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Post by Benedetto on Oct 25, 2015 19:45:08 GMT
Benedettos Gehilfe und Mitbruder Marius war auf einer Mission: Er sollte den wilden Krieger der Nordmannen finden und ihm eine Botschaft überbringen. Zum Glück hatte Marius ihn während der Erstellung von Benedettos Kompendium 'De Fide Nordmannorum' schon mehrfach gesehen und so wusste er genau, wen er suchte. Und so trat er nervös, aber immerhin vorbereitet vor den Gangrel und dessen Übersetzer, verneigte sich tief und brav und übermittelte die Nachricht:
Benedetto hätte die geforderten Nachforschungen angestellt und wäre nun bereit, mit Brimir zu sprechen. Der Nordmann möge einen Termin vorschlagen.
Darum gab es die üblichen Höflichkeitsfloskeln, aber vor allem vermittelte Marius eine gewisse Dringlichkeit, die mit dem Geforderten einher ging. In der entsprechenden Nacht fand Brimir dann auch den Mönch nicht wie gewohnt ruhig und gelassen vor, sondern nachdenklich in Kreisen schreitend, als er die Tür zur Schreibstube von San Marcellino öffnete.
Benedetto blickte ruckartig auf und nickte dann. "Liktor Brimir. Ich wünsche euch einen guten Abend. Und euch, Grimsteinn. Bitte, setzt euch."
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 26, 2015 15:05:59 GMT
Es war schon beinahe zum Verrückt werden. An grimsteins Handelskontor war Niemand zu finden, sodass der Besuch in Luccolli wohl nicht ausblieb. Auch dort fand man die Nordmänner nicht, aber immerhin konnte der Hauptmann der Miliz im Haus eben jener den Weg zu einer Höhle weisen. Und vielleicht hatte Marius ja Geschichten über diese besonders dunkle Höhle in den Wäldern gehört, in der die Tochter des Hauptmannes der Miliz von Broglio beinahe ihren Tod durch Teufelsanbeter gefunden hätte. Diese Höhle jedenfalls wirkte wie ein Schlund und nachdem sich die Männer sicher waren, dass der Mönch mit Brimir sprechen wollte, ging einer der beiden Wachen davor hinein in die Dunkelheit, sodass nicht etwa Marius selber sich rein wagen musste.
Heras kam Grimsteinn, der die Nachricht entgegen nahm und Brimir entschuldigte. Dieser hatte wohl gerade zu tun... was auch immer. Aufgrund der Dringlichkeit, die Marius an den Tag legte, sicherte Grimsteinn ihm zu, dass sein Herr in 2 Nächten zur elften Stunde an der bekannten Türe von San Marcellino sein würde.
In der besagten Nacht kam der Liktor zum Kloster und klopfte an den Toren. Im Schreibzimmer angekommen nickte er dem Mönch zu, während Grimsteinn sich tief verbeugte in der Anwesenheit dieses zweites Gottes unter den Menschen. Dann übersetzte er die Worte Brimirs, welcher das Angebot sich zu setzen lieber abgelehnt hatte, als färbe die Unruhe des Totengräbers auf ihn ab.
"Benedetto... einen guten Abend. Wenn ich dich so sehe, müssen die Erkenntnisse die du zu diesem Engel gefunden hast ja... haarsträubend sein."
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Post by Benedetto on Oct 26, 2015 17:08:27 GMT
Benedetto kommentierte den schlechten Witz mit einem abfälligen Blick und blieb ebenfalls stehen. Seine Finger trommelten auf der Tischplatte, während er offenbar darüber nachdachte, was er zuerst sagen sollte. Dann nickte er langsam. "Was ich herausgefunden habe, wird euch interessieren, das verspreche ich euch. Aber ich habe lange und an..." Er schwieg für einen Moment. "...an nicht ungefährlichen Orten danach suchen müssen. Normalerweise würde ich einen großen Gefallen für so etwas verlangen, aber in diesem Fall..."
Der Dicke rieb sich das Doppelkinn. "Einen kleinen Gefallen und ihr sagt mir, wo ihr den Namen dieses Engels gehört habt oder was die Umstände eurer Suche sind." Benedetto verschränkte die Arme. "Den Grund dafür liefere ich euch, wenn ich euch erzähle, was ich gelernt habe. Einverstanden?"
