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Post by Alerio on Dec 14, 2015 21:27:37 GMT
Eines nachts im Sommer des Jahres 965 erhielt der Ventrue Maximinianus ein Schreiben. Die Worte waren in italienisch verfasst und recht kurz:
14. Juni im Jahre des Herrn 965 Ravecca, Genua
Maximinianus di Firenze Neugeborener aus dem Blute Ventrues, [Ahnenreihe] Ädil ihrer Majestät Aurore von Genua,
auf Grund angetragener Beschwerden werdet ihr zu einem klärenden Gespräch geladen. Eure Anwesenheit wird um Mitternacht, in einer Woche, im Milizhauptquartier von Ravecca erwartet. Auch bekannt als das Gasthaus von 'Rotnase' Marcus.
gezeichnet, Alerio Casari, Neugeborener aus dem Blute Lasombras, Liktor ihrer Majestät Aurore von Genua.
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Post by Maximinianus on Dec 14, 2015 21:58:54 GMT
Pünktlich wie man es von ihm gewohnt war erschien der kühle Ventrue vor dem Gasthaus. Seine dunkle Priesterrobe waren zwar nichts was man hier jeden Tag sehen mochte, aber es war auch kein Novum das ein Priester eine Kneipe betrat.
Mit den Fingerspitzen der rechten Hand stieß er die locker verschlossene Tür auf. In seinem Gesicht stand nicht geschrieben ob er hier eine Gruppe bewaffneter Milizionäre oder einen "gewöhnlichen" Kneipenabend mit Gesprächen, Geschichten und jeder Menge Alkohol erwarten würde. Die Distanz die er in den letzten Jahren kultiviert hatte umgab ihn wie eine Aura der Gelassenheit.
Nach dem Schattenkind Ausschau haltend blickte er sich langsam um.
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Post by Alerio on Dec 14, 2015 22:43:07 GMT
In dieser Nacht war die Kneipe geschlossen, für menschliche Besucher. Schon von außen konnte man erkennen, dass kein Licht brannte und als Maximinianus versuchte die Tür zu öffnen, so fand er sie verschlossen vor. Doch würde er klopfen, so würde ihm der Wirt öffnen. Marcus, der den Beinamen Rotnase bekommen hatte, weil er so viel trank. Maximinianus erinnerte sich sicher noch an ihn. Immerhin hatte er sich auch nicht verändert.
Der beleibte Anführer der hiesigen Miliz hielt dem Ventrue die Tür offen und verbeugte sich dabei tief. Die Gaststube lag in Dunkelheit, nur an einem der hinteren Tische, in einer Ecke, kaum sichtbar vom Eingang und den dortigen Fenstern. brannte Licht. Ein paar Kerzen nur, die ein spärliches Licht warfen. Genug um den Tisch mit Schreibutensilien darauf zu erkennen, wenn man näher kam, aber zu wenig um den Lasombra zu erhellen, der dahinter in der Dunkelheit saß. Erst als der Ventrue ihm gegenüber stand schälte sich die Form des kleinen Vampirs aus den Schatten, als dieser aufstand und auf ihn zuging.
"Guten Abend, Maximinianus. Schön, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid" begrüßte er den Ventrue höflich aber kühl. Dann bot er ihm den zweiten Stuhl an und setzte sich selbst wieder. Näher diesmal am Tisch und näher am Licht, das dunkle Schatten auf sein Gesicht zeichnete.
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Post by Maximinianus on Dec 15, 2015 21:48:05 GMT
Außen warf er einen Blick die dunkle Fassade empor bevor er mit wenigen Schritten an der Tür war und bestimmt aber zurückhaltend klopfte. Er verharrte einige Minuten bis geöffnet wurde und warf dem öffnenden einen kurzen musternden Blick zu. Die Verneigung nahm er mi einem Blinzeln zur Kenntnis. Im Gegenzug grüßte er keinesfalls, sondern schritt einfach an dem sterblichen Diener, dem er auch noch ein Begirff sein sollte, vorbei.
Erst vor Alerio hielt er an. Nickte dem Liktor grüßend zu und nahm dann, wie angeboten Platz. "Guten Abend Alerio." eine kurze Pause und dann ein, wohl humorvoll gedachtes "...die Neugierde trieb mich." wohl um zu betonen das es eher eine Vor- als eine Einladung gewesen sein mochte die ihn hierher rief.
