Post by Il Narratore on Jul 22, 2014 10:54:06 GMT
Genova.
La Superba, La Dominante dei mari - die Stolze, Beherrscherin der Meere.
Mitte des zehnten Jahrhunderts war nichts von ihrer Macht zu erahnen. Schutt und Asche schmiegten sich zwischen den Ausläufern des Appennin an die Bucht von Genua. Eine Ringmauer, vor kaum hundert Jahren von den Franken neu errichtet, schloss die Ruinen vor dem Hinterland ab. Ihre Zinnen waren schwarz vom Rauch brennender Häuser, ihre Fundamente Rot vom Blut der Genuesen.
Die Mauer hatte nicht ausgereicht, die Stadt zu schützen, denn die Gefahr kam nicht aus den Bergen: Sie kam vom Meer.
Vier, fünf Mal liefen Flottillen in das natürliche Hafenbecken ein. Jedes Jahr aufs Neue.
Hunderte, Tausende Einwohner sind versklavt und verschleppt worden nach Korsika, nach Sardinien. Vielleicht selbst bis an die Küsten Andalusiens oder Nordafrikas. Ihre Familien lagerten in der Asche ihrer Häuser und vergossen Tränen um das Schicksal ihrer Lieben. Väter verfaulten auf dem Grund des Meeres, Brüder und Schwestern in Ketten auf einer Galeere, Waisen auf den Straßen, voneinander stehlend.
Genua glich für Jahre einer Geisterstadt.
Kaum eine Straße, die nicht einige Ruinen aufwies. Kaum ein Haus, das nicht Schäden davon trug - verkohlte Balken, eingestürzte Wände und Däche.
Kaum ein Friedhof, der nicht überfüllt war. Kaum eine Kirche die nicht geplündert war. Es gab so wenige lebende Priester, dass Totenmessen für Einzelne unmöglich wurden, man musste zu Massengräbern greifen.
Viele gingen. Sie zogen weg, fort in die Berge oder nach Cremona, nach Mailand - nur weg vom Meer.
Einige blieben. Zu stur oder zu stolz um aufzugeben.
Einige, die hier ihr ganzes Leben verlebt hatten.
Einige noch mehr.
La Superba, La Dominante dei mari - die Stolze, Beherrscherin der Meere.
Mitte des zehnten Jahrhunderts war nichts von ihrer Macht zu erahnen. Schutt und Asche schmiegten sich zwischen den Ausläufern des Appennin an die Bucht von Genua. Eine Ringmauer, vor kaum hundert Jahren von den Franken neu errichtet, schloss die Ruinen vor dem Hinterland ab. Ihre Zinnen waren schwarz vom Rauch brennender Häuser, ihre Fundamente Rot vom Blut der Genuesen.
Die Mauer hatte nicht ausgereicht, die Stadt zu schützen, denn die Gefahr kam nicht aus den Bergen: Sie kam vom Meer.
Vier, fünf Mal liefen Flottillen in das natürliche Hafenbecken ein. Jedes Jahr aufs Neue.
Hunderte, Tausende Einwohner sind versklavt und verschleppt worden nach Korsika, nach Sardinien. Vielleicht selbst bis an die Küsten Andalusiens oder Nordafrikas. Ihre Familien lagerten in der Asche ihrer Häuser und vergossen Tränen um das Schicksal ihrer Lieben. Väter verfaulten auf dem Grund des Meeres, Brüder und Schwestern in Ketten auf einer Galeere, Waisen auf den Straßen, voneinander stehlend.
Genua glich für Jahre einer Geisterstadt.
Kaum eine Straße, die nicht einige Ruinen aufwies. Kaum ein Haus, das nicht Schäden davon trug - verkohlte Balken, eingestürzte Wände und Däche.
Kaum ein Friedhof, der nicht überfüllt war. Kaum eine Kirche die nicht geplündert war. Es gab so wenige lebende Priester, dass Totenmessen für Einzelne unmöglich wurden, man musste zu Massengräbern greifen.
Viele gingen. Sie zogen weg, fort in die Berge oder nach Cremona, nach Mailand - nur weg vom Meer.
Einige blieben. Zu stur oder zu stolz um aufzugeben.
Einige, die hier ihr ganzes Leben verlebt hatten.
Einige noch mehr.