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Post by Richard on Mar 25, 2015 10:12:51 GMT
Mit einem skeptischen Blick und aus sicherer Entfernung betrachtete der Ventrue das Kloster das der Kappadozianer als sein Domizil auserkoren hatte. Das Pferd auf den Rücken er saß schnaubte leicht, als wollte es seinen Bedenken zustimmen. Seine Gedanken wanderten für einen Moment, zurück nach Aachen, zurück in die Vergangenheit. Mahnende Worte, so deutlich, so klar….Hier schien jedoch vieles anders, zumindest auf den ersten Blick. Er hob nur kurz den Blick und betrachtete die dunkeln Wolken am Himmel welche über ihn hinweg zogen. Er trug noch nach wie vor eine dunkle, weitläufige Robe unter welcher er eine Rüstung angelegt hatte, die aus mehreren Elementen bestand. Die Kapuze hatte er tief sich Gesicht gezogen, dunkler Stoff bedeckte Mund und Nase..... Über der Schulter konnte man den Knauf eines Kopis erkennen. An der rechten Seite des Pferdes befand sich ein Bastardschwert, auf der anderen war ein mattschwarzes Turmschild ausmachen, das mit einem „Buckel“ versehen war und dessen Seiten verstärkt waren.
Sein Begleiter welcher neben ihm auf einem Pferd saß unterschied sich in der Aufmachung seiner Kleidung nicht sonderlich von dem Sachsen. Die größten Unterschiede welche man rein optisch ausmachen konnte waren die Größe und die Bewaffnung. Einzig ein Schwert konnte man an seiner Seite erkennen.
„Überbringe die Nachricht…“ Löste der Sachse irgendwann die herrschende Stille und wählte die Sprache des gemeinen Volkes dieser Region. Der Mann ließ das Pergament in der Innenseite verschwinden, nickte schlicht und setzte sich in Bewegung.
Am Kloster angekommen klopfte er und würde sich als Cristoforo vorstellen so im geöffnet wurde. Höflich und in aller Ruhe mochte er in diesem Falle nach dem Bruder Bendetto fragen. Es wäre wichtig….
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Post by Benedetto on Mar 25, 2015 16:41:17 GMT
Der Torwächter, ein Mönch mit Augenringen und leicht mürrischem Blick, begrüßte den Boten höflich durch das Sichtfenster der Tür. Auf die Anfrage hin grummelte er: "Wartet hier. Ich sehe nach." Das Fenster wurde geschlossen und drinnen entfernten sich die Schritte. Es dauerte etwa 10 Minuten, dann war der Torwächter zurückgekehrt. "Er ist nicht da. In der Nacht geht Bruder Benedetto meist aus, um den Kranken und Schwachen beizustehen und zu den Sündigen in den Kneipen zu predigen." Der Wächter musterte Christoforo. "Er schläft tagsüber. Eine Buße vor Gott. Soll ich ihm etwas ausrichten?" --- [Benedetto hängt derzeit hier fest und ich habe keine Ahnung, wie lange das dauern wird. Habe Paul nochmal daran erinnert.]
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Post by Richard on Mar 25, 2015 19:18:37 GMT
Der Bote wartete ging ein Schritt nach rechts, einen nach links während er sich immer wieder Aufmerksam umsah. Geduld schien nicht unbedingt eine Tugend, zumindest nicht die seine. Er hob beide Brauen als er die Antwort vernahm, die ihm offenkundig nicht gerade gefiel, jedenfalls dem Blick zu urteilen.
„Es ist wichtig. Sehr wichtig….“
Begann er mit kratzender Stimme während der durch den Schlitz sah….
„Übergebe ihm bitte diese Nachricht.“
Fügte er dann nach und gab ihm ein Stück Pergament in die Hand, welches mit Wachs versiegelt war. Im Wachs konnte man mit ein wenig Phantasie den Heerführer der heiligen Heerscharren erkennen, der gerade sein Schwert in dem besiegten Drachen zu seinen Füßen versenkte.
