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Post by Maximinianus on Aug 3, 2015 21:24:13 GMT
Ihre Anmerkung das die Boten die Nachricht vermutlich des Tages weiterreichen würden nahm er mit einem knappen Nicken zur Kenntnis. So als ob er das selbe vermuten würde, es jedoch nicht beweisen könne.
Als sie zum Eidbruch nachhakte stockte er kurz, als gäbe es hier etwas das ihm nicht ganz schmecken würde. "Nun... eure Frage ist nicht ganz ungerechtfertigt. De jure ist Eidbruch in der Domäne Genua kein Straftatbestand. Dies liegt an dem via dem ihre Majestät höchstselbst folgt. Lediglich die Prinzen auf dem via regalis, dem Weg der Könige, folgen besagter Philosophie. Da der Weg der Könige, von Ventrue selbst gegründet, die Mehrheit der Prinzen stellt, kann man einen solche Straftatbestand gemeinhin betrachtet als üblich bezeichnen. Zumal hier politische Aspekte hineinspielen. Ihre Majestät Aurore wird keine Eidbrecher schützen wenn sie damit womöglich Aliierte wie die Domäne Parma und Vasallen wie die Domäne Nizza unnötig vor den Kopf stößt. In beiden herrscht der via regalis. Natürlich interessieren sich diese für gewöhnlich nicht für die inneren Angelegenheiten Genuas. Falls sich jedoch die Kainiten des via regalis bei ihnen beschweren sollten...." er machte eine kurze Pause und sah sie vielsagend an. Mit veränderter, plötzlich wieder sachlich gewordender Tonlage sagte er dann: "Ihr seht. Eidbruch steht in Genua nicht unter Strafe." und doch schwang irgendwie etwas ganz anderes darin mit. Ein Stück der fein gewobenen Welt des Ventrues, wie es schien.
Als sie über ihr "Problem" sprach überlegte er einen kurzen Moment, nickte dann jedoch. "In der Tat. Ihre Majestät zwingt ihre Gäste nicht in ihre Dienste. All ihre kainitischen Vasallen sind freiwillig in diese getreten. Es gibt auch solche hier die den Schwur nicht gesprochen haben und dennoch geduldet werden. Titus, Neugeborener vom Clan des Todes beispielsweise. Solltet ihr euch also, wie er, einbringen und die Domäne voranbringen, sehe ich keinen Grund welcher gegen euren dauerhaften Aufenthalt sprechen sollte. Natürlich hat ein solches Dasein seine Nachteile. Ihr werdet kein Amt übernehmen können und werdet vor Gericht von vorneherein benachteiligt. Zumal eure Stimme nicht das gleiche Gewicht haben wird wie die anderer... wenn auch nicht bei jedem." wie er selbst hierzu stand schien er offen lassen zu wollen, jedoch ließe sich erkennen das ihm diese Nachteile als zu groß vorkamen um darüber nachzudenken. Der Weg dem sie folgte schien ihm immer fremder zu werden.
Als sie davon sprach die Sklaverei abschaffen zu wollen musterte er sie erneut interessiert. Länger und berechnender als noch einen Moment zuvor. Es schien als würde er sie einschätzen wollen wie weit sie hierfür gehen würde. Dann nickte er. Seine Stimme war leiser geworden, jedoch auch ein wenig wärmer: "Wir haben mehr gemein als der erste Augenschein sagen mag. Ein Großteil meiner Bestrebungen sind auf die Zerschlagung der sarazenischen Flotte gerichtet. Es ist noch nicht lange her das meine Männer mehrere Dutzend Sklaven befreit haben. Von Korsika, jedoch offenbar aus allen Teilen der bekannten Welt stammend. Die Insel scheint ein Drehpunkt der muslimischen Sklavenflotte zu sein. Je nach Wetter liegen dort einige hundert, wenn nicht bis hin zu über eintausend Mann der Sklavenjäger vor Anker. Viel zuviel für meine dortigen Operationen. Falls ihr jedoch willens wärt mir zu helfen, könnten wir gemeinsam sicher mehr erreichen." der Blick den er ihr zuwarf wandelte sich während er sprach. Vom misstrauischen ins abschätzende. Als ob er wissen wolle was sie hiervon hielt.
Als sie ihre Abneigung gegenüber der Kirche zum Ausdruck brachte schien es beinahe als ob etwas Heiterkeit das Gesicht des Ventrues striff, auch wenn es mehr ein Gefühl als eine tatsächliche regung war. Als ob seine Augen einen Moment aufgeblitzt hätten. "Was die Kirche angeht: wir sind in der Tat verdammt. Und Gott hat sich nicht nur von uns abgewandt, er hasst uns sogar." irgendetwas in seiner Stimme schien dunkle Erinnerungen heraufzubeschwören und einen Moment verstummte der Ventrue. Abscheu stahl sich in seinen Blick als er eine der Kerzen zu seiner rechten betrachtete. "Meiner Ansicht nach sollten wir jedoch die katholische Kirche, die mächtigste Institution der Welt, niemandem überlassen der uns hasst. Daher mein Engagement in dieser." als ob er die ungestellte Frage zwischen ihren Worten herausgelesen und beantwortet hatte. Kurz schien es als würde er hier noch weitersprechen wollen, dann hatte er sich jedoch dagegen entschieden. Als ob er ihr schon mehr verraten habe als den meisten anderen.
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Alis
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Post by Alis on Aug 8, 2015 9:12:03 GMT
Sie beobachtete ihn aufmerksam, als er begann, ihre Frage zum Eidbruch zu beantworteten, zog dann aber offenbar überrascht die Brauen hoch, als er sagte, dass die weiße Prinzessin nicht dem Weg der Könige folgte. Es war auch nicht schwer, ihre darauf folgenden Gedanken zu erraten, da ihre Augen kurz hin und herhuschten, bevor sie sich wieder auf den Ventrue und seine Ausführungen fokussierte. Das tat sie dann allerdings mit größerem Ernst als vorher, als wollte sie auf keinen Fall irgendwelche zwischen den Zeilen versteckte Worte überhören. Auf seine abschließenden Worte zu diesem Thema glättete sich ihre Stirn wieder und sie nickte verstehend. Und vielleicht etwas beunruhigt. Oder besorgt.
Dann aber hörte sie ihm weiter zu und nickte auch da, wenn auch diesmal, als würden seine Worte nur die Nachteile bestätigen, die sie sich schon selbst gedacht hätte. Lediglich die Andeutung, dass ihre Stimme nicht bei jedem weniger Gewicht haben würde, schien eine offensichtliche Frage aufzuwerfen.
