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Post by Angelique on Nov 29, 2015 15:56:54 GMT
Angelique schaute ihn aus großen Kulleraugen verblüfft an. "Weil ich dich mag?" war alles, was ihr einfiel.
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Post by Alerio on Nov 29, 2015 17:22:30 GMT
Diesmal fragte er sich wirklich ob er einen reifen Verstand oder nicht doch ein junges Mädchen vor sich hatte. Er schüttelte den Kopf "Mach dich nicht lächerlich." "Selbst wenn, ist das kein Grund sich jemanden zu unterwerfen."
Er schwieg eine Weile, während er sie musterte. Dann lächelte er freundlich, mitfühlend: "Wenn du deine Audienz hinter dir hast, kannst du mich gern aufsuchen. Ich werde dir auch so helfen, ohne ein Blutsband. Auch wenn du einen Platz zum Verweilen benötigst, kann ich dir dabei helfen." Er hoffte nur, dass er keinen Fehler machte.
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Post by Angelique on Nov 29, 2015 18:03:16 GMT
Angelique sprang freudig auf und wirbelte tanzend um die eigene Achse. "Juchu," jubelte sie, hielt dann aber inne. "Ach, herrje," meinte sie schmollend,"das geht leider nicht. Brimir, der Hund Belials, hat es mir verboten und er ist der Liktor Genuas." "Na, egal," meinte sie wieder fröhlich,"lass uns was spielen. Worauf hast du Lust?"
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Post by Alerio on Nov 30, 2015 12:14:35 GMT
Ihn beschlich das ungute Gefühl doch einen Fehler gemacht zu haben...
Stimmt, er hatte vergessen, dass Brimir das Mädchen der Stadt verwiesen hatte bis zur Audienz. "Dann dürftest du gar nicht hier sein." sagte er und schaute sie tadelnd an. "Ich bin auch Liktor, Angelique und ich werde mich nicht gegen eine Anweisung eines anderen Liktoren stellen. Du solltest besser gehen. Ich habe dich hier nicht gesehen. Und wenn deine Audienz vorrüber ist...das neue Waisenhaus in Ravecca nimmt jederzeit Kinder auf." fügte er bedeutungsschwer hinzu.
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Post by Angelique on Nov 30, 2015 12:40:32 GMT
Angelique lächelte schelmisch. "Ich lasse mich in Genua schon nicht blicken und jagen tue ich erst recht nicht. Nur dieses vermeintliche Haus Gottes wollte ich besuchen, um zu beten. Gibt es überhaupt Gotteshäuser in Genua, die nicht von Unsergleichen umgeweiht wurden? In den Klöstern herrschen der gute Benedetto und der wortgewaltige Maximinianus, diese Kirche singt die Psalmen Kains. Wehe, Genua, wenn der Gefallenen Sakramente die einzigen sind, die die Kinder Seths erhalten!" Sie ergriff noch einmal Alerios Hand und hauchte ein Küßchen auf seine Wange, dann tanzte sie zwichen die Schatten der Säulen und war verschwunden.
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Post by Alerio on Nov 30, 2015 20:22:43 GMT
Er hätte ihr noch geantwortet, so gut er konnte, doch da war sie schon dabei zu verschwinden. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wie machte sie das? Dann fasste er sich an die Wange. Wenn er lebendig gewesen wäre, wäre er vermutlich errötet. So war er froh, dass er tot war. Ob er je mit der aufgedrehten Art der kleinen Malkavianerin klar kommen würde?
Als er das Elysium verließ zierte jedoch ein Lächeln sein Gesicht. Auf jeden Fall war die Nacht interessanter gewesen, als er vermutet hatte.
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Post by Angelique on Nov 30, 2015 21:23:02 GMT
Angelique folgte ihm lautlos und ungesehen. Liktor! Na so was! Was für ein Monster machte eine so zarte Seele voller Glauben an das Gute und Richtige, die das Töten scheute, zu einem Henker mit Rute und Beil? Zu einem Erfüllungsgehilfen des kaltherzigen Maximinianus vielleicht gar? War die Herrin Aurore vielleicht irrsinnig? So viele Fragen und keine Antworten. Einzig wenn sie den Weg des einsamen Kindes als sein Schutzengel folgte, mochte sie klarer sehen. Etwas Geld hatte sie auch noch auf dem Beutelgrund. Wenn das Findelhaus, von dem er gesprochen hatte, nicht in Wirklichkeit eine Front für Sklaverei oder Bordelle im Namen der Kirche war, so wollte sie ihre Christenpflicht tun, dem gutherzigen Zwecke zu spenden.
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Post by Alerio on Dec 1, 2015 22:09:02 GMT
Es war nicht das erste Mal, dass Alerio jemanden traf, der sich ungesehen anschleichen konnte und deshalb war er auch nicht so naiv zu glauben, Angelique könnte nicht immer noch da sein. Obwohl er sich nicht wirklich einen Grund vorstellen konnte, warum sie ihm folgen sollte, wusste man ja nie und bei Wahnsinnigen sowieso nicht. Doch diesmal hatte er nichts zu verbergen, keinen Grund eine mögliche Verfolgerin abzuschütteln. Er war in Ravecca und es bot sich an zum Waisenhaus zu gehen. Er hatte es ihr sowieso genannt. Er brauchte kein Geheimnis daraus zu machen.
Deshalb ging er also direkt dahin, ohne Umwege, ohne Zögern, ohne sich umzuschauen.
Es war mitten in der Nacht und so lag das Haus ruhig da. Die Kinder schliefen, sowie ein Großteil der Frauen. Nur wenige blieben wach um auf die Kinderchen aufzupassen.
Alerio näherte sich der Rückseite des Hauses, dem Hof, der von einer Mauer umgeben war. An einer Stelle in dieser Mauer befand sich eine Tür, die der kleine Vampir behände öffnete. Er verweilte kurz, zögerte, dann schloss er sie jedoch wieder hinter sich und verschloss sie. Er konnte die Tür ja nicht einfach offen stehen lassen.
Angelique war nun ausgesperrt. Die Tür war mit einem hölzernen Riegel versperrt und die Mauer war zu hoch für sie. Außer sie war eine gute Kletterin.
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Post by Angelique on Dec 1, 2015 22:35:41 GMT
Zwar war Angelique eine gute Klettererin, aber natürlich verzichtete sie darauf, Alerio in seiner Domäne zu stören. Ungesehen ging sie einfach weiter. In ihr tobte allerdings ihre Anima und zischte, dass der Junge sich Herden aus Kindern hielt, um zu trinken. Ihr Spiritus dagegen war entsetzt, dass der Lasombra als Liktor seine Schützlinge so leichtfertig zu Zielscheiben seiner Feinde machte. Seine Anwesenheit oder auch nur die Vermutung, dass er dort wäre, musste doch wie eine Einladung für Entführung, Erpressung oder Dominierung sein. Angelique beschloss, ein wachsames Auge auf das Findelhaus zu haben, damit der herzensgute Liktor nicht in Schwierigkeiten kam, die ihm seine unschuldige Natur kosten konnten.
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