„Ich danke dir für deine Mühen…“
Und drückte ihm noch irgendeine kleine Münze in die Hand.
Der Inhalt war im lateinischen verfasst. Das Schriftbild gerade und ordentlich, ohne jede Spielerei und ohne jede Schnörkel.
Werter Bendetto,
Es ist schon das ein oder andere Jahr her das wir uns an der Mauer der Karolinger getroffen haben, vielleicht erinnert Ihr Euch an mich. Seit jenen Nächten ist vieles geschehen. Wie ich bedauerlicherweise erst im nach hinein erfahren habe sind wir entfernte Verwandte. Auch habe ich vernommen dass ein weiterer Verwandter in dieser Stadt untergekommen sein soll, welcher sich jedoch in einer sehr misslichen Lage befindet. Ich würde gerne mit Euch darüber sprechen als auch einen Weg finden wie man diesem aus seiner Not helfen kann. Ich werde morgen Nacht in der Nähe des Klosters [eine kurze Beschreibung fogte. Ein Baum? Ein Haus? Irgendetwas das vielleicht 100 m entfernt liegt und irgendwie hervorsticht, so dass es als Treffpunkt taugt] auf Euch warten und möchte Euch bitten ebenfalls dort zu erscheinen.
R.
Richard und sein Begleiter würden noch eine Stunde warten und dann in dieser Nacht die Rückkehr antreten nur um in der kommenden am genannten Treffpunkt aufzuschlagen. Selbe Kleidung. Selbe Pferde....Selbe Ausrüstung..
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Post by Benedetto on Mar 25, 2015 21:29:16 GMT
Der Mönch nahm Münze und Nachricht - eine Spende für das Kloster war stets willkommen - und verabschiedete den Boten. Tatsächlich schien die Nachricht auch ihren Adressaten gefunden zu haben, denn in der besagten Nacht wartete der fette Benediktiner nicht unweit des Klosters auf Richard. Als er ihn erblickte, winkte er ihm zu, dann wartete er, bis der andere Kainit herangetreten war. Der Dicke schlug seine Kapuze zurück und verneigte sich, respektvoll, wie vor einem Gleichgestellten.
Dann sprach er leise. "Werter Richard, ich freue mich, euch wiederzusehen." Die Freude wirkte echt, es schien, als habe Benedetto bereits auf ein solches Zusammentreffen gehofft. "Ich bin Benedetto, vom Clan des Todes, Neugeborener und Kind des Angelo di Sorrento. Ich hoffe, euer Weg war nicht zu beschwerlich?"
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Post by Richard on Mar 29, 2015 8:49:18 GMT
Richards ließ seinen mehr oder wenigen vermummten Begleiter, welcher nach wie vor auf seinem Pferd saß zurück und trat in aller Ruhe auf den Kappadozianer zu. Die leichte Verneigung nahm er zur Kenntnis und ein aufmerksamer Beobachter mochte vielleicht einen Funken von Irritation in den Fenstern seiner Seele erkennen können. Er erwiderte jenes mit einem sachten, kaum vernehmbaren Nicken ohne sich der neutrale Ausdruck in seinem Gesicht in irgendeiner Form veränderte, der sich auch in restlichen Körperhaltung abzeichnete.
„Ich wünsche Euch einen guten Abend…“
Fügte er nach ein paar Lidschlägen nach. Die Stimme hatte einen nüchternen Klang und war in geringer Lautstärke gehalten, so das selbst jene welche der lateinischen Sprache mächtig waren schon sehr gute Ohren oder zumindest sehr nahe sein mussten um etwas verstehen zu können.
„Richard, Neugeborener vom Blute der Könige.“
Stellte er sich schlicht, nüchtern vor.
„Dort wo ich herkomme verneigen sich Neugeborene einzig vor Ancilla und wie mir bestätigt wurde wird es in diesen Landen nicht anders gehandhabt. Es ist also absolut unnötig das Ihr Euch vor meiner Person oder irgendeinem anderen Neugeborenen verneigt.“
Erläuterte er seinem Gegenüber in aller Ruhe, sehr direkt und in aller Nüchternheit die sich auch in seinem Blick wiederfand. Wenn man nach einem belehrendem Charakter suchte, irgendwelcher Form von stiller Genugtun oder ähnlichem, suchte man vergebens.