Als sie erklärt hatte, die Sklaverei abschaffen zu wollen, hatte das schon sehr ernst und nach einer sehr persönlichen Angelegenheit geklungen, so als hätte das für sie eine sehr hohe Priorität. Als Maximinianus ihr sein Vorhaben erläuterte weiteten sich ihre Augen erst überrascht, dann nickte sie merklich aufgeregter als vorher, während es weit hinten in ihren dunklen Augen aufflackerte. Etwas, was auf einen Menschen sicherlich...unheimlich gewirkt hätte und auf einen Eingeweihten vermutlich einfach nicht menschlich. Es hielt sie aber nicht davon ab, seiner Erläuterung zu folgen, vielleicht war eher das Gegenteil der Fall. Kaum hatte er seinen Vorschlag unterbreitet, holte sie schon Luft, legte sich dann aber zwei Finger über den Mund, als wollte sie sich von einer zu schnellen Antwort abhalten. Dann wandte sie den Blick auf die Kerzen und verengte die Augen, bis sie fast geschlossen waren. Für einen Moment dachte sie offenbar darüber nach, bevor sie ihm wieder den Blick zuwandte, der nun einschätzender war. Als würde sie sich Gedanken über seine Motive machen. Da war noch ein Glimmen in ihren Augen übrig, aber der Anflug von Aufregung war wieder von ihr abgefallen.
Dann sprach er von Gott und ihre Augen wurden wieder schmaler, auch wenn sie ihn gleichzeitig mit leicht schief gelegtem Kopf musterte. Als wäre es sowohl überraschend, als auch fast unwahrscheinlich, dass er in dieser Hinsicht ähnlicher Meinung war. Angesichts des Abscheus weiteten sich ihre Augen wieder etwas.
"Oh..." Sie sah zu der Marienstatue, zog die Brauen hoch und schien das Ausmaß dessen, was er gerade gesagt hatte, durchaus zu verstehen. Zumindest im Ansatz. Es schien auch hier, als wäre das zum Teil irgendwie beunruhigend. In diesem Fall aber scheinbar zum Teil auch erheiternd - es war nur nicht ganz klar, was davon überwog. "Ich verstehe." Dann verzog sie den Mund zu einem schrägen Lächeln: "Nach einigen Dingen, die ich so gesehen habe, könnte man auch meinen, dass er nicht nur uns hasst. Oder dass nicht nur wir ihm egal sind, je nachdem, wie man es sieht." Sie schien auch noch etwas sagen, oder vielleicht eher fragend zu wollen, entschied sich dann aber wohl auch vorerst dagegen und dafür, sich einem der anderen Themen zuzuwenden.
"Mh...grundsätzlich würde ich das tun. Allerdings habe ich da selbst noch eine Idee, die ich noch nicht umsetzen konnte und ich würde ungern über..wie sagt man...ungelegte Eier..reden? Aber ich schätze, wir könnten was das angeht besser zusammen arbeiten, wenn sich das...zumindest ein bisschen so entwickelt, wie ich es mir vorstelle. Vielleicht könnten wir uns zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal treffen, um das genauer zu besprechen?"
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Post by Maximinianus on Aug 10, 2015 21:07:14 GMT
Die ungestellten, aber doch im Raum stehenden, Fragen schien der Ventrue gar nicht wahrzunehmen, noch immer blickte er nachdenklich in die Kerze, während er ihren Worten lauschte. Erst nach einigen Sätzen wandte sich der Blick, der sich kaum von dem beschworenen Abscheu befreien zu können schien, wieder zum Mondkind hinüber.
Er folgte ihrem Blick hinüber zur Marienstatue mit einem ein wenig geistesabwesenden Blick, beantwortete jedoch ihre Frage mit der üblichen Präzision. So als würde er sich nicht erlauben weiter in Erinnerungen zu verweilen. "Für das was die Menschen sich gegenseitig antun trägt er keine Schuld. Er schützt die Menschen vor Übernatürlichem. Vor Dämonen, Geistern und Kainiten. Nicht vor ihresgleichen. Wie sollte er auch Partei ergreifen, wenn er sie alle gleich liebt? Nein..." er schüttelte sachte den Kopf "...es ist ziemlich deutlich geworden das er die Menschen liebt.... und uns hasst. Die schlechten Dinge die vielen widerfahren sind keine Meinungsäußerungen seinerseits. Wenn er einen Neugeborenen des Clan Brujah in Flammen aufgehen lässt hingegen.... dann würde ich das zählen lassen. " wieder hatte etwas nachdenkliches seine Stimme erfasst.
Als sie seinem Vorschlag vage zustimmte nickte er lediglich knapp. Offenbar wirkte ihre Argumentation auf ihn schlüssig. Er schien nichts dagegen zu haben es so zu halten wie sie vorschlug.
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Alis
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Post by Alis on Aug 11, 2015 21:43:23 GMT
Auf seine letzten Worte verengten sich ihre Augen. Nicht feindselig, eher als müsste sie ihn genauer betrachten, als könnte der ungesagte Hintergrund dieser Vermutung dann irgendwo sichtbar werden. Dann schüttelte sie sich, als wollte sie ihrerseits einen Gedanken loswerden, der sich aufgedrängt hatte. Oder vielleicht einen Geruch, an den sie sich erinnerte: "In Flammen aufgehen, einfach so?" Sie zog die Brauen hoch. "Ist das hier einmal geschehen,...dass ein Neugeborener Brujah einfach so...in Flammen aufgegangen ist?" Für einen Moment sah sie ihn sehr interessiert an, als hätte sie nach so etwas...gesucht? Etwas, dass man auf einen übernatürliche Ursache zurückführen konnte, vielleicht. Dann runzelte sie die Stirn und schüttelte leicht den Kopf, bevor sie weit nüchterner fragte: "Oder eher so...wie jener Spion in Toulon..?" Man konnte da schon einen zynischen Unterton bemerken, vermutlich, weil sie unterstellte, dass Gott wenig damit zutun gehabt hatte. "Oder...?" Sie blinzelte und warf ihm einen fragenden Blick zu, als wäre ihr noch eine Möglichkeit eingefallen, wandte sich aber dann erst seinen anderen Worten zu.
"Ihr meint, Gott müsste ohnmächtig zusehen, wie die Menschen sich gegenseitig Dinge antun? Da könnte man fast Mitleid bekommen." Sie schnaubte verächtlich und unterstellte Gott vermutlich deutlich mehr Eingreifen aus vermutlich sehr wenig noblen Motiven. "Wenn er die Menschen gegen das Übernatürliche verteidigen würde...würde das ja auch uns betreffen, wie ihr sagt. Und ich habe noch nicht erlebt, dass mich Gott davon abgehalten hat, das Blut eines Menschen zu trinken. Und das ist vermutlich das geringste Problem....wenn man es mal als Problem betrachten möchte...oder? Von den Machenschaften der...Dämonen...und Geister mal ganz abgesehen, die noch viel unauffälliger sind. Sein dürften. Oder?"
