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Post by Maximinianus on Mar 13, 2015 10:59:25 GMT
Der Brief erreichte den Schattengeborenen über dessen genannten Kontakt bei der Miliz von Platealonga. Der benediktinische Mönch betonte, dass er nur für die Augen Alerios bestimmt sei und ließ sogar ein wenig mehr als das übliche Handgeld da um dies auch sicherzustellen.
Das Siegel wies das Schreiben als Angelegenheit der Abtei San Sisto e Vittorio aus. Die recht schlichte, gut leserliche Handschrift war sorgfältig zu Papier gebracht worden. Tintenklese, Eselsohren oder auch nur eine unerfreuliche Haptik suchte man vergeblich.
"An den werten, Alerio Casari, Neugeborener des Clans der Schatten, Kind des Ancilla Francesco di Acqui
ich übersende euch meine Grüße. Leider hatte ich noch keine Möglichkeit mich für unser letztes, sehr erhellendes, Gespräch bei euch zu bedanken. Ich hoffe dies mit diesem Schreiben zum Ausdruck bringen zu können. Gerne würde ich an die damals gesprochenen Worte anknüpfen und lade euch daher in acht Nächten zu einem persönlichen Gespräch in die Kirche der heiligen Santa Maria in Mascarana ein. Falls es euch passen würde, erwartete euch ein Diener am Westeingang.
In Erwartung der Nacht, Maximinianus, Neugeborener des Clans der Könige und Kind des Giacomo di Camaiore, Ahn und Kind des Platynus, Ahn und Kind des Gildo, Ahn und Kind des Caracallas, Ahn und Kind des Lucius Tarquinius Priscus, Ahnherr und Kind Ventrues, Kind Enoch des Weisen, Kind Kains, des Vaters"
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Post by Alerio on Apr 5, 2015 14:43:13 GMT
Wie im Schreiben gefordert, fand sich Alerio acht Nächte nach Erhalt des Briefes, am 29.April 943, bei der Kirche Santa Maria ein. Sein Ghul Pietro hatte darauf bestanden ihn zu begleiten, überhaupt schien er ihn nirgendwo mehr allein hingehen lassen zu wollen, seit dem missglückten Einbruchversuchs. Alerio war es ziemlich gleich gewesen, ob er mit kam oder nicht. Sollte Maximinianus etwas dagegen haben, konnte er ja draußen warten.
Wie geschrieben, begegneten sie dem genannten Diener am Westeingang der Kirche. Alerio richtete diesem aus, dass er von Maximinianus erwartet würde und hatte auch dessen Schreiben mit, falls der Diener dies als Beweis würde sehen wollen.
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Post by Maximinianus on Apr 7, 2015 10:20:35 GMT
Der Diener mochte kaum älter sein als Alerio. Noch ein Novize der hier offensichtlich des Nachts die Aufgabe hatte für dringliche Dinge bereit zu stehen und zu fegen. Den schweren Riegel bekam er nur mit einiger Mühe wieder zurück in die Verriegelung gewuchtet. Für das ungleiche Paar schien er einen neugierigen Blick übrig zu haben, vermied es jedoch sie anzusprechen. Offenbar hatte er klare Anweisungen erhalten.
Nur mit einer Kerze in der Hand führte er die beiden durch das große, dunkel daliegende Kirchenschiff in eine kleine Nebenkapelle. Hier wartete der schwarzgekuttete Mönch bereits auf sie. Zur Begrüßung nickte er Alerio, durchaus nicht unfreundlich zu und musterte Pietro einen Moment. Er wartete jedoch noch bis sich der Novize zurückgezogen hatte bevor er sprach:
"Ich wünsche euch einen guten Abend. Ich bin froh euch wohlauf zu sehen und danke euch, dass ihr etwas Zeit für mich gefunden habt." sein Blick lag nun vollends auf Alerio. Offenbar störte ihn die Anwesenheit von dessen Ghul (so nahm er an), kein Stück. Weitere Notiz von diesem nahm er jedoch ebenfalls nicht.
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Post by Alerio on Apr 7, 2015 19:33:01 GMT
Alerio nickte dem Ventrue höflich zu. "Danke für die Einladung. Zeit findet sich immer, vor allem, da ich ohnehin geplant hatte euch aufzusuchen. Aber erst einmal...das ist mein Ghul Pietro, ich hoffe, seine Anwesenheit stört euch nicht." sagte er mit einem Zeig auf Pietro, mehr aus reiner Höflichkeit, als dass es ihn wirklich interessiert hätte. Der genannte verbeugte sich tief vor dem Königskind.
