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Post by Maximinianus on Apr 21, 2015 7:38:39 GMT
Acht Jahre waren vergangen, seit dem Mord am Bischof. Seit den mordlüsternden Rufen die seinen Namen durch die Gassen schrien. Seit der Klosterplünderung. Der Ventrue hatte sich seitdem rar gemacht. War er früher häufig in der nächtlichen Stadt unterwegs gewesen, hatte man ihn für einige Jahre gar nicht zu Gesicht bekommen. Man konnte sich nicht einmal sicher sein ob er in der Stadt weilte.
So war es sicher überraschend das Maximinianus in einer kühlen Novembernacht das Elysium der San Donato betrat. Er trug ein dunkles, langes Gewand, welches ihn als Priester auswies, schlichte Lederschuhe für den milden italienischen Winter und ein einfaches Holzkreuz um den Hals.
Weder die gerade Haltung noch der fehlende Zweifel in seinen Bewegungen und Schritten schienen über die Jahre die Gleiche geblieben zu sein. Mit ruhigem Blick durchschritt er den Eingang und blickte sich langsam um. An Neuerungen und frischen Renovierungsarbeiten blieb sein Blick einen Moment lang hängen, dann setzt er seinen Weg durch das Kirchenschiff fort. Vor dem Altar verharrte er einen Augenblick. Beinahe wirkte es so als würde ersich abwenden wollen, aber dann bekreuzigte er sich und schien im Stillen einige Worte zu sprechen bevor er sich abwandte und in die vorderste Sitzreihe der Kirchenbänke setzte.
Den Blick zu den erleuchteten Fenstern aufgerichtet wartete er.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 29, 2015 11:38:47 GMT
Er lauerte in einem der Seitenschiffe im Schatten. Bernsteinfarbene Augen beobachteten aus der Dunkelheit. Ein Grinsen stahl sich auf die Lippen des Jägers. Und doch erhob er sich nicht, ließ Maximinianus die Ruhe genießen und sich einen Moment alleine fühlen, wenn man einmal von den Wachen an den Wänden absah. Seine Füße lagen auf der hölzernen Bank, während er sich an die Lehne der Sitzgelegenheit lehnte. Keinerlei Gedanken kreisten darum, dass sich so ein Verhalten in einer Kirche nicht gehörte.
Irgendwann war Brimir das Warten jedoch zu langweilig geworden und in dem Moment, als Maximinianus zu den Fenstern blickte, schob er sich von der Bank und seine schweren Schritte hallten durch das Seitenschiff.
"Ich glaube inzwischen, dass sogar ich öfters hier bin, als du." Es war die Stimme Grimsteinns, die die Worte von Brimir transportierte. Der Gangrel ging derweil auf den Ventrue zu, verfolgt von seinem Diener. "Einen guten Abend."
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Post by Maximinianus on May 3, 2015 9:20:59 GMT
Ein wenig überrascht ausgerechnet den Gangrel hier anzutreffen wandte er sich diesem zu. Zur Begrüßung nickte er knapp, warf diesmal sogar Grimmstein einen Blick zu. Ganz so als ob er an diesem den Lauf der Zeit ablesen wolle. Erst dann schien er sich zu erinnern das der Mann Brimirs Ghul und damit immun gegen die Last des Alters war.
"Brimir. Schön dich zu sehen." erklang die mit etwas ehrlicher Freude unterspülte, gleichbleibende Stimme. "Ich bin tatsächlich eine Weile nicht mehr hier gewesen." ob damit nur das Elysium oder gar die gesamte Stadt gemeint war, ließ er offen.
"Ich hoffe die letzten Jahre haben dich auf deinem Weg vorangebracht?" immerhin war es schon eine Weile her das sie sich gesehen hatten.
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Post by Brimir Böggvisson on May 13, 2015 11:23:13 GMT
"In einigen Bereichen mehr, als in anderen. Die Miliz entwickelt sich prächtig, die Tiere an den Toren sind aktiv. Der Handel funktioniert angemessen und die Schmiede wird selten kalt... Fulk oder mein Rudel hingegen... "
Brimir seufzte und es schien ihm nicht zu gefallen, dass er ausgerechnet an dieser Stelle nicht weiter kam. Mit jedem verstrichenen Jahr, jeden Monat und jeder Stunde wurde die Wahrscheinlichkeit sie zu finden immer kleiner.
"Hat sich Godeoc eigentlich inzwischen bei dir gemeldet? Oder erwartet er, dass ich ihm selber schreibe?"
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Post by Maximinianus on May 13, 2015 12:24:36 GMT
Er nickte ob der weltlichen Fortschritte des Gangrel, ein Teil davon war ihm ja bereits bekannt.