[Gemeint ist: Minor Boon, also 2. Stufe des Gefallensystems]
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 26, 2015 17:19:25 GMT
Brimir legte den Kopf schief, als Benedetto den Gefallen einforderte. Hatte der Mönch schon vergessen? Und doch schien die Tatsache, dass er an gefährlichen Orten dafür suchen musste das Interesse des Tieres geweckt zu haben. Neugierde und Missgunst wechselten sich im Blick des Jägers ab.
"Wissen über meinen Glauben gegen Wissen über deinen Glauben. So war unser abkommen, als du dein Buch geschrieben hast, nicht? Gehören diese Engel nicht zu dem, was man sich über deinen Gott erzählt?"
Brimir verschränkte die Arme und betrachtete den Kapadozianer einen Moment lang abschätzend.
"Aber ich werde dir dennoch sagen, warum ich nach eben diesem frage. Du erinnerst dich, warum Alerio einmal bei dir war, oder? Die Vorwürfe, die Maximininanus abstreitet... die Fragen, die dabei aufgeworfen wurden... Namen die genannt wurden. Du und Ferrucio... ihr habt einmal nach Sebastiano geforscht, oder? Und einer Relique... Totengräber, die die Ruhe der Verstorbenen aufgeschreckt haben..."
An dieser Stelle hielt Brimir inne. Er wollte erst sicher gehen, dass Benedetto bereit war sich an die vergangene Abmachung zu halten.
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Post by Benedetto on Oct 26, 2015 19:35:47 GMT
Benedetto blieb stehen und schaute Brimir nachdenklich an. "Ja, es ist wahr, in gewisser Weise ist dies wohl Teil unserer Abmachung. Dennoch möchte ich gerne weitere Details darüber erfahren." Er schüttelte den Kopf, sichtbar beunruhigt. "Ich erinnere mich nicht, dass dieser Name im Laufe der Untersuchung gefallen ist. Die Reliquie, nun, sie ist nie aufgetaucht, auch wenn wir die Totengräber schlussendlich von ihrem finsteren Tun abhalten konnten. Der Priester Sebastiano war einer ihrer Hintermänner und ist in den Wirren des Prozesses verschwunden."
Eine dramatische Pause machend schaute er Brimir an: "In jedem Fall ist euer Allocer kein Engel. Er ist ein Daimon."
Er öffnete die Hände. "Das ist der Grund für meine vorherige Aussage. Dämonen sind nicht wirklich Teil meines Glaubens, sie sind... älter? Und eher dem Okkulten zuzurechnen. Aber im Grunde ist es auch egal. Das wenige, was ich über ihn herausgefunden habe, war gut verborgen und deutet darauf hin, dass Allocer gefährlich und mächtig ist. Und ich bezweifle, dass andere Kainskinder überhaupt etwas herausgefunden hätten, malkavianische Visionen einmal ausgeschlossen."
Der Mönch runzelte die Stirn. "Wann genau habt ihr diesen Namen gehört?"
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 26, 2015 21:14:26 GMT
Brimir nickte abschließend, als Benedetto ihm zustimmte. Er lauschte den Worten und das, was er da hörte ließ sogar den Gangrel beunruhigt wirken, etwas, was er in all den Jahren nie gezeigt hatte.
"Wie ich vermutet habe..."
Brimir dachte einen Moment lang nach und schien zu überlegen wo er anfangen sollte.
"Diese Relique... wurde erfunden... von Sebastiano und einem zweiten Priester. Sie ist also nicht das Werk des Ventrue... und, wenn das stimmt, was ich befürchte, hat euer Beider Konflikt die Wahrheit lange Zeit verdeckt... vielleicht zu lange, als dass wir noch etwas dagegen tuen können. Und ich sage das nicht, um Maximinianus zu schützen... vielleicht... wird es einfach einmal Zeit... die Konflikte endgültig zu begraben."
Er blickte Benedetto tief in die Augen und schien dies sehr, sehr ernst zu meinen. Aber nicht, weil er den Streit beilegen wollte, sondern wegen etwas viel Dringenderem.
