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Post by Alerio on Feb 1, 2015 23:01:56 GMT
Kurz nach Sonnenuntergang führten ihn seine Schritte zum Hafen. Er hatte kein bestimmtes Ziel, viel mehr ließ er sich einfach treiben und ging dahin wo ihn seine Füße trugen. Beobachtete die Stadt Genua und ihr Volk, in dem kurzen Zeitraum in dem sie noch von Leben erfüllt war, bevor sich dieses hinter die Mauern und Türen zurückzog.
Der Hafen war ein Ort, den er sich bisher noch gar nicht besucht hatte. Hier konnte man noch am ehesten Reste des vergangenen Tages wahrnehmen. Selbst zu dieser kalten Jahreszeit wuselten noch Hafenarbeiter und Matrosen durcheinander, verstauten im Schein von Fackeln und Öllampen letzte Güter in Lagerhäusern. Irgendwo in der Ferne bellte ein Hund und menschliches Gelächter wehte zu ihm herüber. Alerio ließ den Blick über das Meer schweifen, das glänzend schwarz und völlig ruhig war. Er hatte noch nie vorher das Meer gesehen. Es war unfassbar groß; zog sich mächtig und weit bis zum Horizont, wo es mit dem dunklen Nachthimmel verschmolz. Eine unendliche Decke aus Dunkelheit. Er fragte sich wie es wohl am Tage aussehen mag. Wenn die Sonne sich auf dem Wasser spiegelte, anstatt dem Mond. Ein Anblick, den er nie erleben würde.
An den Stegen, ankerten einige hölzerne Ungetüme, Schiffe. Sogar eines mit schwarzen Segeln war dabei. Ob das die Eleganza war? Er trat an den Rand der Hafenmauer heran und sein Blick viel nach unten, zu seinen Füßen, wo das schwarze Wasser sanft gegen die Mauer stieß. Kein Gesicht blickte zurück. Wie lange war es nun her, dass er sein eigenes Gesicht gesehen hatte? Er wusste es nicht mehr genau, noch weniger wusste er wie es überhaupt ausgesehen hatte. Wahrscheinlich war es besser so. Er war nicht mehr diese Person, die ihm entgegen blicken würde. Es wäre nur ein Überbleibsel der Vergangenheit.
In Gedanken versunken stand er da und starrte vor sich hin auf das weite Meer. Eine kalte Brise fuhr durch sein kurzes braunes Haar und ließ seinen Umhang leicht flattern. Die meisten Menschen hatten sich bereits vom Wasser zurückgezogen und strömten zurück in die Stadt, in die Tavernen, in die Wärme und Betten von anderen Menschen. Nur wenige befanden sich noch auf den Stegen, die von der Hafenmauer abgingen.
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Post by Josef Szőkyel on Feb 2, 2015 21:54:31 GMT
So reizvoll die Märkte und auch die Kirchen der Stadt waren, am Ende hatte er sein Herz offenbar doch an den Hafen verloren. Zuerst waren die Bauarbeiten nur eine Notwendigkeit nach dem rechten zu sehen, inzwischen tat er es aber auch so immer wieder. Manchmal schlicht verhüllt in dunkler langweilig wallender Wolle, seltener als einer der Handelsleute wie er einer war, in besseren Stoff von gutem Schnitt gehüllt und dann auch meist mit einem Pferd anbei das er am Zügel führte.
An diesem Abend war er zwar gewandet, hatte aber sein Reittier nicht bei sich. Zu Fuß ging er von einem der neueren Lagerhäuser zum naheliegenden Kai, welcher im Moment bis auf zwei kleine Boote verlassen da lag. Es war mehrere Stunden her seit sie zuletzt benutzt worden waren. Inzwischen hatten die meisten Männer hier Feierabend gemacht. Es wirkte fast als kontrollierte er ob sie ihre Arbeit gründlich gemacht hatten. Mit dazu passenden bedächtigen Schritten verließ er dann den Kai und wanderte weiter in der Nähe der Hafenkante entlang. Ab und an lupfte der Wind seinen Mantel und lockte ihn innezhalten um den Blick über das schwarze Wasser gleiten zu lassen. Irgendwas lag noch immer da draußen...