Auf den Nosferatu angesprochen nickte er nachdenklich und betrachtete Brimir dann abschätzend. "Das ist Politik, mein Freund. Auch wenn man es von den Nosferatu nicht gewöhnt ist. Godeoc war einmal Prinz. Er kennt sich daher zwangsläufig auch damit recht gut aus."
Einen Moment hielt er inne um die Reaktion des Gangrels aufzunehmen, dann fuhr er leise fort: "Du hast dich mit Antigonos zusammengetan, was diese Miliz-Sache angeht. Ich halte diese Idee für eine gute, die Stabilität fördernde Sache, aber du hast auf der Versammlung ja gesehen, dass die beiden nicht allzu gut aufeinander zu sprechen sind."
"Ich habe die vom Wasail erhaltenen Informationen an ihn weitergereicht und ihm bei dieser Gelegenheit mitgeteilt, dass du gerne mit ihm sprechen würdest um dich vorstellig zu machen auch das du ein Anliegen hättest. Aber wenn du bis heute keine Antwort erhalten hast wirst du ihm entweder egal sein oder er missbilligt deine Kooperation mit dem Brujah. Als Ancilla ist er in der Position das er jeden Neugeborenen ignorieren kann, der ihn nicht mit Geschenken und Diensten beehrt. Du solltest ihm daher erst einen Gefallen erweisen, bevor du dich mit ihm triffst. Das würde deine Chancen eklatant erhöhen." Maximinianus schien an dieser Sache nichts ungewöhnliches zu sehen. Eher wie der Lauf der Dinge nun einmal war.
--- Anmerkung: leicht an die jüngsten Ereignisse im Parallelen Thread angepasst.
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Post by Brimir Böggvisson on May 18, 2015 12:06:51 GMT
Brimir verzog bei dem Wort Politik das Gesicht. Politik machte Sachen so unnötig kompliziert. Das Recht des Stärkeren war so viel einfacher und verständlicher. Der Gangrel hatte keine Ahnung warum es sich so viele Kainiten so unnötig kompliziert machten.
"Was wir alle auf der Versammlung gesehen haben, war, das Godeoc in diesem Kräftemessen zwischen ihm und Antigonos klein bei gegeben hat. Böggvir hätte den Brujah vor die Türe gezerrt und ihm draußen die Lektion seines Unlebens erteilt und ihn mit dieser Schmach im Dreck liegen lassen, wenn Antigonos es denn überhaupt überlebt hätte."
Nun war es an Brimir die Natürlichkeit seines Weltbildes in der Stimme zu offenbaren. Er erklärte die Dinge, wie sie nun mal in seinen Augen waren. Und er schien auch nicht den Eindruck zu machen, dass ihn dieser Ausgang der Dinge in irgendeiner Form scherrte. Jäger, die sich eine zu große Beute suchten, starben nunmal ab und an.
"Auch, wenn Godeoc momentan wahrscheinlich mehr Informationen für mich hat, so sehe ich keinen Grund für... Geschenke... und vorrauseilende Dienste mehr. Er ist nicht der einzige Pfad, den ich beschreite... und auch, wenn sich die Suche anch Fulk als schwierig herausstellt, so nehme ich mich seiner an."
Bei der Versammlung hatte der Prinz der Gosse offenbar einiges an Ansehen bei dem Gangrel verloren, wenngleich es dem Noferatu im Grunde egal sein konnte.
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Post by Maximinianus on May 18, 2015 14:06:35 GMT
Die Stimme des Ventrues pendelte sich irgendwo zwischen Überraschung und Belustigung ein, auch wenn sein Gesicht gewohnt kühl blieb. Fragend blickte er den Gangrel an, runzelte schließlich die Stirn und verblieb dann einige Augenblicke stumm.
"Godeoc wird seine Gründe gehabt haben. Solche die weiter gehen als die kurzfristige Konfrontation mit einem Neugeborenen. Auch wenn es ihn Gesicht gekostet haben mag, kommt es bei einem Nosferatu doch nicht auf das Gesicht an. Sondern auf das was er tut wenn niemand sonst hinsieht. Er hat bewiesen das er der Klügere ist. Er hat sich alles angehört und aufgrund der erhaltenen Informationen gehandelt. Antigonos hingegen handelte aufgrund eines Dogma. Er macht sich unnötig Feinde. Alleine an diesem Abend hat er fünf Kainiten vor den Kopf gestoßen. Seinem Clansbruder Josef verweigerte er die Begrüßung, machte sich sogar abfällig über ihn lustig, mir drohte er offen, den Ancilla verärgerte er durch seine Worte an diesen, spuckte Blut auf das Elysium das Acacia hütet und stieß Phosoa vor den Kopf indem er, trotz des Angriffes auf sie, Partei für das Mondkind ergriff. Ich frage dich: was hat es ihm gebracht, außer das er sich zum Narren gemacht hat, außer das die Lasombra nun sein Blut nach Sizilien weiterreicht, außer das er aus dem Elysium verbannt wurde? War es das wert? Alles nur um einer Ideologie die Treue zu halten die sich auf einen knapp tausend Jahre alten Heiland beruft?" er schüttelte, wie zur Beantwortung seiner eigenen Fragen den Kopf.