Die Dunkelheit mit der sich Alerio umgab registrierte er dabei durchaus, widmete ihr gar einen ausführlichen Seitenblick bevor er sich wieder an den kindlichen Kainiten wandte.
"In der Tat hätte ich meinerseits ebenfalls noch etwas zu besprechen. Aber das hat Zeit. Die offiziellen Angelegenheiten haben Vorrang."
Mit einer einfachen Geste bat er den Lasombra zu beginnen. Er war noch nie dafür bekannt gewesen Zeit zu verschwenden.
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Post by Alerio on Dec 16, 2015 21:21:58 GMT
Alerio nickte dem Ventrue zustimmend zu, auch schien es zu bevorzugen, wenn man direkt zum Anliegen kam.
"Dann will ich nicht lange um den heißen Brei herumreden. Es gibt mehrere Dinge, weswegen ich euch herbestellt habe. Das erste wäre, dass ich vernommen habe, dass ihr wohl kürzlich mit Ferruccio aneinander geraten seid. Wollt ihr mir dazu etwas erzählen?" fragte er mit gespielter Freundlichkeit, unter der aber eindeutig ein kalter Ton zu hören war. Es war klar, dass das keine Bitte war. Die braunen Augen des Lasombra musterten seinen Gegenüber aufmerksam, während er auf dessen Antwort wartete.
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Post by Maximinianus on Dec 16, 2015 22:40:09 GMT
Als würde er die (neue?) Direktheit des Lasombras gut heißen nickte er kurz und hörte dann geduldig zu. Auf die gestellte Frage gefroren seine bis eben noch hin und her huschenden Augen und richteten sich langsam auf Alerio.
"Das kann man so sagen, ja.
Ihr müsst wissen das ich versuche diesen unsäglichen Konflikt, der seit über zwanzig Jahren zwischen Ferrucio und mir besteht, zu beenden. Und zwar schon eine ganze Weile. Mir ist ehrlich gesagt schleierhaft wie es überhaupt dazu kommen konnte. Ich denke der Malkavianer hat ein moralisches Problem mit dem was er für meine Taten oder Ansichten hält." kurz schien es als würde er diesem Gedanken nachgehen wollen, dann kam er schnurstracks zum Thema zurück wie ein Wanderer der noch immer auf dem Pfad stand und nur darüber nachdachte ihn zu verlassen.
"Ich habe bereits mehrmals versucht ein klärendes Gespräch einzuleiten. Nichts. Entweder er kommt einfach nicht und lässt mich warten oder er schreibt nicht einmal zurück...und zwar völlig unerheblich davon ob ich ihm schreibe oder ein Vermittler. Ich nehme daher an das er den Konflikt aufrechterhalten möchte.
Mir allerdings ist er ziemlich ungelegen. Mein Ansehen am Prinzenhof könnte nach dem Konflikt mit Benedetto besser sein und ein offener Konflikt mit einem Wahnsinnigen bei dem öffentliche Verleumdungen, Attentatsversuche, Massaker und der Versuch den anderen in die Raserei zu treiben als probate Mittel gelten liegt konträr meiner Interessen. Ich habe wirklich wichtigeres zu tun. Daher versuchte ich es kürzlich ein letztes Mal. Mit einem Trick: ich erfuhr das er zwecks eines Gespräches mit dem Bischof im Kastell sei und ließ einen meiner Diener das Gespräch mit gewichtigem Grund unterbrechen. Der Bischof verließ daraufhin für einige Momente den Raum und ich schlüpfte hinein. Kaum wurde er mir jedoch gewahr begann er mich aufs übelste zu beschimpfen und schleuderte mir die volle Wucht seiner wahnsinnigen Vorväter ins Gesicht. Ich hatte noch nicht einmal den Mund geöffnet. Dennoch versuchte ich den Konflikt einzudämmen. Zwecklos. Ich musste mich erfolglos zurückziehen."