Möglicherweise war es einfach nur ein Versuch sein eigenes Verhalten zu begründen, zu erklären…vielleicht…..
Ein Moment der Stille folgte…um das gesagte zu trennen. Um ein neues Kapitel aufzuschlagen.
„Es gibt keinen Grund zu klagen und ich danke Euch dass Ihr es so kurzfristig einrichten konntet.“
Endete er mit unveränderter Stimme.
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Post by Benedetto on Mar 29, 2015 9:25:51 GMT
"Nun, bisher wusste ich einzig und allein, dass ihr auch zu unserer Art zählt, nicht aber euren Rang." Benedettos Lächeln war eine Spur kleiner geworden, aber weiterhin auf seinem Gesicht. "Da ist es ja nur nachvollziehbar, dass ich sicherstelle, euch in jedem Fall angemessen zu behandeln, nicht wahr?" Er rieb sich das Kinn. "Oh, das kurzfristige Treffen ist ganz und gar in meinem Interesse, damit Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden können."
Der Mönch legte die Hände auf den Rücken. "Eurer Nachricht nach vermute ich, dass ihr mit Maximinianus gesprochen haben müsst. Oder jemandem, der seine Informationen von ihm hat. In diesem Fall sind zwei Dinge von Belang. Zuallererst: Der Allesfresser ist informiert und wird sich um die Sache kümmern. Ich wurde 'gebeten', mich fortan dort hinauszuhalten. Ich denke, das gilt auch für euch... und alle anderen. Zweitens: Der Grund dafür, dass er sich darum kümmern muss ist, dass eben jener Maximinianus meinen Rettungsversuch böswillig verhindert hat."
Er machte eine wegwerfende Geste. "Ich bin sicher, ihr wisst von der Fehde zwischen mir und eurem Clansbruder. Darum sage ich 'böswillig verhindert', denn ich hatte ihm zuvor zweimal - zweimal! - deutlich zu verstehen gegeben, dass das Leben eines der unsrigen in Gefahr ist." Der blasse, fette Gottesdiener zuckte mit den Schultern. "Das hat ihn kaum geschert. Und jetzt verstehe ich auch, warum."
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Post by Richard on Mar 29, 2015 9:51:22 GMT
Der Ventrue nahm die Antwort bezüglich der Umgangsformen stoisch auf und quittierte sie mit einem verstehenden Nicken. Ein Interesse es zu vertiefen schien er jedoch nicht zu haben, warum auch? Die weiteren Ausführungen nahm ebenfalls sehr Aufmerksam zur Kenntnis. Hier und mochte man in den Fenstern seiner Seele vielleicht ein Anflug von Nachdenklichkeit erkennen können, vielleicht auch ein Funken von gesunder Skepsis. Einzig als der Mönch davon Sprach das man ihn geschickt hatte, zeichnete sich ein amüsiertes Lächeln in den Fenstern seiner Seele ab, das weder von Groll noch von Zorn dominiert schien. Verbal jedoch schien der Ventrue keinerlei Veranlassung zu sehen, diese Annahme in irgendeiner Form zu kommentieren. Nach dem sein Gegenüber zu einem Ende gekommen war ließ er das gesagte den ein oder anderen Moment im Raume stehen, bevor er seinerseits das Wort erhob.
„Wenn Ihr den…. „Allesfresser…“
Nahm er dessen Bezeichnung auf…
„…über die Gefahr in Kenntnis gesetzt habt und jener sich alles weitere kümmert, gibt es für mich keinerlei weitere Veranlassung mehr in dieser Angelegenheit etwas zu tun. Meine Sorge galt in erster Linie unsere Art, unsere Gesellschaft und ihre heiligen Traditionen vor Schaden zu bewahren.“
Erklärte der Ventrue nüchtern.