"Mit dem Kuss sind wir etwas anderes geworden. Das Tier zeigt es uns jede Nacht. Wir haben eine eigene Gesellschaft mit eigenen Regeln. Nur weil wir häufig noch so aussehen wie ein Mensch, heißt das noch lange nicht das wir auch einer sind. Fanatiker wie Ferrucio oder Antigonos wollen das nicht wahrhaben. Sie versuchen weiterhin so zu leben als ob nichts geschehen wäre. Und umso mehr man ihnen klar macht das die Regeln sich geändert haben, umso verzweifelter wehren sie sich. Schon allein das er sich auf eine direkte Konfrontation mit Godeoc eingelassen hat zeigt das Antigonos nur dessen Anlitz sieht. Und das ist....weitestgehend...das eines Menschen. Er sieht nicht den Kainiten der dreimal so alt ist wie er, der irgendwann in diese Stadt kam, sich hier festsetzte und sie alle überlebte. Die Starken und die Schwachen, die Ehrlichen und die Unehrlichen, die Gütigen und die Herzlosen. Der sich aus der Gosse aus der er kam bis hoch zum Prinzen gekämpft hat. Der seinen Weg mit Leichen gepflastert hat. Der diese Stadt besser kennt als jeder andere, der über hundert Jahre Zeit hatte um hier Einfluß und Macht anzusammeln." als wäre er entsetzt über soviel Naivität schüttelte er abermals, ein wenig gedankenverlorener als noch zuvor, den Kopf.
"Antigonos ist ein Fuchs der einen Bären gestellt hat und nur weil dieser ihn nicht fraß, sah es nach einer ausgeglichenen Konfrontation aus."
Er zuckte mit den Achseln als er die Richtung des Gesprächs änderte "Niemand zwingt dich auf Godeoc zu setzen um an Fulk heranzukommen, vermutlich ist es ohnehin schlauer erst alle eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Aber sogar wenn jemand nicht in deiner Lage wäre, würde ich ihm spätestens nach dem Auftritt bei der Versammlung von einer Zusammenarbeit mit Antigonos abraten. Er stellt sich klar gegen Phosoa gestellt, wegen der ich diese Versammlung überhaupt erst einberufen habe, ignoriert die von dir zusammengetragenen Informationen, beleidigt die fünf höchstrangigen anwesenden Kainiten, bekommt Hausverbot im Elysium und wird vom Ältesten zur Tür begleitet." einen Moment hielt er inne "...das erinnert mich irgendwie an Augustus."
"Ich weiß auch nicht weshalb er aus eurem Miliz-Zusammenschluß Godeoc, Richard und mich exkludiert hat, die ebenfalls jeder über eine Miliz verfügen, aber vielleicht hat er etwas gegen Ventrue. Auch wenn Genua nicht der passende Ort zu scheint um so einer Neigung nachzugehen. Was ich damit sagen möchte: du siehst es vielleicht nicht, aber der Brujah zieht dich und die anderen in einen Konflikt hinein der nicht der eure ist." der Ventrue wirkte bei den letzten Worten argwöhnisch. Offenbar wusste er nicht was Antigonos mit dieser Sache bezwecken wollte, hielt es aber nicht unbedingt für förderlich wenn die Milizen auf beiden Seiten in Stellung gebracht wurden.
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Post by Brimir Böggvisson on May 19, 2015 12:28:50 GMT
"Das Gestern ist tod... das Morgen noch nicht gebohren... einzig das heute zählt... es mag eine Zeit gegeben haben, in der er stark war und sich zum Prinz hochkämpfte. Doch, dann kam deine Ahnin und hat ihm seinen Platz gezeigt. Und in den Augen so mancher könnte es so wirkten, als habe der Gelehrte in der heutigen Zeit das Selbe getan."