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Post by Maximinianus on Aug 15, 2015 10:21:25 GMT
Er stockte einen Moment als er ihre Schlussfolgerung nachvollzog, schüttelte dann jedoch kaum merklich den Kopf. "Nein, verzeiht. Ich bin zu rasch darüber hinweg gegangen. Der Brujah, von dem ich sprach, starb vor einigen Jahrzehnten in Arezzo. Er wurde von einem Sterblichen gestellt und vernichtet. Und die bei seiner Vernichtung anwesenden Diener sagten aus das er um Vergebung winselte, Gottes Vergebung. Er schrie, versuchte zu entkommen und bettelte um Gnade. Nicht jedoch gegenüber seinem Aggressor, einem... heiligen... Mann, sondern Gott gegenüber." kurz machte er eine Pause um der Malkavianerin die Zeit zu geben alle Puzzlestücke richtig zusammenzubekommen während er sprach.
"Er verbrannte von innen nach außen. Ein Feuer... nur ohne Feuer. Lediglich etwas Rauch und die drei Strafen des Herren, die er für uns vorgesehen hat schienen seine Vernichtung zu begleiten. Hunger, Furcht und Verzweifelung." wieder eine kurze Pause, als ob er zu verstehen geben wollte das er etwas in der Zeit sprang: "Ich hatte danach zweimal die... Gelegenheit... diese Erfahrung mit dem vernichteten Brujah zu teilen. Und ich glaube es sofort wenn man mir sagt das ihn dies vernichtet hat. Gott spricht durch einige wenige Menschen. Er nutzt ihren fanatischen Glauben dazu die Menschheit vor uns zu beschützen oder dem was sonst noch hier draußen auf sie lauert. Diese heiligen Männer haben die Macht uns mit der Kraft unserer eigenen Schuld zu vernichten. Für jedes Unrecht das ihr in seinen Augen begangen habt, für jeden Schmerz den ihr verursacht habt und jedesmal wenn ihr euch von einem Sterblichen genährt habt, führt er Buch. Und trefft ihr auf einen solchen Mann und er wendet Gottes Zorn gegen euch, dann bekommt ihr die Rechnung für eure Existenz. Romperto, der ehemalige Bischof Genuas, war ein solcher Mann. Er schaltete mit einem einzigen Satz vier Ghule, darunter die Leibwache ihrer Majestät Aurore, sowie zwei Kainiten aus. Und dafür hätte er nicht einmal von seinem Stuhl aufstehen müssen. Das heißt... nicht er schaltete uns alle aus. Gott war es, der durch ihn sprach. Ich bin mir sicher das ist so ziemlich das einzige auf das Benedetto und ich uns einigen können." als schwelgte er in Erinnerungen blickte er einen Moment ins Leere, dann schien er sich wieder auf seinen Gast zu besinnen.
"Mir gelang es damals nur durch einen Sprung aus dem Fenster meiner Vernichtung zu entkommen, während Benedetto einfach nur pures Glück hatte. Wobei es schon wieder ironisch ist in einer solchen Situation von Glück zu sprechen. Man kerkerte ihn damals ein und nur seine wie meine vereinten Anstrengungen bekamen ihn dort wieder heraus. Leider scheint ihm dies kurz darauf entfallen zu sein." er schüttelte leicht pikiert darüber den Kopf und zuckte dann mit den Achseln, als habe er nichts anderes erwartet.
Kurz schien er über ihren Einwand nachzudenken, das Gott sie nicht am trinken hindere, dann nickte er "Ich kann nicht sagen weshalb Gott uns nicht daran hindert zu trinken, sondern uns auf diesem Wege straft, ich kann nur vermuten das es um die bewusste Entscheidung geht. Das Kainitentum ist in den meisten Fällen nicht selbst gewählt. Es ist eine aufgezwungene Entscheidung. Wie ein Ermordeter nicht wählt ermordet zu werden. Es geht um unsere eigenen Taten. Die bewusste Entscheidung sich für das Paradies durch die Unsterblichkeit zu kämpfen, mit allen Entbehrungen die ein sündenfreies Leben für einen wie uns beinhaltet. Wir können nicht den schnellen Weg wählen, denn Selbstmord führt ebenfalls in die Hölle. Aber wir versuchen ja auch nicht irgendetwas von uns abzuwaschen. Wir versuchen den ersten Mord zu sühnen, das Kainsmal selbst von uns abzuwaschen. Eine Ewigkeit der Enthaltsamkeit, der Buße und der Demut erscheint mir nur gerecht um zu beweisen das der falsche mit Gottes furchtbarem Fluch belegt wurde." während er diese Herleitung aussprach beobachtete er interessiert ihre Reaktion. Offenbar hatte er insgesamt ein Interesse an diesen kleinen, bei ihr häufiger als bei anderen vorkommenden, Expressionen gefunden. Ihn selbst schien die Tatsache das auf sie die Hölle wartete erstaunlicherweise kein Stück zu beunruhigen. Nicht so als ob er damit seinen Frieden gemacht hätte, vielmehr als ob es ihm völlig gleichgültig war. Oder als ob er sich selbst als nicht davon betroffen ansah.
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Alis
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Post by Alis on Aug 19, 2015 21:20:27 GMT
Sie hörte ihm wiederum aufmerksam zu, als er von dem Vorfall in Arezzo erzählte, tat das allerdings mit etwas verengten Augen und einem kritischen Ausdruck. Nicht, als würde sie ihm nicht glauben, sondern, als würde ihr irgendetwas an dem, was in Arezzo geschehen war, nicht gefallen. Kurz verschränkte sie auch die Arme, nahm sie dann aber wieder auseinander und beließ es dann aber dabei, den langen rechten Ärmel des Unterkleids mit der linken Hand fast über die rechte Hand zu ziehen.
Als Maximinianus erwähnte, dass er diese Erfahrung zweimal teilen musste, zog sie verwundert die Brauen hoch und musterte ihn. Als er das Wort Schuld erwähnte, zuckten ihre Nasenflügel verächtlich und sie schüttelte leicht ungläubig den Kopf. Auch wenn sie nicht an seinen Worten zu zweifeln schien. Als er die Schuld näher definierte, verengten sich ihre Augen wieder und obwohl Wut tief darin aufloderte, bogen sich ihre Mundwinkel nach oben. Das grimmige Lächeln verschwand dann aber ziemlich schnell, als er einen Teil von seinem und Benedettos Erlebnis mit dem Bischof erzählte.
