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Post by Soror Isabella on Oct 15, 2015 9:04:29 GMT
Schon seit einer Weile hatten sich wieder Menschen in den Wirtschaftsgebäuden nahe der Klosterruine Sant’Agnese fuori le mura niedergelassen hatten Vieh erstanden und Gärten wieder her gerichtet. Fromme Frauen, die sich um die Bewohner nahe gelegenen Gehöfte kümmerten.. ihnen Trost und Segen spendeten und den Kranken halfen.
Doch irgend etwas hatte sich verändert! Seit kurzem!
Die Frauen hatten auch früher schon zu ihren Gebeten gesungen doch seit neuestem war der Gesang eindringlicher - schien zu rufen und jene die ihn hörten auf eine weise zu berühren, die es früher nicht gegeben hatte!
Auch hatten die Frauen begonnen die Ruine vom Schutt zu befreien und es war mit dem Wiederaufbau begonnen worden...
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 15, 2015 12:45:31 GMT
Die Ruinen waren nicht wirklich nah am Wald. Nicht nah genug, um den Verteidiger seines Revieres als Bedrohung aufzufallen. Und doch wusste der Herr von Luccoli gerne, wer in seiner Nähe weilte. Und so kam es, dass tagsüber oftmals zwei Milizionäre aus den Wäldern kamen, um nach dem 'Rechten zu sehen' und ihre Hilfe bei Schwierigkeiten anzubieten. Aber im Grunde wollten sie nur Informationen sammeln, darüber warum man sich nach so langer Zeit, um dieses alte Kloster kümmerte und wer Initiator dieser Angelegenheit war.
Doch auch des Nachts lagen eine Weile immer wieder die Augen von Tieren und ihrem Herren dort auf dem Treiben. Sich mit seinen Tieren abwechselnd beobachtete Brimir das Spiel in der Nacht, aber einen Grund näher dorthin zu gehen, fand er ersteinmal noch nicht.
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Post by Soror Isabella on Oct 15, 2015 13:06:02 GMT
Die Nonnen waren durchaus mitteilsam die verstärkte Aktivität kam weil die heilige Mutter Kirche das Kloster wieder in Betrieb nehmen wolle.
Gelegentlich konnten die nächtlichen Beobachter seit dem Zeitpunkt da die Gesänge intensiver geworden waren eine Nonnen feststellen, die bei längerer Beobachtung als Blind identifiziert werden konnte. gelegentlich wenn Brimir selbst beobachtete schien ihr Blick zu lange in seiner Richtung zu verweilen, als sie dem Rest ihrer Umgebung die Aufmerksamkeit schenkte.
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 15, 2015 16:15:02 GMT
In jeder Nacht, in der er hier her kam, traute Brimir sich etwas näher. Angezogen von Interese und dem - ihm doch fremden - Gesang, doch je näher er kam, desto unangenehmer wurde es für ihn und so intensiver durchdrang der leere Blick der Nonne, wenn sie draußen war, seine selbst. Konnte das sein? War das diese Frau von der Maximinianus ihm berichtet hatte? Die, die der Benedikter für so gefährlich hielt? Ihre Stimme jedenfalls, die sie bei ihren Gesangsproben in der Natur erklingen ließ, passte zu dem, was ihn bei den Messen zugleich anzog und abschreckte.
Und die Tatsache, dass ihr Blick immer in seine Richtung fiel, obwohl er sich gut hinter Büschen versteckte, sorgte für Unbehagen. Es konnte einfach kein Zufall sein.
Eines tages jedenfalls kamen die Männer erneut und fragten die Nonnen nach der Besitzerin der Stimme, die wie der Gesang eines Engels durch die Nacht hallte.