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Post by Phosoa von Byzanz on Feb 5, 2015 10:14:59 GMT
Die Stille war hier am Wasser niemals nahe. Das leichte Plätschern des Wasser, das Spiel des Windes mit Segeln, Seilen und kleinen Teilen erschuf eine eigene Melodie. Auf einem der größten Schiffe im Hafen brannten noch einige Lichter. Sie ließen das helle Holz schimmern und spiegelten sich in den großen Buchstaben, welche in Latein den Namen des Schiffes verrieten.
„Lichtbringer“ Es war eine gewaltige Galeere, die weißen Segel waren zusammen gebunden und die unzähligen Runder waren auch nicht zu sehen. Wachen standen an dem Schiff und nickten der kleinen Gruppe sehr höflich zu, welche die Planken herab kam und das Festland betrat.
Es waren vier Personen, eine seltsame Zusammenstellung in jedem Fall. Vorweg ging eine Frau, die dunkelblonden Haare unter einem Tuch verborgen. Die Haut wie Cappuccino, eine weiße Tunika, wie man es weit entfernt tragen mochte, oder irgendwann früher mal. Die Sandalen waren hoch geschnürt. Goldene Fibeln und ein Gürtel hielten den Stoff. Nur ein leichter Mantel lag auf den Schultern. Eher zu wenig als zu viel bei den kühlen Temperaturen.
Hinter ihr lief ein älterer Herr, adrett und akkurat gekleidet, neben ihm ein junger Mann in der Kleidung eines Matrosen oder vielleicht Fischer. Beide schienen sich angeregt, aber leise zu unterhalten. Hinter den dreien, etwas weiter zurück, folgte eine Gestalt in einem dunklen Mantel, die Kapuze tief herunter gezogen, schien es fast so als würde sie mit den Schatten verschmelzen und nur der Bogen fiel als Waffe in der Hand wirklich auf.
Phosoa hob eine Hand, als sie die kleine Gestalt am Hafen bemerkte. Alle drei verstummten und bleiben stehen. Nur das Kainskind Schritt weiter. Die Haltung so aufrecht und selbstsicher. Kurz wanderte ihre Augen die Hafenanlage hinauf und wieder hinab, verharrten kurz auf einer anderen Gestalt. Doch sie blieb bei Alerio stehen. Nicht so nahe, dass sie sich hätten berühren können, doch nur knapp außerhalb dieser Reichweite.
„Es ist überraschend mich gerade euch hier anzutreffen.“ Sagte sie ohne das Stimme diesen Eindruck wirklich vermittelte. Da war keine Überraschung. Sie sprach den Schatten auf Latein an. Ein seltsamer Akzent war schwach darunter zu hören. Fast wie griechisch? „Was bringt euch hierher?“ Fragte sie dann und die Stimme, kühl, ruhig, bewusst, vermittelte doch den Eindruck, als würde man sich kennen. Dann blickte dann aber doch zu der Gestalt des Brujah, welche sich langsam näherte.
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Post by Alerio on Feb 5, 2015 20:14:42 GMT
Alerio bemerkte die Frau und ihr Gefolge als diese den Kai entlang kamen. Er entfernte sich einige Schritte vom Wasser, bevor die junge Frau ihn auch schon erreicht hatte. Er war sichtlich überrascht, zum einen darüber, dass er überhaupt angesprochen wurde, noch dazu auf latein und zum anderen, dass die fremde Frau meinte ihn zu kennen. Er hingegen, kannte sie auf jeden Fall nicht. Eine Frau mit blondem Haar in solcher Kleidung wäre ihm sicherlich im Gedächtnis geblieben. Auch die Mitglieder ihres Gefolges, welche weiter hinter ihr standen und herüber blickten, kamen ihm nicht bekannt vor. Er antwortete ihr auf italienisch, statt latein. Schließlich war er nur ein einfaches Waisenkind. Entsprechend seiner Rolle schaute er die Frau unsicher an und zupfte gespielt nervös an seinem Umhang. "Was? Ich versteh' euch nich', Signora. Was wollt ihr?"