"Ich würde direkt auf die jüngsten Ereignisse zu sprechen kommen, die uns beide wohl beschäftigen." fuhr er dann ohne Umschweife fort. "Was ist eure Rolle in diesem ganzen Schlamassel? Ich hatte erfahren, dass auch ihr im Hause Arduinici wart. Doch nicht um mir zur Hilfe zu kommen. Warum also, wenn ich fragen darf, wart ihr da? Nur um eure kleine Fehde mit Benedetto auszufechten? Und wie habt ihr von dem ganzen erfahren?" fragte er in einem recht neutralen Ton, obschon die Erwähnung der Fehde eine leichte Spur Ärger hinein brachte.
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Post by Maximinianus on Apr 8, 2015 8:13:21 GMT
Pietro wurde mit einem kurzen, musternden Blick bedacht als Alerio ihn vorstellte, dann wandte sich die Aufmerksamkeit des Ventrues jedoch wieder vollkommen auf den Herren des Ghuls. Den Blick auf den Lippen des Kainiten in Kindesgestalt als würde er dessen Worte eher sehen als hören. Die Anwesenheit des Ghuls schien ihn kein Stück zu stören.
"Ich sehe, ihr habt bereits mit Benedetto gesprochen. Er hat sicher keine Zeit verloren eine für mich unvorteilhafte Variante des Abends in euer Ohr zu flüstern.
Bevor ich beginne euch zu berichten möchte ich mich jedoch bei euch entschuldigen. Dafür das Benedetto und ich diesen Teil unserer Fehde auf eurem Rücken ausgetragen haben. Ich versichere euch jedoch das ich, sobald mir gewahr wurde das einer der unserigen in Gefahr schwebte, jegliche persönliche Motivation hinten anstellte um zu helfen." es gab eine kleine Pause, als ob er an den Anfang zurückspulen würde.
"In der Nacht des 16.ten Aprils wurde ich, direkt nach dem erheben von einem meiner Leute über die Vorkommnisse des Tages ins Bilde gesetzt. Dieser berichtete mir das seit dem Vortag der gesamte Klerus der Stadt, jede Kirche, jedes Kloster und jeder Wanderprediger einen fetten, benediktinischen Mönch suche. Dieser kenne das einzige Heilmittel gegen eine neu grassierende Seuche. Eine in der sich die Lebenden nach ihrem Tode wieder erhoben, die Toten wieder Lebendig wurden oder manche Lebenden gar nicht tot waren, sondern nur so aussahen. Mein Verdacht ob dieser Offenbarung der kainitischen Tagruhe oder auch der Starre fiel natürlich auf einen Eingeweihten. Es gab einen Bruch der Stille des Blutes. Tausend Menschen schrien kainitische Geheimnisse durch die Straßen und flüsterten über lebende Tote, Untote oder lebendig begrabene. Da die Gerüchte glücklicherweise sehr leicht auszumachen waren, Fabio Arduinici ließ jedes Kloster nach dem fetten Mönch absuchen, beschloß ich dort zu beginnen. Meine Aufgabe ist es die Gesetze der Nacht zu wahren und die Stille, falls einmal gebrochen, wieder herzustellen. Am Punkte ihres Ausganges haben sich solche Dinge bereits häufig wieder einfangen lassen. Ich verlor keine Zeit und machte mich sofort zum Hause der Arduinici in Mascarana auf, und fand dort - welch ein Zufall - Bruder Benedetto im Gespräch mit Fabio Arduinici. Als ich eintrat war Benedetto gerade dabei dem kränklich aussehenden Mann sein Blut als Medizin zu verkaufen. Ich schritt ein. Benedettos Traditionsbruch sollte nicht auch noch mit Perlen belohnt werden. Fabio Arduinici ist Kopf des Arduinici-Familienableger Genuas, Bruder des Grafen von Turin und eine erhebliche Hausmacht in Nordwestitalien. Jemanden politisch derart unbedarftes wie Benedetto über eine solche Figur dirigieren zu lassen hätte katastrophale Folgen haben können. Krieg, Tod und Hunger oder politische Verwerfungen bis hin zur Besatzung Genuas durch Truppen des stillen Prinzen." er musterte den Schattengeküssten ob dieser ihm noch folgte.