Er schwieg einen Moment, als ob er über etwas nachdenken würde, dann schüttelte er den Kopf. "Ich wollte damit ohnehin auf Brimir zugehen, aber so spare ich mir etwas Zeit denke ich:" seine Stimme wurde etwas gewichtiger, irgendwie schwerer, als ob ihr Bleianteil stetig wachsen würde "Dies war sein dritter Versuch mich in die Raserei zu treiben oder dem Rötschreck auszusetzen. Nicht mitgerechnet der versuchte Mord an Augustus und mir. Es reicht. Ich erhebe hiermit offiziell Anklage gegen Ferrucio Erminio, Neugeborenem vom Clan des Mondes, wegen Bruch der zweiten Tradition und mehrfachem versuchtem Bruch der fünften und sechsten Tradition.
Und ich rate euch euch zu beeilen. Meine Geduld ist am Ende. Versucht der Malkavianer noch ein einziges Mal seine Gefolgsleute auf mich zu hetzen, meinen Namen in den Schmutz zu ziehen, mein Tier zu einer Reaktion zu reizen, mich oder meine persönlichen Gäste zu vernichten oder mich auf irgend eine andere, kranke Art zu demütigen oder meinen Tätigkeiten für die Domäne Genua im Wege zu stehen...dann bringe ich ihn unter die Erde."
Und auch wenn der Ventrue auch sonst keine besondere Frohnatur war, Alerio konnte sehen das er jedes seiner Worte todernst meinte. Würde nichts passieren, dann würde Ferrucio verschwinden. Und niemand würde je wieder von ihm hören.
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Post by Alerio on Dec 18, 2015 9:51:29 GMT
Alerio machte sich während der Ventrue sprach Notizen und währenddessen huschte immer wieder ein anderer Ausdruck über sein Gesicht. Verwunderung, Überraschung, Zweifel...
Als er schließlich geendet hatte, brauchte der Lasombra erst mal einen Moment um das Gesagt zu verarbeiten. Vor allem der letzte Satz... "Ihr klagt ihn an, aber droht dann selbst mit der Vernichtung eines Vasallen ihrer Majestät? Vor einem Liktoren?" Der Ventrue musste den Verstand verloren haben oder übertrieben arrogant sein. Letzteres war wohl wahrscheinlich. "Und dann meint ihr auch noch mich zur Eile antreiben zu müssen?" Nun grinste er abfällig und schüttelte dann leicht den Kopf.
"Nun gut, da es meine Pflicht ist, muss ich eure Anklage aufnehmen, jedoch kann ich sie nicht ganz nachvollziehen. Bruch der zweiten Tradition? Inwiefern? Ich sehe nicht, dass er gegen das Domänenrecht in irgendeiner Form verstoßen hätte. Die fünfte Tradition...auf welche Ereignisse bezieht ihr euch dabei genau? Und die sechste Tradition könnte ich unter Umständen durchgehen lassen, jedoch sehe ich dafür derzeit keinen Grund. Ferruccio hat vor Jahren die Stadt verlassen und so weit mir nicht anders bekannt, ist er dort auch verblieben, von dem Treffen mit euch abgesehen. Der Teil seiner Scharr, der in der Stadt zurückblieb, wird von mir seit dem beobachtet. Es kam zu keinen Ausschreitungen oder Angriffen in dieser Zeit. Von einem Bruch der Stille kann ich also nicht ausgehen." legte Alerio seine Sicht der Dinge dar. Ernst, aber sachlich.
"Ihr hingegen, sollt angeblich eine Liste in Umlauf gebracht haben, auf dem der Name Ferruccios und einiger anderer als Ketzer vermerkt sind. Ich muss euch wohl nicht sagen, zu was das führen könnte, wenn sich diese Liste bis nach Rom verbreitet. Eine Delegation des heiligen Stuhls oder andere Fanatiker könnte uns alle in Gefahr bringen. Ein möglicher Bruch der fünften und sechsten Tradition." sagte er eindrücklich und warnend.
"Aber das ist eigentlich der zweite Punkt. Kommen wir zurück zum ersten: Ihr sagt er will den Konflikt aufrecht erhalten, nur weil er euch nicht antwortet? Er hällt sich zurück und ihr wertet das als Angriff?" Er bedachte Maximinianus mit einem ungläubigen Blick. "Und was diesen Angriff im Kastell angeht...da steht euer Wort gegen seines und seiner Aussage nach, habt ihr ihn mit Versprechungen auf Frieden in die Stadt gelockt und dann versucht ihn dazu zu zwingen euer Blut zu trinken. Woraufhin er euch mit seinem Wahnsinn davongejagt hat." Alerio musterte die Reaktion des Ventrue. "Wollt ihr eure Aussage vielleicht noch einmal überdenken?" fragte er mit einem dezenten amüsierten Unterton und seine Augenbrauen hoben sich erwartungsvoll.
