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Post by Fabrizio on Jun 21, 2015 21:01:24 GMT
Fabrizio überlegte, einen langen Moment schien er abzuwägen.
"Ich kenne diesen Godeoc nicht, ihr jedoch scheint ihn zu kennen. Von daher dürfte es mir durchaus weiterhelfen. Ihr würdet mir damit vermutlich helfen Zeit zu sparen und Konflikte zu vermeiden. Doch was könnte ich meinerseits als Gegenleistung für euch tun?" Offenbar gefiel es dem Lasombra nicht so recht, sich bereits kurz nach seiner Ankunft allzusehr in Abhängigkeiten und Schulden zu begeben.
Und da war noch etwas anderes, was ihm offenbar zu denken gab. "Ihr habt euch mir vorgestellt als 'Erster unter den Neugeborenen'. Ein Titel, der sich mir bis jetzt nicht erschließen wollte." Erster in was war der Ventrue denn? Oder war er sogar tatsächlich allen Neugeborenen vorangestellt? Maximinianus war bisher sehr eifrig und bemüht darin gewesen alles sehr genau zu erklären, nur was es mit diesem ungewöhnlichen Titel auf sich hatte, das war von Anfang an nicht sehr eindeutig. Aber vielleicht würde es Fabrizio jetzt einige Hinweise geben, wie er in den Verhandlungen weiterkommen könnte.
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Post by Maximinianus on Jun 22, 2015 0:20:13 GMT
Es schien als würde der Ventrue den Sachverstand seines Gegenübers neu bewerten. Offensichtlich war dieser doch gar nicht so unbedarft wie es zuerst den Anschein gehabt haben mochte. So etwas wie Anerkennung ob er korrekten Schlußfolgerung huschte über die Züge des Priesters.
"Da liegt ihr richtig. Godeoc ist ein sehr.... konservativer... Kainit was Hierarchien angeht. Ich würde ich vorschlagen euch ihm anzuempfehlen und in eurem Namen für ein Gespräch bei ihm zu bitten. Dies und die eben erwähnten Informationen würden euch einen gleichwertigen Gefallen kosten den ich in der Zukunft zurückverlangen würde." der übliche Handel also. Abwartend blickte er Fabrizio an ob dieser in den Handel einschlagen würde. Von seiner Seite aus schien nichts mehr dagegen zu stehen.
"Ihr habt ein gutes Ohr für das Detail." lobte er dann freudlos, jedoch aufrichtig. "Erster unter den Neugeborenen bedeutet genau dies. Die Rangfolge in der Domäne beginnt mit ihrer Majestät weit oben, dann folgt der Ancilla Godeoc und als nächstes komme ich. Ihre Majestät hat dies kürzlich höchstpersönlich festgelegt."
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Post by Fabrizio on Jun 22, 2015 19:55:30 GMT
Dieser Godeoc war also die Nummer zwei in dieser Domäne, und überhaupt der einzige Ancilla. Das machte ihn umso interessanter, und das Angebot entsprechend verlockender. Außerdem hatte Fabrizio Maximinianus doch ein wenig unterschätzt. Er musste nicht nur erfolgreich sondern auch gestärkt aus den vergangenen Krisen hervorgegangen sein, um nun in Augen der Prinzessin tatsächlich der bedeutendste unter den Neugeborenen sein zu können. An einen Bluff glaubte der Lasombra nicht, das wäre doch zu gewagt, sogar für einen Ventrue.
"Dann sollte ich euch besonderen Respekt zollen." Fabrizio deutete eine Verbeugung an, jedenfalls so gut ihm dies im Sitzen möglich war. Zumindest neigte sich sein Haupt deutlich und respektvoll.
"Ich werde den Handel mit euch dankend eingehen." Ein einfacher Satz besiegelte somit das Geschäft auch von Fabrizios Seite.
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Post by Maximinianus on Jun 23, 2015 19:17:06 GMT
Auf die Verbeugung hin nickte er lediglich leicht, so als ob er sie zur Kenntnis genommen habe, das Thema damit jedoch für abgeschlossen hielt.