Als er von der bewussten Entscheidung sprach, weiteten sich ihre Augen und sie sog die Luft scharf durch die Nase ein, als wäre sie...empört. Auch wenn es sich nicht gegen ihn direkt richtete, eher gegen...das, was er sagte. Oder gegen Gott. Sie hörte ihm weiter sehr aufmerksam zu, aber schüttelte dann und wann den Kopf, als würde nun alles, was er sagte sofort auf inneren Widerspruch stoßen. Erst als er sagte, dass sie versuchen würden, den ersten Mord zu sühnen, schnaubte sie ungläubig:
"Wenn man Gott beweisen kann, dass der Falsche verflucht wurde, dann würde man damit doch beweisen, dass er sich geirrt hat? Oder habe ich das falsch verstanden? Er lässt zu, dass irgendwer, der es eigentlich vielleicht nicht verdient, mit diesem Fluch belegt wird, wendet sich dann von ihm ab oder hasst ihn...und lässt zu, dass diese Verfluchten den Sterblichen möglicherweise schreckliche Dinge antun...damit ein paar es vielleicht schaffen, den ersten Mord zu sühnen? Den sie nicht begangen haben? Indem sie sich eine Ewigkeit lang selbst quälen?" Nochmals schüttelte sie heftig den Kopf und schien diese Vorstellung sehr befremdlich zu finden: "Oder ist die Existenz eine Prüfung, für uns nur noch mehr als für die Lebenden?! Wisst Ihr...ich denke, ich verzichte auf das Paradies,..." Das schien nun kein spontaner Entschluss zu sein, sondern vielleicht eher mit etwas übereinzustimmen, was sie ohnehin glaubte. "...auch wenn ich mir in der Hölle bis zum Ende meiner Existenz wahrlich auch keine Freunde machen werde. Die Anhänger dieser sind noch schlimmer als die Sklavenjäger, wenn das überhaupt geht." Mit einer schnellen Geste wischte sie den letzten Satz weg: "Gott hasst mich und ich glaube nicht, dass ich ihn vom Gegenteil überzeugen kann, will, oder dass der Versuch nicht nur Zeitverschwendung wäre. Ich hoffe, ich begegne niemals einem heiligen Mann, wie es Euch geschah,...obwohl ich auch ein paar Fragen an Gott hätte, die ich zu gerne stellen würde."
Dem finsteren Tonfall nach glaubte sie nicht daran, dass sie befriedigende Antworten darauf bekommen würde:
"Aber vermutlich würde ich auch aus dem Fenster springen, obwohl...was ist, wenn man sich gar nicht schuldig fühlt?" Diese Frage war halb an sie selbst gerichtet, oder zumindest sah sie kurz in Gedanken an ihm vorbei: "Zumindest nicht, was diese Dinge angeht?"
Dann blinzelte sie und fokussierte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn: "Ihr habt...so etwas zweimal selbst erleben müssen? Es ist Euch also vor dem Bischof Romperto noch ein solcher Mann begegnet? Oder habe ich das falsch verstanden? Und...wenn Gott durch ihn sprach...wieso hat er dann zugelassen, dass er starb?"
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Post by Maximinianus on Aug 20, 2015 21:17:13 GMT
Ihre Reaktionen auf seine Worte nahm er mit kaltem Blick zur Kenntnis. Offenbar schien sie irgendetwas zu bestätigen was er bestätigt haben wollte oder sie handelte in anderer Weise so wie er es erwartet oder sich gar erhofft hatte. Mit einem, beinahe spöttischen Kopfschütteln widersprach er ihrer Aussage, auch wenn der Spott nicht an sie gerichtet war, das spürte sie deutlich. Vielmehr machte er sich über etwas viel hintergründigeres lustig. Den blinden Gehorsam der Christen? Das Christentum selbst? Oder gar über Gott?
"Gott hat Kain verflucht. Und nach allem was wir wissen keinesfalls zu Unrecht. Kain ist es vielmehr der uns mit der Weitergabe seines Mals in den Abgrund zerrt. Gott gibt uns lediglich die Gelegenheit mit einer lebenslangen Buße vor Kains auferlegter Strafe zu erretten. Auch wenn die Konditionen hart und nicht unbedingt attraktiv sein mögen." nüchtern wie er dies vortrug kennzeichnete er es nicht unbedingt als seine eigene Meinung, aber machte deutlich das er die Logik dahinter verstanden hatte.
Als sie jedoch auf das Paradies verzichtete runzelte er die Stirn und betrachtete sie nachdenklich. Erst nach einigen Augenblicken sprach er weiter: "Ihr gebt vor nicht nach dem Paradies zu streben, kurz nachdem ihr mir davon berichtet habt das euer höchstes Ziel die Abschaffung der Sklaverei ist? Ein höchst altruistisches Ziel will ich meinen. Und da ihr selbst keine Ketten...mehr...tragt, nehme ich an ihr tut es damit niemand anderes das erdulden muss was die Sklaverei mit sich bringt. Ihr arbeitet daran die Welt zu verbessern. Die Menschheit von einer hässlichen Grausamkeit zu erlösen. Solche Aufopferung sieht der Herr gern. Alles was ihr tun müsstet, wäre euch eine willige Herde aufzubauen und Gott um Vergebung zu bitten. Ein recht kleiner Preis für die beste Absicherung gegen eine Vernichtung die es gibt: eine reine Seele. Stattdessen unternehmt ihr dennoch das gute und verspielt eure euch zustehende...Belohnung. Das kommt mir nicht unbedingt schlüssig vor. Außer natürlich wenn es etwas gäbe das Gott weniger gern sieht und dem ihr nicht widerstehen könnt, etwas wegen dem ihr sicher seid das Gott euch hasst?" nun stellte sich eine Frage ganz offen in die Reihe seiner Anspielungen und Implikationen.
Wieder antwortete er nur auf die Fragen die er eindeutig an sich adressiert erkennen konnte, zumindest so lange es ihm genehm war. Mit einem kurzen Nicken bestätigte er ihre Rückfrage. "Zweimal. Ich begegnete dem zuvor erwähnten heiligen Mann in Arezzo ebenfalls. Wobei sich die Situation für mich ungleich besser darstellte als für erwähnten Brujah. Der Blutvogt hatte den Mann festgesetzt und wollte ihn verhören, wobei ich hätte helfen sollen. Nur ließen die Gebete und Anpreisungen des Herren uns nicht sonderlich dicht an ihn heran. Der Blutvogt griff auf Sterbliche zurück. Verwertbare Informationen erhielt er dennoch nicht." kurz schüttelte Maximinianus den Kopf, als ob er dies heute noch bedauern würde. Ganz offenbar versuchte er das Puzzle zu lösen, aber alles was er besaß waren 500 identische, blaue Teile. Nicht einmal ein Randstück war zu finden.