Stärke war Nichts, was man sich in den Augen des Gangrel einmal verdiente und dann behielt. Man musste sich immer und immer wieder beweisen. Ein Fehler und... Doch dann lächelte Brimir, grinste beinahe. Ein Kopfschütteln folgte, als hätte Maximinianus eine Sache nicht bedacht.
"Antigonos ist ein Brujah. Wer sich über einen Ausbruch, wie seinen an eben jenem Abend wundert, der wird auch verwirrt die Braue heben, wenn mir wieder Hauer wachsen oder der Malkavianer seine wahnsinnige Seite zeigt. Und am Ende hat er seine Prinzipien vertreten - egal, wie weich und menschlich diese auch sein mögen. Er war bereit dafür sein Leben zu geben und das sollte man ihm anrechnen, statt ihn in der Luft zu zerreißen. Sein Weg ist ein Anderer als der Deine und widerspricht meinem, wie kaum etwas Anderes. Und doch ist er mein... Verbündeter; genau, wie du es bist. Antigonos und ich haben Gemeinsamkeiten gefunden, die wichtig für mein Revier sind. Selbst der beste Jäger kann in einer aufgeschreckten Herde nur bedingt erfolgreich jagen."
Dann schüttelte Brimir erneut den Kopf.
"Unsere Seite der Miliz hällt sich aus kainitischer Politik heraus. Wir streben dannach der Stadt Ruhe zu geben. Warum er euch, gerade unter dem Vorsatz keine Politik zu betreiben, rausgehalten hat... weiß ich nicht, zumindest, was Godeoc und dich angeht. Von Richard wussten wir bis zu der Versammlung Nichts."
Entweder hatte Brimir einen Plan, wie er mit Antigonos umzugehen dachte oder aber er wusste, wie er aus der Sache trotzdem für sich Gewinn raus schlagen konnte. Denn jene Argumente, die gegen die Zusammenarbeit mit dem Brujah sprachen, golten in diesem Moment nur bedingt für ihn. Dann lenkte er das Thema aber bewusst weiter.
"Du sagtest bei der Versammlung, dass du den falschen Maximinianus stellen willst. Wie weit bist du damit? Hast du ihn entsprechend... vorbereitet? Und mal unter uns... mir ist es gleich, ob er ein Verbrecher ist oder nicht, solange dannach Ruhe einkehrt. Antigonos und Alerio bestehen jedoch da drauf. Deshalb... sag mir einfach, dass er schlimme Dinge getan hat und alles wird gut. Mein Vorschlag wäre, dass wir ihn in Luccoli stellen. Dort wird es kaum jemanden geben, der dich wahrlich gesehen hat. Dennoch leben die Bewohner ganz Genuas in Angst vor dir, selbst abseits der Stadt. Ich würde vorschlagen, dass wir 'ihn' schließlich zur Mauer schleppen und die Meute ihn dort... bestraft. Wäre ganz nett, wenn er vor seinem Ende die Menge verflucht und Dinge sagt, die ein teufel nunmal vor seinem Tod sagt. Kriegst du das hin?"
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Post by Maximinianus on Jun 1, 2015 12:46:06 GMT
Er betrachtete den Gangrel nachdenklich, musterte ihn lange. Als ob Brimir ihn mit etwas überrascht hätte. Als ob er etwas neues an dem Gangrel entdeckt hätte.
"Du vergleichst Antigonos Worte mit der Machtübernahme Aurores? Ein paar trotzig gesprochene Silben mit dem Tod eines halben Dutzend Kainiten und noch viel mehr Blutsdienern und Verbündeten? Geballte Blutskräfte mit etwas auf den Boden gespuckten Blut? Glaubst du etwa Aurore hätte Godeoc mit Worten dazu gebracht klein bei zu geben?" er schüttelte den Kopf, beinahe etwas amüsiert "Nein....du kannst dir sicher sein das Antigonos den Konflikt zwischen ihm und Godeoc gerade erst eröffnet hat. Und wir werden erst in einigen Jahren sehen ob er noch auf den Beinen steht."
Der Einwurf das man bedenken solle das Antigonos ein Brujah sei und deswegen mit soetwas zu rechnen war, verleitete Maximinianus nur zu einem sanften Kopfschütteln. "Jeder von uns trägt seinen eigenen Fluch. Und hat ihn alleine zu tragen. Du hast deine Hauer verborgen als du sie trugst und hast die Bürde nicht der Gesellschaft aufgelastet. Weil es deine Bürde ist. Du bist alleine damit fertig geworden. Josef ist trotz der Beleidigung durch seinen Clansbruder ruhig geblieben und hat seinen Fluch für sich getragen. Antigonos hingegen hat seinen Fluch offensichtlich nicht unter Kontrolle und erwartet nun das wir Nachsicht und Rücksicht ihm gegenüber zeigen. Weil er zu schwach ist selbst mit ihm fertig zu werden. Ich halte nichts von Schwäche. Das das Blut der Brujah schnell in Wallung gerät mag eine Begründung, aber keine Entschuldigung sein."