"Ihr macht euch keine Vorstellungen wie engmaschig das Netz aus Abhängigkeiten und Gefolgschaften unter den Mächtigen Italiens ist. Fabio Arduinici ist ein sogenannter Mittler. Über seinen Bruder steht er direkt unter dem Einfluß von Lamissio von Turin. Er beobachtet nun seit sieben Jahren die Wiederaufrüstung der Stadt. Den Bau des Kastells in Casteletto, die Militarisierung der Milizen, das Anwachsen des Heerlagers im Umland, die Suche nach Söldnern in anderen Städten. Und was er noch sieht: es wird kein einziges Schiff gebaut." bedeutungsschwer blickte er Alerio an. Sicher dies mochte nicht unbedingt dessen Metier sein, aber er zweifelte nicht daran das er sich seine eigenen Gedanken dazu machte.
"Er ist der angreifbarste der direkten Nachbarn Genuas und sehr vorsichtig. Noch verfügt er jedoch über eine größere Streitmacht. Er sieht jedoch wie diese Überlegenheit dahinschmilzt. Was denkt ihr würde er tun wenn nun auch noch seine Agenten in der Stadt ausgeschaltet werden? Würde er nicht mit Krieg rechnen? Einen Präventivschlag ausführen?" er ließ Alerio hier selbst zu einer Antwort finden, schüttelte jedoch leicht den Kopf, wohl über die Unbedarftheit des Kappadozianers bei dessen Suche nach "Personal".
"Ihr müsst Wissen, ich habe einen nicht unbeträchtlichen Einfluß in Mascarana. Und es gibt einen Grund weshalb ich von Fabio Arduinici die Finger gelassen habe. Und nun treffe ich denjenigen mit dem ich in Fehde stehe, mit einer Schüssel Blut in der Hand, vor dem unzweifelhaft zuvor mit Krankheiten oder Blutskräften bearbeiteten Agenten des stillen Prinzen und soll zusehen wie er mit seiner politischen Inkompetenz und dem Mangel an geopolitischen Wissen den Frieden zwischen Genua und seinem direkten Nachbarn gefährdet? Zumal er nur dort steht weil er zuvor die Stille des Blutes aufs übelste verletzt hat. Ich frage euch ganz besonnen: was hättet ihr an meiner Stelle getan? Und hättet ihr ihn gewähren lassen nachdem ihr die Panik in seinen Augen aufsteigen gesehen hättet das sein wahnwitziger Plan zum Scheitern verurteilt sei? Er behauptete zwar das einer der unserigen in Gefahr schwebe, doch hatte er mich in der Vergangenheit bereits ähnlich belogen - und seinen Vorteil daraus gewonnen." der Blick lag nun fragend auf seinem Gesprächspartner. Offenbar war die Frage ernst gemeint.
"Ich unterband den Bindungsversuch Benedettos und stellte sicher das keine weiteren stilleverletztenden Gerüchte von diesem Haus ausgingen, danach - der Arduinici ließ uns hinauswerfen - überprüfte ich Benedetto ob an der Aussage das einer der unseren in Gefahr schwebte etwas dran sei oder ob er mich aus taktischen Gründen zuvor belogen hatte. Diesmal reagierte er jedoch anders als zuvor und ich erkannte das mehr Wahrheit in der Sache steckte als zuvor gedacht. Ich bat ihm an unsere Probleme hinten anzustellen und gemeinsam für den, mir noch immer unbenannten Kainiten, einen Ausweg zu finden. Er lachte nur und meldete den potentiellen Stillebruch durch euch beim Prinzen. Ich weiß nicht wieso er nicht erst ermittelte ob es einen solchen überhaupt gegeben hat, sondern euch sofort meldete aber darüber machte ich mir zu diesem Zeitpunkt keine Gedanken." er grübelte nun kurz "Gibt es einen Grund wieso er so gehandelt haben könnte? Habt ihr Schwierigkeiten mit ihm?" kurz musterte er den Lasombra, ob dieser eine Ahnung habe was da vor sich gegangen sein könnte, dann brachte er die Erzählung zu einem Abschluß.