Plötzlich offenbar gewahr werdend das sie noch immer hier stand schüttelte er den Kopf "Romperto wurde am helllichten Tag von seinem eigenen Leibdiener und einem Quacksalber aus dem Publikum ermordet. Was hätte Gott da eurer Meinung nach tun sollen? Blitze aus heiterem Himmel werfen? Romperto ein Fieber schicken, damit dieser nicht dorthin gehen können? Wir reden hier nicht von Zeus. Sondern von Gott. Was hätte er denn mit einer Rettung Rompertos bewirkt? Das dieser später gestorben wäre? Wir wissen nicht was Romperto am nächsten Tag vorhatte. Oder am übernächsten. Oder vier Jahre später. Die Zukunft ist ein unendlich komplexes Geflecht aus Möglichkeiten. Guten wie schlechten. Und wenn Rompertos weiterleben schlimmeres auf die Welt herabbeschworen hätte als seine Ermordung? Wir können es nicht wissen. Nur raten. Alles was wir sehen ist eine Tragödie. Und wir Fragen: warum Herr hast du nichts verhindert? Ohne zu wissen das schlimmeres verhindert wurde. Ohne das große Ganze erkennen zu können. Nur als kleinen Denkanstoß gebe ich zu bedenken das Rompertos Tod einen Diener des Teufels aus einer wichtigen Position in der katholischen Kirche entfernt hat: seinen Leibdiener, der ihn erdolcht hat. Zudem noch ein weiterer Feind Gottes, der zweite Mörder, ein Quacksalber im Publikum, sein Leben verlor. Es verloren also zwei Diener des Teufels und einer des Herren ihr Leben.... was mir eher nach einem Schlagabtausch, als nach einem Beweis dafür das Gott die Menschheit verlassen hat, aussieht." er zuckte die Achseln "Natürlich kann meine Interpretation ebenso danebenliegen wie eure. Auch ich kenne Gottes Plan nicht." besonders viel Inbrust lag nicht in seiner Stimme als er sprach. Aber zumindest bestand Interesse an dem Thema. Eins war jedoch sicher: mit solch fehlender Leidenschaft hätte er einen furchtbar schlechten Brujah abgegeben.
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Alis
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Post by Alis on Aug 23, 2015 17:46:14 GMT
Sie schüttelte auf seine Aussage hin den Kopf, widersprach aber vorerst nicht, sondern hörte ihm weiter zu. Als er behauptete, die Abschaffung der Sklaverei wäre ein altruistisches Ziel, zuckten ihre Mundwinkel etwas belustigt und sie nickte halb, halb schüttelte sie den Kopf, als wäre sie sich darüber nicht ganz einig. Das Zucken der Mundwinkel vertiefte sich zu einem spöttischen Lächeln, das nur deshalb kein Grinsen war, weil die Lippen geschlossen blieben, als er sagte, dass sie auf die...Belohnung verzichtete. Auf die nächste, sehr offene Frage musste sie kurz auflachen. Nicht boshaft und nicht mal mehr spöttisch, eher irgendwie überrascht.
Dann wurde sie aber plötzlich wieder still und hörte seiner Erzählung über die Bemühungen des Blutvogts von Arezzo zu, wobei sie am Ende eine Braue hochzog, fast, als bestünde dieses Puzzle für sie aus vier Teilen, die alle Eckteile waren. Auf seine Frage, was Gott hätte tun sollen, am helllichten Tag und vor aller Augen, sah sie ihn nur ernsthaft verwundert an, zuckte die Schultern und warf Maria einen fragenden Blick zu, bevor sie sich wieder Maximinianus zuwandte und ihm offenbar nicht nur zuhörte, sondern auch seine Hände betrachtete, die zumeist mehr sagten, als seine Mimik es tat. Am Ende schüttelte sie noch einmal den Kopf:
"Nun, wir wissen es nicht. Und ich weiß auch nur, dass ich glaube, dass Gott sich von uns abgewandt hat. Ob die beiden Mörder der Hölle dienten oder jemand anderem...wie die Sterblichen, die der Blutvogt zu Arezzo auf den sogenannten heiligen Mann dort...angesetzt hatte...wer weiß. Vielleicht wollte Gott den Bischof auch nur opfern, weil er mal wieder einen Märtyrer brauchte. Oder weil er gerade anderweitig beschäftigt war."
Letzteres klang durchaus etwas schärfer, nach einem bösen Vorwurf, als hätte sie Gott schon bei anderer Gelegenheit dabei erwischt, nicht reagiert zu haben.
"Ich bezweifle allerdings, dass die Hölle hier involviert war, denn...deren Anhänger hätten sich ihm doch auch nicht nähern können, wenn es nicht einmal Guhle konnten? Die nicht mal direkt verflucht sind?"
Nun sah wiederum sie so aus, als wäre sie mit einem sehr komplexen Puzzle konfrontiert.
"Und nun...Gott hat Kain verflucht. Er hätte ihn auch...sterben lassen können, direkt oder später irgendwann. Er hätte voraus sehen können, was Kain mit diesem Fluch anstellen würde. Daher glaube ich nicht, dass ewige Buße etwas bringt, außer...." Sie biss sich auf die Unterlippe, als wollte sie sich davon abhalten etwas zu sagen, sprach dann aber gleich weiter. Auch wenn es sicherlich nicht der Gedanke war, den sie zuerst gehabt hatte: "...außer eine sehr unerfreuliche Ewigkeit. Und ich...will die Sklaverei nicht abschaffen, um zu sühnen für etwas, das ich nicht getan habe, oder um Gott..." Die Malkavianerin schnaubte verächtlich: "..zu gefallen. Ich will das tun, weil ich es will. Weil ich nicht will, dass noch mehr Menschen in diesen Ketten leben müssen...und ja, Ihr habt Recht, es ist eine sehr persönliche Sache, weil mir das passiert ist. Wenn das selbstlos ist, dann...nun gut. Aber ich fürchte, mein eigener Grund dafür ist es nicht. Obwohl es, zumindest für mich, egal ist. Das Ergebnis ist das gleiche."
Dann seufzte sie und machte eine wegwischende Geste: "Und was die anderen Dinge angeht, die Gott nicht gefallen würden...nun ja, ich sagte ja, ich glaube nicht, dass er das überhaupt mitbekommt." Dann hielt sie inne und lächelte kurz: "Außerdem habt Ihr doch eben sehr...sehr..sehr überzeugend gesagt, dass Gott uns hasst. Und nicht nur missachtet. Wie könnt Ihr da jetzt fragen, wieso ich glaube, dass Gott mich hasst?"
Offenbar wollte sie auch auf eine direkte Frage nicht preisgeben, was sie sonst noch unwiderstehlich fand, außer so altruistischen Vorhaben wie die Abschaffung der Sklaverei.
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Post by Maximinianus on Aug 24, 2015 19:33:26 GMT
Er blickte sie einen längeren Moment mit einem kalten, stechenden Blick an der Nuancen der Betonung, der Gesten und der Feinheiten in der Mimik von ihr aufzusaugen schien wie ein verkehrt herum arbeitender Glasbläser. Ihre Überlegungen schien er mit wenigen, raschen Gedanken auf einen Punkt zu bringen den er, beinahe flüsternd, zur Sprache brachte: "Ich fragte weil ihr ja offenbar schon vor dem heutigen Treffen mit mir so dachtet. Aber... habt ihr euch schon einmal überlegt das Gott euch absichtlich in die Sklaverei hat geraten lassen? Damit ihr später umso heftiger gegen sie kämpft und damit gutes tut? Denn so operiert er. Abraham und Isaak. Kain und Abel. Sogar Gott selbst und Jesus Christus zeigen dieses Muster. Es ist immer ein Opfer um das herum etwas entsteht. Und ich könnte euch noch etwa vierzig weitere Bibelstellen nennen..." mit diesem Gedanken schien er sie allein lassen zu wollen, wandte sich einer anderen Frage zu.
