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Post by Acacia della Velanera on Jun 23, 2015 12:35:46 GMT
Es waren kaum zwei Dutzend Nächte vergangen seit die Schöne und das Biest sich unter dem heiligen Dach getroffen hatten. Seit Versprechen gegeben und erwidert worden waren. Und eines davon beabsichtigte sie nun einzulösen. Bereits drei Nächte zuvor war ein Bote bei Brimir erschienen und hatte ihn eingeladen die Dame der Schiffe zu begleiten.
Es war kühl in jener Nacht und die Sterne funkelten klar und hell. Auch der Mond stand voll und schwer am nächtlichen Himmel, so dass ein mutiges Herz es wohl wagen würde zu segeln. Eine ideale Nacht also für die Kinder Kains. Zwar schnitt der Wind durch die Kleidung und die Menschen hüllten sich bebend in ihre Kleidung, aber über dieses Gebrechen waren die Untoten längst hinaus. Es war nicht mehr lang bis zur Dämmerung und die Flut stand günstig.
Acacia selbst stand wie immer am Bug des Schiffes und betrachtete die Unendlichkeit des Wassers. Sie war in einen schweren Mantel gehüllt, dessen Rand mit dunklem Fell gesäumt worden war. Sanft umrahmte es auch als Begrenzung der Kapuze ihr Gesicht, während sie auf ihren Begleiter wartete. Sie würden mehr als ein paar Stunden weg sein. Ein ganzer Tag würde zwischen ihrem Verlassen der Stadt und ihrer Rückkehr liegen. Allerdings wäre das deutlich unauffälliger als ein Schiff, welches des Nachts davonsegelten, nur um noch vor der Dämmerung zurück zu kehren.
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Post by Brimir Böggvisson on Jun 24, 2015 8:22:29 GMT
Er hatte sich heute leichte Kleidung ausgewählt und kam unbewaffnet. Feste Stiefel, eine lederne Hose und eine kurzärmelige Tunika. Da drüber einen Mantel, um in der kälte der Nacht nicht ganz so aufzufallen. Begleitet wurde er von Grimsteinn, welcher deutlich wärmere Kleidung unter dem Unhang trug, als Brimir. Sie kamen geradewegs aus Luccoli, wo Brimir noch einige Dinge mit seinen Milizionären geklärt hatte und sich dann auch abmeldete, denn es würde bis zu seiner Rückkehr länger dauern als sonst üblich.
Sie kamen an die Anleger und suchten das richtige Schiff. Nach einer Weile standen sie dann vor Reling und Grimsteinn kündigte die Beiden bei den Matrosen und Wachleuten an. Schließlich betrat der Gangrel das Deck und schloss die Augen, hob die Nase gen Himmel und ließ sich den Wind über das Gesicht fahren. So lange. Es war so lange her.
Doch es war nur ein kurzer Moment, den der Nordmann dort verharrte. Schließlich öffneten sich die Lider und die bernsteinfarbenen Augen wanderten über das Deck, bis er am Bug seine Gastgeberin entdeckte. Grimsteinn folgte ihm mit zwei Schritten Abstand, während er sich näherte. Hinter Acacia angekommen, blieb er stehen.
"En flott kveld. Jeg hilser deg. Sind wir hier unter uns?" 1)
Erst als sich Acacia umdrehte, nickte Brimir ihr freundlich zu, während Grimsteinn sich, je nach Antwort auf die Frage, unterschiedlich tief verbeugte.
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1) "Eine wunderbare Nacht. Ich grüße dich"
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Post by Acacia della Velanera on Jun 28, 2015 22:33:37 GMT
Sie hörte die schweren Schritte auf dem Deck und drehte sich um. Ein feines Lächeln lag auf den blassen Lippen. Ebenso wie Brimir neigte sie anmutig den Kopf und deutete auf den Platz an ihrer Seite. "Ich grüße dich ebenso.", erwiderte sie im selben Zungenschlag, wenn auch deutlich weniger geschliffen. Doch dafür, dass sie erst einige Wochen lernte war es nicht schlecht. "Ja, wir sind hier unter uns."
