns war.
Erst nach einigen weiteren Momenten sprach sie dann doch noch. „Der werte Ferrucio Erminio, Neugeborener der Mondkinder, Kind von Romeo ist es wohl. Er ist das einzige Mondkind welches das Gastrecht der hochverehrten Ahnin Aurore bekommen hat.“ Erklärte sie dann schlicht. „Wie ihr und Benedetto, welchen ich ebenfalls getroffen habe, ist er scheinbar der Kirche sehr verbunden, wenn auch mehr als pilgernder Missionar.“ Keinerlei Wertung war in den Worten zu finden. Ruhig, sachlich.
„Ansonsten werde ich einen Boten zu euch schicken, sobald ich Nachricht von neuen Zugängen in die Domäne erhalten habe. Dazu müsst ihr mir nur eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme nennen.“ Wieder diese Selbstverständlichkeit, welche erkennbar war. Keine unnötigen Diskussionen.
"Wollt ihr den hier und jetzt die restlichen Mitglieder, welche mir bisher bekannt sind, erfahren oder wollt ihr dies auch lieber von dem Boten gebracht bekommen." Da ließ sie ihm die Wahl, ganz wie er entscheiden mochte. ihr schien dies nicht so wichtig zu sein und vielleicht wollte er lieber auf andere Punkte eingehen, als dafür die Zeit zu nutzen.
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