____________________________________________ Lüge erkennen auf seine Antwort ndRxKopI5d10 5d10
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Post by Maximinianus on Dec 18, 2015 18:34:16 GMT
Der amüsierte Unterton schien dem dunklen Priester keinesfalls zu entgehen. Leicht legte sich der Kopf schief und einen Moment blickte er den kleinen Lasombra einfach nur abschätzend an. Dann schüttelte er leicht den Kopf. Jedoch nicht zu etwas das gesagt worden war, so schien es. Vielmehr zu demjenigen was zwischen den Worten lag.
"Hört zu. Ich habe nichts gegen euch. Im Gegenteil. Wir sind bisher vernünftig miteinander ausgekommen. Ich schätze eure effektive Vorgehensweise, eure Liberalität und den Pragmatismus mit dem ihr mit Problemen umgeht... aber jetzt gerade, da überrascht ihr mich."
Er blickte ihn noch einen Moment weiter an, blickte dann einen Moment zur Seite, als ob er länger ausholen müsste und setzte dann an.
"Ferrucio kam hier im Jahre 939 anno domini an. 940 führte ich dann ein einziges, kurzes Gespräch mit ihm, bei dem es hauptsächlich darum ging das er Brimir mit seinen Dogmen eindeckte und dieser sich verteidigte. Ich hielt mich weitestgehend heraus. Im Jahr danach begann er mit einer Hetzkampagne gegen einen meiner Diener und fuhr mit tätlichen Angriffen gegen mich und weitere Diener fort, während er stetig seine Herde vergrößerte. Die Situation spielte sich hoch und überall in der Stadt gingen Leute die an seinen Lippen hingen gegen meine Leute vor. Und zwar auch solche die Ruinen wieder aufbauten oder Straßen erneuerten. Zum Bischofsprozess postierte er eine Horde seiner Leute unmittelbar vor dem Kastell. Sie sollten mich vor hunderten von Menschen in die Raserei treiben. Auch hier wurde ich angegriffen. Ebenso wie die Männer ihrer Majestät die bei uns waren. Zwei Wochen später ließ er einen bewaffneten Mob auf meine Zuflucht los der zwei Dutzend meiner und ein halbes Dutzend Männer Ihrer Majestät tötete, Augustus und meine Schlafstätten aufbrachen und gezielt mit Sonnenlicht fluteten und wieder verschwanden. Und nun dieser Angriff. Während all dieser Zeit habe ich, wie bereits geschildert, mehrfach versucht ihn zu Gesprächen zu bewegen. Nichts. Deshalb werte ich sein Nichterscheinen und seine Nichtantwort als Absicht der Fortführung des Konflikts. Nicht weil er mich nicht sehen wollte. Ich weiß bis heute auch nicht weshalb er sich so auf mich eingeschossen hat. Die simple Reliquienfälschung von damals kann es nicht gewesen sein. So etwas passiert beinahe wöchentlich. Sogar Päpste haben in der Geschichte wiederholt auf dieses Mittel zurückgegriffen, sogar die Idee hierzu hatte ich aus der Bibel. In Genua jedoch gibt es bessere Feindbilder als mich. Wir haben Hedonisten, Anhänger babylonischer Kulte, Ketzer, Heiden und Agnostiker. Und er nimmt sich einen katholischen Priester vor..." eine hochgezogene Augenbraue warf Alerio einen skeptischen Blick zu.