Kurz hielt er inne, dann wanderte der Blick aus den kastanienfarbenen Augen über das Gesicht des Gangrels, als ob es daraus lesen wolle. "Deine...Seite...der Miliz steckt bereits bis über den Hals in der Politik. Schon die Zusammenstellung wer bei eurer Gruppe mitmachen darf ist eine politisch motivierten Auswahl. Ich nehme an Antigonos hat sie getroffen, da auch Godeoc nicht eingeladen war?" die Frage schien geraten, jedoch würde sie auch ohne Beantwortung das unterstreichen was sie unterstreichen solle. "Ich würde keine solche Versammlung einberufen wenn mir nicht alle Mitspieler bekannt wären. Also wird er bereits zuvor von Richard gewusst haben oder er ist wirklich schlampig. Und wenn er von Richard gewusst hat, der wie Phosoa ein Verteidiger der Domäne ist, wieso lädt er dann nur die eine ein? Sogar die ohne Miliz? Möchte er ihr Rückhalt geben wenn ihre Majestät sich zwischen ihr und Richard entscheiden muß? Dann wäre dies eine politische Motivation par excellence. Und weshalb lädt er Godeoc nicht ein wenn es ihm doch um die Stadt geht und nicht um persönliche Motive? Clavicula ist ohne Frage das Sechstel welches am dringendsten eine organisierte Miliz benötigen würde. Weil sie verfeindet sind? Das wäre eine Exklusion feindlicher Parteien. Aus dem Lehrbuch des Politikers. Nein Brimir. In der Welt abseits der Wildnis, in den Domänen der Kainskinder gibt es keine Enthaltungen. Mit allem was du tust ergreifst du Partei. Mit allem was du tust positionierst du dich. Alles was du tust verschließt manche Türen und öffnet andere. Wenn man also weiß wohin man möchte, sollte man versuchen die richtigen von ihnen zu öffnen, sonst landet man nicht dort wo man hin möchte."
Dann wandte auch er sich dem neu angeschnittenen Thema zu. "Der Mann ist ein Sünder. Mach dir keine Gedanken darum, von ihm selbst ist ohnehin nicht mehr viel übrig. In sechs Nächten werde ich ihn mit dem Auftrag so viele Unschuldige wie möglich zu ermorden gen Luccoli senden, falls dir das passt. Er soll mit der Kirche anfangen. Du kannst also ganz wie du möchtest mit ihm verfahren und ihn sofort festnehmen oder noch ein paar Elemente die du aus deiner Dorfgemeinschaft entfernen möchtest durch ihn loswerden." alle Rückfragen ob er etwas hinbekommen würde überging er, ganz so als wäre es schon eine Majestätsbeleidigung ihn überhaupt nach solchen Kleinigkeiten zu fragen. Trotzdem warf er dem Gangrel einen abwartenden Blick zu, ob dieser einverstanden sei.
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Post by Brimir Böggvisson on Jun 11, 2015 12:41:33 GMT
Zu dem Überfall auf die Kirche nickte Brimir schließlich. Für ihn stand fest, dass die Miliz bereit stehen und alles in ihrer Macht stehende tun wird, um diesen falschen Teufel zu stellen. Das Schicksal des Auserwählten war ihm ziemlich gleich und so gab es dazu auch Nichts mehr zu sagen, von der Seite des gangrels.
"Manchmal, mein Freund, sind die Dinge einfacher, wenn man sie nicht aus politischer Sicht betrachtet und nicht allumfassendes Wissen vorraussetzt. Zumindest für mich, kann ich aussschließen, dass der Umgang Richards mit der Miliz bekannt war. Ich bin mir zudem sehr sicher, dass Alerio es auch nicht wusste, ansonsten wäre er sicher empört gewesen und hätte es kund getan. Der kleine Schatten ist noch zu... menschlich, um solche Dinge einfach hinzunehmen."
Sein Blick verzog sich etwas abfällig und zeugte von einer Spur Bedauern, als würde er mehr in dem Straßenjungen sehen, als dieser zeigen will. Dann jedoch wurde er wieder ernster und kehrte zu dem Thema zurück.