"Sebastiano ist verschwunden... weil ich ihn überfallen habe... ich habe ihn, ohne von seinem Zutun in diesem Konflikt zu wissen, gebunden, um die Kontrolle über Luccolli zu festigen. Daraufhin hat er sein Haus nur noch verlassen, um zur Messe zu gehen. Und ohne Maximinanus' Beschwerde hätte ich ihn niemals auf diese Zeit angesprochen. Er erzählte mir von Allocer... einem Engel, der in der Nacht in seinen Träumen zu ihm gesprochen hat. Darauf hin haben die Beiden Priester die Gelder der Kirche behalten, um zum einen das Geld direkt in ihre Gläubige zu investieren und Gutes zu tun... ... und um die Reliquenjäger zu bezahlen, die in den Gräbern nach den von den Beiden erfundenen Schätzen gesucht haben... aber in Wirklichkeit... haben sie nach einem von uns gegraben, wenn ich das richtig deute...vielleicht einem Ahnen?"
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Post by Benedetto on Oct 26, 2015 22:10:58 GMT
Benedetto rieb sich das Doppelkinn und blickte auf den Tisch, offenbar im Kampf mit seinen Emotionen. "Ich weiß nicht..." begann er dann mit heiserer Stimme "...wieviele mir noch erzählen wollen, dass diese Fehde enden muss. Halte ich nicht seit Jahren Frieden mit dem Bischofsmörder? Ihr sprecht, Yasir spricht, aber ich höre ihn dahinter. 'Ferrucio und Benedetto wollen den Konflikt', das hat er schon auf der Versammlung behauptet, auf der er selbst am meisten den Streit schürte, er, der vom heiligsten aller Männer Genuas selbst in seiner Schändlichkeit überführt wurde. Lasst mich in Frieden mit eurem eingebildeten Konflikt, solange ihr nicht lernt, für euch selbst zu denken."
Seine Hand war zur Faust geballt und seine Gesichtsmuskeln zuckten. "Schaut euch lieber an, wer auf offener Straße seine Schlachten austrägt. Das ist der Anführer eurer Liktoren, die doch für Ordnung sorgen sollen, gegen den Ancillae der Könige, den Maximinianus doch so in Ehren hält. Wahrlich, ihr vernachlässigt eure Pflichten, ihr Hüter!"
Dann verschränkte er die Arme. "Aber nicht länger. Während ihr müßig wart, habe ich erfahren, dass Maximinianus erneut - ERNEUT! - seine Kirchendiener Briefe an den Vatikan schreiben lässt. Nun bin ich nicht länger der darin Verdammte, sondern Ferrucio und..." sein Tonfall wurde beißend "...der Hauptmann der Wache, euer Antigonos. Ja, Brimir. Während ihr euch von schönen Worten blenden lasst, lenkt deren Sprecher zum zweiten Mal die Aufmerksamkeit der Kirchenobersten auf Genuas Kainiten."
Der fette Kappadozianer verzog das Gesicht. "Selbst die Prinzessin will das nicht länger mit ansehen. Selbst sie, die milde und weise ist, erkennt, wann ein Narr zu weit geht. Der Allesfresser ist bereits begierig darauf zu hören, was ihr zu diesem Thema zu sagen habt. Aber vielleicht wollt ihr ja einmal, ein einziges Mal, auf das hören, was ich sage, auf die Wahrheit? Und nicht länger diese Lügen glauben? Dann habt ihr vielleicht eine Gelegenheit, euer Versäumnis wieder gutzumachen, ihr und eure... Liktoren."
Sein Blick war frostig und schien den Gangrel zu durchbohren. Grimmstein mochte es eiskalt den Rücken herunterlaufen, so todernst war die Stimme des Kappadozianers.
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 26, 2015 23:40:58 GMT
Der Liktor hat dem Mönch eine ganze Zeit lang emotionslos zugehört und selbst die unterschwellige Beleidigungen gegen die von Aurore ernannten Ämter hingenommen. Doch irgendetwas von dem, was Benedetto zum schluss sagte ließ den Gangrel die Augen schließen und leise knurren. Als er die Augen wieder öffnete und hob er langsam die Hand, wodrauf Gimsteinn das Zimmer verließ und froh war, dass er nicht weiter dabei sein musste. Der Blick des Kapadozianers und das Verhalten des Gangrel.
Als Brimir die Augen wieder öffnete, sprach das Tier aus ihnen. Grollen, wütend. Das Bernstein hatte die Form von Wolfsaugen angenommen und die Fänge hatten sich hervorgeschoben.
"Wenn das die Art ist, in der du Frieden hällst, erinnere ich mich von nun an selbst dran, niemals mit dir Frieden zu schließen, nachdem wir Krieg hatten."
Was das bedeutete, konnte sich Benedetto sicher denken. Im Falle eines Streites mit Brimir würde dieser sich nicht auf einen fadenscheinigen Frieden einlassen.
