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Post by Alerio on Feb 4, 2015 11:57:15 GMT
Kurz vor Sonnenuntergang brachte ein Bote eine Nachricht zu dem auffälligen Handelsschiff mit den schwarzen Segeln, die Eleganza.
Die Nachricht war in italienisch verfasst und nur für die Augen der Signora della Velanera bestimmt, worauf der Bote besonders achtete, dass niemand sonst die Nachricht in Empfang nahm. Sie war recht kurz und lautete wie folgt:
Genua im Jahre des Herrn 942,
Sehr verehrte Signora della Velanera, wir kennen uns noch nicht, doch ist mir zu Ohren gekommen, dass wir wohl der selben Familie angehören. Eben aus diesem Grund, schreibe ich euch nun, auf dass wir uns einmal kennenlernen. Sofern es euch beliebt. Solltet ihr Interesse an einem Plausch haben, so könnt ihr dem Boten, der euch diese Nachricht brachte, gern eure Antwort mitgeben. Ort und Zeit eines möglichen Treffens überlasse ich ganz euch.
Hochachtungsvoll, Alerio Casari, Neugeborener des Clans der Schatten, Kind des Ancilla Francesco d'Aqui
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Post by Acacia della Velanera on Feb 11, 2015 19:05:42 GMT
Das Schiff war in der Tat leicht zu finden. War es doch eines der größten und prächtigsten Handelsschiffe im Hafen Genuas. Zugegeben es gab nicht so viele Handelsschiffe wie es hätte sein können, aber dennoch. Man sah das hinter diesem Schiff Geld und damit auch Macht steckte. Der Bote Alerios jedoch erlebte eine Enttäuschung. Sicherlich könne man die Botschaft der Signora überbringen, aber leider sei sie nicht persönlich anwesend und man könne ihn auch nicht zu ihr bringen. Ihr privater Sekretär wäre jedoch bereit das Schreiben an sich zu nehmen. Sollte der Bote diesem Kompromiss zustimmen, würde ein Mann auf das Deck kommen und den Brief an sich nehmen.
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Post by Alerio on Feb 20, 2015 14:02:35 GMT
Dem Boten war nicht ganz wohl dabei. Hatte er doch von seinem Herrn den Auftrag gekriegt, das Schreiben nur der Signora auszuhändigen. Also würde er eben warten. Mittlerweile war längst die Nacht eingebrochen. Sollte sich bis dahin nichts geändert haben, die Signora vielleicht wirklich nicht anwesend sein, so würde er den Pier erst einmal verlassen.
Stunden später, weit nach Mitternacht, kehrt der Bote zurück und erkundigt sich erneut nach der Signora. Diesmal wäre er aber auch bereit das Schreiben dem Sekretär auszuhändigen. Er würde dann am nächsten Tag ab und zu vorbei kommen um eine Antwort in Empfang zu nehmen.
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Post by Acacia della Velanera on Feb 22, 2015 23:15:45 GMT
Tatsächlich war die Signora wirklich nicht anwesend. Allerdings dauerte es nicht lang nachdem der Brief abgegeben worden war bis der Bote seine Antwort erhielt. Fein geschwungene Buchstaben bildeten eine filigrane, klare Handschrift, die eindeutig weiblich war. Das Papier war schwer und die Tinte satt. Allein davon hätte vermutlich so manche Bauersfamilie eine Weile leben können. In besagter Nacht lag die Esperanza nach wie vor im Hafen und sogar an derselben Stelle. Wachen standen am Schiff, die den erwarteten Gast auf Deck lassen würde, so er die Einladung vorwies. Acacia selbst stand auf dem Oberdeck am Heck des Schiffes und blickte über das silbrig schimmernde Wasser, welches immer wieder von über den Himmel jagenden Wolkenfetzen verdunkelt wurde. Die schlanke Gestalt war an diesem kalten Abend in einen bodenlangen Umhang gehüllt, der von der Farbe dunklen Blutes war. Tiefschwarzer Pelz umsäumte den schweren Samt und schimmerte selbst in diesem fahlen Licht.
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Post by Alerio on Feb 24, 2015 20:33:11 GMT
Wie gewünscht fand sich Alerio fünf Nächte später, selbst am Hafen ein. Er hatte für diesen Abend seine bessere Kleidung gewählt, diese war zwar nicht besonders schön oder von hoher Qualität, aber er sah damit zumindest nicht mehr aus wie ein Straßenkind. Er war sich sicher, dass Acacia darauf wert legen würde, schließlich war sie ein Mitglied seines Clans.