"Nein... wir wusste Nichts von Richard und die Fehde zwischen Antigonos und Gedeoc interessiert mich nicht, solange sie nicht so ausartet, wie die zwischen dir und Benedetto. Ich werde versuchen Richard einzuweihen und in die Reihen aufzunehmen. Aber solange Gedeoc das Angebot meiner Vorstellung ablehnt, wird es schwierig sein auch ihn in den Kreis zu holen... wenn es nicht gar durch den Streit der Beiden schon unmöglich ist."
Nochmals machte Brimir eine kurze Pause und seufzte schließlich.
"Ja... es mag sein, dass abseits der Wildniss die Dinge anders laufen... nein. Sie laufen ganz sicher anders. Trotzdem habe ich nicht vor mich dafür zu verbiegen und mich von der Menge treiben zu lassen. Man muss mich nicht in ganz Genua mögen. Im Gegenteil... es ist für manche Aufgabe in der Stadt sogar hilfreich, wenn sie es nicht tun. Manche Dienste im Namen eines Prinzen setzen es quasi vorraus, dass man damit zurecht kommt, alleine zurecht zu kommen, nicht wahr? Und ich denke, dass ich Aurore versuchen werde davon zu überzeuegen, dass ich der Richtige für eben jene Aufgabe zu sein. Mit der Verantwortung kommen auch neue Möglichkeiten für meine Suche. Was meinst du?"
Damit sprach Brimir das erste Mal davon wirklich länger in Genua zu verweilen und längerfristig zu planen. Ein Amt anzustreben war sicher Nichts, was der freiheitsliebende Gangrel aus einer puren Laune heraus machen würde. Nur der Weg dahin schien ihm nicht sehr klar zu sein.
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Post by Maximinianus on Jun 12, 2015 8:54:12 GMT
"Niemand bestreitet das die Dinge einfacher wären. Aber die Welt ist nun einmal wie sie ist. Ganz gleich wie man sie gerne hätte." dann winkte er ab "Ich möchte auch weder dir noch Alerio oder Phosoa unterstellen mit dem Brujah unter einer Decke zu stecken. Ich mache dich lediglich auf das Spiel dieses Mannes aufmerksam. Wenn du dich aus dem Streit Godeocs heraushalten möchtest kann ich das gut nachvollziehen. Dann solltest du dies jedoch auch tun. Da Richard die Domäne verlassen hat schlage ich vor du lädst stattdessen Godeoc und mich zu eurer Gruppe ein. Sogar wenn Godeoc kein Interesse haben sollte wird er die Einladung als Neutralitätsbekennung deiner anerkennen. Trotzdem gebe ich dir recht: wir dürfen diesem Konflikt nicht einmal die Chance geben so auszuufern wie den meinigen. Wir dürfen nicht zulassen das die Milizen als Straßenkampfeinheiten benutzt werden. Eine simple Lösung wäre es daher diese unter das Oberkommando der gräflichen Garde zu stellen, wie Richard es bereits getan hat. Diese untersteht Lucio il Onnivorno und stellt keine Gefahr für jeden von uns dar. So können wir effektiv Kämpfen zwischen verschiedenen Milizen vorbeugen. "
Die Ansicht des Gangrels zu Alerio schien ihm nicht zu entgehen, er schien es dennoch vorzuziehen nicht davon anzufangen. Brimir war Gott sei Dank eine direkte Person. Sie würde die Dinge zur Sprahe bringen wenn sie besprochen werden müssten. Das der Gangrel jedoch mit einem Amt liebäugelte ließ Maximinianus ihn neugierig werden. Der musternde Blick huschte rasch über die Miene seines Gegenübers.
"Bei unserem letzten Gespräch sagtest du du wollest keinen Schwur eingehen. Wie kommt es das du deine Meinung geändert hast? Hast du vor dich hier niederzulassen?" er hielt einen Moment inne, dann nickte er Brimir beglückwünschend zu "...eine gute Überlegung wenn du mich fragst. Du hast dich mit Diensten an der Domäne hervorgetan. Ihre Majestät wird dich zweifelsohne dulden. Und du kannst hier viel erreichen." kurz schien er einem anderen Gedanken nachzuhängen, nur Augenblicke später war er wieder voll da. "Auch ich werde bleiben und schwören." irgendetwas in seiner Stimme sagte das dies gar nicht so selbstverständlich war wie es scheinen mochte. Als ob seit dem letzten Mal seitdem sie miteinander gesprochen hatte etwas passiert war.
Die Aufmerksamkeit wurde jedoch wieder dem Gangrel zugewandt: "Ich nehme an du überlegst Geissel zu werden?"