„Möchtet Ihr mir den Namen dessen nennen, welcher dort gefangen gehalten wird?“
Fragte er abschließend. Eine kurze Pause folgte.
„Was Euren Konflikt mit Maximinianus anbelangt, habt Ihr recht. Ich kenne zumindest eine Erzählung dieser Geschichte. Wenn Ihr möchtet höre ich mir auch gern die Eure an.“
Nun betrachtete er seinen Gegenüber mit einer gewissen Neugier im Blick, wenn gleich die Stimme nach wie vor nüchtern, neutral verblieb. Ob der Ventrue sich in dieser Angelegenheit schon ein abschließendes Urteil gebildet hatte, war vermutlich schwer zu deuten. Sein Interesse an der Sichtweise das Kappadozianer schien jedenfalls von ehrlicher Natur.
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Post by Benedetto on Mar 29, 2015 14:06:47 GMT
"Die will ich euch gerne erzählen." Er blickte sich um. "Aber nicht hier. Es ist doch sehr ungemütlich hier draußen, im Freien. Wir können die Taverne in Burgus aufsuchen oder im Kloster selbst reden. Ganz, wie es euch beliebt." Benedetto legte die Hände auf den Rücken und sah Richard abwartend an.
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Post by Richard on Mar 31, 2015 16:48:11 GMT
Der Blick des Ventrue wanderte, nach dem der Mönch geendet hatte, über die sich bietende Szenerie und in seinen Augen mochte man für einen Moment etwas aufflackern sehen, das gut zu einem Schulterzucken gepasst hätte. Die menschliche Regung blieb jedoch aus und als der Sachse schlussendlich wieder seinen Gesprächspartner ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit gerückt hatte, deutete er mit der Hand an ihm vorbei.
„Ich ziehe die Taverne vor…“ Gingen die Worte mit der Bewegung einher, die von nüchterner Ruhe dominiert waren.
Und so würde er dem Mönch folgen und der Begleiter mit den Pferden mit ein wenig Abstand.
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Post by Benedetto on Mar 31, 2015 17:51:26 GMT
Der Mönch zog einen Mundwinkel hoch und nickte. "Bitte, hier entlang." Ihr Weg führte sie in das nahe Dorf Burgus hinein, bis sie schließlich vor dem Gasthaus Basilisco standen. Benedetto trat ein und einige Köpfe drehten sich um, doch offenbar war der fette Mönch hier ein bekannter Gast, denn sie fanden rasch zu ihren Gesprächen zurück. Der Dicke führte Richard zu einem Tisch in der Ecke und ließ sich nieder. Von seinem Platz aus, so fiel es dem Ventrue auf, konnte Benedetto das Gasthaus gut überblicken.
In diesem ging es recht lebhaft zu. Stammkunden würfelten in der Ecke, eine Gruppe Pilger besprach die nächste Etappe ihrer Reise, während sich einige Huren an sie heranzumachen versuchten. An einem Tisch übten sich zwei Jugendliche im Armdrücken. Der Wirt wurde herangerufen und blickte finster den Dicken an. Er nahm dennoch die Bestellung entgegen. Zwei Becher Wein, drei, wenn der Begleiter mit am Tisch saß. "Ich predige hier wider die Sünde, wann immer ich die Zeit dazu finde. Das mag der gute Amando nicht."
Der Wein kam an und Benedetto nahm einen Schluck, lehnte sich zurück. "Nun, meine Geschichte." Er senkte die Stimme. "Es begann damit, dass Alerios Ghul mich völlig aufgelöst aufsuchte. Sein Meister war verschwunden und er brauchte Hilfe. Aber es war nicht klar, was mit Alerio geschehen war. Es hieß nur, dass er beim reichen Kaufmann Arduincini seiner... Tätigkeit nachgehen wollte." Er blickte den Ventrue interessiert an, so als erwarte er ein Zeichen des Verstehens.