Aus dem Mund des Gangrel kamen die Worte in Italienisch und wurden immer wieder durch Knurren unterbrochen. Der Mönch hatte gerade von Brimir erfahren, dass wahrscheinlich ein mächtiger Kainit in Genua frei rumlief und sich als Dämon ausgab und dieser hatte bloß wieder das Thema über Maximinianus im Sinn? Nicht, dass die Tatsache, dass dieser erneut die Kirche nach Genua rief, nicht schlimm wäre. Aber die Beleidigung, die Benedetto Brimir dort ins Gesicht sagte, ließ das Tier reagieren.
"Es waren deine Worte, dass die Ermittlung durch uns Liktoren nicht notwendig seien... dass Aurore diesen Fall selbst aburteilt... und nun... kommst du mit einer neuer Anklage zu diesem alten Thema und spuckst vor meine Füße? Ich WERDE... mich dieser Ermittlung selbst annehmen... und ich WERDE mit dem Allesfresser sprechen... morgen Abend habe ich eine Audienz bei Aurore... und ich hoffe für dich, dass du Beweise hast, die du noch heute Grimsteinn mitgeben kannst... zusammen mit den Informationen über diesen Dämon Allocer. Und sollten deine Worte wahr sein, werde ich deine Anklage vorlegen... aber übergehe NIE wieder die, deren Pflicht es ist solche Dinge zur Prinzessin und ihrem Diener zu tragen. Und pisse nie wieder vor die Füße der Liktoren, in der Hoffnung, dass wir dir dannach helfen sollen. Du diskreditierst uns vor der Prinzessin... behauptest, wir würden nicht selbst denken, weil wir nicht deine Worte nachreden... und kommst jetzt angekrochen... und schickst uns wie Hunde zum Allesfresser?"
Der Kampf mit dem Tier in Brimir war gar kein Kampf, wie Benedetto ihn vielleicht kannte. Sie kämpften nicht... sie waren eine Einheit, auch, wenn das Tier offenkundig in diesem Moment von Brimir zurück gehalten wurde. Die Frage war schlicht: Wie lange würde der Gangrel dies noch machen und wann dem Tier die Kontrolle überlassen?
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Raserei wegen Beleidigung (SW 4) "Tier reiten" (im Chat gewürfelt): 1 Erfolg - 4, 6, 1, 2 (nächste Runde geht es weiter)
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Post by Benedetto on Oct 27, 2015 6:09:13 GMT
Der Mönch runzelte die Stirn und wurde sichtlich nervöser, als der Gangrel offensichtlich dem Tier verfiel. Dass dieser plötzlich italienisch sprach, trug noch zur Verwirrung bei. Aber obgleich er ein, zwei Schritte Richtung der Tür machte, wurde auch er offenbar immer wütender, so als hätte hinter der mühsam erzwungenen Fassade die ganze Zeit Zorn gelegen.
"Altes Thema?" Er klang ungläubig. "So denkt ihr darüber? Oh, ihr... ihr und eure elenden Beweise. Beweise! Ich kann euch Motiv, Mordmethode und einen ähnlichen Präzedenzfall für den Bischofsmord nennen, aber ihr, ihr braucht BEWEISE! Einen blutigen Dolch mit Maximinianus' Siegel darauf? Nun, für diese traurige Fortsetzung ist mein Beweis das Wort eines Ahnen, aber auch er hat Maximinianus nie genannt. Ihr werdet keinen Brief finden, ihr werdet keine Zeugen finden, der Ventrue hinterlässt keine 'Beweise'."
Er fasste sich an die Stirn. "Ihr haltet mir meine eigenen Worte vor, nachdem ihr schon lange selbst wieder zu diesem Fall recherchiert, nachdem der Ventrue euch dazu anhält! Ich sage euch, es ist kein 'altes Thema'..." er klang, als sei ihm übel "...sondern alles EIN Thema und ein höchst aktuelles. Maximinianus schließt 'Frieden' mit mir, einen Frieden, dessen Konditionen er selbst übrigens noch immer nicht vollständig erfüllt hat. Maximinianus erhält dafür Kontrolle über die höheren Priester und ermordet dennoch ungestraft den Bischof. Maximinianus lässt jetzt seine Gegner in ebendieser Kirche anklagen. Und euch hetzt er auf mich, zur Ablenkung."
