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Post by Maximinianus on Dec 12, 2014 15:17:35 GMT
Ola zusammen, mir stellt sich seit einiger Zeit die Frage wie offensichtlich Wege/Pfade für Fremde sind? Also erkennt jeder Mensch die Andersartigkeit des Pfadanhängers? Erkennen sich Pfadanhänger untereinander aufgrund ihres Habitus? Sind Pfade eher eine geheime, persönliche Sache oder werden wie offen zur Schau gestellt? Oder gibt es auf jede von mir gestellte Frage so viele Antworten wie Pfade und alle halten es unterschiedlich? Das also bspw. Der Pfad des Himmels sagt: stelle es offen zur Schau und versuche jeden den du triffst zu bekehren und andere, nehmen wir zum Beispiel den Pfad des Tiers sagt: niemand darf wissen das du diesem Pfad folgst, halt bloß die Klappe usw.
Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos was all diese Sachen angeht, habe aber so am Rande mitbekommen das Paul die Bedeutung der Wege weiter herausstellen möchte. Würde da wohl auch gerne mitmachen, kann mir nur auf viele Dinge keinen Reim machen, wie man sieht. ^^
greets Hauke
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Post by Benedetto on Dec 12, 2014 15:31:18 GMT
Meine Einschätzung: Fremdartigkeit ist für Sterbliche schon spürbar, aber nicht im Sinne von "der verfolgt offensichtlich andere Moralvorstellungen" sondern eher in Richtung "mit dem stimmt etwas nicht". Pfadanhänger sollten einander aufgrund ähnlicher Einstellungen ja per se näherkommen, eine hundertprozentige Sicherheit allein über den Habitus gibt es aber nicht. Manche Kainskinder zelebrieren ihren Pfad (siehe Aschepriester), andere halten ihn geheim. Das hängt weniger mit dem Pfad als mit dem jeweiligen Charakter zusammen.
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Post by Brimir Böggvisson on Dec 12, 2014 16:02:26 GMT
Ich finde schon, dass die Aura schon sehr deutlich macht, sowohl gegenüber einem Menschen, als auch einem Kainiten, dass man eben nicht 'normal' ist. Um hier mal den Pfad des Tieres zu nehmen: Das sollte meiner Meinung nach ein deutliches Zeichen sein, dass das Wesen des Gegenübers eben nicht menschlich ist. Wie schon Benedetto schrieb: "mit dem stimmt etwas nicht".
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Post by Il Narratore on Dec 13, 2014 11:25:38 GMT
Ihr könnt Fragen stellen. Meiner persönlichen Auffassung nach - und das ist strikt ante kathedra - kam die Aurawirkung nur für sehr sensitive Persönlichkeiten (Auspex, Glaube, hohe Wahrnehmung/Empathie) oder in sehr intimen, stillen Momenten zum tragen. Ansonsten offenbart sich für mich das Wesen, also die Moralvorstellungen für die die Wege ja stehen, mehr im Verhalten des Vampirs und in seinen kleinen Ticks, als in allem anderen. Wenn mich einer die ganze Zeit mit der Herrlichkeit Gottes und der Verderbtheit meiner Seele und ihrer Erlösung durch Fasten und Gebet bequatscht, muss ich kein Genie sein, um in ihm einen Heiligen zu erkennen. Zudem müssen wir ja zwei Dinge beachten: Die "Aura" kann stark oder schwach sein. Eine starke Aura (7 bis 9, wenn ich mich nicht irre?) wird sicherlich ein unterbewusstes Gefühl ausstrahlen, so eine Ahnung auslösen, dass dieser Kerl da so und so tickt. Eine schwache (2 bis 4?) wird aber ebenso das genaue Gegenteil bewirken: Man wirkt wie ein Möchtegernnietzscheaner. Einer, der gern das große, böse Raubtier wäre...aber eigentlich ein Softi ist. Die allermeisten Charaktere bewegen sich auch im irgendwie luftleeren Raum von 5-6, der überhaupt keine Auramodifikatoren hat. Dann waren im Mittelalter die Moralvorstellungen doch deutlich...anders. Klar, die Kirche predigt Glaube, Liebe, Hoffnung und diesen ganzen Unsinn - aber Frauen waren an sich schonmal keine Menschen, "Rechte" waren ein Privileg der Reichen und Begüterten, Mord war okay, solang er legitimiert war, die beliebteste Bestrafung war rädern und viertteilen und selbst die fortschrittlichsten Denker haben gewisse Dinge wie die Ständeordnung, gottgegebene Herrschaft, die Unterdrückung der Schwachen durch die Starken usw. nicht nur verteidigt sondern z.T. auch propagiert. Selbst Thomas von Aquin lehnt Tyrannenmord noch ab und empfiehlt, sich lieber mal unterdrücken zu lassen. Der Weg der Menschlichkeit, den es ja zu der Zeit auch schon gibt, deren etwas devotere Anhänger (7+) aber meines Wissens als "menschlicher als menschlich" beschrieben werden, hat diese mittelalterlichen Moralvorstellungen meines Erachtens nach zusammen mit dem Humanismus abgelöst. Meine Auffassung war immer, dass die Wege die Unzahl an Einstellungen und Ausrichtungen im mittelalterlichen Leben darstellen und, soweit das für Vampire noch möglich ist, sich im Rahmen normaler Denkweisen bewegen. Erst mit dem weitverbreiteten Erfolg des Humanismus und der Camarilla hat sich das dann soweit verschoben, dass unmenschliche Wege uns fremd erscheinen. Worauf ich hinauswill ist schlicht, dass "normal" zu dem Zeitpunkt durchaus jemanden beschreiben kann, der Frau und Kinder dreimal wöchentlich verdrischt, die Welpen seiner unnützen Misttöhle im Fluss ertränkt, wenn überhaupt dann nur in Rinderblut badet, weil sein Großpapa das schon so gemacht hat, und sich ab und an mal an kleinen Jungs vergeht. Wenn da ein Vampir daneben sitzt, der alle Menschen als seine rechtmäßige Beute/Herde ansieht, dann wirkt der nicht "nichtmenschlich" sondern weitgehend normal, sofern er nicht einen Wegwert von 10 hat. Insofern würde ich dafür plädieren, dieses ganze Auragedöhns für die nicht mit Auspex oder Augen des Chaos oder Thaumaturgy gesegneten Spieler ohnehin sehr subtil zu halten. Pfade und Wege offenbaren sich in den Aussagen und Taten der Charaktere, sollten aber kein großes Geheimnis sein. Ich denke nicht, dass man den Pfad sofort erkennt, weil man da eine Aura spürt (außer man hat Aurawahrnehmung, d.h. Auspex II), oder sich sofort zu dem anderen hingezogen fühlt. Etwas Dialog sollte da schon dabei sein.
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