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Post by Richard on Apr 3, 2015 7:30:43 GMT
Der Begleiter folgte nicht in die Taverne und würde außerhalb dieser warten. Richard sah sich in aller Ruhe um, um sich ein Bild über diesen Ort zu machen. In den Augen des Sachsen mochte man keinerlei Zeichen einer Wertung erkennen, fast als wäre all das was man hier zu sehen bekam völlig Gleichgültig. An dem Wein nippte er ebenfalls ohne jedoch davon wirklich zu trinken.
Aufmerksam lauschte er den gesprochenen Worte, ein Anzeichen darauf das er die Andeutung verstand, fand man nicht. Der Eindruck dass er keinerlei Ahnung hatte welche Dienste oder welcher Arbeit der Lasombra nachging…mochte durch die kommenden Worte nur noch weiter an Substanz gewinnen. „Ich kenne einzig die grundlegenden „Dinge“ die man über Verwandte im Allgemeinen in Erfahrung bringt, wenn sie ihr erscheinen angekündigt haben.“
Erklärte in einer ähnlichen gedämpften Lautstärke wie der Mönch.
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Post by Benedetto on Apr 3, 2015 10:38:41 GMT
Der Mönch nickte. "Ich rede ungern über andere hinter ihrem Rücken, aber zum Verstehen meiner Erzählung ist wichtig, dass ihr es wisst: Alerio, nun, er kümmert sich um die seinen, indem er in die Häuser anderer Menschen einsteigt und deren Eigentum illegal an sich nimmt..." Benedetto schien sich nicht ganz wohl zu fühlen, aber er fuhr fort. "Der Herr Arduincini ist der Bruder des Grafen von Mailand, soweit ich weiß, und der wohlhabendste Mann der Stadt. Ein lohnendes Ziel."
"Nun wusste ich aber nicht, ob Alerio es tatsächlich dorthin geschafft hatte, oder ob er vielleicht schon vorher auf irgendeine Weise überfallen und entführt worden war... oder schlimmeres. Also wurde ich bei Herrn Arduincini vorstellig und fragte vorsichtig nach. Ich gab vor, eine neue, furchtbare Krankheit unter Straßenkindern entdeckt zu haben, die zu einer todesähnlichen Starre führte..." Er zog freudlos den Mundwinkel hoch "...ihr könnt euch denken warum. Um die Stille zu wahren. Hochansteckend sei die Krankheit für jeden, der damit in Berührung gekommen war."
Benedetto nahm einen Schluck von seinem Wein. "Dennoch stritt der Diener des Arduincini jegliche Kenntnis von einem Einbruch ab. Ich gab Kenntnis des Heilmittels vor und bat darum, kontaktiert zu werden, falls die Krankheit im Hause aufträte." Sein leichenhaftes Gesicht war ernst. "Und dann habe ich es mit viel Mühe geschafft, bei Herrn Arduincini entsprechende Symptome zu erzielen. Ihr müsst wissen, Alerio hatte zuvor ein Straßenmädchen als Dienerin in den Haushalt eingeschleust."
Der Mönch lehnte sich zurück. "Es funktionierte. Herr Arduincini lud mich ein, panisch, war bereit jede Medizin zu nehmen - und gab zu, dass er den Jungen gefunden habe. Ich hätte Arduincini nur noch mit meinem Blut etwas gefügiger machen müssen und Alerio wäre in dieser Nacht freigekommen." Seine Züge verhärteten sich. "Und dann trat Maximinianus ein."
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Post by Richard on Apr 7, 2015 16:10:33 GMT
Mit ehrlichem Interesse verfolgte der Ventrue die Ausführungen des Kappadozianers und wartete bis dieser zu einem Ende gekommen war. Das gebotene Bild hatte sich bis dahin nicht verändert, einzig ein Hauch des nachdenklichen zeichnete sich hin und wieder in den Fenstern seiner Seele ab. Er nippte ein weiteres mal obligatorisch an dem Wein und betrachtete Mönch sehr direkt.