Sie drehte sich wieder zum Meer und auf ihren Gesicht war deutlich zu sehen, wie sehr sie die Weite liebte. "Ich habe eine Kajüte für dich vorbereiten lassen. Die Wände bestehen aus zwei Schichten Holz und sind mit Teer abgedichtet. Zusätzlich sind die Wände mit festem Tuch bedeckt und die Koje verfügt über einen zusätzlichen Vorhang." Sie blickte zu ihrem Gesprächspartner, während sie ihm die Situation schilderte. Immerhin schenkte er ihr großes Vertrauen, indem er in ihrer unmittelbaren Nähe auf ihrem Schiff zu übertagen gedachte. Doch sie hatte nicht vor dieses Vertrauen zu missbrauchen.
Als sich das Schiff vom Kai löste und die Planken unter ihren Füßen knarrten und sacht erbebten, zeichnete sich ein nachdenkliches Lächeln auf den Zügen der Lasombra ab. "Wusstest du, dass wir uns jetzt nicht mehr im Einflussbereich ihrer Majestät befinden?" Ihr Blick lag auf dem schmalen Streifen Wasser, der sie vom Land trennte. "So wenig Platz und doch so eine große Bedeutung."
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Post by Brimir Böggvisson on Jun 29, 2015 16:38:14 GMT
Er schenkte ihr das selbe Vertrauen, dass auch sie ihm schenkte, indem sie den Nordmann mit auf das Schiff nahm und ihn in ihrer Nähe duldete. Und so nickte er bei jedem Aufzählungspunkt, offensichtlich froh nicht nachfragen zu müssen. War sich Brimir unsicher, wie er das hätte anstellen sollen, ohne ihr auf die Füße zu treten? Andererseits hatte er bislang nie den Eindruck gemacht, als würde er sich daran stören, wenn es doch mal passierte.
"Ich danke dir für deine Einladung und deine Vorkehrungen für den Tag."
Es war seltsam für den Gangrel nicht in gewohnter Erde die kommende Nacht zu erwarten. Wie lange war es her, dass er sich für den Tag den Schutz eines Werkes aus der Hand eines Sterblichen, sei es Holzhütte oder Schiff, Karren oder Mauerwerk, auserwählt hatte? Er wusste es nicht mehr. Und gerade deshalb würde Brimir später die Vorkehrungen noch selbst untersuchen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Bei dem Lächeln und den weiteren Ausführungen des Schattens, legte der Nordmann jedoch den Kopf schief und es mischte sich eine Spur Misstrauen in die leuchtenden Augen.
"Wenn du die Erwartung hast, dass ich mich dir Gegenüber schlechter verhalte, als du es bislang gewohnt bist, so werde ich dich hoffentlich enttäuschen. Oder erwartest du nun von mir, dass ich knie, weil dies dein Schiff und damit deine Domäne ist? Entschuldige meine Direktheit diesbezüglich, aber so ausgeprägt meine Instinkte bei der Jagd sind, so schlecht ist mein Gespür für die Feinheiten des Gesprächs. Mein Erzeuger hatte mir mal gesagt, dass manche Worte Dinge sagen würden, die man gar nicht aussprechen braucht, um sie trotzdem auf den Punkt zu bringen. Gelernt habe ich es jedoch nie."
Die Worte kamen ziemlich ruhig über seine Lippen, ohne Anklage, sofern Acacia das wahrnehmen konnte aufgrund der noch immer fremden Sprache. Und einige der Wörter, übersetzte Grimsteinn nur der Vollständigkeit halber mit. Gerade bei der Frage schlich sich doch eine gewisse Neugierde mit ein. Hatte er die Lassombra so falsch eingeschätzt?