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Post by Brimir Böggvisson on Jun 12, 2015 15:28:20 GMT
Auf den Vorschlag Gedeoc selbst einzuladen nickte Brimir hin. Es war sicher etwas, über das er nachdenken würde. Dann jedoch wurde sein Blick noch etwas ernster.
"Die Milizen unter unserer Kontrolle kontrollieren sich bereits gegenseitig. Es findet regelmäßig ein Thing der Führer statt, in dem gemeinsam das Vorgehen besprochen wird. Abweichungen werden von unseren Ghulen ihrem jeweiligen Herren gemeldet. Lass mich ein Beispiel dafür nennen, was ich damit meine, dass wir sie nicht politisch motiviert einsetzen: Du hast Probleme mit... sagen wir einmal dem Ravnos Nicollo. Und du bittest mich jetzt darum, dass ich mich seiner Ghule annehme. Dann werde ich dies persönlich tun, wenn ich der Meinung bin, dass das gerechtfertig ist. Meine Milizen jedoch werde ich dafür nicht einsetzen. Natürlich wird es Ausnahmen geben, wie die Wahrung der Stille, wie wir es jetzt mit dem falschen Maximinianus tuen werden, oder im Falle einer Blutjagd. Aber dies wird nicht die Regel sein. Ob wir die Milizen der Garde unterstellen... müssen wir erst einmal unter uns klären. Das wird ein gemeinsamer Beschluss."
Als der König das Thema des Schwures näher aufgriff, verzog sich das Gesicht des Jägers etwas. Die Frage war ihm sichtlich unangenehm und schließlich schüttelte er den Kopf.
"Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich es tue oder nicht. Es war eine Entscheidung, welchen Weg ich bei meiner Suche einschlagen will... ich kann es mir leichter machen und meinen Wert als vollständiges Mitglied dieser Domäne beweisen oder ich mache es mir schwerer und verbleibe als Gast. Am Ende war es die Wahl zwischen Freiheit und Familie... und Beides ist mir mehr als teuer. Meine bisherige Suche jedoch hat mir gezeigt, dass ich so oder so länger in Genua bleiben werde. Es ist unwahrscheinlich, dass ich innerhalb der nächsten Jahre die Stadt verlasse, also werde ich der Prinzessin keine Last sein, sondern tun, was ich ihr schon einmal versprochen habe. Und als Geissel stehen mir Möglichkeiten zur Verfügung, die ich als Gast niemals kriegen werde.
Wenn es wirklich das Blut des Sturmrufers in den Adern des Wassail ist... dann habe ich hier auch nach dem Auffinden meines Rudel, noch viel zu tun."
So einfach waren die Dinge. Rechte für Pflichten. Ware gegen Geld oder Lohn für Arbeit. Es lief am Ende immer auf ein Geben und ein Nehmen raus. Mit seinen Aussagen bestätigte Brimir aber auch das Amt, dass er für sich selbst sah.
"Du hast es in Betracht gezogen, Genua zu verlassen? Mit Augustus und Richard sind dir Verbündete weg gebrochen, hm? War das der Grund oder die Hetze des Volkes gegen dich?"
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Post by Maximinianus on Jun 15, 2015 10:25:50 GMT
Die Ausführungen Brimirs zu den Kontrollen der Milizen und der Abstimmung ob sie sich der Garde unterstellen wollen würden nahm er mit einem knappen Nicken zur Kenntnis. Einen Moment schien es als ob er hierzu etwas sagen wollte, dann schien er es sich jedoch aufzusparen. Stattdessen wandte er sich völlig dem nächsten, vom Nordmann angesprochenen Thema, zu.
"Ich halte den Schwur für eine kluge Entscheidung. Es bringt dich in die Mitte der Domäne und lässt dich nicht abseits stehen. Es wird dir Türen öffnen." er sah Brimir mit einem Blick an, der dem was man gemeinhin als Zufriedenheit bezeichnet wurde, erstaunlich nahe kam. Als ob der "Wilde" sich endlich der Welt wie der Ventrue sie sah angeschlossen hätte.