"Da ihre Majestät derzeit mit anderen Angelegenheiten beschäftigt ist die ihre vollkommene Aufmerksamkeit auf sich ziehen war mir bereits zu diesem Zeitpunkt klar das es meine Pflicht sei den Kainiten freizubekommen und die Stille bezüglich der Gerüchte wieder herzustellen. Ich informierte Lucio il Onnivorno - da Benedetto dies ebenso getan hatte und dessen Berichte nicht immer sehr genau sind, sowie Acacia della Velanera, Phosoa von Byzanz, Richard von den Ventrue und eure Person. Alles Kainiten deren Fähigkeiten bei der Befreiung eines Kainiten aus dem Hause Arduinici von Nutzen sein konnten. Erst als ihr nicht erschient und wir die wenigen Fetzen Informationen mit denen wir, dank Benedettos Unwillen zur Kooperation, arbeiten mussten kam uns der Gedanke das ihr es vielleicht wärt, der dort in Schwierigkeiten stecken könnte." (OT: Ich höre hier mal auf, das Spiel läuft noch)
So auskunftsfreudig wie er im Moment wirkte, schien er sicherlich auch in der Stimmung zu sein Alerio weitere Nachfragen diesbezüglich zu beantworten.
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Post by Alerio on Apr 8, 2015 10:24:37 GMT
"Nun, mit einer solch langen Erörterung hatte ich nicht gerechnet" sagt Alerio und strich sich nachdenklich mit der Hand übers Gesicht. "Fangen wir also von vorn an."
"Ja ich habe mit Benedetto gesprochen und er braucht mir rein gar nichts ins Ohr zu flüstern. Das was er erzählt ist seine Sicht der Dinge, das was ihr sagt, eure. Ich kann nicht beurteilen wer recht hat und darum geht es mir auch gar nicht. Tatsache ist, dass ihr beide hinausgeworfen wurdet, weil ihr euch nicht angemessen verhalten konntet." Dabei war nicht klar ob das ihr nur auf Maximinianus oder auf beide Kainiten bezogen war. Er schüttelte den Kopf. "Wie auch immer. Ich freue mich zumindest, dass ihr euch dafür entschuldigt. Das zeigt mir immerhin, dass ihr euch dessen bewusst seid."
"Von der Seuche habe ich die letzten Tage auch gehört, ebenso von Benedetto selbst. Seine Idee war nicht schlecht. Als Ausrede, um Arduinici zu überzeugen mich herauszugeben, sollte ich in Starre liegen, hätte es wirksam sein können. Dass sich das ganze dann in der Stadt wie Lauffeuer verbreitete, war natürlich unglücklich. Aber gut, ich verstehe warum ihr also dort wart."
"Ich habe nicht viel Ahnung von politischen Machenschaften und was andere Prinzen so tun und nicht tun, doch inwiefern, hätte es zum Aussschalten dieses "Agenten" geführt, wenn Benedetto Fabio Arduinici zu einem Blutsdiener gemacht hätte?" fragte Alerio in einem Ton, der klar machte, dass er diesem Argument nicht folgen konnte. "Arduinici hätte trotzdem noch ein "Mittler" sein können. Dieses Argument, scheint mir nicht gewichtig genug, um euer Vorgehen zu rechtfertigen, auch frage ich mich, woher ihr euch so sicher sein könnt, was der stille Prinz tun würde und was nicht. So oder so, habt ihr euch also hauptsächlich deshalb dazwischen geschaltet, weil ihr Benedetto nicht für kompetent genug gehalten habt." stellte er fest und seufzte.
"Aber eigentlich wollte ich mich da auch gar nicht hineinhängen. Es wurden Fehler begangen, vor allem auch von mir und ich danke euch, dass ihr dann doch noch versucht habt mir zu helfen." versuchte er die Sache nun zu einem Ende zu bringen.
"Ich glaube auch nicht, dass Benedetto mir schaden wollte in dem er zur Prinzessin ging." fügte er noch hinzu, als er sich daran erinnerte. "Das sie aber nun davon weiß, sowie so viele andere Kainiten, gefällt mir gar nicht, aber das ist wohl der Preis, den ich für mein Versagen zahlen muss."
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Post by Maximinianus on Apr 8, 2015 12:22:32 GMT
Er schüttelte knapp den Kopf. "Wir sind hinausgeworfen worden weil ich es darauf angeleget habe hinausgeworfen zu werden. Es musste eine rasche, langanhaltende Lösung her. Ich kenne die Arduinici. Ein Rauswurf war das was in dieser Situation am einfachsten und am schnellsten zu bewerkstelligen war. Verwechselt nicht Absicht und Unvermögen. Aber natürlich entschuldige ich mich bei euch. Immerhin hatte ich nicht die Absicht euch weitere Schwierigkeiten zu bringen." dann hörte er ihm geduldig weiter zu, bis Alerio zu einem Ende gekommen war.