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Post by Acacia della Velanera on Jun 29, 2015 18:46:08 GMT
Bei Grimmsteins Worten, die eigentlich die seines Herren waren, begannen die dunklen Augen der Lasombra zu funkeln und dann brach ein leises, aber volles Lachen aus ihrer Brust. Es war nicht hämisch oder angreifend, lediglich ehrlich belustigt und warm. Und es ließ sie jünger aussehen, nahm ihr das matronenhafte und tauchte sie in das von Nacht perfekte Kleid der Jugend.
"Deine ehrliche Art ist sehr erfrischend, Brimir." erwiderte sie immer noch amüsiert. "Doch ich wollte dir weder drohen noch will ich dich auf die Knie zwingen. Was hätte ich auch schon davon? Die Befriedigung meines Egos? Ich glaube, dass überlasse ich dann doch dem starken Geschlecht." Die schweren Stoffbahnen des Umhang teilten sich, als sie die Hand ausstreckte und sacht über die sorgsam polierte Reling strich. In der heutigen Nacht waren ihre Finger von nachtschwarzem Leder umhüllt. "Ich bezog mich nur darauf, dass unser Schwur uns doch nur in engen Grenzen schützt. Uns und jeden der uns bedrohen mag." Für einen Moment konnte man die eiskalte Seele der Lasombra auf den zarten Zügen erkennen. Eine Seele, der nichts an Menschenleben lag. Die einen jeden nach seinem Wert in Gold bemaß. Eine Seele, sollte ein Mensch ihr jemals ansichtig werden, ihn sofort in den Wahnsinn treiben würde. "Ich bin mir nicht sicher inwieweit dein Erzeuger dich hierüber aufgeklärt hat." Über ihnen füllten sich die Segel knatternd mit Wind und ein Ruck ging durch das Schiff, doch Acacia schien ihn erwartet zu haben und glich ihn leicht aus.
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Post by Brimir Böggvisson on Jun 30, 2015 11:13:44 GMT
Das Lachen schien den Nordmann einen Moment lang zu irritieren, ehe er das Wesen eben jenes Gefühlausbruchs erfasst hatte. Es zauberte ihm gar ein Lächeln auf die Lippen Acacia so zu erleben und es unterstrich das Gefühl der Freiheit auf dem Schiff.
Der Ruck, der durch das Schiff ging, schien auch von Brimir noch immer in seinem innersten erwartet worden sein. Wenngleich er dieses Schiff nicht kannte und nicht sagen konnte, wann sie wie reagierte, so schien der Nordmann nur darauf gewartet zu haben, dass sie beschleunigten. Und so glich er die Bewegung aus, nicht so elegant, wie Acacia es tat, aber sicher in dem, was er tat. Grimsteinn hingegen war in all den Jahren selten auf dem Meer gewesen. In ihm war kein Seeman. So kam es, dass er stärker ins Wanken geriet und sich an der Reling festhalten musste, um nicht gänzlich zu stolpern.
Die Tatsache, dass sein Übersetzer halb ausfiel schien Brimir jedoch nicht weiter zu stören. Es war seine Aufgabe und sein Problem, wie er mitkommen würde.
"Jedes Revier hat seine Grenzen, ganz gleich, wie groß oder klein es ist. Selbst eine Domäne. In einem Augenblick ist man der Jäger und im nächsten vielleicht schon die Beute, weil man sich zu weit vorgewagt hatte. Das ist eine Lektion, die ich von meinem Erzeuger erlernt habe... nachdem ich sie selbst erfahren hatte. Weist du... in der Sippe Sturmrufers ist es üblcih seine Kinder nach dem Kuss alleine zu lassen, um zu sehen, wie gut sie sich anpassen. Nur das Raubtier, dass das schafft, kann ein guter Jäger sein. Etwas, was das Dünnblut nicht wirklich geschafft hatte. Wenngleich ich bis heute nicht verstehe, wo die Male des Tieres hin sind, die ihn bis zum Abend davor noch geprägt hatte. Sie waren Zeichen seiner Schwäche und des Verlustes der Kontrolle... und sie sollen durch die Sonne weggebrannt sein? Wirkte er auf dich wie jemand, der seinen Willen an das Tier in uns verloren hat?"