"Da ich selbst das Problem offenbar nicht lösen konnte suchte ich mir Hilfe. Zuerst bei meinem Clansbruder Richard, einem Verteidiger der Domäne, die Liktoren gab es damals, wie ihr wisst, noch nicht. Richard versicherte mir mit ihm sprechen zu wollen....und reiste nur Stunden nachdem er ihn getroffen hatte abschieds- und wortlos ab. Ein Brief an ihre Majestät sagte lediglich das ihn seine Ahnen gerufen hätten. Er reiste derart überstürzt ab das seine Diener nichts davon mitbekamen und ich sie in den kommenden Wochen untr Kontrolle bringen musste um die Stille des Blutes nicht zu gefährden. Ich weiß nicht ob ihr kennengelernt habt...aber das war absolut untypisch für ihn. Als nächstes wollte ich mich an Phosoa wenden, aber wie ihr auf der Versammlung gehört habt, hatte sie ihre eigene Konfrontation mit dem Malkavianer. Sie fiel also raus. Ich wandte mich an Antigonos, damals bereits in einer ähnlichen Funktion wie die Verteidiger der Domäne, allerdings half dieser mir nicht, sondern lachte mir ins Gesicht und riet mir das ich schleunigst verschwinden solle. Nach einigen Jahren, nach der Gründung der Liktoren - das dürfte unmittelbar vor der Versammlung in San Donato gewesen sein - bat ich Brimir in seiner Funktion als Liktor noch einmal mit ihm zu sprechen. Ferrucio jedoch gab sich ihm gegenüber einsilbig und blockte ab. Wieder passierte nichts. Ich trug also während der Versammlung die Taten Ferrucios vor, fertigte ein Protokoll und ließ es ihrer Majestät zukommen. Diese erkannte das Problem und gab dem nächsten geeigneten Außenstehenden die Aufgabe das Problem zu lösen: Yasir ibn Mummun. Er solle den Konflikt zwischen Benedetto, Ferrucio und mir lösen. Hiermit kam er zu mir. Ich versicherte ihm das Benedetto und ich einen Waffenstillstand geschlossen hatten und das Ferrucio das Problem sei. Er traf sich mit Benedetto und ich nehme an das dieser ähnliches sagte, denn als ich Yasir das nächste mal sah wollte er Ferrucio aufsuchen und ihn darauf ansprechen. Einige Nächte später erreichte mich ein Brief in dem er mir mitteilte das ihn seine Ahnen gerufen hätten und er die Stadt verlassen hätte."
Es gab eine kurze Pause, dann neigte sich der Ventrue leicht vor: "Wenn ihr mir jetzt verraten könntet welche der Möglichkeiten euch attraktiver erscheinen: Erstens: ich spreche mit Antigonos, einem Liktor der mir bereits ins Gesicht gelacht hat und der seit 24 Jahren die Füße hochlegt während sich Ferrucio direkt vor seiner Nase, in Platealonga, seinen Krieg mit mir leistet. Zweitens: ich frage noch einmal Brimir, wie bereits vor 16 Jahren und ignoriere das der Erfolg dieses Gespräches exakt die fünfundzwanzig Sekunden waren die Ferrucio ihm zuhörte....oder drittens: ich wende mich an euch, einen Liktor der den vorherigen Sonderbeauftragen ihrer Majestät auf offener Straße mit einem Messer angegriffen hat."
Er schüttelte den Kopf: "Die Versammlung hat tatsächlich etwas bewirkt und zwar das Ferrucio vorsichtiger wurde. Obwohl er neben Titus der einzige Abwesende Neugeborene war. Ironisch, denn die Anwesenden haben allesamt überhaut nichts getan. Ich habe es jedoch auf sich beruhen lassen, da Ferrucio mit den stetigen Attacken aufgehört hatte. Bis jetzt."
"... da mir wie es scheint sämtlichen potentiell zuständigen Exekutivorgane, die Verteidiger der Domäne, die Liktoren und der Sonderbevollmächtigte, die ich seit bald einem Vierteljahrhundert damit beharke, nicht weiterhelfen können, befürchte ich die Sache selbst in die Hand nehmen zu müssen. Daher der Antrieb zur Eile. Sollte es verschleppt werden, werde ich den Malkavianer unter die Erde bringen." dabei schien die Betonung so zu liegen das er Alerio durchaus zuzutrauen schien das er hier gesetzeskonform vorgehen würde - wie auch immer das Aussehen solle. Wer so verliebt in Regeln wie der Ventrue war würde sie nicht mit Ankündigung über Bord werfen.
Kurz hielt er noch einmal inne, dann fügte er, mit einem Anflug von Sarkasmus hinzu: "Aber passt auf euch auf. Nicht das ihr unmittelbar nach einem Gespräch mit ihm zufällig zu euren Ahnen gerufen werdet und die Stadt für immer verlassen müsst."