Er war ein wenig verwirrt, dass in dem Brief die Rede von der Esperanza war und nicht der Eleganza. Da er aber so oder so nicht wusste, wie welches Schiff aussah, ging er einfach zu dem Steg, an dem auch sein Bote gewesen war und hoffte das richtige Schiff zu finden. Dass sich an eben jenem Pier ein großes Handelsschiff befand und sich davor Wachen aufhielten, schien schon mal ein gutes Zeichen zu sein.
Alerio wünschte den Wachen einen schönen Abend und hielt ihnen die Einladung der Signora hin. Nachdem er auf das Deck und zu der Besitzerin geführt wurde verneigte er sich leicht vor dieser. "Seid gegrüßt, werte Signora della Velanera. Habt Dank für eure Einladung. Ich freue mich ein weiteres Mitglied unseres Clans kennenzulernen." Er lächelte freundlich und wartete gespannt auf die Reaktion seiner Clansschwester.
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Post by Acacia della Velanera on Mar 23, 2015 22:07:01 GMT
Erst als die leichten Schritte des kleinen Lasombras auf dem Deck erklangen, drehte sich Acacia um und verharrte so. Für einen Moment schien etwas wie Überraschung auf ihren Zügen zu liegen, doch innerhalb von Wimpernschlägen hatte die Schattenspielerin ihre Mimik wieder unter Kontrolle. Beinah ausdruckslos musterte sie den anderen Kainiten, während dieser näher kam und sie begrüßte. Für einen Moment noch schwieg sie, ehe sie selbst sprach.
„Ich bin Acacia della Velanera, Neugeborene des Clans der Schatten, Hüterin von San Donato, Kind des Alexander, Ahn zu Pisa, Kind der Marcellina, Ahnin vom Blute Lasombras, Kind des Eli, Ahn und Kind von Saadi, Kind Tubalcains, Kind Lasombras des Schattengeküssten, Kind Irad des Starken, Kind Kains des Vaters. Ich grüße dich.“ Mit einer einladenden geste deutete sie auf den Platz neben sich und für einen Moment mochte das geübte Auge einen Ärmel aus feinstem dunkelblauem Damast erkennen, ehe der dazugehörige Arm wieder unter dem Mantel verschwand.
„Du bist also Alerio.“, meinte sie nachdenklich, während ihr Blick nicht von ihm weichen wollte. „Sag mir: Was führt dich in diese zerstörte Stadt?“
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Post by Alerio on Mar 25, 2015 10:57:04 GMT
Alerio war überrascht, dass sie ihn direkt dutzte, doch war es nicht so als würde ihn das stören. Schweigend nahm er den Platz neben ihr ein und lauschte ihren Worten. Dann legte er den Kopf leicht schief als würde er nachdenken. "Nicht viel. Aqui war einfach zu klein und zu langweilig nach all den Jahren. Und Genua in ihrer zerstörten, notleidenden Form bietet ein gutes Pflaster für interessante Geschichten und Ereignisse; und dazu Möglichkeiten sich etwas aufzubauen."
"Wie hat es dich nach Genua verschlagen?" fragte er sie zurück.
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Post by Acacia della Velanera on Apr 6, 2015 15:17:29 GMT
"Aqui also." nachdenklich legte sich die blasse Stirn in leichte Falten. "Ich habe noch nie davon gehört. Wo genau liegt es?" interessiert blickte sie auf das helle Kindergesicht und schien sich wieder ganz unter Kontrolle zu haben. "Was möchtest du dir denn hier aufbauen?" stellte sie dann auch direkt die nächste Frage. Sie schien sich ernsthaft für ihn zu interessieren und nachdem sie die Überraschung seiner gestalt verwunden hatte, wirkte sie nun auch freundlich und aufmerksam.
"Ich habe lange Zeit in Pisa gelebt, aber der Schatten dort ist sehr tief und dunkel und ich werfe lieber selbst den Schatten, als nur in ihm zu leben."
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Post by Acacia della Velanera on Apr 6, 2015 21:27:16 GMT
(21:26) <Alerio>"Aqui liegt nur wenige Kilometer von hier, in nördlicher Richtung bei Asti. Es ist eine kleine Stadt. Nicht wirklich von Belang. "
(21:27) <Alerio>"Das ist eine Ansicht, die ich durchaus verstehen und teilen kann"
(21:29) <Alerio>Bezüglich dem Aufbau von etwas: "Nun, da habe ich mich noch nicht wirklich festgelegt. Hauptsächlich ging es auch mir mehr darum mich unabhängig zu machen."