Es dauerte ein wenig bis er wieder etwas sagte, offenbar schien er sich seine Gedanken über Alerios Worte zu machen, nickte dann aber schlußendlich. "Es hätte zu einer Beeinflußung, einer Übernahme des Agenten geführt. Ihr müsst wissen das über längere Strecken aktive Sterbliche die für die Unsterblichen arbeiten selten Ghule sind. Deren Abhängigkeit von unserem Blut triebe sie bei zu langer Abwesenheit in den Wahnsinn. Auch das Blutsband ist generell ungeeignet, außer man möchte alle paar Jahre einen verdächtigen Besuch in der Heimat ablegen. Etwas das anderen Unsterblichen auffällt. Gerade euer und mein Blut haben daher eine mannigfaltige Liste an anderen Möglichkeiten entwickelt, welche dieses Probleme zufriedenstellend löst. Das Problem bei diesen ist jedoch das die direkte Involvierung von Blut die Loyalität des Dieners....durcheinanderbringen kann. Eine Kompromittierung würde stattfinden. Das schlimmste für jemanden der einen Spion ausschickt ist jedoch keinefalls das dieser stirbt. Sondern die Sorge das dieser umgedreht wird. In solchen Fällen implantieren die Ahnen gelegentlich Selbstmordbefehle, eine zweite Persönlichkeit, eine Geisteslöschung oder schlimmeres in ihrer Marionette, um ein überlaufen zu verhindern. Ich habe solche Dinge bereits erlebt. Und sie sind immer sehr sehr hässlich ausgegangen. Genua kann soetwas zur Zeit nicht gebrauchen.
Ich kann mir zwar keineswegs sicher sein was der stille Prinz tut und was nicht aber ich habe 25 Jahre Studium auf die Politik Norditaliens verwandt und bin mittlerweile nicht schlecht im raten." trotz des ernsten Themas schwang da beinahe soetwas wie Humor in seiner Stimme mit.
"Das es Benedetto war dem ich dazwischenfahren konnte war lediglich das Sahnehäubchen. Auch wenn es sich als saure Sahne erwiesen hat, nachdem ich erfuhr das ihr der leidtragende in dieser Sache seid." eine Geste des Bedauerns folgte. Offensichtlich hatte die ganze Angelegenheit tatsächlich nicht dazu gedient Alerio in Schwierigkeiten zu bringen. Als Alerio ihm seinerseits für die versuchte Hilfe dankte nickte er beinahe freundlich.
"Was genau ist euch dort überhaupt wiederfahren? Und gibt es diesbezüglich vielleicht etwas bei dem ich euch helfen kann? Jemanden der euch gesehen hat etwas zu tun das euch in Bedrängnis bringen kann? Ich wäre euch gern behilflich den Status Quo wieder herzustellen." eine Mischung aus Neugierde und Hilfsbereitschaft spiegelte sich in der Stimme des Ventrues wieder.
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Post by Alerio on Apr 9, 2015 17:44:48 GMT
Zu den ersten Worten des Ventrue zog Alerio nur kurz eine Augenbraue skeptisch in die Höhe. Sagte aber nichts zu dessen Verteidigung. Seine Entschuldigung nahm er jedoch mit einem dankbaren Nicken entgegen. Auch den nächsten Ausführungen Maximinianus‘ lauschte er nur schweigend.
Bei den anderen beiden Bemerkungen lächelte er hingegen. „Nun, es ist ja schlussendlich doch noch alles gut ausgegangen.“
„Viel ist da nicht passiert. Ich wurde gefangen genommen, konnte fliehen – nicht wirklich erfolgreich - wurde wieder gefangen genommen und konnte noch mal fliehen – diesmal erfolgreich.“ Sagte der kleine Vampir unbekümmert und lächelte. „Danke für euer Angebot, aber das wird nicht nötig sein.“
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Post by Maximinianus on Apr 10, 2015 8:00:49 GMT
Der Benediktiner schien sich dabei nicht so sicher zu sein, schien es jedoch dabei belassen zu wollen. Ändern konnte man jetzt ohnehin nichts mehr und es hätte tatsächlich noch viel viel schlimmer ausgehen können. Langsam wandte er sich daher dem eigentlichen Thema zu.
