Yasir
Assamiten
sleeping
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Post by Yasir on Jun 7, 2015 8:07:24 GMT
958. In die übliche graue Robe gehüllt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, schlenderte der Assamit durch das süd-östliche Genua. Ravecca. Ehemals eine Ansammlung von Häusern, in denen Händler und ihre Familien gelebt hatten, nun eingegliedert in das Große Ganze. Dicht an dicht schmiegten sich noch immer die Häuser derjenigen aneinander, die zu reich waren, um in Clavicula zu leben. Auf die lebhafte Stadt Genua lächelte in dieser Nacht der volle Mond herab und hatte dafür gessorgt, dass manche Fensterläden mit Nachdruck geschlossen worden waren. Aberglaube. Niemand war vor ihm sicher.
Kurz verharrte die Gestalt und blickte auf eine Türschwelle herab, auf der eine Schlüssel mit Milch stand, sehr zur Freude der Straßenkatzen, die sich in Genua tummelten. Dass man damit eigentlich Feenwesen aus den Anderswelten fernhalten wollte, war eine Tatsache, die unter den gegenwärtigen Umständen - dass tatsächlich existente Monster aus dem Diesseits Nacht für Nacht durch die Gassen der Menschen strichen - fast schon amüsant war. Schweigend setzte die grau berobte Gestalt den Weg fort.
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Post by Phosoa von Byzanz on Jun 14, 2015 13:54:49 GMT
Und der Fremde mochte nicht die einzige Gestalt in dieser Nacht in den Gassen und Straßen genuas sein. Zwei Personen fanden sich auf einer Straße wieder. Die fordere war unschwer als weiblich zu erkennen. Sie trug eine weiße Tunika, im Stil des weit entfernten oritalischen Reiches. Doch dies mochte nur ein kundiges Auge erkennen. Es war mit zwei Broschen an den Schultern befestigt, sowie ein Gürtel lag um die Hüften. Der leichte Mantel flatterte in dem Wind der die Straße entlang fegte.
Einige Meter hinter ihr folgte eine etwas kleinere Gestalt kaum 160 cm groß. Sie trug einen schweren Stoff als Mantel und eine lederne Hose. Ein Bogen lag auf den Schultern, doch da die Kapuze hochgeschlagen war, konnte man das Gesicht nicht erkennen. Diener wie bei anderen Personen der Nacht die ein Licht hielten gab es bei den beiden nicht.
Ebenso war die Selbstsicherheit und das ruhige Auftreten von beiden ungewöhnlich und zugleich schien es auch die meisten Diebe und Mörder abzuhalten sich mit ihnen einlassen zu wollen.
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Yasir
Assamiten
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Post by Yasir on Jun 18, 2015 7:58:04 GMT
Mochte der Blick des Fremden zunächst noch der unmittelbaren Umgebung gelten, richtete seine Aufmerksamkeit sich unweigerlich auf die beiden sich ihm nähernden Gestalten, als eben diese ins Sichtfeld traten. Ein skeptischer Blick galt ihrer Erscheinung: Kleidung, Waffen, Gebaren, all das wurde aufmerksam betrachtet. Das Ergebnis war ein leichtes Anschrägen des Hauptes, wie um Verständnislosigkeit oder wenigstens Verwirrung zum Ausdruck zu bringen. Sie wirkten ganz und gar nicht wie übliche Wanderer. Und auch er selbst war gewiss kein üblicher Wanderer. Zwar hatte auch der Assamit die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, doch glänzte hier und da im Schein von Laternen doch ein wenig der dunklen Haut auf, die ihn ganz klar als Mohr auszeichnete. Ein überaus seltener Gast in dieser Stadt und zweifellos tat er gut daran, sich zu verbergen, als er den beiden Gestalten weiterhin entgegen schritt... beinahe schon schlenderte.
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