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Post by Il Narratore on Jul 2, 2015 18:55:59 GMT
"Prinzessin", verbesserte diese schlicht in einem betont gelangweilten Tonfall. "Großvater Alexander, das Kind meines Stammvaters, ist eine Majestät und ich habe wenig Anspruch, durch anmaßende Schmeichelungen seinen Zorn auf mich zu ziehen"
Ihre zierlichen Füße, die sie in der Luft jenseits der Armlehne baumeln ließ, begannen ungeduldig auf und ab zu wippen. Ein fleischiges Klatschen ertönte, wenn das zarte Leder der Sandalen wieder auf ihre risigen Fersen knallte. "Denn weißt du, Neugeborener, meines Vaters Vater, auf dessen Rat ich mich des Chaos hier angenommen, ist ein eitler Gott. Gleichfalls ist mein Herr Papà, Geoffrey der Kreuzler, der der Enkel des Ventru und Vater einiger Grafen und Fürsten Franziens ist, in höchstem Maße umsichtig, der Brut seiner Geschwister, meiner Tanten und Onkel, nicht zu viel Anlass zu geben, ihn schlecht zu reden. Es bleibt also an mir, der Schwester der Mutter der Champagne und des Schwanenritters, hängen diese meine Ahnen nicht zu verargern.
Der Tonfall, in dem die Herrscherin ihm diese völlig überflüssigen Umstände mitteilte, war in höchstem Grade desinteressiert. Der Blick aber, mit dem sie den Schatten die ganze Zeit an seibem Fleckchen aufspießte, deutete eine verborgene Absicht an. Sie ging nicht auf sein Gesuch ein.
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Post by Fabrizio on Jul 2, 2015 19:28:04 GMT
Blöder fetter Ghul! Warum hatte er sie denn gerade eben als Majestät Aurore vorgestellt wenn sie das nicht hören wollte?! Verdammte Falle und er war zu aufgeregt gewesen um sie zu bemerken! Dann also nochmal von Vorne...
"Prinzessin. Ich, Triarch Fabrizio Begado, Neugeborener und Kind der Ancilla Magdalena Castelucci Borcellino aus dem Blute Lasombras, Kind des Ahnen Lucio Gradenigo aus Venedig, welcher in der sechsten Generation zum Dunklen Vater Kain steht, erbitte das Jagd und Gastrecht in eurer Domäne. Zudem möchte ich mich für meine anmaßende Schmeichelung entschuldigen, ich habe euren Diener falsch verstanden und es war nicht meine Absicht euch vor euren Ahnen in Verlegenheit zu bringen."
Was sie ihm da alles erzählt hatte das hatte er sowieso nicht wirklich verstanden, hoffentlich war es nicht zu wichtig gewesen.
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Post by Il Narratore on Jul 9, 2015 16:31:26 GMT
Auf die Worte 'Diener falsch verstanden' hin drehte sich der schmale Kopf der Prinzessin um einen unangenehmen Winkel. Ihr blickte richtete sich dorthin, wo der Allesfresser Luccio eine möglichst schuldbewusste Haltung angenommen hatte und betreten zu Boden sah. "Dir ist verziehen, Fabrizio", sagte sie in dieser Haltung und betonte über alle Maßen das erste Wort ihres Satzes.
Die junge Frau auf dem Thron wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Lasombra zu. "Immerhin scheinst du mir nicht dumm zu sein", fuhr sie fort und verzog die glühenden Lippen schmunzelnd. "Und ich möchte dich auch als Gast in meiner Domäne begrüßen. Allein, ich frage mich, in welcher Weise der Kapitän der Magdalena dies vergelten würde, welche Dienste er mir bringt."
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Post by Fabrizio on Jul 9, 2015 21:06:06 GMT
Gut. Innerlich atmete Fabrizio einmal kräftig durch, nach außen blieb er möglichst unbewegt. Die erste Hürde hatte er genommen. Nun war die zweite an der Reihe...