Die Hand zur Faust geballt, blickte er den Gangrel an. "Seit Jahren bin ich der Rufer in der Wüste..." er stutzte einen Moment "...der Ankläger, meine ich, weil ich keine andere Wahl habe! Alles was ich kann, ist, die Wahrheit zu sprechen, denn mein Wort bindet mich von jeglicher sonstiger Aktion! Meint ihr denn nicht, ich hätte gerne seinen Namen in meinen Annales als Dämon veröffentlicht? Oder weiter im Volk gegen ihn gesprochen, seine Strafe verlangt? Aber nein, im Interesse des Friedens habe ich dieser Scheinhinrichtung zugesehen."
Langsam schüttelte er den Kopf. "Nicht einmal eine öffentliche Buße konnte er hinnehmen, der Ventrue. Ihr habt es vielleicht vergessen, auf der Versammlung? Das war meine zweite Handreiche. Was denkt ihr denn, wer diesen Frieden angeregt hat, vor dem Mord? Das war ebenfalls ich." Der Zorn war gewichen und er klang müde. "Stattdessen riskiert er unser aller Existenz für seine Fehden, dieser Friedensstifter, aber ihr seid auf mich wütend."
Die blassen Augen schauten Brimir mit der Ruhe der Erschöpfung an. Angst vor dem Tod hatte der Kappadozianer nicht. "Was ich getan habe, war, Aurore von dem Wort eines anderen Ahnen zu erzählen. Andere Städte blicken besorgt auf Genua, Brimir. Während ihr euren Beweisen hinterherlauft, euch in die Irre führen lasst. Aber ihr seid ja lieber voll stolzem Zorn auf mich. Ira et Superbia."
Er öffnete die Tür. "Wenn die Liktoren meine Hilfe wollen, steht meine Tür immer offen. Auch jetzt noch. Wenn ihr mehr wissen wollt, über Allocer, über Maximinianus, dann bleibt und hört mir einmal wirklich zu. Oder geht und klagt mich an, während sich der Teufel ins Fäustchen lacht."
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 27, 2015 12:49:52 GMT
"Nein, Benedetto... das, was du ihm hier vorwirfst ist Traditionsbruch... das ist Nichts, was man leichtfertig zur Anklage bringt und schon gar nicht, mit Nichts, als Indizien. Ich behaupte ja auch nicht, dass du dein Blut unter den Sterblichen verteilst, um Kinder zu zeugen, ohne, dass es dir erlaubt wurde und habe keines deiner Kinder zur Hand. Aber es soll deine Entscheidung sein."
Brimir knurrte leise und schien alles Andere als erfreut über das, was hier vor sich ging.
"Und, wenn du mir zugehört hättest, würdest du in deiner Verblendung sehen, dass dieser Fall dem wir nachgehen, eben NICHT, um den Bischofsmord geht... Maximinianus hat uns deine falschen Vorwürfe an die Hand gegeben und wir sind dabei Beweise zu sammeln, dass es eben nicht der Ventrue war, der die Relique vorgetäuscht oder die Gräber geschändet hat. Es war der Dämon und einige seiner Diener. Dieser Fall... ist völlig losgelöst von dem Traditionsbruch, den du ihm anlastest."
Er hob seinen Finger um die Worte zu unterstreichen. Dabei blickte er ziemlich überrascht auf die Klauen, die sich an seiner Hand gebildet hatten, ganz so, als hätte er diese nicht erwartet. Dann wendete er sich zur Türe und verzog das Gesicht.
"Nun, da du Anklage erheben willst, werden wir Liktoren dem auch nachgehen. Denn von einem erneuten Einbeziehen der Kirche wussten wir Nichts. Warte hier auf mich... ich werde gleich wieder zurück sein."
Und damit verschwand Brimir auch nach draußen, um dem Tier den Freiraum zu lassen, dass es brauchte, um wieder zur Ruhe zu finden. Zurück blieb ein Grimsteinn, der ziemlich erschrocken seinem Herren nachsah und dann besorgt in das Zimmer blickte.
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"Tier reiten" (im Chat gewürfelt): 3 Erfolg - 5, 2, 10, 7
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Post by Benedetto on Oct 27, 2015 13:30:57 GMT
Benedetto blickte dem Gangrel beinahe bedauernd nach, schloss die Augen und sprach einige leise Worte. Dann öffnete er sie wieder und faltete die Hände. "Nun, Grimsteinn, es scheint, dass wir etwas Zeit haben." Er schritt zu der anderen Tür, durch die die beiden hineingekommen waren, und sprach leise nach draußen. "Herr Brimir braucht seine Ruhe, Citus. Niemand soll sich ihm nähern - passt nur auf, dass er nirgendwo hingerät, wo er nicht hingehört. Vor allem aber, sei sehr, sehr vorsichtig!"