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Post by Soror Isabella on Oct 15, 2015 18:16:48 GMT
Die Nonnen begrüßten die wieder vorbei kommenden Männer gewohnt freundlich, lachen und teilweise sogar singend, während sie ihr Tagewerk verrichteten. Als die Frage ausgesprochen war endete jeglicher Gesang und das Lachen verschwand auf allen Gesichtern. Aufmerksam musterten die Frauen die Männer die die Frage gestellt hatten. Wo eben noch Freude Unbeschwertheit und Lachen geherrscht hatte war nun Vorsicht und teilweise sogar Misstrauen spürbar. Einige der Frauen die Narben auf Gesicht oder Händen trugen hielten in einer unbewussten, Schützenden Geste die Hände über die Narben. Nicht wenige der Frauen senkten die Blicke während einige der Narbenträgerinnen Schritte vor die anderen Schwestern taten um selbige zu schützen. Eine der jüngeren Frauen wurde geschickt die Priorin zu holen. Schweigend musterten die Frauen die Männer bis die Priorin eintraf.
Soror Andra Vivaldo war eine ältere Frau im Gewand der Priorin einen Herzschalg lang musterte auch sie schweigend die Männer dann wandte sie sich an die Schwesternschaft.
Geht in den Gebetssaal und wartet dort betend auf mich!
Aber
Ich werde mich nicht wiederholen!
Si Priorin
Die Priorin blickte die Männer weiterhin schweigend an, während die Schwestern in den Ruinen des Klosters verschwanden. Der Blick hatte etwas von einer Mutter, die gerade dabei war ihr Kind für ein Fehlverhalten zu rügen und es noch musterte um diese unangenehme Stille und spannung zu erzeugen. Mochte es Zufall oder geschicktes Timing der Nonne sein sie jedenfalls erhob ihre Stimme erst als die letzte Nonne in den Klosterruinen verschwunden war.
Ja die Heilige Mutter Kirche und dieser orden im speziellen gewähren einem solchen Kind Gottes Schutz und Zuflucht. Doch die Gier einiger weniger Männer hat in dem Versuch sie ihrer stimme wegen besitzen zu wollen bereits zu viel Dunkelheit über sie gebracht, daher erklärt euch! Warum stell ihr diese Frage mit welchem Ansinnen?
Wie auch die Stimme einer Mutter wenige würden es wagen dieser Frau zu widersprechen!
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 15, 2015 19:45:08 GMT
Die beiden Milizionäre blickten sich verwundert an, als es so still wurde. Sie hatten gar nicht vor solch eine Wirkung zu erzielen und doch taten sie auch Nichts, um in irgendeiner Form agressiv zu werden. Sie waren Holzfällr im Leben neben der Miliz und gläubige Menschen noch dazu. Verwundert blickten sie die Schwestern an, als sie auch noch die Priorin riefen ließen und dann aus dem Raum verbannt wurden. Schwer schluckend sahen sie die Nonne an. Dann fasste einer von Beiden den Mut auf ihre Frage zu antworten.
"Bei uns in Luccoli geht et Gerücht umhär, dat hi'är en Engel sing'n würd. Und da häv isch zu meinem Freund - Berd hi'är gesacht - Bernd, häv isch gesacht, lass uns nocheins ins Klost'r zurüch jeh'n und die Leud da fräg'n, uff wiär nit eins diese Engel sing'n hör'n dürf'n. Et is doch nichts Schlimm's dabie, od'r?"
Bernd nickte zustimmend.
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Post by Soror Isabella on Oct 15, 2015 19:53:00 GMT
Das Gesicht der Nonne wurde etwas versöhnlicher als sie die Antwort hörte.
Wenn die Nacht herein bricht und es Zeit für das Komplet wird seid ihr herzlich eingeladen dem Gebet bei zu wohnen wie die Bewohner der hiesigen Gehöfte auch. Zu jener Gelegenheit könnt ihr die Schwester dann auch Singen hören.
Sie schien einen Moment zu überlegen ehe sie sich entschied den beiden Männern doch noch eine Erklärung zu geben, immerhin sorgten sie sich auch um die Sicherheit der hier lebenden Nonnen und der ansässigen Gehöfte
Kennt ihr die Geschichte dieser Klosterruine?