Diese Fragen und Gedankengänge schienen Brimir schon seit dem Hoftag zu bewegen. Anscheinend war es ihm doch nicht so leicht gefallen, wie es an dem Abend wirken mochte.
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Post by Acacia della Velanera on Jul 18, 2015 17:46:06 GMT
Sie hob überrascht die Brauen, als er ihr von den Sitten der nordischen Gangrel erzählte, die im krassen Kontrast zu dem standen, was sie erlebt hatte. Vom ersten Augenblick ihres untoten Daseins - wobei, wenn man ehrlich sein wollte, schon deutlich davor - hatte ihr Erzeuger jeden ihrer Schritte kontrolliert und gelenkt. Hatte ihr die Dinge gezeigt, die sie lernen musste ohne auch nur einen Augenblick einen Schritt außerhalb des von ihm vorgeschriebenen Tanzes zu dulden.
Doch Brimir riss sie schnell aus jenen Gedanken und lenkte ihre Erinnerungen in die jüngste Vergangenheit. Nachdenklich blickte die Lasombra für einen Moment ins Leere. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht." Sie seufzte leise und schüttelte den Kopf. "Bisher habe ich nur Gerüchte über diejenigen gehört, die derart weit entfernt von unser aller Vater sind, dass Fluch und Gaben sie nicht mehr betreffen. Und ich kenne mich auch nicht mit jenen Tiermalen aus, die euch Gangrel des öfteren zieren." Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Mein Wissen über das Mystische ist erschreckend klein und so kann ich dir nicht sagen, welches Wunder oder welchen Fluch diese arme Kreatur getroffen hat. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass unsere angeblich so Wissenden es auch nicht wissen." Ein wenig verächtlich verzog sie die Lippen, bei dem Gedanken an das was die beiden Priester so von sich gegeben hatten in jener Nacht als der Dünnblütige starb. "Hast du eine Theorie dazu?" erkundigte sie sich dann und blickte ihn interessiert an.
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Post by Brimir Böggvisson on Jul 19, 2015 23:49:43 GMT
Brimri seufzte sorgenschwer. Doch dann schüttelte er den Kopf auf ihre letzte Frage hin.
"Ich habe diese Kreatur gejagt. Er war nur unter Zwang und der Hilfe von Maximinianus und Phosoa überhaupt in der Lage irgendwie zu sprechen, als wir ihn gemeinsam verhörten. Er hatte lange, haarige Arme, krallenbesetzte Hände, die den Waldmorast aufwühlten. Fellbüschel übersähten seinen Körper. Dieser Mann, den wir dort im Käfig gesehen haben... war mehr Tier, als Mensch gewesen. Und ich blieb am jenen abend vor dem Hoftag bei ihm, bis die Sonne am Horizont ausging und die ersten Strahlen drohten mich zu vernichten. Erst dann bin ich gegangen, während er am Glocklenturm hing, im selben Käfig, indem er auch in den Saal gebracht worden war. Du hast ihn gesehen, meinen Bruder."
Bruder. Dieses Wort war aus Brimirs Mund so ernst gemeint gekommen, dass da mehr hinter stecken musste, als die bloße Verwandtschaft über Enoia. Als hätte Brimir eine Vermutung über seine Abstammung.
"Ich habe noch nie gesehen, wie so viele Merkmale des Tieres auf einmal in einer Nacht verschwanden... und die Kraft der Gangrel in ihm, selbst gegen die Sonne zu bestehen, reichte niemals aus, um den Tag zu überstehen... Meine Krallen haben seine Haut im Kampf genauso zerschnitten, wie die eines Menschen oder anderen Vampirs. Zwischen ihm und mir müssen mindestens 3, wenn nicht gar mehr Generationen liegen... gelegen haben. Und falls meine Geschwister da irgendwie mit involviert sind, wird er nicht der Einzige sein. Er hatte einen Freund namens Fulk, wahrscheinlich auch ein Gangrel. Irgendwo um die Stadt herum halten sich Geschwister von mir auf und niemand weiß, was sie vorhaben.
