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Post by Benedetto on Apr 9, 2015 13:46:41 GMT
"Ihr seid kein Student der Medizin, darum lasst mich euch einige Grundlagen erklären. Laut der Säftelehre von Galen existieren im menschlichen Körper vier Lebensträger, die gelbe Galle, die schwarze Galle, das Plegma - oder der Schleim - und natürlich das Blut. Galen zufolge existieren diese Säfte im Gleichgewicht. Krankheiten entstehen dadurch, dass ein Mangel oder Überfluss eines dieser Säfte besteht." Benedetto schwenkte seinen Wein, ließ die rote Flüssigkeit kreisen
"Die Krankheit, die Arduincini befallen hatte, war natürlich durch einen Mangel an Blut verursacht worden. Aber eine Mischung aus Schweineblut und heilenden Kräutern hätte ihm sicher geholfen." Er lächelte. "Natürlich habe ich mich zuvor vergewissert, dass Arduincini nicht schon jemandes Blutsdiener ist... das hätte die Sache natürlich vereinfacht. Leider war dies nicht der Fall. Daher mein Plan mit dem Blut..."
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Post by Richard on Apr 13, 2015 16:32:55 GMT
Reaktionslos nahm der Ventrue das „Urteil“ des Mönchs bezüglich seiner medizinischen Fachkenntnis auf, vermutlich weil er damit völlig recht hatte? Der Sachse deutete ein kaum wenn auch verstehendes Nicken an, als der Kappadozianer zu einem Ende gekommen war, ließ den ein oder anderen Gedanken noch einmal Revue passieren, ehe er seine Stimme ein weiteres mal bemühte. „Die weiße Prinzessin hat mich damit beauftragt meinen Teil zu Sicherheit der Domäne beizutragen und ich versuche dies so gut es mir möglich ist umzusetzen. Es wird Euch vermutlich wenig überraschen das Maximinianus über meine „Aufgabe“ Kenntnis hat und sich in dieser Angelegenheit, welche in vielerlei Hinsicht problematisch für uns alle hätte werden können, unter anderem den Allesfresser, aber auch mich informierte, mit dem Ziel dem Problem auf verschiedenen Ebenen habhaft zu werden. In der heutigen Nacht hatte ich ihn noch nicht gesprochen und als ich ihn gestern verließ schien er noch keinerlei Rückmeldung vom Hofe des Prinzen erhalten zu haben. In der heutigen Nacht habe ich ihn noch nicht gesprochen.“
Erklärte er nüchtern, in aller Ruhe.
„Aufgrund dessen das ein weiteres Gespräch zwischen eurer beiden Personen, vermutlich ähnlich fruchtlos verlaufen wäre, habe ich mich auf den Weg zu Euch gemacht und nicht er. Abgesehen davon, bot es mir die Möglichkeit Eure Sicht der Geschehnisse in Erfahrung bringen zu können“
Führte er weiter in unveränderter Art und Weise aus, ohne dabei lauter zu werden, nach wie vor darauf achtend, das jene Worte auch nur den Kappadozianer erreichten.
„Aus Eurer Darstellung lässt sich schließen das Ihr schon mehrere Nächte um die Gefangennahme gewußt haben musstest, aber Euch erst in dem Moment an den Hof des Prinzen gewendet habt, als es fast schon zu spät war, anstatt es gleich getan zu haben. An Hand dessen was mir von beiden Seiten erzählt wurde, würde ich aus den gewonnen Erkenntnissen behaupten das jeder der Beteiligten aus dieser Geschichte seine Lehren ziehen kann. Ich persönlich hoffe das diese Lehren dazu führen das man Zukünftig in Situationen wie diesen, einen Weg wählt, der in erster Linie darauf ausgerichtet ist das das Risiko für die Gesellschaft im Gesamten so gering wie möglich zu halten.
Ansonsten ist es nicht an mir diese Geschichte zu bewerten oder zu beurteilen, schließlich ist das nicht meine Stadt und auch nicht meine Aufgabe.“ Offenbarte er dem gegenüber völlig nüchtern, völlig sachlich und ohne jede Zwischentöne, seine Gedanken.
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Post by Benedetto on Apr 25, 2015 11:01:28 GMT
"Habt ihr schon vergessen, wie es ist, Medizin einzunehmen, werter Richard?" Benedetto lächelte. "Sie ist nie angenehm. Ich hätte ihm das Blut als Blut des Schweins geschildert, zur Ergänzung des in seinem Körper mangelnden Saftes. Schweineblut mit heilkräftigen Kräutern darin. Die erste Dosis kostet Überwindung, sicherlich, aber die Angst vor dem Tod zwingt es ja doch hinunter. Und die zweite fällt dann um so leichter... wenn es überhaupt dazu gekommen wäre."
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Post by Richard on Apr 25, 2015 12:06:31 GMT
Der nahm die Worte in aller Ruhe zur Kenntnis. Ein verstehendes nicken, zumindest ein Ansatz davon folgte dem gesagten. Den Teil hatte er wie es den Anschein hatte durchaus verstanden. Es folgte noch der ein oder andere Moment in dem er der Stille wieder ein wenig mehr an Raum gewährte, sich der ein oder andere nachdenkliche Schimmer in den Fenstern seiner Seele abzeichnete. „Von meiner Seite wäre erst einmal alles gesagt. Gibt es von Euch noch irgendetwas über das Ihr sprechen möchtet?“
Fragte er dann in seiner typischen direkten, nüchternen Art und Weise.
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Post by Benedetto on Apr 25, 2015 21:21:48 GMT
Der Benediktiner schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke, das wäre alles Wichtige. Es tut mir leid, dass ihr zu diesem Botengang gezwungen wart." Er stand auf und verneigte sich ansatzweise. "Ich wünsche euch noch eine angenehme Nacht, werter Richard. Richtet Maximinianus meine Grüße aus - die Angelegenheit sei bereits vor der Prinzessin zur Sprache gekommen." Der Dicke lächelte und begleitete dann Richard zur Tür hinaus, so dieser aufbrechen wollte. Andernfalls würde er selbst die Taverne verlassen.
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Post by Richard on Apr 26, 2015 6:40:29 GMT
Der Ventrue nahm die weiteren Worte in unveränderter Haltung zur Kenntnis. Es hatte nicht den Anschein als das dieser für irgendwelche Formen von Spitzen empfänglich sei, vermutlich war der Sachse nicht einmal in der Lage jene als diese überhaupt zu erkennen. Und so begleitete er den Mönch in aller Selbstverständlichkeit nach draußen.
„Möge Gott Eurer Seele gnädig sein.“
Verabschiedete er sich in aller Ruhe und deutete ein kaum vernehmbares nicken, welches den Charakter der Verabschiedung nur weiter untermauern wollte.
Vermutlich nur eine Floskel. Nach jenen Worten und so nichts mehr geschah dass einer Erwiderung vermochte, würde er sich auf sein Pferd schwingen, welches ihm von seinem Begleiter gebracht wurde und von dannen ziehen.
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Post by Benedetto on Apr 26, 2015 11:41:18 GMT
Der Kappadozianer hob eine Augenbraue ob der ungewöhnlichen Verabschiedung, aber er blickte Richard und seinem Begleiter nur schweigend nach, während diese in der Nacht verschwanden. Dann kehrte er selbst zum Kloster zurück.
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