Post by Il Narratore on Aug 25, 2014 0:53:48 GMT
Ein Überblick
Sechstel nennen die Genovesi ihre Stadtteile, denn Genua ist zu stolz und zu mächtig, um sich mit deren vier zufrieden zu geben. Und wenn Venedig schon die Frechheit zu diesem Namen besitzt, so steht es der wahren Herrin der Meere doch nur recht und billig an.
Im zehnten Jahrhundert sind diese Sestieri noch einiges kleiner und unscheinbarer, als sie es in der spätmittelalterlichen Hochphase sein werden. Tatsächlich umfasst allein das heutige Sestiere Molo das gesamte Stadtgebiet Genuas im Jahre 936.
[Bis ich Zeit und Muse für vernünftige Recherche und Atmosphärische Beschreibungen finde hier die Kurzversion:]
Mascarana oder Maccagnana lag ganz im Süden der Stadt, entlang der sanften Hänge des Kastellhügels und im Schatten des bischöflichen Einflusses, von San Donato. Einige der wohlhabenderen (und gottesfürchtigeren) Bürger lebten hier, wie auch jene Handwerker, deren Talente zum Erhalt des bischöflichen Haushalts benötigt wurden. Sie ließen sich in den Garnisonsgebäuden der Römer nieder, wo die Legionen des Castrums sich
Brolius, oder auch Broglio, war vor Errichtung der karolingischen Stadtmauern das Borgo Saccherio, wo sich noch zu Zeiten des Grafensohnes Otberto Hühnerfarmen auf den grünen Hügeln im Osten befanden.
Ravecca nahm seinen Namen von der Via Revecca, der Straße die von der Porta Soprana zur Porta di Castello führt, und war ein um diese ehemalige Handelsstraße nach Nordosten gewachsenes Dorf voller Leben. Wirtshäuser, festlich geschmückte Plätze und der ein oder andere Kräutergarten erfreuten hier das Auge und die Seele.
Clavica....Clavica ist ein seltsames Wort, seine Etymologie gibt aber großen Aufschluss über die Bevölkerung dieses illustren Örtchens: Es ist die latinisierte Form des alltäglicheren Chiavica, das wiederum eine Bastardisierung des lateinischen Clovaca bedeutet.
Scheißekanal. Der Abschaum der Stadt siedelte sich hier an, nistete sich wie Gewürm in den ruinierten Häusern größerer Männer ein, die das schwarze Herz des Sesterie bildeten. Wie von der Flut angespült landete unfehlbar jeder Bettler, Beutelschneider und Büttel früher oder später hier, jeder Strauchdieb und Matrose fand seinen Weg in die Hurenhäuser und Schenken der Clavica. Nicht eine Kirche gab es hier, nicht eine Piazza, auf die die Anwohner ihre Feste hätten verlagern können: Nur ein endloses Meer aus Gassen und Schatten.
Platealonga oder auch Piazzalunga, bedeutet soviel wie Langer Platz und umfasste jenen südwestlichen Teil der Stadt von der Wasserfront über die Chiesa di San Damiano, den Mercato di San Giorgio bis hin zu dem Platz vor der Chiesa San Donato. Der Name stammt offensichtlich von den vielen Plätzen und Handelsständen, die sich durch das ständige kommen und gehen der Händler und Märkte teils nur wenige Meter hintereinander befanden. An Markttagen mochte es so wirken, als sei das ganze Straßennetz von der San Donato bis zu San Giorgio eine einzige, lange Piazza.
Domus, römisch für Haus, war genau das: Eine Ansammlung von Häusern entlang der alten Stadtmauern, die sich im Schatten der erneuerten Mauern wiederfanden. Es lebten nicht die reichsten Menschen hier und nicht die ehrlichsten, aber Weber, Müller, Bader, Turmschließer, Totengräber und Abdecker und Metzger mussten irgendwo leben. Da diese unreinen Berufe leider einen Großteil der städtischen Wirtschaft ausmachten, war das Domus auch das größte Viertel und von den sarrazenischen Geißeln am härtesten getroffen.
Die Römer fassten diese Stadtteile unter vier Namen zusammen:
Castrum, was natürlich die Gegend um das Bischofskastell im Süden der Stadt bezeichnet und eigentlich nur Mascharana umfasst.
Civitas, womit das Zentrum der römischen Planstadt und Kultur gemeint war, bestehend aus Clavica, Platealonga und Domus.
In Abgrenzung zu diesen Zentren der römischen Kultur bezeichneten sie die sogenannten Burgi - die Dörfer ausserhalb der Stadtmauern - und mit Domocultae die Landgüter der reicheren Römer, ihre Weinberge und Villen, die sich hauptsächlich auf den Hügeln zwischen den kleineren Zuflüssen des Golfes entlang dem Weg nach Lucculi.