Da er Alerio aber offenbar nicht totquatschen wollte, wartete er was der Lasombra hierzu zu sagen hatte, eher er mit der Begründung der einzelnen Traditionsverstöße begann.
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Post by Alerio on Dec 18, 2015 21:46:22 GMT
Der Lasombra runzelte verwirrt die Stirn, als Maximinianus ihm antwortete. Da er nicht recht verstand, was den Ventrue jetzt überrascht hatte. Er fand nicht, dass er sich seltsam verhalten hätte. Fragte ihn aber auch nicht danach. Es gab ja nun wirklich wichtigere Probleme.
Nacchdem Maximinianus seinen Monolog beendet hatte und seine sarkastische Warnung mittgeteilt hatte, schaute Alerio ihn ungehalten an. "Da ich bereits mit ihm gesprochen habe und hier vor euch sitze, ist dem wohl nicht so." Die seltsame Betonung dieser Phrase, war dem Lasombra nicht entgangen. Er bezweifelte, dass die anderen beiden Kainiten verschwunden sind nur weil sie bei Ferruccio waren, aber Interessant war es schon.
"Vielen Dank für diesen ausführlichen Vortrag." fuhr er dann fort, was sogar so klang, als würde er es ernst meinen. "Jedoch habe ich euch nicht nach Ferruccios Lebensgeschichte gefragt oder warum ihr wann zu welchem Kainiten für Hilfe gegangen seid. Ich habe euch nach den Gründen für eure Anklage gefragt. Sowie erneut nach dem Vorfall im Kastell." Der kleine Lasombra hasste es langsam, dass seine Fragen immer ignoriert wurden oder drum herum geredet wurde.
"Da ihr dazu anscheinend nichts sagen wollt und es am Ende doch nur darauf hinauslaufen wird, dass der eine mit dem Finger auf den anderen zeigt, werde ich nun etwas festlegen:" Der kleine Lasombra erhob sich von seinem Stuhl, was ihn nicht sonderlich autoritärer wirken lies, aber der Wille war da, und sagte mit bedeutungsschwerer Stimme:
"Maximinianus, Ihr werdet euch ab sofort von Ferruccio und seinen Dienern fern halten. Ihr werdet ihn nicht kontaktieren, euch mit ihm treffen, eure Diener zu ihm schicken oder versuchen in sonst irgendeiner Weise gegen ihn vorzugehen. Solltet Ihr dagegen verstoßen,werde ich annehmen müssen, dass Ihr eure Drohung wahr machen wollt und euch auf Grund eines potentiellen Bruchs der fünften Tradition vor die Prinzessin bringen." Dann hob er kurz eine Hand. "Bevor ihr jetzt Beschwerde einwerft. Ich werde das selbe auch Ferruccio sagen. Ihr werdet einander fern bleiben. Um den Frieden der Domäne und der Stille des Blutes Willen. Mir ist es gleich wer angefangen hat, sollte einer von euch weiter machen mit Angriffen gleich welcher Art, wird dies, wie gesagt, Konsequenzen haben. Solltet ihr beide hingegen tatsächlich an einem Frieden interessiert sein, so werden solche Gespräche nur unter Aufsicht eines Liktoren durchgeführt werden."
Nachdem der kleine Liktor seine Warnung kund getan hatte, setzte er sich wieder, aber gab dem Ventrue keine Möglichkeit darauf zu antworten.
"Dies steht im Übrigen nicht zur Debatte. Kommen wir nun zum zweiten Punkt für diesen Abend: Besagte Liste, die in Kirchenkreisen kursiert und auf der nicht nur Ferruccio steht. Möchtet Ihr dazu vielleicht etwas sagen?"
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Post by Maximinianus on Dec 19, 2015 11:37:02 GMT
Er zog nun die Augen ein wenig zusammen, als ob er versuche zu begreifen was Alerio da gesagt hatte. Einen Moment schien es als wäre der sonst so unumstössliche Ventrue ganz baff. Es dauerte einige Augenblicke bis er kurz blinzelte und wieder zu gewohnter Form zurückzufinden schien. Wieder neigte er sich leicht vor.