Dann trat er wieder auf den Übersetzer zu. "Ein schönes Spielchen spielt ihr beiden da. Weiß er nicht, dass Zeit ein kostbares Gut ist, das er mit diesem Übersetzen verbraucht?" Er seufzte. "Ah, entschuldige meine schlechte Stimmung. Die Wahrheit ist oft befreiend, aber auch schmerzhaft." Schwer ließ er sich in seinen Stuhl fallen. Dort brütete er stumm vor sich hin, bis der Gangrel zurückkehrte.
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 27, 2015 17:10:59 GMT
Es war an dem Diener des gangrel den Blick zu senken, als Benedetto mit ihm alleine war und er nun derjenige war, der die Rechenschaft abzulegen hatte für das Spiel, wie es der Mönch so ausdrückte. Er schluckte schwer und nickte dann bedauernd.
"Es... ist so, dass Brimir eure Sprache wirklich erst hier lernte. Er ist nunmal ein Raubtier, dass gelernt hat sich anzupassen. Warum er jedoch nicht der Öffentlichkeit zeigte, was er gelernt hat... nunja... ich glaube für ihn ist Zeit nicht so teuer, wie für Andere eurer Art."
Auf das, was in dem Raum gesagt wurde ging Grimsteinn jedoch nicht ein. Er wurde vor die Türe verbannt und würde das Gespräch zwischen Benedetto und seinem Herren nicht weiter kommentieren.
Es dauerte eine ganze Weile, bis Brimir sich wieder im Griff hatte. Mehrfach hatte er vor die massive Steinmauern geschlagen, doch egal, wie sehr er das tat, es blieb keine Verwundung an den Knöcheln zurück, die länger als einen Moment für Citus zu sehen war, bevor Fell aus Brimirs Haut ausbrach, die Wunde bedeckte und schließlich eben jene unverletzt zurück ließ. Untermalt wurde das Ganze von tierischen Lauten. Dann irgendwann betrachtete der Jäger seine Hände und verzog das Gesicht. Noch immer zeigten sich hörnerne Krallen an seinen Fingern und er schien nicht sonderlich zufrieden damit zu sein.
Dann plötzlich, als wäre Nichts passiert kehrte Brimir zu Benedetto zurück und ging dabei an dem Diener des Mönches vorbei, ohne ihm auch nur einen Blick zu würdigen. Drinnen angekommen räusperte sich Brimir und setzte sich. Eine Weile blickte er Benedetto an, ehe er die Stimme erhob.
"Also... du sagtest, dass ein Ahn auf das Treiben von Maximinianus aufmerksam wurde? Bitte berichte, was sich nach dem Mord an dem Bischof aus deiner Sicht zugetragen hat."
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Post by Benedetto on Oct 27, 2015 19:49:12 GMT
Der Mönch beobachtete ihn - und die Krallen an seinen Händen - mit einem gewissen Misstrauen, aber als sich gezeigt hatte, dass die Raserei wohl fürs erste vorbei war, nickte er langsam und sprach, schulterzuckend. "Teil des Abkommens war, dass ich Maximinianus die Kirchen der Stadt überließ. Er sah es vielleicht als Triumph. Ich sah es als notwendiges Übel. Mein Interesse an der Politik war auf dem Prozess... gestorben. Damit kontrollierte er den Bischofsrat, aber ich dachte, dass Rompertos heiliges Wesen das Unheil im Schach halten würde."
Er verzog das Gesicht. "Ihr wisst, was als nächstes passiert ist."
Langsam schritt der fette Mönch zum Tisch, lehnte mit der Hand darauf, als müsse er sich abstützen. "Der neue Bischof, nun, ich würde wetten, dass er Maximinianus Puppe ist." Mit der anderen Hand winkte er ab. "Wie dem auch sei. Mein Großerzeuger, der ehrenwerte Gaius, drückte seine Besorgnis aus: Der Bischof von Genua hat einen Brief an den Erzbischof von Mailand verfasst. In diesem klagt er eine Sekte mit hunderten Mitgliedern an, sowie den Hauptmann der Miliz."