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Post by Phosoa von Byzanz on Feb 5, 2015 20:44:07 GMT
Nun war es an der Frau kurz zu blinzeln. Sie musterte den Jungen ruhig, fast so als würde sie ihn nun zum ersten Mal wirklich betrachten. Dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Es ist wahrlich bedauerlich, wenn ein Mitglied der hohen Clans die alte Sprache Italiens nicht beherrscht.“ Sagte sie, noch immer unbewegt in der Mimik und Tonlage. Nicht tadelnd oder wütend. Schlicht eine absolute Tatsache.
Blickte sich kurz um, und drehte sich zum älteren Herren, nickte zu diesem. Er blinzelte überrascht und sprach kurz zu den beiden Begleitern. Der junge Mann verharrte und der Schatten wand sich um, ab in die Dunkelheit der Nacht hinein.
Der ältere Mann kam langsam näher und verneigte sich erkennbar vor seiner Herrin, deutete minimal eine Verneigung an, dem Waisenkind gegenüber an. „Verzeiht, werter Herr Alerio Casari. Meine Herrin Phosoa von Byzanz entbietet euch die Grüße. Sie ist die Wächterin der Grenzen der Domäne Genuas. Doch beherrscht die italienische Sprache nicht vollständig.“ Lächelte er durchaus freundlich, vielleicht wie man es von seinem Großvater erwarten mochte. Die grauen Augen war nicht streng oder hart und die Schläfen des Schwarzen Haares waren fast weiß geworden.
Phosoa schein äußerlich nicht weiter dem Gespräch zu folgen, sondern beobachtete die Umgebung, die sich nähernde Gestalt des Brujah. Auf der anderen Seite stand der junge Matrose scheinbar Schmiere.
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Post by Alerio on Feb 5, 2015 21:41:19 GMT
Alerios Miene verfinsterte sich bei den Worten der Frau. Es schien ihm als wüsste mittlerweile ein jeder Kainit der Stadt, wer er war. Obwohl sie die einzige war, die ihn bisher direkt erkannt hatte. Er wollte dem weiblichen Kainskind schon antworten, doch da holte sie einen ihrer Begleiter hinzu. Mit unbewegtem Ausdruck lauschte er den Worten des alten Mannes. Nur kurz kam er dazu einige Worte in Latein an Phosoa zu richten, bevor ein anderer Mann in Hörreichweite kam und Alerio verstummen ließ. "Verzeiht, ich hatte nicht damit gerechnet, dass ihr..."
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Post by Josef Szőkyel on Feb 6, 2015 9:01:10 GMT
Aus einem der anderen nahestehenden Häuser war ein weiterer Mann herausgekommen der inzwischen mit dem Ungarn ins Gespräch gekommen war. Dieser hatte eine ganze Weile in der Nähe jenes Hauses gewartet, während er die im Hafen liegenden Schiffe beobachtet hatte. Ein kleiner Beutel wechselte den Besitzer und beide gingen ein paar Schritte gemeinsam weiter durch das Hafengebiet und tauschten sich offenbar über etwas geschäftliches aus. Während der neue, obgleich älter als der Ungar, recht nervös und hektisch gestikulierte, reagierte sein Begleiter mit ruhigen aber eindringlichen Gesten und wenigen Worten, als müsse man die tatsächlichen Fakten einfach nur in Ruhe ansehen und dann würde alles einen Sinn ergeben, selbst für ihn. Und wenige Augenblicke später war es dann auch soweit. Sie waren keine drei dutzend Schritt gegangen, als sie sich die Hände schüttelten und der ältere offenbar auf einmal doch sichtlich zufrieden wieder von dannen zog. Der Ungar indess verwandte keine weitere Aufmerksamkeit auf ihn, als hätte der Mann mit dem Abschluss des Handels jegliches Interesse für ihn verloren. Statt dessen waren