"Die heiligen Kräfte lassen sich einsetzen wie eine unserer Blutskräfte. Sie sind nicht stetig aktiv. Ich bin dem Bischof zweimal zuvor begegnet und da verspührte ich nichts dergleichen, auch wenn der Bischof mich wohl für... unheimlich hielt. Er floh bei beiden Treffen geradezu."
Da hatte sich etwas in seine Stimme geschlichen das sich schwer benennen lassen wollte. Etwas das ehrlicher war als die recht handfeste Theorie die er zuvor erklärt und sogar ihr gegenüber verteidigt hatte. Es gab ja bereits länger den Anscheind das er seine eigenen Worte für... nicht ganz zutreffend hielt. Nun rückte er diese Überlegung in ein neues Licht. Die Jungfrau blicke er dabei nicht einmal an.
"Wir wissen es nicht...wir wissen es nicht..." einen Moment verstummte er, blickte zu Boden und dann wieder zu ihr hinüber. Einen kurzen Moment huschte Verärgerung durch seine kastanienfarbenen Augen. "Was hieltet ihr jedoch davon, wenn ich euch erzähle das mich seit einer Weile die Frage quält weshalb der Leibdiener ausgerechnet an diesem Tag, genau dort auf dem Platz in Domus seinen Herren ermordet hat. Als Leibdiener Rompertos gab es sicher jeden Tag ein halbes Dutzend bessere und leichtere Möglichkeiten den Mord zu begehen. Und ganz richtig: die Wache des Bischofs schaltete ihn aus ehe er seine Tat vollenden konnte. Nur dieser ...rein zufällig... anwesende Quacksalber konnte es beenden." hier ließ er ein wenig Luft, führ ihre eigenen Gedanken und um ihr die Chance zu geben bei seiner Schlussfolgerungskette dabei zu bleiben.
"Da kam mir der Gedanke das es vielleicht gar nicht um den Bischof ging. Das er eine lediglich eine Ablenkung war. Eine Botschaft...an mich. Denn ihr müsst wissen: die Feier ist von mir veranstaltet worden, sie fand auf einer von mir geschaffenen Trauerstätte in einer von mir errichteten Nachbarschaft vor einer Statue mit meinem Gesicht statt. Und zwar genau dann als der Bischof meinen Namen öffentlich verfluchte. Das Volk, meinen Namen frisch im Gedächnis, stürmte daraufhin das Kloster San Sisto e Vittorio, töteten alle Wächter, inklusive einiger Grafenwachen die den meinigen halfen, brach gezielt die Schlafkammern von mir und einem Clansbruder der mein Gast war auf, fluteten sie mit Sonnenlicht und entzündeten das komplette Gebäude, als sie uns nicht finden konnten. Zu ihrem Pech war nämlich mein Gast, Augustus Giordano von Nizza, drei Monate zuvor in seine eigene Zuflucht umgezogen. Und zu meinem Glück hatte ich dies vier Nächte zuvor, mit der Verdammung meines Namens, ebenso gehandhabt." kurz hielt er, bedeutungsschwer inne, dann fuhr er fort: "Die meisten der Männer die daran beteiligt waren konnten später identifiziert werden.... und nicht wenige von ihnen stammten aus dem Gefolge eures Clansbruders Ferrucio. Irgendetwas, und das muss dringend unter uns beiden bleiben, sagt mir jedoch das er ausgerechnet an diesem Abend nicht Herr seiner Herde gewesen ist." einen Moment blickte er sie abwartend an, fuhr dann jedoch bereits fort, als ob es keine Rolle für seine weiteren Worte spielen würde ob sie nickte. "Während ich also in der Öffentlichkeit Ferrucio beschuldigte, ganz wie der Unbekannte geplant haben musste als er Ferrucios Männer gegen meine Zuflucht sandte habe ich, sehr vorsichtig, meine Fühler ausgestreckt wer tatsächlich dahinter stecken könnte... und bin fündig geworden."
Ein wenig der Härte schmolz aus seinem Gesicht als er die folgenden Worte sprach: "Ihr fragt euch sicher weshalb ich euch dies alles erzähle. Und das werde ich euch sagen: weil ihr ebenso daran interessiert seid fremde Agenten ausfindig zu machen wie ich, weil ihr damals noch nicht hier ward und weil ihr als Clansschwester Ferrucios eventuell besser einen Zugang zu ihm findet als ich, der ihn öffentlich diffamiert hat. Es wäre auch nur eine Kleinigkeit... eine Verifikation das er an diesem Abend nicht Herr über den Mob war der das Kloster San Sisto angegriffen, aufgebrochen und teilweise abgebrannt hat." Abwartend und nachdenklich schloßen sich seine Augen für einen kurzen Moment. Und mit ihnen schloß sich der Kreis.
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Alis
Neonati
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Post by Alis on Aug 30, 2015 19:08:44 GMT
Als er leise, beinahe flüsternd, fragte, ob es ihr in den Sinn gekommen wäre, dass Gott sie absichtlich in die Sklaverei hätte geraten lassen, zuckten ihre Nasenflügel verächtlich und ihre Augen, in den ein wütender Funke aufglomm, wurden schmal. Dabei ging ihr Blick allerdings an dem Ventrue vorbei, da wiederum weder Verachtung noch Wut ihm galt.
Erst, als er erzählte, dass der Bischof ihn für unheimlich gehalten hatte, wandte sie ihm ihren Blick wieder zu. Wiederum schien ihr etwas auf der Zunge zu liegen, das weder freundlich gewesen wäre, noch an Maximinianus selbst gerichtet. Etwas wie: Natürlich ist er geflohen. Oder: Wenn er es gespürt hat, wieso ist er geflohen? Nichts davon sprach sie allerdings aus.
Die Verachtung und jeder Gedanke an einen ignoranten oder hasserfüllten Gott fiel aber von ihr ab, als er weiter sprach. Stattdessen wanderten ihre Brauen etwas erstaunt nach oben, während sie ihm mit leicht schräg gelegtem Kopf zuhörte. Da war, neben Aufmerksamkeit und so etwas wie Neugier, ein Anflug von Skepsis in ihrem Blick, als würde sie sich in der Tat fragen, wieso er ihr das erzählte und wieso er es so erzählte, wie er es erzählte. Als er sich fragte, wieso der Leibwächter einen so öffentlichen Ort gewählt hatte, nickte sie allerdings bestätigend, als hätte sie sich das auch gefragt.