"Gut. Wenn ihr diesbezüglich keine weitere Hilfe benötigt sehe ich die Sache als erledigt an. Meine Männer arbeiten bereits daran die Gerüchte über die Starrekrankheit einzudämmen. Eure Hilfe wäre hier gerne gesehen." fügte er schließlich, wohl aus rethorischen Gründen, an.
"Diese bedauerliche Angelegenheit ist jedoch nicht der Grund meiner Einladung. Wie sicherlich nicht unbemerkt an euch vorrüber gegangen ist herrscht derzeit Aufruhr in Platealonga und in Domus. Ich beabsichtige eine Versammlung einzuberufen die das Problem besprechen und eine Lösung finden soll. Hierzu würde ich gerne ein möglichst genaues Bild der Situation zeichnen, für diejenigen die sich weniger in diesen beiden Sestieri bewegen. Unter anderem sammele ich Berichte Beteiligter und Augenzeugen. Der Hauptmann der Miliz von Domus wäre jemand von dem ich mir beispielsweise erhoffe ein treffendes Bild der Lage zeichnen zu können. Befindet er sich bereits unter eurer Kontrolle?" der Ventrue verlor keine Zeit und schien direkt zum Punkt zu kommen. Der folgende, die Frage unterstreichende Blick, lag einen Moment auf Alerio, erforschte dessen Mimik und schien ihn lesen zu wollen wie ein Buch.
---- Emphatie + Geistsesschärfe (+Spez. Menschenkenntnis) anoDvt_J6d10 = 2 Erfolge 6d10
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Post by Alerio on Apr 10, 2015 14:16:21 GMT
"Wie gedenkt ihr dieses Gerücht einzudämmen? Nach meiner Erfahrung, lassen sich Gerüchten nicht einfach eindämmen, noch aus der Welt schaffen. Reines Dementieren bringt nichts, wenn die Leute einmal daran glauben. Ich bin eigentlich der Ansicht, dass sich so etwas im Laufe der Zeit von selbst löst. Im Sande verläuft, wie man so sagt. Als Alternative lassen sich Gerüchte aber auch abändern indem man falsche Informationen darüber in Umlauf bringt." gab er zu Bedenken.
Zu Maximinianus' letzter Frage folgte nur ein knappes: "Vielleicht." Die Mimik des kleinen Lasombra ließ dabei keine Rückschlüsse zu, wie dieses Vielleicht nun gemeint sein könnte. Ob der Hauptmann nun unter der Kontrolle Alerios stand oder nicht, blieb dem Ventrue verborgen.
“Es ist prinzipiell keine schlechte Idee mit allen Domänenmitgliedern über diese Unruhen zu sprechen. Wenn ich oder meine Diener in diesem Rahmen etwas hilfreiches aussagen können, so werden wir dies sicher tun.“ fügte er mit einem Lächeln noch hinzu.
Manipulation + Ausdruck (Spezi.: Schauspielerei) D|XFm3Ck8d108d10
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Post by Maximinianus on Apr 13, 2015 7:50:15 GMT
Er runzelte die Stirn. Aus dem Lasombra schien er nicht ganz schlau zu werden, vielleicht lag jedoch auch soetwas wie Anerkennung er gut sitzenden Maske des Kainkskindes in seinem Blick.
"Ihr sagt es: durch befeuern einer alternativen Theorie und Dementi mancher Punkte durch die richtigen Stellen. Alles in allem lassen sich Gerüchte schwerlich ausrotten, jedoch leicht abändern. Kurz darauf wird gibt man ihnen dann etwas Neues, andersartiges über das sie tratschen können. Und bald ist das vorher so interessante vergessen." er klang dabei so als hätte er diese Vorgehensweise schon mehr als einmal ausprobiert.
Ohne auf das "Vielleicht" Alerios einzugehen nickte er nur knapp bezüglich der letzten Worte des Schattenkindes: "In der Tat. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr ebenfalls dort erscheinen würdet. Und eine schriftliche Aussage über die Aufstände und Unruhen mitbringen würdet. Vom Hauptmann von Domus. Falls ihr diese dort kurz neutral und sachlich vortragen könntet um auch alle anderen Kainiten ins rechte Bild über die Geschehnisse zu setzen wäre dies sehr hilfreich zur Aufklärung der Angelegenheit."