Sechstel nennen die Genovesi ihre Stadtteile, denn Genua ist zu stolz und zu mächtig, um sich mit deren vier zufrieden zu geben. Und wenn Venedig schon die Frechheit zu diesem Namen besitzt, so steht es der wahren Herrin der Meere doch nur recht und billig an.
Im zehnten Jahrhundert sind diese Sestieri noch einiges kleiner und unscheinbarer, als sie es in der spätmittelalterlichen Hochphase sein werden. Tatsächlich umfasst allein das heutige Sestiere Molo das gesamte Stadtgebiet Genuas im Jahre 936.
[Bis ich Zeit und Muse für vernünftige Recherche und Atmosphärische Beschreibungen finde hier die Kurzversion:]
Mascarana oder Maccagnana lag ganz im Süden der Stadt, entlang der sanften Hänge des Kastellhügels und im Schatten des bischöflichen Einflusses, von San Donato. Einige der wohlhabenderen (und gottesfürchtigeren) Bürger lebten hier, wie auch jene Handwerker, deren Talente zum Erhalt des bischöflichen Haushalts benötigt wurden. Sie ließen sich in den Garnisonsgebäuden der Römer nieder, wo die Legionen des Castrums sich
Brolius, oder auch Broglio, war vor Errichtung der karolingischen Stadtmauern das Borgo Saccherio, wo sich noch zu Zeiten des Grafensohnes Otberto Hühnerfarmen auf den grünen Hügeln im Osten befanden.
Ravecca nahm seinen Namen von der Via Revecca, der Straße die von der Porta Soprana zur Porta di Castello führt, und war ein um diese ehemalige Handelsstraße nach Nordosten gewachsenes Dorf voller Leben. Wirtshäuser, festlich geschmückte Plätze und der ein oder andere Kräutergarten erfreuten hier das Auge und die Seele.
Clavica....Clavica ist ein seltsames Wort, seine Etymologie gibt aber großen Aufschluss über die Bevölkerung dieses illustren Örtchens: Es ist die latinisierte Form des alltäglicheren Chiavica, das wiederum eine Bastardisierung des lateinischen Clovaca bedeutet.
Scheißekanal. Der Abschaum der Stadt siedelte sich hier an, nistete sich wie Gewürm in den ruinierten Häusern größerer Männer ein, die das schwarze Herz des Sesterie bildeten. Wie von der Flut angespült landete unfehlbar jeder Bettler, Beutelschneider und Büttel früher oder später hier, jeder Strauchdieb und Matrose fand seinen Weg in die Hurenhäuser und Schenken der Clavica. Nicht eine Kirche gab es hier, nicht eine Piazza, auf die die Anwohner ihre Feste hätten verlagern können: Nur ein endloses Meer aus Gassen und Schatten.
Platealonga oder auch Piazzalunga, bedeutet soviel wie Langer Platz und umfasste jenen südwestlichen Teil der Stadt von der Wasserfront über die Chiesa di San Damiano, den Mercato di San Giorgio bis hin zu dem Platz vor der Chiesa San Donato. Der Name stammt offensichtlich von den vielen Plätzen und Handelsständen, die sich durch das ständige kommen und gehen der Händler und Märkte teils nur wenige Meter hintereinander befanden. An Markttagen mochte es so wirken, als sei das ganze Straßennetz von der San Donato bis zu San Giorgio eine einzige, lange Piazza.
Domus, römisch für Haus, war genau das: Eine Ansammlung von Häusern entlang der alten Stadtmauern, die sich im Schatten der erneuerten Mauern wiederfanden. Es lebten nicht die reichsten Menschen hier und nicht die ehrlichsten, aber Weber, Müller, Bader, Turmschließer, Totengräber und Abdecker und Metzger mussten irgendwo leben. Da diese unreinen Berufe leider einen Großteil der städtischen Wirtschaft ausmachten, war das Domus auch das größte Viertel und von den sarrazenischen Geißeln am härtesten getroffen.
Die Römer fassten diese Stadtteile unter vier Namen zusammen:
Castrum, was natürlich die Gegend um das Bischofskastell im Süden der Stadt bezeichnet und eigentlich nur Mascharana umfasst.
Civitas, womit das Zentrum der römischen Planstadt und Kultur gemeint war, bestehend aus Clavica, Platealonga und Domus.
In Abgrenzung zu diesen Zentren der römischen Kultur bezeichneten sie die sogenannten Burgi - die Dörfer ausserhalb der Stadtmauern - und mit Domocultae die Landgüter der reicheren Römer, ihre Weinberge und Villen, die sich hauptsächlich auf den Hügeln zwischen den kleineren Zuflüssen des Golfes entlang dem Weg nach Lucculi.