„Ich bin von Natur ein neugieriges Geschöpf.“
Stellte der Ventrue nüchtern fest. „Möchtet Ihr mir verraten wie Ihr weiter vorgegangen wärt wenn Maximinianus nicht erschienen wäre?“
Fragte er sehr direkt, nüchtern ohne jeden Beiklang oder Zwischenton.
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Post by Benedetto on Apr 7, 2015 17:27:45 GMT
"Nun, ich hätte Herrn Arduincini ein wenig von meinem Blut als Medizin gegeben, wie gesagt, was ihn mir gegenüber gewogener gemacht hätte. Dann hätte ich verlangt, den Jungen zu sehen, ihn eventuell für nicht heilbar erklärt und aus dem Haus gebracht. Oder ich wäre eben noch ein, zweimal wiedergekommen, bis Arduincini keine Wahl mehr gehabt hätte als mir zu gehorchen. Das setzt natürlich das Vertrauen zwischen Arzt und Patient voraus."
Er schnaubte. "Das war natürlich durch Maximinianus Gegeifer bald dahin. Ich habe den Fehler gemacht, ihm zu antworten, statt ihn einfach reden zu lassen. Mal bezeichnete er mich als entlaufenen Schwachsinnigen, mal als tückischen Giftmörder... ein ziemliches Wirrwarr, aber genug, um Arduincinis angeschlagene Nerven so zu belasten, dass er uns beide hinauswarf." Benedetto lächelte grimmig. "Dabei hatte ich Maximinianus nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach deutlich gesagt, dass einer von uns in Gefahr sei."
Der dicke Mönch machte eine abschätzige Handbewegung. "Draußen bot er mir dann großzügig seine Hilfe an, die Situation zu lösen. Ich habe dankend abgelehnt und lieber Luccio Bericht erstattet. Ich spiele keine Machtspiele mit der Existenz von anderen." Er rieb sich das Kinn. "Interessant, dass er euch geschickt hat, ohne bei der Herrscherin nachzufragen. Ich frage mich, was er sich davon verspricht." Benedetto lächelte. "Denn geschickt hat er euch doch, nicht wahr?"
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Post by Richard on Apr 9, 2015 9:16:56 GMT
Der Ventrue lauschte den Worten seines Gesprächspartners in aller Aufmerksamkeit. Die Züge des Gesichts blieben regungslos. Einzig in den Augen konnte man einen nachdenklichen Schimmer erkennen, in dem auch ein Hauch des Zweifels auszumachen war, wenn man darauf achtete. Als der Mönch erneut davon sprach dass ihn Maximinianus hergeschickt hatte, war da erneut dieser sachte Anflug des amüsierten der sich in den Fenstern seiner abzeichnete ohne sich jedoch in der Mimik wieder zu spiegeln. „Möchtet Ihr mir bevor ich auf Eure Frage eingehe und Euch auch gerne meine Gedanken bezüglich der Situation an sich offenbare, das Geheimnis verraten, wie Ihr….“
Er betrachtete seinen Becher für einen Moment genauer im welchem sich vielleicht ein Viertel Liter Flüssigkeit befand…ehe er den Kappadozianer wieder betrachtete…und noch leiser sprach wie zu vor..
„gedachtet..dem Herrn des Hauses, etwa zwei Becher dickflüssigen Blutes als Medizin verkaufen zu wollen? Wenn ich mich nicht täusche verliert der Zauber unseres Blutes wenn es den Körper verlassen hat sehr schnell an Wirkung… Auch erinnere ich mich noch an meine Zeit zurück als ich dem Tod noch nicht begegnet war…jeder kennt den Geschmack von Blut, wie unangenehm schon wenig davon ist.. wenn man es schmeckt oder es die Kehle herunter rinnt..“
Er lehnte sich ein Stück zurück und betrachtete den Mönch genauer, fragend vielleicht. Es war deutlich dass er sich nicht vorstellen konnte wie das ganze hätte funktionieren können, was vielleicht einfach daran lag, das er möglicherweise andere Erfahrung im Umgang der Schaffung von Blutsbändern gemacht hat.
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