Dann sprach er weiter und ihre Augen wurden wieder schmaler, wenn auch diesmal, weil sie scheinbar alles außer ihm ausblenden wollte. Lediglich, als er sagte, dass es eine Statue mit seinem Gesicht gegeben habe, blinzelte sie etwas erstaunt, als wäre die Vorstellung irritierend, dass ein Kainit eine Statue von sich selbst aufstellen ließ. Als er Feruccio erwähnte, und dass er seine Gefolgschaft nicht unter Kontrolle gehabt haben könnte, runzelte sie die Stirn, hörte ihm aber weiter zu und nickte, als er einen Unbekannten erwähnte, als würde das Sinn ergeben in ihren Augen und sah ihn...geradezu gespannt an, als er schließlich sagte, er hätte den Unbekannten gefunden. Dementsprechend atmete sie unnötigerweise tief ein und schien fast etwas...enttäuscht...als er ihr dann erklärte, wieso er ihr das erzählt hatte. Die Enttäuschung verschwand allerdings nur einen Augenblick später wieder aus ihrer Miene und sie musterte ihn nachdenklich:
"Mh...vorausgesetzt, ich finde ihn überhaupt und einen Zugang zu ihm, obwohl wir scheinbar..sehr...unterschiedliche Ansichten haben: Sollte er erfahren, dass diese Diffamierung nur dem Zweck diente..." Sie führte es nicht weiter aus und schüttelte leicht den Kopf: "Eigentlich besser nicht, oder?" Sie sah den Ventrue einen Augenblick halb fragend an, fügte dann aber noch etwas hinzu: "Aber Ihr sagtet, Ihr wurdet schon fündig, ja?"
Entweder, sie wollte nicht länger über Gottes Gründe für ihre Geschichte reden oder sie hatte es angesichts des anderen Gesprächsteils vergessen. Oder...sie hielt es für müßig mit ihm über etwas zu streiten, wovon er selbst nicht überzeugt war. Wie auch immer, sie ging offenbar nicht mehr darauf ein. Zumindest nicht mit Worten.
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Post by Maximinianus on Sept 3, 2015 20:26:25 GMT
Auf ihre selbst beantwortete Frage hin nickte er lediglich knapp, als ob sie bereits die richtige Schlussfolgerung getroffen hatte. Keine Erklärungen gegenüber Ferrucio.
Auf ihre Nachfrage ob er fündig geworden war blickte er sie einen Moment kühl an bevor er abermals nickte. In solchen Momenten schien ihn nicht nur das Gesicht mit erwähnter Statue zu verbinden. Nur wenn seine Stimme gleichzeitig erklang machte er einen, zumindest einigermaßen, menschlichen Eindruck.
"In der Tat." in einer weiteren kurzen Pause zog er die in Wahrheit erfragte Antwort noch weiter in die Länge, als würde er sie necken, sollte ein solch trockener Mann überhaupt zu so etwas fähig sein. "Ich benötige jedoch noch eine Verifizierung Ferrucios um diesen ausschließen zu können. Vorher würde ich den Namen ungern teilen. Sollte es wider erwarten doch Ferrucio gewesen sein und der andere Name käme in den Umlauf wäre diese Person gewarnt und würde uns die Vorbereitung einer beweiskräftige Anklage enorm erschweren." einen Moment musterte er sie abschätzend, als ob er überlegen würde wie weit er ihr vertrauen könne. "Besorgt mir die Aussage und ich nenne euch nicht nur diesen Namen, sondern beziehe euch in die gesamte Operation ein. Ich muss euch diesbezüglich jedoch absolut vertrauen können. Was mir aufgrund den Regeln des via desideratio keine Versprechen oder Schwüre abzuschließen erheblich erschwert wird." ein knapper Seitenblick wanderte zu Maria hinüber, dann flog er über die Kerzen, als würde er sich etwas ins Gedächtnis rufen. "Ich habe in der Vergangenheit gute Erfahrung mit... Mitgliedern... anderer via gemacht, indem ich ein Unterpfandes vereinbart habe. Etwas das euch nicht in eurer Freiheit einschränkt oder bindet, aber mich im Notfall entschädigt. Ich warne euch schon einmal vor das ich etwas in dieser Art erbitten könnte, ehe ich die Ergebnisse aus fünfundzwanzig Jahren Recherche mit euch teile. Ihr hättet so die Möglichkeit kurz nach eurem Eintreffen ihrer Majestät Ergebnisse vorzuweisen. Und solltet ihr euch in der von ihr gestellten Aufgabe derartig effizient erweisen ist sie sicher wohl gestimmter, wenn ihr keinen Schwur leisten aber dennoch hierbleiben wollt. Was ihr als solches Pfand anbieten könntet, solltet ihr euch daher einmal durch den Kopf gehen lassen."
Wieder schien er einen fließenden Übergang zweier völlig unterschiedlicher Themen zu vollbringen. "Ich weise euch auf diese Punkte hin, weil ich neben der eben geschlossenen Vereinbarung auf eine zumindest auf einem gewissen Grundvertrauen basierende Kooperation zwischen uns hoffe und euch nicht im unklaren über meine Arbeitsweise lassen möchte." Es folgte ein abwartender Blick. Eine Antwort diesbezüglich schien er jedoch noch nicht zu erwarten, vielmehr schien er abschätzen zu wollen ob sie tendenziell dazu bereit war sich auf etwas derartiges einzulassen, egal wie schnell oder langsam es zustande kommen mochte. Im Prinzip war dies ja bereits eine weitere Absprache oder zumindest die Ankündigung einer solchen.
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Alis
Neonati
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Post by Alis on Oct 3, 2015 21:27:23 GMT
Sie nickte auf seine Erklärung, warum er den Namen nicht nennen wollte, als würde sich das im Grunde von selbst verstehen. Auch darauf, dass sie die Aussage besorgen sollte, nickte sie, hielt aber inne und sah ihn mit einer leicht zweifelnd hochgezogenen Braue an, als würde sie sich fragen, wie man ihr...oder irgendwem, was das anging... wohl absolut vertrauen konnte und wenn es auch nur diesbezüglich war. Sie schien schon etwas erwidern zu wollen, ließ ihn aber noch weitersprechen und zog ob seines Vorschlags für einen Moment ratlos die Brauen hoch, bevor sie nachdenklich an ihm vorbei sah, durch die Flämmchen hindurch.