es wieder die Schiffe und das sich hinter ihnen ausbreitende Meer das seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die kleine Gruppe nahe den Kais fiel ihm wenige Augenblicke später auf. Zuvor waren sie wohl nur eines von vielem Hintergrundrauschen in dem ausklingenden Leben hier am Hafen. Doch jetzt blieb sein Blick einen Moment länger auf ihnen verweilend ob der plötzlichen Stille. Ironischerweise wären sie weniger auffällig wenn sie weiterreden würden. Doch er sah selbst dass er nun nah genug war um sie wohl zu verstehen und dass dies der Grund für ihre plötzliche Stille war. In aller Ruhe wanderte sein Blick über die kleine Versammlung durchaus interessanter Gestalten und dann weiter den Hafen zurück bis er die Lichtbringer ins Bild bekam. Wieder zurück zur Gruppe. Er bemerkte den jungen Matrosen der Schmiere stand und auch die Aufmerksamkeit die seiner Person galt war ihm nun definitiv nicht entgangen. Ein Lächeln huschte über das im aufgehenden Mondschein fahl wirkende Gesicht, war da etwas müder Spott ob der auffälligen unauffälligkeit? Im nächsten Augenblick war es verschwunden und er näherte sich nun weiter der Gruppe. Schwarz behandschuhte Finger rollten einen langen, an den Rändern schon ausgefransten Streifen Pergament zusammen; offenbar ein Überbleibsel des vorigen Gesprächs und ließen ihn kurz darauf in dem breiten Ledergürtel verschwinden, der in der Mitte einen aufgesetzten dünneren Gürtel aus geflochtenen Lederschnüren trug, sowohl Zierwerk als auch Mittel um im Zweifel noch mehr als sonst an den Gürtel zu hängen, auch wenn im Moment nur ein schmaler Beutel und eine schräg oben herausragende Messerscheide zu erkennen waren. Der Rest des Mannes war in dunkelgrün und braun gefärbte Wolle gekleidet, ohne großen Zierrat aber offensichtlich teuer genug um nur einigen wenigen in der Stadt verfügbar zu sein.
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Post by Phosoa von Byzanz on Feb 6, 2015 9:59:15 GMT
Die Worte des Kindes sorgten dafür das Phosoa kurz zu ihm blicke und ihn zunickte, vielleicht mochte es anerkennend sein. Überraschung oder Gehässigkeit suchte man vergebens. Dann wanderte ihr Blick weiter zu dem Mann welcher auf sie zu kam, auch hier lag, wenn Alerio sie aufmerksam anschaute, durchaus etwas von Erkennen.
Als er näher kam nickte Phosoa langsam. „Herr Szőkyel.“ Sie sprach noch immer ruhig, ohne irgendwelche großen Emotionen zu zeigen. Die Stimme laut genug das er sie hörte, aber doch nicht erhoben. Der Name war gut betont worden, soweit die lateinische Sprach es zuließ.
„Möchten sie sich unserer Runde anschließen?“ Fragte sie dann ruhig weiter. Musterte den Gelehrten mit wachen, dunklen Augen und überließ ihm die weitere Entscheidung. Blickte kurz zu dem Lasombra neben sich. „Sie beide kennen sich schon?“ Fragte sie, diese Worte hörbar nur für ihn bestimmt.
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Post by Josef Szőkyel on Feb 6, 2015 19:59:12 GMT
Die zusätzliche Aufmerksamkeit schien den Mann nicht weiter zu stören. Unbeirrt behielt er sein ruhiges Tempo bei und sein Blick reduzierte sich großteils auf die kleine Ansammlung. Nebensächlichkeiten im Hintergrund reduzierte er auf seine Randwahrnehmung. Die Art wie die Dame ihren eigenen kleinen Hof mit sich führte schien ihm vertraut, besah er diesen doch mit einem gewissen Erkennen und einer Erinnerung an andere Zeiten in seinem Blick.