Und deshalb... versuche ich mehr zu sein, als bloß ein Liktor Genuas. Acacia... ich will Geißel dieser Stadt werden und dieser Sache mit all den Möglichkeiten, die das Amt mit sich führt auf den Grund gehen. Aber dafür brauche ich Hilfe... die Hilfe von dennen, die länger hier sind, als ich es bin... deine, die von Maximinianus und allen Anderen. Euer Wort hat bei Aurore Gewicht. Und du hast zudem Informationen, die mir nicht ohne Weiteres und vor Allem nicht ohne eventuelle Reibung mit deinen Bestrebungen am Hafen, zugänglich sind."
Dann wanderte sein Blick kurz über die See, ehe er ihr erneut ernst und fest in die Augen sah.
"Es ist nicht viel und wiegt den Gefallen, den du mir erweist sicher nicht auf, aber im Gegenzug habe ich Informationen für dich, als Älteste der Lassombra, die zum jetzigen Zeitpunkt eventuell noch Schaden von deinem Blut abwenden könnten. Es geht um deinen jüngst angekommen Bruder. Natürlich soll dies nur der Beginn der Zusammenarbeit sein."
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Post by Acacia della Velanera on Oct 12, 2015 10:33:49 GMT
Sie sah ihn lange und nachdenklich an, das Kind der Schatten, und schwieg dabei. Seine Worten hatten etwas in der bleichen, schönen Lasombra ausgelöst und sie wog ganz offensichtlich Dinge in ihrem hübschen Kopf ab. "Du musst mich nicht dafür bezahlen, dass ich dir helfe, Brimir. Wenn du es tun möchtest, dann musst du den vollen Preis entrichten und wir gehen als Fremde auseinander. Wenn nicht dann reiche ich dir die Hand in Freundschaft und gebe dir mein Wort, dass ich dir helfen werde, solange diese Freundschaft besteht." Ruhiger Ernst lag in der Stimme der Lasombra und man hörte ihr an, dass sie vor allem ihr Wort nur selten gab und niemals leichtfertig.
Ihr Blick wanderte über die Reling zum Meer und sie seufzte leise. "Die Nächte sind zu lang und einsam um sie ohne treue Gefährten an der Seite zu überstehen und bisher erscheint mir die Stadt als eine einzige zerfressene Schlangengrube und ich bin es leid." Ihr Blick wanderte wieder zurück zu dem großen Gangrel und ein Hauch Melancholie lag in den dunklen Augen Acacias.
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 12, 2015 11:39:16 GMT
Nun war es der Gangrel, in dessem Gesicht der Hauch von alter Erinnerung lag und in dessen Kopf Gedanken geformt wurden; in dem gearbeitet wurde. Zugegeben hatte ihre Aussage eine Spur der Überraschung in den Zügen des Jägers hinterlassen. Eine Überrschung, die auch noch anhielt, als er wieder seine Stimme erhob und Grimsteinn die Worte ins Italienische brachte.
"Freundschaft... ist ein seltes Gut geworden, seitdem das Geschenk der Einherjer durch meine Adern fliest. Nach dem Kuss... fand ich mich viel zu oft wieder in diesem Strudel aus Geheimnissen und Intrigen. Und es wäre... schön... deine Hand zu ergreifen und dies in deiner Gegenwart hinter mir zu lassen."
Brimir drehte sich zu Grimsteinn um und sagte ihm einige Worte auf Nordisch, wodrauf dieser sich tief vor Acacia verbeugte und sich dann unter Deck zurück zog, um sich die Kabine des Gangrel anzusehen. Der Jäger derweil drehte sich zu der dunkeln Schönheit zurück und lächelte. Nun war er es, der in die Sprache dieses Landes wechselte.
"Es wäre jedoch unschön, diese Freundschaft mit einer Maske zu beginnen."