"Als Kapitän der Magdalena bringe ich euch meine Dienste zu See. Mein Schiff ist schnell und wehrhaft, und ich weiß es gut zu führen. Sendet mich also wohin es euch beliebt. - Ich könnte Botschaft an ferne Gestade überbringen, Gäste und Gesandte eskortieren oder ich könnte Teil eurer Flotte sein für euch gegen die Sarazenen oder andere Feinde zu streiten." Dies wären wohl nur einige Möglichkeiten die er sich vorstellen konnte, versuchte auch seine Betonung zu sagen.
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Post by Il Narratore on Jul 20, 2015 17:05:28 GMT
"Ich gab Acacia della Velanera einst den Auftrag, sich um meine Flotte zu kümmern, wie auch Josef Szökel", sagte die Prinzessin schlicht. Ihre Mimik und ihre Stimmlage, die eine rechte Gleichgültigkeit angenommen hatten, verrieten nichts über den Grund dieser Aussage. Es hätte zu gleichen Teilen die Verachtung seiner Überflüssigkeit wie der Hinweis auf den nützlichsten Anlaufpunkt für sein Anliegen. Für einige Minuten hielt sie so den Lasombra in der Schwebe, ehe sie mit einem Male die Beine herum schwang und sich aufrecht hin setzte. Die schlanken, nackten Füße fest auf den marmornen Boden gestellt und die schlanken Arme um ihre Löwen gekrallt, die ihren Thron trugen, beugte sie sich vor. Die Sandalen blieben jenseits der Armlehne liegen. Der locker fallende, weiße Stoff ihrer Tunika fiel hierdurch ein Stück herab, entblößte einen makellosen Schwanenhals, marmoriert von blauen Äderchen. "Erzähle mir, Fabrizio aus Venedig, was steckt in dir? Was treibt dich an, was ist in deiner Seele so verborgen? Ein Kapitän kannst du auch in Venedig sein, Lucius Gradenigo und Prinz Narses werden ihre eigene Brut in der Flotte billigen. Soweit ich weiß ist der Bischof der angeblichen Häresie", sagte sie und spuckte das Wort förmlich aus, "ein ebenso erbitterter Feind der Mohammedaner, wie fast alle in Italien. Auch Pisa, Neapel, Sizilien würden einen Jüngling wie dich in ihre Dienste nehmen, wenn du es nur wagtest. Warum also Genua? Was soll ich dir geben, Fabrizio di Venezia, was dein Ahn nicht kann?"--- Sorry.^^' Letzten Sentimentalitäten vor dem Umzug kommen irgendwie zwischen mich und regelmäßige Ingame Postings. Wenigstens laufen ja die OOCs. Bin zuversichtlich, bald zügig wieder durchspielen zu können. Nächste Woche spätestens.
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Post by Fabrizio on Jul 20, 2015 22:06:29 GMT
Nach seinen Diensten hatte sie gefragt, die naheliegendsten hatte er ihr genannt. Das war natürlich zu einfach für eine Ahnin, das war ihm wohl bewusst. Nur ein Anfang um irgendwie in ihr Spiel zu kommen.
Aus ihrer oberflächlich gleichgültigen Antwort könnte man vieles lesen. Fabrizio hielt sich ganz und garnicht für überflüssig, noch schätzte er die Prinzessin derart ein, dass sie nützliche Anlaufpunkte verteilen würde. Das war es also nicht was er glaubte daraus zu hören. Vielmehr war ein ganz anderer Punkt für den Lasombra interessant: Sie vergab den Auftrag einst. Erst an die eine, dann noch an den anderen. Wenn ein Ahn von einst sprach, dann war das sicher bereits eine weile her. Zudem könnte sie damit also sagen, dass der Auftrag noch immer nicht zur Zufriedenheit erfüllt wurde. Und gerade das war spannend für Fabrizio.
Aber dann überraschte sie ihn nach der unangenehmen Schwebezeit, an solche er sich inzwischen zu gewöhnen glaubte, doch wieder ganz besonders mit ihrer Haltungsänderung. Plötzlich fühlte er sich das erste mal ernst genommen. Ihre Worte könnten sogar als Komplimente verstanden werden. Ein Trick? Ihre Fragen waren ein gezielter Blick direkt in sein Innerstes. Aber wieviel dürfte er sich trauen zu offenbaren? Spiel mit dem Feuer.