Je zwei Armeslängen von den beiden so ungleichen Personen blieb er stehen, eine Hand auf Brusthöhe haltend, die andere streifte den dünnen Mantel etwas an seiner Seite vorbei nach hinten, was nicht mehr offenbarte als das was vorher zu sehen war. Abgesehen von dem Messer war der Mann scheinbar nicht bewaffnet, zumindest mit keinen Klingen oder Keulen die mehr als handgroß waren.
Gegenüber der Dame nickte er höflich und einen Moment abwartend, ehe er auch ihrer Gegenüber einen Moment seiner Aufmerksamkeit zuwandte. Obgleich er zweifellos nicht zu den darbenden Bürgern gehörte schien er keinen Standesdünkel zu besitzen.
"Guten Abend meine Dame." eine kurze Pause die er mit einem direkten aber respektvollen Blick überbrückte und gleichzeitig Ausdruck seines Nachteils war den es nun zu begleichen galt.
Dann ging sein Blick erneut zu dem ihm noch unbekannten Lasombra. "Auch euch, mein Herr. Ich würde das Angebot gerne annehmen, da ich offenbar sonst ein störender Lauscher wäre." das höfliche und sehr dezente Lächeln dabei ließ nicht erkennen ob er dies schalkhaft meinte, nur Neugierde kaschierte oder was er von der vorherigen Reaktion überhaupt hielt.
"Leider gehöre ich zu den schlecht informierten Personen hier, da mir weder der ihre noch der ihre Name bekannt ist." Vorsichtig taxierte er die Reaktion der beiden und wartete wie es sich nun weiter auflöste.
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Post by Alerio on Feb 7, 2015 0:37:47 GMT
Alerio hob überrascht die Augenbrauen ob der Tatsache dass Phosoa den Fremden kannte, der sich ihnen genähert hatte. War dieser nun also ebenfalls ein Kainit? Er schaute zu dem blonden Kainskind und antwortete auf ihre Frage mit einem knappen "Nein". Alerio betrachtete den vermeintlichen Vampir ausdruckslos als dieser das Wort an sie beide richtete. Ihm entging die kleine Spitze nicht, die unter den höflichen Worten versteckt war, doch ging er nicht darauf ein. Er wusste nicht wen er hier vor sich hatte. Kainit oder Mensch? So oder so verhielt er sich ungewöhnlich unbekümmert, wenn man doch davon ausging, dass er sie beide gar nicht kannte. Da aber die Salubri ihn anscheinend kannte, würde sich diese Problem so oder so gleich geklärt haben. "Auch der ihre ist mir nicht bekannt. Doch da Signora Phosoa euch anscheinend kennt, bin ich mir sicher, dass sie dies bezüglich Licht ins Dunkel bringen wird." Dabei glitt sein Blick zu besagter Vampirin und schaute sie neugierig an.
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Post by Phosoa von Byzanz on Feb 7, 2015 8:58:57 GMT
Die Worte des Brujah wurden aufmerksam entgegen genommen und die Salubri erwiderte das Nicken, wenn auch Minimaler als zuvor. Blickte dann von einem zum anderen und als sich beide um die Vorstellung der eigenen Person herum wanden, war keine irgendwie erkennbar Reaktion auf dem Gesicht zu sehen.
Die Salubri schein insgesamt wenig Emotionen zu besitzen oder zu zeigen, so überging auch sie die mögliche verbale Spitze ohne irgendwie ein Bemerken eben jener zu zeigen. Schien dann aber innerlich abzuwiegen und wand sich dann zuerst an den Brujah. „Dies ist der wertet Alerio Casari, Neugeborener aus dem Clan der Schatten, Kind des sehr verehrten Francesco di Acqui, Ancilla des Clans Lasombra.“
Sie sprach unbekümmert, nicht übermäßig laut, aber ihr Hofstaat war ja auch positioniert worden. Ihre Worte waren klar und sauber, auch wenn in dem Latein etwas mitschwang, eine andere, ältere? Sprache. Sie deutete leicht bei der Vorstellung auf den Jungen. Blickte dann zu diesem und wiederholte, in umgedrehter Folge die Vorstellung.