(21:30) <Acacia>"Du bist dennoch nah bei deinem Erzeuger geblieben. War das sein Wunsch?" ..."Hast du schone eine Idee, wie du dich unabhängig machen möchtest?"
(21:37) <Alerio>"Zum Teil." Er grinst. "Nun, ich denke, das habe ich schon gemacht, in dem ich hier her kam."
(21:38) <Acacia>Sie schüttelte leicht lächelnd den Kopf. "Nun, sicher hast du das getan. Ich bezog mich eher darauf womit du die unendlichen Nächte verbringen möchtest."
(21:40) <Alerio>"Hauptsächlich möchte ich denen helfen, die Hilfe brauchen. Nennt mich närrisch. Ich weiss, dass die meisten Kainiten sich nicht für die Menschen sonderlich interessieren. Aber wir waren auch einst Menschen."
(21:40) <Alerio>"Und womit verbringt ihr die Nächte?"
(21:43) <Acacia>"Den Menschen helfen? Das ist in der Tat ungewöhnlich. Wie genau stellst du dir das vor?" fragte sie tatsächlich interessiert nach. "Ich bin Händlerin.", erwiderte sie schlicht auf seine Frage.
(21:46) <Alerio>"Da gibt es einige Möglichkeiten. Je nachdem, was benötigt wird und was ich bieten kann. Derzeit ist das wahrlich nicht viel. Deshalb habe ich noch nicht viel Erfolg gehabt. Doch reicht es manchmal schon aus wenigen helfen, man muss sie ja nicht alle retten."
(21:46) <Alerio>"Interessant. Mit was handelt ihr?"
(21:48) <Acacia>"Was kannst du denn bieten?" hakte sie weiterhin nach. "Ich handle mit beinah allem." Sie zuckte leicht mit den schmalen Schultern.
(21:55) <Alerio>Jetzt wird er vorsichtiger "nicht genug." "Ein paar wenige Kenntnisse im Beschaffen von...Dingen"
(21:55) <Alerio>"mit beinah allem? das scheint mir ein sehr breites Feld zu sein..." sagt er neckisch
(21:58) <Acacia>"Nunja, diese Stadt braucht derzeit beinah alles. Von nahrungsmitteln über Rohstoffe, Waffen, Kleidung, Werzeug und auch Luxuswaren. Also beschaffe ich es." Sie musterte ihn nachdenklich. "Du ... beschaffst also Dinge ..." Für einen Moment schwieg sie. "Bist du gut darin?" Keinerlei Wertung lag in ihrer Frage.
(22:04) <Alerio>"Selbstverständlich, aber könnt ihr wirklich mit all dem dienen?" "Nun, es wäre reichlich selbstgefällig, zu behaupten 'ja' und es kann auch immer etwas...schief gehen, daher würde ich sagen, gut genug. Aber natürlich versuche ich mich stets zu verbessern."
(22:07) <Acacia>"Ich tue es bereits." erwiderte sie ruhig. "Allerdings bin ich keine Samariterin, die alles verschenkt. Das wäre nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich versuche der Stadt zu helfen sich selbst zu helfen." Sie nickte zu seinen Worten. "Halte dich von den Brigori fern. Ich möchte nicht, dass wir auf unterschiedlichen Seiten stehen." Damit schien für sie das Thema abgeschlossen zu sein und sie schwieg einen Augenblick,
(22:07) <Acacia> während sie ihn eindringlich musterte. "Warum hat dein Erzeuger nicht noch einige Jahre mit deiner Schaffung gewartet?" erkundigte sie sich dann wieder sehr direkt.
(22:11) <Alerio>Er nickte "Ich werde darauf Acht geben."
(22:12) <Alerio>Er grinste schief "Weil es dann zu spät gewesen wäre"
(22:13) <Acacia>Sie erwiderte sein Lächeln in diesem Falle nicht, sondern blickte ihn ernst an. "Erklär es mir. Es könnte ein Problem sein."