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 15, 2015 20:05:18 GMT
Auch die beiden jungen Männer schienen erleichtert zu sein, die Priorin zu besänftigen. Gerne nahmen sie die Einladung zum Gebet an, doch auf die Frage hin schüttelten beide den Kopf. Die Ruine war schon so, solange sie sich erinnern können. Nie haben sie nachgefragt. Aber sie seien Beide gottesfürchtige Christen, die regelmäßig in die Kirche gingen, aber von dieser Ruine haben sie keine Geschichten gehört.
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Post by Soror Isabella on Oct 15, 2015 20:15:08 GMT
Die Priorin nickte und begann dann zumindest einen teil der Geschichte zu erzählen:
Vor fast 90 Jahren gab es über diesen Ort bereits einmal das Gerücht, dass hier ein Engel zu den Gebetsstunden singen solle. das kam auch einem Reichen Händler der Sarazenen zu Ohren und als der große Überfall kam entsandte er einen Trupp zu diesem Kloster der alle hier lebenden Nonnen verschleppte und das Kloster den Flammen übergab. Ihr könnt euch nun denke ich vorstellen, warum eure Frage unsere Schwestern so erschreckt hat?
Sie blickte freundlich die beiden jungen Christen an, jedoch schien sie sie aufmerksamer zu mustern.
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 15, 2015 22:30:08 GMT
Der Bursche kratzte sich entschuldigend und verlegen am Hinterkopf, als ihm die Geschichte offenbart wurde.
"Ach herrje...", schluckte Berd und blickte zu seinem Kameraden. Ein wenig rot im Gesicht versuchte er steif zu lächeln. "Dat wusst' isch net, hochwert' Mutter. Ab'r isch werd' dat bie uns im Dorf kundgeb'n, damit nicht noch so'n Dösbaddel, wie isch, hiär dumm' Fraje stellt. Dank' euch für de 'Uskunft. Werd'n dann heut' Aben' zum Geb't zurüch kommä, wenn recht is. Bin echt gespann' uff de Stimm' von euer Schwest'r."
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Post by Soror Isabella on Oct 16, 2015 5:06:20 GMT
nun lächelte die Nonne freundlich
Das wäre denke ich nicht die schlechteste Idee! Ich danke euch werte Herren und wir alle freuen uns euch heute Abend zum Komplet wieder zu sehen. Möge der Herr euch segnen!
Mit einem Nicken verabschiedete sie sich von den beiden und sofern diese nichts mehr von ihr wollen würden, würde sie ebenfalls in den Gebetssaal gehen...
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 16, 2015 10:28:48 GMT
Die Beiden machten sich gleich auf zurück nach Luccoli und brachten Kunde von dem, was sie erfahren hatten in das Dorf. Und am Abend kamen sie mit zwei weiteren Männern zurück. Sie trugen werder Waffen noch ihre Kennzeichnung, dass sie zur Miliz gehörten: Die einheitliche Mütze. Es waren einfach Männer aus dem Dorf, die ihrem Handwerk nachgegangen waren und nun die Ruhe im Gebet finden wollten.
Schweigend betraten sie die Ruine und ließen sich in der hintersten Reihe auf der Bank nieder, nachdem sie ihre Härsenier abgezogen hatten und falteten die Hände zum Gebet in stiller Erwartung auf den Gesang.
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Post by Soror Isabella on Oct 16, 2015 11:03:59 GMT
Die Nonnen begrüßten die Männer wieder gewohnt freundlich und lächelnd anscheinend war das Missverständnis aus der Welt geräumt worden.
Die Nonnen hatten den Gebetssaal der Ruine bereits freigeräumt und anscheinend das erste was wieder seinen Platz gefunden hatte war das Kreuz auf dem Altar. Ein schlichtes schmuckloses Holzkreuz. Die Nonnen knieten auf der linken Seite des sauber gefegten Gebetssaales, während einige Dörfler rechts auf schlichten Holzbänken Platz fanden. Die Männer und Frauen der umliegenden Gehöfte schauten sich zwar neugierig zu den vier Fremden um da sie jedoch die Miliz-Leute erkannten, die hier gelegentlich vorbei kamen schien keiner beunruhigt.