„Dies ist der werte Josef Szőkyel, Neugeborener aus dem Clan der Gelehrten, Kind des sehr verehrten Fürst István's, Ancilla des Clans Brujah.“ Sie ließ eine Pause, damit die Informationen aufgenommen werden konnten. Dann blickte sie beide an.
„Ich bin Phosoa von Byzanz, genannt die Lichtbringerin, Neugeborene der Kinder Saulots, Kind des hochverehrten Ecuriel, genannt der erste Schlag, Ahnherr der Salubri, Kind der hochverehrten Neheketa, genannt die Dunkelsucherin, Kind von Uriel dem Wegbereiter, Kind von Samiel, genannt der Erste, Kind von Saulot, dem sanften Heiler, Kind von Enoch, dem erste Herrscher, Kind von Kain, unser aller Vater.“ Die Namen wurden ruhig und selbstsicher gesprochen. Ein Hinweis auf das Woher und auch das Wohin. Wieder ließ sie einige Momente verstreichen.
„Ihre hochverehrte Majestät, Aurore, Ahnin der Könige und Herrscherin der Domäne Genua und der angrenzenden Länderein hat mir die Aufgabe anvertraut, eben jene Grenzen zu sichern und zu verteidigen. Es mag daher kaum verwunderlich sein, dass ich über die gemeldeten Kainskinder innerhalb der Domäne informiert bin.“ Die Worte waren selbstsicher und absolut gesprochen. Keine Frage, keine Möglichkeit, ein Faktum.
„Doch freut es mich durchaus Mitglieder der Domäne anzutreffen.“ Fügte sie dann ebenso ruhig an. Blickte zu den beiden und überließ ihnen dann das Wort.
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Post by Josef Szőkyel on Feb 7, 2015 12:42:39 GMT
Er nutzte das kurze hin und her zwischen den Beteiligten um deren Erscheinung einen Moment lang in Augenschein zu nehmen. Offenbar war er derselben Meinung wie Alerio, wandte er sich zustimmend zu seinen Worten daraufhin Phosoa zu, ohne aber den Lasombra gänzlich aus den Augen zu lassen.
Die Vorstellung durch Phosoa ermöglichte es ihm schließlich dem Lasombra ein respektvolles Nicken zukommen zu lassen. Als Phosoa dann ihn vorstellte huschte etwas durch seine dunklen grauen Augen, ein Schatten der es aber nicht bis zu seinen Gesichtsmuskeln schaffte.
Auch Phosoa gegenüber schenkte er bei ihrer Vorstellung ein respektvolles Nicken, deutete dabei aber auch eine leichte Verneigung an. Die Nennung ihres Titels und ihrer Aufgabe ließ ihn ein Erkennen und Verstehen zeigen.
"Diese Freude ist ganz meinerseits. Mir war es bisher nur möglich einen wohl eher überschauberen Kreis der hiesigen Gemeinschaft kennenzulernen." er sprach zwar recht flüssiges italienisch, aber man merkte die rauere Mundart seiner Heimat die mit dem schnellen Fluß der hiesigen Sprache hier und da noch leichte Schwierigkeiten hatte.
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Post by Alerio on Feb 7, 2015 18:06:21 GMT
Als die Salubri begann sie beide vorzustellen, sah er seine Überlegungen bestätigt. Daraufhin nickte er dem Brujah höflich zu und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf Phosoa, als diese sich selbst vorstellte und nickte auch ihr zu. Nachdem die beiden anderen Kainskinder sich begrüßt hatten, richtete auch Alerio das Wort an sie:
„Es freut auch mich, euch beide kennen zu lernen,“ sprach er mit freundlicher Stimme und freundlichem Ausdruck im Gesicht, obwohl man nur schwer feststellen konnte wie echt diese Freude tatsächlich war. Er richtete seinen Blick auf Phosoa und sprach sie direkt an. „Verzeiht, mein voriges Benehmen, ich hatte nicht damit gerechnet anderen Kainiten zu begegnen. Noch dazu welchen so fern ihrer Heimat.“ Bei den letzten Worten richtete er den Blick auch kurz auf Josef bevor er wieder zu Phosoa zurück kehrte.