(22:14) <Alerio>"Warum sollte es ein Problem sein?" fragte er ernst und etwas verwirrt
(22:17) <Acacia>"Es gibt Kainiten, die der Ansicht sind, dass ein Kind zu zeugen eine Sünde ist, die nicht einmal die unsrigen begehen sollten." sagte sie ruhig. "Ich habe einen Ahnen dafür schon töten sehen und er war in keinster Weise menschlich. Zudem scheint es als würde dein Erzeuger sein Blutleichtfertig weitergeben. Du bist kleiner und schwächer und für unsereins, die die Ewigkeit zur Verfügung haben gibt es kaum einen
(22:17) <Acacia> Grund nicht noch ein paar Jahre warten zu können. Entweder bis der begehrte Mensch erwachsen ist oder bis ein erwachsener daher kommt, der die Fähigkeiten hat."
(22:22) <Alerio>"Nun gut, das kann ich verstehen. Es ist so, dass er warten wollte. Doch ich starb viel früher...nicht durch seine Hand. Er hatte keine Wahl, als mir sein Blut zu geben oder mich sterben zu lassen."
(22:23) <Alerio>"Natürlich würden nun einige sagen, es wäre besser gewesen, aber ich ziehe das untote Leben dem endgültigen Tod vor."
(22:25) <Acacia>Sie schnaubte leise. "Er hätte dich sterben lassen sollen" Sie schüttelte leicht den Kopf. "Das ist nicht gegen dich als Person gerichtet, aber es wird zu Problemem führen. Auch wenn ich verstehe, dass du das anders siehst." Ein ironisches Lächeln zuckte um ihre Lippen.
(22:28) <Alerio>Er zuckte mit den Schultern "Was geschehen ist, ist geschehen. Und Probleme wird es sowieso immer geben. Es kümmert mich nicht."
(22:31) <Acacia>Sie blickte ihn einen weiteren Moment nachdenklich an und nickte dann. "Nun, es lohnt sich nicht über verschüttete Milch zu klagen. Wir werden damit leben." Wieder lächelte sie sacht. "Gibt es sonst noch etwas, was du besprechen möchtest?"
(22:33) <Alerio>Er dachte einen Moment nach "Was sind deine Aufgaben in der Domäne? Womit hat dich die Prinzessin beauftragt?"
(22:36) <Acacia>Sie hob leicht überrascht die Brauen. "Nun ich soll aus der Ruine wieder eine Stadt machen und genau das tue ich. Und hat sie dir eine Aufgabe gegeben?"
(22:40) <Alerio>"Natürlich, wie uns allen, denke ich. Meine Aufgabe liegt darin die Straßen Genuas sicherer und angenehmer zu machen."
(22:41) <Alerio>sagte er vage.
(22:44) <Acacia>"Du legst dich nicht gern fest, oder?" fragte sie freundlich.
(22:53) <Alerio>"Ich bin nur vorsichtig." sagte er lächelnd.
(22:55) <Acacia>"Komme ich dir wie eine Gefahr vor?"
(22:56) <Alerio>"Prinzipiell stellt ein jeder eine Gefahr dar, vor allem andere Kainiten"
(22:57) <Acacia>"Das stimmt, aber wir sind immerhin vom selben Blut."
(22:58) <Alerio>Fragend hob er eine Augenbraue "Und das macht uns zu Verbündeten, zu Freunde? Verzeih, ich will dich nicht beleidigen, aber wir kennen einander kaum und mein Vertrauen, muss man sich verdienen."
(22:59) <Acacia>"Nein, das macht uns nur für Außenstehende zu einer Einheit und wenn sie sowieso davon ausgehen, dass wir zusammen arbeiten, sehe ich keinen Grund es nicht zu tun."
(23:06) <Alerio>"Was Außenstehende von uns halten, ist mir recht gleich. Wie gesagt, vertraue ich niemanden einfach so. Aber ich bin dennoch stets bereit zu helfen wo ich kann.Solange du mir nicht schadest, können wir auch zusammenarbeiten."
(23:14) <Acacia>"Wie du willst." Sie lächelte ruhig.
(23:16) <Alerio>"Nun gut, wenn du irgendetwas brauchst, kannst du mir eine Nachricht schicken. An meinen Ghul Pietro bei der Miliz in Platealonga."
(23:16) <Acacia>Sie nickte ruhig. "Du weißt ja wo du mich findest. Die Menschen auf diesem Schiff sind vertrauenswürdig."
(23:17) <Alerio>Er nickte. "Dann werde ich mich wieder auf den Weg machen, wenn du nichts weiter bereden möchtest?"
(23:18) <Acacia>"Ich wünsche dir noch eine angenehme Nacht."
(23:19) <Alerio>"Gleichfalls"
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