Auf die Frage ob Maximinianus in Betracht gezogen hatte die Domäne zu verlassen schüttelte er den Kopf. "So arbeite ich nicht. Ich entscheide nicht ob ich eine Domäne verlassen oder bleiben soll. Ich halte mich an die Weisungen der Alten. Ganz gleich was ich wünsche oder nicht habe ich mich diesen Anordnungen zu fügen. In meinem Clan ist es ein äußerst diffiziler Prozess die Gefolgschaft zu wechseln. Immerhin gelangen Wissen, Möglichkeiten und materielle Mittel so in den Herrschaftsbereich eines anderen. Und die Alten überlegen sich sehr gut ob sie dies zulassen und wenn ja bei welcher Person. Glücklicherweise stehen sich meine Linie und ihre Majestät recht nahe, daher ist mein Verbleib hier in Genua eine weniger große Hürde als andernorts. Falls du jedoch auf meine Artikulation anspielst: in der Tat gab es vor wenigen Jahren die Überlegung ob ich die Stadt verlassen solle. Weil ich meine Aufgabe hier erfolgreich abgeschlossen habe." und obwohl er Brimir mit dem gleichen stoischen Gesichtsausdruck wie üblich anblickte, konnte dieser die leichtes Missfallen heraushören "...Augustus und Richards Abreise haben nichts damit zu tun. Im Gegenteil. Prinz Blandus von Nizza hat mir an Augustus statt die geschuldeten Gefallen entrichtet. Ein echter Glücksgriff. Mit Richard hingegen habe ich mich im Guten getrennt. Er hat den Großteil seiner Leute mitgenommen, den Rest habe ich übernommen. Die Motive seiner Abreise sind nachvollziehbar, daher sehe ich keine Probleme darin."
"Die Hetze des Volkes war etwas hinderlich, da stimme ich dir zu, aber nicht entscheidend. Meine Tätigkeiten umfassen ohnehin selten den Kontakt mit dem einfachen Volk. Und nach der Hinrichtung wird der Name rasch in Vergessenheit geraten. In einigen Jahrzehnten wird sich niemand mehr daran erinnern."
Dann blickte er seinen gegenüber mit einem etwas schärfer gewordenen Blick an "Wir bleiben also beide und schwören den Schwur der Vasallen. Und beide streben wir ein Amt an. Ich schlage vor wir lassen unsere bisher enorm gewinnbringende Kooperation auch in diesem Punkt weiterleben? Ich unterstütze dich auf deinem Weg zur Geissel....und du unterstützt mich dabei das Amt des Seneschalls zu erreichen." fragend lag der Blick des Ventrue dabei auf Brimir, als ob dessen Meinungsäußerung von Nöten sei.
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Post by Brimir Böggvisson on Jun 22, 2015 9:29:28 GMT
Hatte Brimir sich dieser Welt wirklich angeschlossen oder nutzte er sie schlicht aus? Doch am Ende war es das Raubtier, dass sich am Besten der Situation anpasste, dass am Längsten überlebte und am Weitesten kam. Brimir sah die Zufriedenheit in den Augen des Ventrue, fügte dem aber Nichts mehr hinzu, als ein Nicken.
Als Maximininus ihm erklärte, welche Ketten er trug und welche Freiheiten ihm genommen sind, zeigte sich Verständnislosigkeit in seinem Blick. Der Gangrel verstand zwar das Konzept, dass ältere aufgrund ihrer Stärke über die Jüngeren verfügen konnten, aber die Gefolgschaft, die er kannte hatte eine weit andere Form, als die des Königs.
"Ich hatte nie die Gelegenheit oder einen Grund, um wiklich mit Richard zu reden. Lagen seine Gründe der Abreise in Genua oder eher außerhalb?"
Die angesprochene Hetze und den Gedanken zur kommenden Hinrichtung, quitierte Brimir mit einem weiteren Nicken. Damit war bereits Alles gesagt, was es zu sagen gab und der Nordmann stimmte dem Gedanken, dass der Name in Vergessenheit geraten wird, zu.
"Ich denke zwar, dass du eher in der Lage bist mir zu helfen, als ich dir. Aber, wenn ich etwas für dich tuen kann, damit Aurore dich zum Seneschall in Betracht zieht, werde ich es tuen."
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Post by Maximinianus on Jun 22, 2015 14:52:09 GMT
"Außerhalb." antwortet er ruhig. Viel schien er selbst nicht darüber zu wissen, aber er schien es für einen Umstand zu halten der mit den eben erwähnten Verpflichtungen den Älteren gegenüber zusammenhing. Etwas anderes schien er sich auch gar nicht vorstellen zu können.
Viel mehr schien ihn die eben getätigte Aussage des Gangrels zu beschäftigen. Der sich langsam wieder auf das Gesicht Brimirs fokussierende Blick schien nachdenklich gefärbt zu sein "Ich glaube da unterschätzt du deine Möglichkeiten." es schien als würde dme Ventrue diesbezüglich bereits etwas vor dem inneren Auge schweben.
Statt jedoch darrauf zu sprechen zu kommen, wandte er sich Brimirs Teil des neuerlichen Hilfeabkommens zu: "Wie sieht deine Strategie aus?"
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