"Ihr und eure Rolle in dieser Domäne waren mir noch nicht bekannt." Danach schwieg er wieder und bedachte abwechselnd die beiden Kainiten mit einem neugierigen Blick, sich fragend wohin sich diese Situation wohl noch entwickeln würde.
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Post by Phosoa von Byzanz on Feb 7, 2015 18:26:49 GMT
Die Salubri lauschte sowohl dem Brujah als auch dem Lasombra aufmerksam, interessiert und doch auch zugleich mit einer fast gleichgültig wirkenden Ruhe. Sie nickte zu beiden, nachdem sie geendet hatten und ließ ein paar Momente Stille aufkommen.
„Die Domäne Genua wurde geschändet und geschlagen. Ihre Pflege und Regeneration liegt in den Händen von uns allen und jeder mag seinen Beitrag dazu leisten, dass sie wieder erblühen kann. Zögert nicht an meine Person heran zu treten, so ihr Hilfe benötigt.“ Sagte sie schlicht, absolut und sicher, dass sie ebenso Hilfe geben konnte, wie auch dass die beiden sie annehmen würden. An ihrer Haltung, ihrer Sprache, an der gesamten Ausstrahlung war etwas Zielgerichtetes, Absolutes.
„Sorgt euch nicht, ich hege keinen Groll gegen euch. Viel eher habt ihr gezeigt, dass ihr bereit seid eine Maskerade zu wahren und den Traditionen gerecht zu werden.“ Es schien wohl so etwas wie ein Lob oder eine Anerkennung zu sein.
Dann blickte sie abwechselnd beide an. „Und was bringt euch in der heutigen Nacht hierher, zum Meer?“ Fragte die Salubri dann auch genau so direkt und geradeheraus, wie es eben ihre Art zu sein schien. "Ich habe mein Schiff besucht, die Lichtbringer. Dort könnt ihr auch Nachricht für mich hinterlassen."
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Post by Josef Szőkyel on Feb 7, 2015 22:57:44 GMT
Aufmerksam und mit einem gewissen zeremoniellen Respekt der ihm durch und durch ging, man merkte dass er trotz oder grad ob seiner fremdländischen Herkunft in dieser Hinsicht keine laxe Erziehung genossen hatte, lauschte er den Worten des Salubri und ließ eine sehr befriedigte Zustimmung erkennen, als hätte die Sorge um dies bis vor wenigen Augenblicken noch wie ein drohendes Damoklesschwert über der Stadt gehangen.
"Ich wollte mich vergewissern ob die neue Anlegestelle meinen Anforderungen entspricht. Mein Lastensegler war für die bisherigen Stellen zu sperrig, so dass der schwarze Schwan meist draußen im Hafenwasser ruhen musste." erklärte er mit einem Blick die Hafenreihe entlang, wobei er wohl eher einen neugierigen Blick auf die erwähnte Lichtbringer warf. Die Art wie er den Namen des Schiffs aussprach besaß nicht den pompösen Stolz eines Besitzers, sondern eine pragmatische aber respektvolle Anerkennung ob ihrer Dienste und treue.
"Allerdings bin ich selbst viel zu selten auf ihren Planken. Es gibt ein Haus in Maccagnana über das mich Nachrichten erreichen, es lässt sich an den zwei rotgedeckten Spitzdächern erkennen." ehe er seinen Blick interessiert zu Alerio wandern ließ.
"Ich bin ebenso überrascht zu solch zufälliger Zusammenkunft zu geraten. Gleichwohl ein beruhigendes Zeichen für die Sicherheit wenn nicht alle Mitglieder der Domäne hinter ihren Mauern und Büchern verweilen."
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