Viel mehr schien er sich für für den Abschluss ihres Handels zu interessieren: "In Ordnung." kurz schien er innerlich die Informationen über Godeoc zu sammeln, dann begann er leise, jedoch stetig zu sprechen. "Godeoc ist der ehemalige Prinz Genuas. Ihre Majestät Aurore hat ihm erst 935 n. Chr. die Herrschaft entrissen. Er gewöhnt sich also erst noch daran nicht mehr selbst der Herrscher zu sein. Ich würde euch daher raten ihm gegenüber ein passendes Vokabular zu wählen. Außerdem ist er sehr direkt, liebt das Handeln, nicht das Planen. Er beseitigt seine Feinde lieber als das er verhandelt." kurz hielt er inne und schien den Ablauf vor dem geistigen Auge durchzugehen. "Ich werde ihm in den kommenden Nächten ankündigen, dass ihr eine Audienz bei ihm wünscht und ihm in Kürze einen Gefallen erweist um dies zu unterstreichen. Potentielle Gefälligkeiten für Godeoc würde ich euch nun nennen." wieder ein geistiges umblättern, als würde er ein inneres Notizbuch vor und zurückschlagen. "Ein Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Antigonos, hat Godeoc auf einer Versammlung vor wenigen Jahren beleidigt. Etwas gegen diesen zu unternehmen würde den Nosferatu daher sicherlich erfreuen. Leider hat der Brujah nicht allzu viele Betätigungsfelder. Sein Ghul Peppe Ghiraldi ist der Hauptmann der Miliz hier in Platealonga, er selbst organisiert diese. Weiterhin hat Godeoc den Neugeborenen Malkavianer Ferrucio Erminio geächtet. Ein gefährlicher Mann. Er wurde aus dem Elysium verbannt und hält seine Hetzreden auf dem Georgsplatz, ebenfalls hier in Platealonga. Seine Anhängerschar ist recht groß, Feinde hat er jedoch noch viel mehr." als ob sich dies nicht von selbst verstünde fügte er schlußendlich noch hinzu: "Ich rate euch außerdem Stillschweigen über eurer Aktivität zu bewahren. Godeoc wird so oder so wissen was ihr getan habt und euch wohlmeinend empfangen."
Während er sprach wirkte er nicht so als ob er Fabrizio explizit zu etwas auffordern wollen würde, er würde ihn jedoch auch nicht verurteilen falls dieser etwas zu unternehmen gedachte um den Alten zu gefallen. Er selbst lebte nach dieser Doktrin. Der Lasombra hatte von ihm eine Möglichkeit wissen wollen wie er Godeoc einen Gefallen tun könne. Er hatte ihm lediglich Antworten auf diese Frage gegeben.
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Post by Fabrizio on Jun 23, 2015 19:42:54 GMT
Ja, manipulativ war wohl das richtige Wort. Fabrizio hatte aufmerksam zugehört und sich Gedankennotizen gemacht, nicht so ausführlich und elegant wie Maximinianus vermutlich, doch pragmatisch ausreichend hoffentlich. Und ja, die Informationen waren durchaus das Geschäft wert befand er.
Schließlich überlegte er noch einen Moment lang gründlich sein weiteres Vorgehen. Es war ihm bewusst über was für kritische Angelegenheiten sie hier gerade sprachen.
"Und auf welche Weise könnte ich einen dieser Gefallen vielleicht in eine Richtung drehen, die auch euch von Nutzen sein könnte?" Der Lasombra lächelte, vieldeutig. Ihm schien diese Verhandlung sogar irgendwie zu gefallen.
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Post by Maximinianus on Jun 23, 2015 21:23:46 GMT
Innerlich lächelte er. Der andere begann mitzuspielen. Solche Unterhaltungen waren ihm stets am liebsten. Wenn zum Schluß viel getan werden musste, jedoch jeder mit dem herausging was er für sich erhoffte.