Benedetto schüttelte den Kopf. "Allesamt Gegner der Könige natürlich. Und hört euch die Vorwürfe an: Anführer dieser Bande wäre Ferrucio, ein Mordbrenner aus der Toskana, der unter anderem das Kloster San Sisto e Vittorio geplündert, eine Kirche in Mascharana angesteckt, Kirchenschätze geraubt und Angriffe auf den Bischof geplant haben soll. Gerade das letzte ist interessant, nicht wahr?" Das Tier im Kappadozianer regte sich und er zeigte seine Zähne.
Dann hob er die Hand. "Aber ihr hattet ebenfalls recht. Ich sollte diesen Hass begraben. Allein, solange Maximinianus nicht öffentlich Buße für den Mord tut, kann ich ihm nicht vergeben. Und ich bin der Ansicht, dass die Kirche nicht in der Hand eines Kainiten sein kann. Eine Erkenntnis, für die Romperto sterben musste. Aber ich habe da eine Idee..."
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Post by Brimir Böggvisson on Oct 28, 2015 10:35:02 GMT
Die Krallen wirkten eher abgestumpf, als wie Waffen. Und auch dem Gangrel schien es nicht zu gefallen, dass sich das Tier so manifestiert hatte und er momentan Nichts dagegen tun konnte, denn immer wieder blickte er geringschätzend auf seine Hände. Doch dabei lauschte Brimir den Worten des Mönches offen und schien sich dabei seine Gedanken zu machen. Allein die Tatsache, dass Brimir heir saß und weiter redete, mochte davon zeugen, dass er Benedetto beweisen wollte, eben kein Schoßhund zu sein.
"Der Bischoff von Genua klagt also Ferrucio und Antigonos an. Und es gibt von deiner Seite aus die Vermutung, dass Maximinianus dahinter steckt... was bei dem, was bislang passiert ist, durchaus ein berechtigter Gedanke ist."
Brimir rieb sich das Kinn und blieb dabei mit den Fortsätzen seiner Finger hängen, wirkte fast ein wenig ungeschickt dabei.
"Der Bischoff ist der wichtigste Mann deiner Kirche vor Ort, wenn ich das richtig sehe, oder? Wenn es wirklich Maximinianus war, der ihn beeinflust hat, werden wir das raus bekommen. Jeder macht Fehler, selbst der Ventrue. Aber ich fürchte, dass ich der falsche Mann bin, um in der Kirche der Christen Nachforschungen anzustellen."
Dann jedoch verzog Brimir das Gesicht.
"Aber so oder so... auch, wenn er dein Verbündeter ist, musst du doch einsehen, dass es für uns äußerst gefährlich ist, wenn ein einzelner Vampir inzwischen knapp eintausend Menschen um sich scharrt. Ich kann nicht sagen, dass sie alle gebunden sind, aber die mit dennen ich und die meinen gesprochen haben, haben von Ferrucio das Blut Christi bekommen. Und du kannst dir vorstellen, dass es das seine war, oder? Wir reden hier nicht mehr länger von Hunderten... und wir sollten uns überlegen, wie wir da eingreifen."
Doch dann winkte Brimir ab. Sie waren nicht zusammen gekommen, um auch noch über den Malkavianer zu streiten.
"Was hast du in Bezug auf die Kirche vor?"
Er blickte Benedetto einen Moment lang an
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Post by Benedetto on Oct 28, 2015 19:43:50 GMT
Benedetto rieb sich die Nasenwurzel. "Natürlich, sicher. Eine solch große Menge Blutsdiener wäre eine Gefahr. Das habe ich auch nie bestritten. Aber ich stelle immer wieder fest, dass die Leute mir davon erzählen, statt selbst mit Ferrucio geredet zu haben. Auf dem Treffen, jetzt hier... was soll ich dagegen unternehmen? Ferrucio ist..." er zögerte "...fest in seinen Überzeugungen." Dann zuckte er mit den Schultern. "Und in der Kirche selbst habe ich alle politische Macht an Maximinianus übertragen, der ja offenbar ebenfalls nicht den Dialog sucht."
Er tippte mit den Fingerspitzen aneinander. "Natürlich werde ich tun, was ich kann, um Bedrohungen für die Stadt abzuwehren. Solange es wirklich darum geht und nicht um die Agenda des Ventrue."
Dann zeigte er auf den Tisch. "Setzen wir uns, dann erkläre ich es euch im Detail."
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