Sie hatte ihn damit unvorbereitet erwischt und entsprechend schwieg er einen langen Moment, mit Komplimenten und so sensiblen Fragen hatte er gewiss nicht gerechnet...
makellos, marmoriert von blauen Äderchen...
"Ihr seid die Weiße Prinzessin, die Lichtlose Sonne unserer langen Nacht. Ein flüstern von euch ging durch die Welt, leicht wie ein Haar und schwer wie ein Blutstropfen. Ihr habt euren Palast in der Asche errichtet..." Er stoppte für einen Moment. "Was zeugt von größerer Macht und größerem Willen als etwas aus dem Nichts erschaffen zu wollen? Euer erscheinen... war für mich wie ein Ruf. Wie sich jeder Schatten nach dem Licht sehnt, wie jeder Schatten erst zunimmt durch die Stärke des Lichtes, das ihn erhält. Ich bin jung und sehne mich danach an edler Größe zu gewinnen in dem unsterblichen Schicksal welches ich angenommen habe. Und ich habe das Gefühl... dass ihr, Prinzessin Aurore, das weiße Licht sein könnt, dass den Schatten meiner Seele speißt. Dies ist es, was mein Ahn nicht kann."
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Post by Il Narratore on Jul 26, 2015 21:49:55 GMT
Es schien, als benötigten die Worte Fabrizios eine Ewigkeit, um durch die Nachtluft zu fliegen. Erst nach unerträglichen Minuten landeten sie auf der Schulter der weißen Prinzessin und schlüpften durch ihr Ohr, um seine Absichten zu offenbahren. Während dieser Zeit saß die tote Frau ihm gegenüber, den Kopf gehoben, die blutroten Lippen zitternd geöffnet, den Busen bebend unter ihrer Tunika. Dann scholl glockenhell ihr Lachen durch die Halle. Ein warmer, weicher Ton, der wie Honig die Seele umfing und alle Gedanken an Schikane zumindest für den Moment vertrieb. Als ihre makellosen Zähne sich wieder zu einem Lächeln geschlossen hatten, sagte sie: Ich hätte dich im Leben nicht für einen Poeten gehalten, Fabrizio, doch deine Worte schmeicheln mir. Sie gefallen mir und wenngleich ich für Schönredner wenig übrig habe, so zeugen die bisherigen Berichte - und auch dein Verhalten -von einem gewissen Mut. Das kann ich schätzen Ich akzeptiere dich hiermit in der Domäne Genua, Fabrizius, Kind der Magdalena. Wisse, dass alles Land und Blut vom Buccebovis bis zum Bisagno, von Lucculus bis zum Meer das meine ist. Sündige gegen eines davon und du vergehst dich gegen mich. Es sei dir erlaubt, dich innerhalb dieses Gebietes zu nähren und niederzulassen nach deinem Gutdünken.Meine Herrschaft sei dein Schild, solange du innerhalb der Mauern des Frankenkönigs verweilst. Wisse auch, dass diese Herrschaft ihren Preis hat und dass es deine Pflicht ist den Erhalt dieser Aegis zu gewährleisten." Dabei hob sie die rechte Hand, die Innenfläche nach vorn gestreckt, und legte die linke zur Faust geballt auf das Herz. Ihre Stimme nahm die feierliche Tonlage einer Priesterin an, die noch beim hundersten Gebet sich der Schwere ihrer Worte, der unmittelbaren Verbindung zu ihrem Gott bewusst ist. Sei vorsichtig, dass du nicht zu nahe an die Sonne fliegst. Das bekommt den Jünglingen nie, riet sie ihm mit verschmitztem Lächeln.
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Post by Fabrizio on Nov 3, 2015 14:02:39 GMT
Hätte dieser tote Körper noch geatmet, so hätte er jetzt sicherlich erleichtert tief ausgeatmet. Das Schwierigste hatte er nun überstanden, der Rest wäre mit etwas Willensanstrengung nur noch Routine...
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Für Abschluss der Audienz: Geistesschärfe + Etikette (+ Einsatz von Willenskraft!)
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