Entschuldigend senkte Brimir den Blick, als er so offenbarte, dass er diese Sprache wohl schon eine ganze Weile sprach, denn seine Worte waren flüssig und deutlich. Er hatte kaum noch Schwierigkeiten sie zu sprechen.
"Also helfen wir uns gegenseitig in den kommenden Nächten... im... Vertrauen auf den Anderen."
Es hatte einen feierlichen Ton, wie er das so sagte und auch meinte.
"Abgesehen von dir, wissen nur Alerio und Maximinianus davon, dass ich nicht auf Grimsteinn angewiesen bin."
Brimir fügte nicht an, dass er diesen Umstand so beibehalten wollte. Etweder weil er prüfen wollte, ob dies der Fall sein würde... oder weil er ihr wirklich vertraute, dass sie dieses geheimniss in Freundschaft verwahren würde.
"Solltest du wissen wollen, was ich dir über Fabrizio sagen wollte, so werde ich dir das sagen, um dir zu helfen... und nicht mehr als... Preis ansehen."
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Post by Acacia della Velanera on Oct 15, 2015 11:58:40 GMT
Sein Geständnis löste bei der schönen Lasombra lediglich ein feines Lächeln aus. "Ich habe nicht daran gezweifelt, dass du des Italienischen mächtig bist." In ihren Augen funkelte ein Hauch von Humor, den man dort nur selten entdecken konnte. "Immerhin lebst du seit vielen Jahren in diesen Gefilden und es wäre sträflich dumm gewesen die Sprache nicht zu lernen ... und du bist ganz sicher nicht dumm." Tatsächlich zuckten ihre Mundwinkel amüsiert und sie schien es ihm keineswegs übel zu nehmen, dass er diese Scharade aufrecht erhielt.
Als er das Thema wechselte, seufzte sie leise und nickte. "Nun, berichte mir was dieser ... Mann angestellt hat." Die Betonung des Wortes Mann ließ dieses Bezeichnung als nicht besonders schmeichelhaft erscheinen. Allerdings hatte sie auch keine gute Meinung von dem neusten Mitglied ihres Clans in der Stadt. Immerhin war er derjenige, der es geschafft hatte sie bis aufs Blut zu reizen.
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Post by Brimir Böggvisson on Nov 2, 2015 12:48:57 GMT
"Ein Jäger, der sich nicht anpassen kann... ist schnell ein toter Jäger." Gab Brimir zu und erwiderte das Lächeln sachte. Er genoss einen Moment die Offenheit, die gerade herrschte, ehe er wieder zu Fabrizio zurück kam.
"Dieser... Mann... nunja. Er kam in meinen Wald, ohne zu wissen, dass das keine gute Idee war, denn ich verteidige diese Grenze Genuas. Während meines Gesprächs mit diesem mir bis dahin fremden Vampir kamen wir auch auf unsere Pfade zu sprechen und er sagte, dass er mehr Diener, als König sei, was mich jedoch sehr verwunderte, immerhin gab er vor auf dem Weg der Könige zu wandern.
Doch dann sprach er davon, dass die Alten und Starken seines Weges wohl gut daran täten sich mehr an uns Tieren zu richten und er stellte offenkundig die Ahnen in Frage. Selbst wir Tiere wissen, dass das keine sonderlich gute Idee ist, auch, wenn mich seine Worte durchaus hätten ehren können. Bei der darauf folgenden Diskussion hat er sich dahinter versteckt doch Aurore zu dienen und sollte seine Neutralität gefährdet sein, würde er wie ein Kind an Mutters Rockzipfel ziehen und um Hilfe bitten. Als ich ihm seine kindlichen Ansichten darlegte zog er beleidigt ab."
Brimir seufzte leicht und man konnte ihm durchaus ansehen, dass er kein Freund von dieser Schwäche war, die der junge Lassombra ihm gegenüber an den Tag legte.
"Ich sage dir das, weil ich denke, dass er dein Blut dadurch in den Schmutz ziehen könnte und vielleicht auch eines Tages dich oder Alerio diskreditiert."
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