Es war aus ihrer Mimik in diesem Fall ausnahmsweise nicht ersichtlich, ob sie überhaupt noch hörte, dass die weiße Prinzessin sich ihr gegenüber freundlicher gestimmt befinden mochte, sollte sie sich auf diese neuerliche Vereinbarung einlassen. Schließlich nickte sie jedoch und blickte den Kainiten in der Priesterrobe wieder aufmerksam an:
"Ja, ich verstehe. Ich bin nur ziemlich sicher...dass..." Sie zögerte, schüttelte den Kopf, setzte noch einmal an: "...nun, ich weiß nicht, ob es irgendetwas gibt, dass tatsächlich den Gegenwert von fünfundzwanzig Jahren Recherche hätte. Zumindest nicht in meinen Augen. Nein..." Sie nickte trotz der Verneinung langsam, aber immer noch etwas zögernd und offenbar zweifelnd: "...aber ich werde darüber nachdenken,..."
Dann bogen sich ihre Mundwinkel nach oben: "Aber nein, ich habe nicht wirklich damit gerechnet, dass ihr überhaupt willens wärt, mit den Namen mitzuteilen. Dennoch musste ich natürlich trotzdem fragen." Sie das Lächeln vertiefte sich kurz, dann machte sie eine wegwischende Geste und es verschwand damit auch wiede, so schnell wie es gekommen war: "Nun gut: Sollte ich Ferrucio finden und er willens sein, mit mir zu sprechen, bekommt Ihr seine Aussage. Und...ich werde außerdem mein Möglichstes tun, um herauszufinden, wer Nachrichten aus Genua hinausschmuggelt. Aber dazu bräuchte ich noch den Namen des Guhls, der die Nachricht Eurer Vermutung nach zuerst erhält und sie dann weitergibt."
Die Malkavianerin sah ihn fragend an. Schon wieder ein Name. Aber in diesem Fall wohl einer, ohne den sie nun wirklich nicht arbeiten konnte.
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Post by Maximinianus on Oct 5, 2015 20:12:06 GMT
Er winkte ab. Nur ganz leicht und eher symbolisch aber die Aussage blieb die selbe: "Ich bin mir sicher das wir da etwas finden werden auf das wir uns einigen können." ob er hierbei bereits etwas im Blick hatte ließ sich schwer sagen, würde jedoch zu dem berechnenden Ventrue den sie kennengelernt hatte passen. Ihre Überlegung hierzu schien er jedoch nicht überspringen zu wollen. Als ob Angebote und Gegenangebote den Reiz solcher Übereinkünfte erst ausmachen würden.
Auf ihre Erklärung das sie dennoch Fragen musste kräuselte sich seine bisher so glatte Stirn. "Ihr habt mein Augenmerk auf diesen Punkt gelenkt. War die schwache Möglichkeit das ich ihn euch verraten hätte das wert? Ihr habt mir einen potentiellen Köder aufgezeigt und nicht mehr erfahren als euch euer Gefühl ohnehin bereits sagte." wies er sie, ruhig, aber nicht unfreundlich, hin.
Er blickte sie einen längeren Moment abschätzend an, als ob über sie nachdenken würde, dann nahm er ihren Faden auf. "Bringt mir Ferrucios Aussage und ich gebe euch eine oder mehrere Anhaltspunkte bezüglich des Ghuls." es schien als würde er die Fähigkeiten der vor ihm stehenden Malkavianerin erst einmal genau in Augenschein nehmen zu wollen. Auch schien er diese Einschätzung dazu nutzen zu wollen um zu sehen bei welchem der Spionageverdachtsfälle sie beginnen würden. Und nicht immer schien er auch einen Namen den gesehenen Gesichtern zu besitzen.
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Alis
Neonati
Posts: 219
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Post by Alis on Dec 6, 2015 14:35:03 GMT
Als er sagte, dass sich da mit Sicherheit etwas finden werde zog sie eine Braue hoch, als ob ihr der Gedanke, dass sich etwas finden lassen würde, nicht so wirklich gefiele. Zu diesem Zeitpunkt schien sie aber nicht darauf eingehen zu wollen. Auf seine Erklärung, dass sie selbst Schuld daran war, dass sie ihn auf diesen potentiellen Köder aufmerksam gemacht hatte, sog sie scharf Luft durch die Nase ein, bevor sie dann aber die Schultern zuckte und nickte.
Einen Moment später runzelte sie die Stirn und zog die Brauen zusammen, offenbar sehr konzentriert auf die nächsten Worte. Und die, die er davor gesprochen hatte. Und die, die er eine Weile davor gesprochen hatte. Sie klang entsprechend bedacht, als sie dann sprach, nachdenklich und nicht so scharf, wie es an einigen Stellen hätte klingen können.
"Mh, es mag sein, dass ich mich irre,...war es nicht eben noch eine...Kleinigkeit...diese...Verifikation, die ich...vielleicht leichter bewerkstelligen könnte als ihr, der ihr ihn öffentlich diffamiert habt? Vorausgesetzt, er steckt mich nicht in Brand und vernichtet mich, wie Ihr mich ja vorgewarnt habt? Und nun macht ihr es zu einer Bedingung für etwas anderes, das ich für Euch tun soll. Und beides gehört nicht zu den Dingen, die ich darüber hinaus dauerhaft tun sollte...?"
Dann zog sie fragend beide Brauen hoch.
"Ich dachte, Ihr wolltet unbedingt herausfinden, wo und an wen die Nachricht übergeben wird?" Ohne einen Augenblick vergehen zu lassen, zuckte sie nochmals die Schultern, fast als wären diese Frage vielleicht doch nicht von großer Bedeutung. "Hm...aber nun gut. Ich rede mit ihm."
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Post by Maximinianus on Dec 9, 2015 19:15:05 GMT
Als würde er einen buchdicken Vertrag aus dem Kopf zitieren blickte er leicht an die Decke als er antwortete: "Wie ihr korekt anmerkt sind es drei Dinge. Der Ghul, Ferrucio und eure exklusiven Dienste. Jedoch sollte hier differenziert werden. Eure Dienste wiege ich in der Zukunft zusätzlich auf. Ferrucio sucht ihr in einer Sache auf die wir gemeinsam angehen wollen und den Ghul...nun sobald ich euch den Namen nenne arbeiten wir gemeinsam an der Sache. Was euch Zugang zu einer ganzen Menge Informationen ermöglichen wird." der Blick senkte sich langsam und glitt an ihrem Gesicht ab wie an einer nassen Gebirgswand.
"Der Punkt weshalb ich die beiden Dinge verkette ist folgender: er ist ziemlich wichtig. Ich schätze das ihr, falls ich euch den Namen bereits jetzt nenne, zuviel Aufmerksamkeit darauf verwendet. Es müssen jedoch vorher noch ein bis zwei Dinge erledigt werden. Nachdem ihr mit Ferrucio gesprochen habt. Sagen wir... ich möchte etwas überprüfen. Die Reaktion auf euer Gespräch mit eurem Clansbruder...."
Der Plan der sich kurz andeutet blieb jedoch schwer zu überblicken. Ihm kalten Gesicht des Ventrue zumindest sah man keinen weiteren Ausblick.
Als sie zustimmte mit Ferrucio zu sprechen nickte er, irgendwie dankbar.
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