Dennoch schüttelte er leicht den Kopf: "Ich selbst führe keine Fehde mit Antigonos und der Malkavianer, geringster Vasall ihrer Majestät, hat bereits genug Aufmerksamkeit bekommen. Ich fürchte Aktivitäten gegen einen dieser beiden sind vielmehr ein Gefallen gegenüber Godeoc als gegenüber mir." er verneinte zwar die direkte Frage des Lasombras, hörte jedoch nicht auf zu sprechen. "Bedauerlicherweise kann ich euch noch gar nicht sagen wobei ihr mir im Gegenzug helfen könntet. Zu wenig weiß ich noch über eure Möglichkeiten. Ich würde euch außerdem gerne erste die Chance lassen euch hier völlig niederzulassen und zu beobachten ob ihr die Angelegenheit mit dem Ancilla zu einem interessanten Abschluss bringt. Je nachdem wie effizient ihr dabei vorgeht, hätte ich da etwas für euch...." er schien tatsächlich bereits etwas im Hinterkopf zu haben, wollte jedoch erst einmal sehen was für verborgene Talente in dem Neuankömmling steckte. Zumal immernoch die Vorstellung des Mannes ausstand. Und diese in der Vergangenheit nicht jedem seiner Geschäftspartner erfolgreich von der Hand gegangen war.
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Post by Fabrizio on Jun 24, 2015 11:58:52 GMT
Das Lächeln Fabrizios erkaltete wieder. "Ich werde ebenfalls keine Fehde gegen Antigones oder Ferrucio Erminio beginnen. Mit solchen Taten würde ich mich direkt gegen den ausdrücklich von euch dargelegten Willen unserer Majestät Aurore wenden. Ihre Majestät sieht schließlich Eskalationen nicht gerne, wie ihr euch vorhin ausdrücktet." Und darüber hatte sich schließlich ihr gesamtes bisheriges Gespräch gedreht, um Konfliktvermeidung und aufbauwilliges Helfen. Das hatte er ganz sicher nicht vergessen.
"Also, die genannten Möglichkeiten für Gefälligkeiten an Godeoc sind entsprechend allesamt inakzeptabel. Ich möchte mich entschieden dagegen aussprechen, so etwas überhaupt in Erwägung zu ziehen. - Nichtsdestotrotz werde ich dem Ancilla Godeoc meinen Respekt zollen mit einem angemessenen Geschenk. Entweder er wird dieses Geschenk annehmen und mich am Strand empfangen, oder es wird eben keine Absprache mit ihm zustande kommen können." Mit allen entsprechenden Konsequenzen. Fabrizio hätte jedenfalls seinen guten Willen gezeigt, auf mehr kam es ihm ersteinmal auch garnicht an. Und es wäre auch spannend zu sehen ob der Ancilla es sich leisten wollte nützliche Gelegenheiten verstreichen zu lassen aufgrund von überhöhtem und verletztem Stolz. Wenn dem so sei, dann wäre er gänzlich nutzlos, nur gefährlich wie ein reudiger Hund.
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Post by Maximinianus on Jun 24, 2015 15:20:42 GMT
Maximinianus betrachtete den Lasombra neutral. Leicht nickte er dann, offenbar mit einer gewissen, positiven Überraschung im Blick. Das der Lasombra sich so rasch an seine Empfehlung hielt schien ihm zu gefallen. Der Nosferatu schien ihm ebenfalls recht gleich zu sein.
"Ich sehe eure Bemühungen der Konfliktvermeidung mit wohlwollendem Auge. Und auch ihre Majestät wird es, ganz wie ihr vermutet, erfreuen das ihr nicht sofort nach eurer Ankunft einen Streit vom Zaun brecht. Ich weise euch jedoch darauf hin, dass der Nosferatu einem gewissen schwarz-weiß-Denken verhaftet ist. Ihr seid entweder mit seiner Unterstützung im Hafen oder gegen seine Einwilligung. Und schon steckt ihr in einem Konflikt mit ihm. Was euren konfliktvermeidenden Bemühungen sicher nicht unbedingt förderlich gegenübersteht. Ihr habt also die Option ihm eine Wagenladung Waffen oder etwas anderes das ihm gefällt zu liefern und darauf zu hoffen das ihm das reicht oder euch in rechter Kürze auf mein Angebot bezüglich Flussmund zurückzubesinnen, so ihr am Wasser residieren wollt." er zuckte dabei leicht mit den Achseln. Es schien ihn nicht sonderlich zu kümmern was der Neuankömmling am Ende tat, jedoch schien er ihn umfassend in Kenntnis darüber setzen zu wollen wo die Fallstricke dieser Gegend verliefen. Vielleicht würde es ihm Fabrizio irgendwann danken.