Dann kam er doch noch einmal auf auf vorheriges zurück. Dabei wirkte er leicht resignierend: "Es steht euch selbstverständlich frei mich über eure Oprationen oder euer Operationsgebiet zu informieren. Jedoch wird euch dies früher oder später Ärger einbringen. Mit einem anderen Kainiten der Stadt. Die Gebiete sind größtenteils abgesteckt. Die Patrizierfamilien, Milizen, Kirchen, Sestieri, Vororte und die herausstechenden Dinge gehören beinahe alle bereits einem der unserigen. Versucht ihr blindlings an der falschen Stelle Einfluß zu gewinnen kann dies schnell in Fehden münden. Und von denen kann die Stadt aktuell wirklich nicht nocht mehr gebrauchen." Er schien darauf keine Antwort haben zu wollen, auch wenn er nichts dagegen habe falls Alerio dazu etwas zu sagen habe.
"Da wir alle im Sinne ihrer Majestät an den gleichen Aufgaben arbeiten, jedoch nicht überall gleichzeitig sein können, bin ich stets derjenige der für Kooperationen zu haben ist. Zum Beispiel habt ihr bei unserem letzten Gespräch angemerkt, dass viele Händler ihre Güter für einen Wucherpreis anbieten um aus der Not Kapital zu schlagen. Das darunter vor allem die Leiden die sich nicht selbst helfen könnten? Ich hoffe euch ist aufgefallen das kurz darauf die Nahrungsimporte drastisch in die Höhe geschnellt und die Preise für diese ebenso heftig gefallen sind. Auch die allgemeine Versorgungslage hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert, findet ihr nicht? Das ist alles euer Verdienst. Indem ihr das Problem erkannt und an mich weitergetragen habt. Ich selbst verkehre in Kreisen die häufig blind für die Bedürfnisse der euren sind und bekomme daher auch nichts von diesen Dingen mit. Ich benötige jemanden der mir von solchen Dingen berichtet um sie lösen zu können. Im Gegenzug bitte ich lediglich darum das ihr diese Fortschritte nicht sabotiert. Falls ihr auf euren.... Unternehmungen daher die Fieschi-Familie verschonen würdet könnte diese weiterhin ungestört damit fortfahren enorme Mengen von Nahrungsmitteln in die Stadt zu schaffen und damit die Preise auf einem niedrigen Niveau zu halten." er blickte den Lasombra erneut abschätzend an, jedoch wohl eher aus Gewohnheit als mit der Hoffnung etwas aus dem Gesicht des anderen lesen zu können.
"Falls es also weitere Dinge gibt an denen ihr euch stört oder ihr wissen wollt wo, ob oder wie ihr euch einer Sache bemächtigen solltet oder wenn ihr Auskunft über etwas oder jemanden sucht bin ich jederzeit bereit die Dinge mit euch zu teilen. Wie bereits das letzte mal." kurz huschte eine unerklärliche Symphatie für den Lasombra durch seine Stimme, dann war sie auch schon wieder verschwunden.
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Post by Alerio on Apr 14, 2015 13:27:10 GMT
Das Königskind war gut mit Worten, doch so schön diese auch waren. Das Schattenkind konnte nichts davon glauben. Er hatte schon einmal erfahren, wie närrisch es ist, jemanden zu vertrauen.
„Ich mache keine Versprechen, außer sie sind an Gefallen gebunden. Ich werde mit Sicherheit eure Versammlung besuchen. Allein schon aus dem Grund, um mir anzuhören, was dort so gesagt wird. Ob ich jedoch etwas dazu sagen werde, werde ich dann entscheiden wenn es soweit ist.“
„Ärger und Probleme gibt es immer irgendwo“ Seufzend zuckte er mit den Schultern. Es schien ihn nicht sonderlich zu kümmern, ob er mit einem anderen Kainiten Ärger bekam. Vielleicht tat er aber auch nur so, wer konnte das schon genau sagen. „beinahe“ wiederholte er dies eine Wort von Maximinianus. „klingt als wäre da durchaus noch Spielraum vorhanden.“ „Keine Sorge, ich habe nicht vor irgendeine Fehde ausbrechen zu lassen, auf Grund dummer Unstimmigkeiten“ sagte der Lasombra und ein aufmerksamer Zuhörer konnte wohl die Spitze bemerken, die sich in seiner Stimme versteckte.