Die Priorin schritt vor den Altar und kniete dort nieder, während 3 Schwestern zum Chorgestühl hinauf schritten. Offenbar waren die Wege vielfach geübt, denn weder die Treppe noch die Empore wiesen noch eine Ballustrade auf, weswegen jeder der diese Wege beschreiten wollte äußerst vorsichtig vorging.
Das Komplet an sich war nicht ungewöhnlich es wurden die üblichen Psalmen gebetet. das am ende stehende gesungene Gotteslob und der Segen für die Nacht hingegen waren besonders und genau wie die Milizler kamen die Bewohner der umliegenden Gehöfte genau deswegen in das Kloster um an diesem Stundengebeten teilzunehmen.
Die 3 Nonnen auf der Empore sangen, und mit ihrem Gesang breitete sich ein Gefühl von Wärme und Frieden aus als würde Gott selbst seine Schützende und segnende Hand über diesen Ort halten. Nicht wenige der Dörfler starrte zu den 3 Sängerinnen hinauf beinahe unfähig den Blick von ihnen ab zu wenden.
Dann endete der Gesang und der ihm inne wohnende Zauber löste sich. Die auf dem Boden knienden den Nonnen bekreuzigten sich und verließen den Saal.
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 16, 2015 13:10:05 GMT
Die Blicke der vier waren voller Neugierde und sie nickten dem ein oder anderen bekannten Gesicht zu. Doch dann ertönte der Gesang und das Unheil nahm seinen Lauf. Einer von ihnen, den vielleicht der eine oder andere als Hauptmann der Miliz von Luccoli erkannte, wurde ein wenig bleicher um die Nase. Seine Augen weiteten sich und nach einer kleinen Weile stand kalter Schweiß auf seiner Stirn. Berd schaute ihn besorgt an, doch der Hauptmann winkte abwehrend, ehe er seine Hand zu seinem Mund führte und den Reiz sich zu übergeben unterdrückte.
Für die Unwissenden mochte es so aussehen, als sei er krank und sein Körper spielte nicht mit. Denn am Ende erhob sich der Mann, schlug drei Kreuze auf seinem eigenen Leib und verließ eilig die Ruine, um sein Abendessen hinter dem nächsten Busch los zu werden.
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Post by Soror Isabella on Oct 16, 2015 13:40:31 GMT
Die Priorin blickte als einzige nachdenklich dem Mann hinterher ansonsten endete die Messe wie gewohnt. die Nonnen verließen den Gebetssaal um sich zur Nacht zu begeben einzig die Priorin und die 3 Schwestern die auf der Empore gesungen hatten blieben noch. Die Priorin verabschiedete wie allabendlich die Gäste und schloss sich dann den Schwestern an, die sich zu den Miliz-Leuten gesellten. Eine der Schwestern Fragte den Hauptmann ob er vielleicht einen Tee wolle um seinen Magen zu beruhigen. Die Priorin hingegen wandte sich an die beiden jungen Männer vom Nachmittag:
Dies sind die Schwestern Sonja, Isabella und Maria die unseren wundervollen Chor bilden. Wir hoffen es hat euch gefallen!
Während dessen ließ die Blinde erneut den Blick schweifen und erneut fand sie was eigentlich verborgen war hielt unangenehm lange den Blick bis sie sich an den Hauptmann wendete.
Es tut mir leid, dass es euch nicht gut geht. Wenn ihr Hilfe benötigt unsere Schwesternschaft hat einige Erfahrungen im Umgang mit den meisten Sorgen die die hiesigen Kranken plagen. Schwestern, was haltet ihr davon Den Männern allen einen guten heißen Tee mit Honig zu machen. ich werde euch gleich folgen!
Leicht verwirrt aber doch nickend luden die Nonnen die Männer in das nächst gelegene Wirtschaftsgebäude ein, während Isabella einigermaßen Zielstrebig auf in die Richtung ging in der sie gehört hatte wir Blätter im Nachtwind über Kleidung gestreift war immer wieder blieb sie kurz stehen lauschte und ging dann zielstrebig weiter als sie nah genug war fragte sie mit leiser Stimme
Ich vermute ihr seit Brimir der Liktor, richtig? Wollt ihr uns nicht Gesellschaft leisten?
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