Damit schien das Thema für ihn abgeschlossen zu sein. Vielmehr besann er sich auf den anderen Grund wegen dem er hier war: "Zu den Informationen die euch als Neuankömmling helfen könnten: Die werte Acacia della Velanera, Neugeborene des Clans der Schatten, unterhält in der Kirche San Donato in Ravecca ein Elysium, auch ihr wäret dort sicher sehr willkommen. Die einzigen beiden die das nicht sind, sind der Malkavianer Ferrucio Erminio, der aufgrund von Mordanschläge auf Kainskinder aus Clavicula und dem Elysium verbannt wurde, sowie Antigonos Kydones, der aufgrund Beleidigung der Alten und dem Bruch der elysiären Regeln aus dem Elysium verbannt worden ist. Weiterhin weise ich euch darauf hin das ihr meinen Namen, Maximinianus, aktuell nicht in der Öffentlichkeit gebrauchen solltet. Die Sterblichen reagieren noch immer etwas nervös auf ihn, seit er vor einigen Jahren durch den Dreck gezogen wurde." um die Nachfrage Fabrizios direkt abzuwiegeln fügte er diesbezüglich noch hinzu "...eine Angelegenheit mit der sich ihre Majestät noch beschäftigen wird." da er die Domäne Godeocs in Clavicula bereits erwähnt hatte schienen dies alle offiziellen Angelegenheiten zu sein von denen er den Lasombra unterrichten wollte. Aber sicher hätte dieser auch hierzu einige Fragen.
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Post by Fabrizio on Jun 25, 2015 20:25:22 GMT
Fabrizio hörte den Ausführungen geduldig und zwischendurch auch etwas aufmerksamer zu. Aber das meiste war ihm inzwischen ja schon bekannt.
"Gut. Ich denke ich habe verstanden." Er überlegte, ließ das gesamte Gespräch noch einmal revue passieren. "Und das wäre dann alles, oder könnt ihr mir noch irgendetwas mit auf den Weg geben?"
Interessanter Weise hatte der Lasombra offenbar keine weiteren Fragen, jedenfalls keine die er direkt stellen wollte.
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Post by Maximinianus on Jun 26, 2015 9:00:52 GMT
Der Ventrue schien die Kurzangebundenheit seines Gegenübers kaum wahrzunehmen. Er nahm sich etwas Zeit um über die Frage Fabrizios nachzusinnen, dann nickte er. "Die Stadt ist ein gefährlicheres Pflaster als ihr vielleicht glauben mögt. Passt gut auf wessen Hände ihr schüttelt."
Viel mehr würde er dem Neuankömmling nicht zu sagen brauchen. Sollte dieser wirklich aus Venedig stammen kannte er sich mit Hofstreitigkeiten sicherlich aus.
Da sonst keine weiteren Fragen im Raum zu stehen schienen, nickte er Fabrizio noch einmal zu und würde sich dann erheben und die schmale Kombüse verlassen. Draußen streckte er sich auf recht steife Art zu voller Größe und sah sich wachsam um. Mit freundlicher Verabschiedung würde er dann das Schiff verlassen.
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Post by Fabrizio on Jun 26, 2015 19:02:39 GMT
"Danke für euren Hinweis." Ja, er würde gewiss aufpassen müssen. Auf welche Seite er sich schlug, aber auch dass er nicht zwischen alle Stühle rutschte.
Fabrizio nickte ebenfalls nur zurück aber erhob dann doch noch einmal das Wort bevor er ihn persönlich hinaus begleiten würde.
"Auf welchem Wege darf ich euch kontaktieren?"
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Post by Maximinianus on Jun 26, 2015 23:07:29 GMT
Es schien als ob der Neuankömmling die Problematik, die ihn hier erwartete, verstanden zu haben. Zufrieden damit dem Mann dies klargemacht zu haben hielt er einen Moment inne und antwortete dann der letzten Frage Fabrizios. "Über das Kloster San Sisto e Vittorio zwischen Burgus und Contratra Predis. Adressiert eure Schreiben an Vittorio. Sie werden mich dann erreichen."Der Mann hatte recht. Sobald er sich das Fischerdorf angesehen hatte stand ein Briefverkehr an. Es konnte nie verkehrt sein wenn jemand mitdachte.
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