„Mir liegt es fern, wirklich gutgemeinte Bemühungen zu sabotieren. Taten sprechen mehr als Worte und in dieser Hinsicht habt ihr euch also positiv hervorgetan.“ Er machte eine kurze Pause „Die Fieschi unterstehen also euch“ stellte er mehr fest, als dass er fragte. Ohne jedoch noch etwas dazu zu sagen, nahm er diese Information jedeglich zur Kenntnis.
„Wie überaus nett von euch.“ sagte er mit einer dezenten Note Sarkasmus. „Und was würdet ihr als Gegenleistung wollen, für solch eine freundliche Geste?“
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Post by Maximinianus on Apr 15, 2015 8:05:17 GMT
Etwas nachdenkliches schlich sich in seine Stimme, die eine Art Kanal seiner Expressionen zu sein schien, ganz im Gegensatz zu der sehr gesteuerten Mimik.
"Ich möchte euch keinen Vorwurf daraus machen vorsichtig zu sein. Allerdings haben wir eine mittlerweile enorm gefüllte Agenda. Ich hoffe das eine einzige Nacht für alle Punkte sowie eine anschließende Diskussion dieser ausreicht. Wenn ihr die Aussage, um die ich euch bitte, tätigen wollt, benötige ich sie schriftlich und absolut neutral gehalten. Schon allein deshalb, da manche der vorzutragenden Fälle lediglich auf Dokumente verweisen. Möchte, egal wer, diese Dokumente einsehen, haben wir sie nachprüfbar direkt vor Ort. Die gesammelten schriftlichen Aufzeichnungen sowie das Protokoll der Versammlung geht dann gebündelt an ihre Majestät." erläuterte er das bürokratische Prozedere.
"Was eure Chancen angeht etwas zu okkupieren was schon jemandem gehört und Wiedergutmachungsforderungen die aufgrund solcher Dinge gerne vorgetragen werden: eure Chancen liegen aktuell bei 12 Prozent. Und das auch nur wenn mir oder meinen Leuten nicht etwas entgangen ist....wovon ich ausgehen würde. Gerade der Nosferatu ist sehr trickreich was diese Dinge angeht." er nickte Alerio kurz entschuldigend zu, als ob man ja nicht alles wissen könne, dann fuhr er mit unverminderter Ruhe fort. "Euer Tonfall deutet natürlich richtiggehend an das in nseren Kreisen die eine Hand stets die andere wäscht. Unter Berücksichtigung eures Wunsches keine Versprechen, außer an Gefallen gebundene, zu tätigen würde ich es so halten. Eine geschäftsmäßige Beziehung zweier Mitglieder der hohen Clans. Jeder Gefallen wird mit einem gleichwertigen Gegengefallen erwidert. In diesem Falle Informationen für Informationen. Sollte ein Gefallensgesuch abgelehnt werden, versteht es sich von selbst die aus der Bitte hervorgetragenen Erkenntnisse für sich zu behalten."
Der Ventrue blickte den kindergestaltigen abwartend und mit interessierter Miene an. Offenbar wurde er nicht ganz schlau aus dem Lasombra, wusste nicht ob dieser solche Konditionen bevorzugte oder gar ablehnte. Eine ungewöhnliche Situation für den sonst so durchschauenden Ventrue.
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Post by Alerio on Apr 17, 2015 16:10:22 GMT
"Wie gesagt. Sollte ich etwas vorzutragen haben, was ich euch jetzt noch nicht versichern kann, dann werde ich das tun und dann sollte es auch möglich sein, diese Informationen schriftlich festzuhalten." hielt sich der Lasombra vage, ohne dem Ventrue etwas zu versprechen oder zuzusagen.
Er nickte. "Informationen für Informationen." anscheinend war er damit einverstanden. "Sollte ich in der Hinsicht etwas benötigen, werde ich auf euch zurück kommen."
"Habt ihr ansonsten noch etwas das ihr besprechen wollt?" fragte Alerio mit aufmerksamen Blick.
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Post by Maximinianus on Apr 20, 2015 8:51:19 GMT
Maximinianus musterte das Schattenkind einen Augenblick, dann nickte er ihm zu. Offenbar war er mit den Worten Alerios einverstanden.
"Nein, das wären für erste alle Punkte die ich mit euch besprechen wollte. Gibt es von eurer Seite noch etwas das angesprochen werden sollte?" der kühle Blick aus den kastanienfarbenen Augen huschte für einen Moment zu Pietro hinüber, bevor er sich wieder auf Alerio einpendelte.
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