"Ich hatte euch eigentlich für etwas... subtiler gehalten. Aber gut. Wenn ihr glaubt das ihr hiermit sicherstellen könnt das mich der Malkavianer in Frieden lässt soll es mir Recht sein." ganz offensichtlich schien er selbst nicht daran zu glauben. Kurz darauf wurde auch klar weshalb, als er nachfragte: "Ihr habt also eine Liste all derer von denen ich mich fernhalten soll? Meine Liste von damals, zuzüglich derjenigen die Godeoc, Brimir und ich nicht entdecken konnten und denen die in den auf die Versammlung folgenden zehn bis fünfzehn Jahren bis Ferrucio sich aufs Land zurückgezogen hat hinzugekommen sind? Ich würde gerne eine Kopie davon erhalten. Nur damit ich weiß wann ich mich strafbar mache." der zu erwartende Spott in seiner Stimme blieb seltsamerweise aus. Offenbar schien er dies für den nächsten Schritt auf dem Pfad zu halten den der Lasombra einzuschlagen gedachte.
"Was die Begründung der Anklage angeht: nun als versuchte Vernichtung zweier Mitglieder des Clans der Könige werdet ihr die Brandschatzung des Klosters San Sisto e Vittorio sicherlich durchgehen lassen oder? Immerhin haben sie uns beide nur um Tage verfehlt, waren also erschreckend gut informiert und haben gezielt nur die beiden Türen in denen wir bis vor kurzem nächtigten aufgebrochen - neben dem Haupttor natürlich. Unter den Leichen der bei der Verteidigung des Klosters getöteten Angreifer fanden sich gleich mehrere Personen die Brimir Ferrucio zugeordnet hat als wir die Liste der Diener Ferrucios zusammenstellten. Ich habe den Aufruhr in den kommenden Nächten außerdem nachvollzogen. Und seinen Ursprung auf den Piazza di San Giorgio zurückführen können. Die Menschen waren aufgrund der Verdammung meines Namens durch den Bischof und den folgelogisch mir zugeschobenen Mord an diesem ohnehin sehr aufgekratzt. Mit gut in der Menge verteilten abhängigen Gefolgsleuten war es dem charismatischen Hetzer daher ein leichtes die halbe Stadt aufzuhetzen.
Darauf beruht meine Anklage wegen versuchtem Traditionsbruch der fünften Tradition." kurz blickte er den Lasombra an. Er schien es, anders als sonst, keineswegs eilig zu haben.
"Die Anklage auf den Bruch der sechsten Tradition hin begründe ich damit das er sein Blut an mehrere hundert - mindestes dreihundert - Sterbliche weitergereicht hat. Diese trugen die Kunde das der Wunderheiler vom Georgsplatz mit seinem Blut heilen können immer weiter und weiter. Sogar meine Kontakte in Parma und Lucca hörten davon. Zusammengefasst hätten wir hier also einen nur Nachts, vor großen Menschenmengen sprechenden über zwanzig Jahre um keinen Tag gealterten Propheten der die Versehrten mit Blut heilt. Einen Kainiten der die bedrohliche Situation als der Bischof meinen Namen in Kombination mit dem Wort Dämon hinausbrüllte nicht etwa deeskalierend agierte und versuchte die Wellen zu glätten, sondern sie Stimmung noch aufheizte und zu seinem Vorteil nutzte." insbesondere dieser Punkt schien ihn auch persönlich anzuwidern, als ob er seine persönlichen Motive den heiligen Gesetzen stets unterordnete.
"Wart ihr einmal auf einer seiner...Predigten? Er spricht viel von Sünde und von der Tatsache, dass sie unter den Menschen weilt. Er ruft sie auf Fleisch zu essen und Blut zu trinken, um sich von dieser Sünde rein zu waschen. Das erwähnte Phosoa bereits auf der Versammlung und Benedetto hat auch vollkommen zurecht eingeworfen das es zur Glaubenslehre gehört und durchaus üblich ist. Ich selbst kenne viele Priester die solcherlei Dinge immer mal wieder in ihren Gottesdienst oder ihre Prdigten einbauen. Aber... Ferrucio redet von nichts anderem. Er stand beinahe zwanzig Jahre an jedem Donnerstag auf dem Piazza di San Giorgio und erwähnte beinahe ausschließlich diese Teile des Glaubens. Bei Wind und Wetter. Sturm und Hagel. Wisst ihr wieviele Donnerstage in zwanzig Jahren stecken? Eintausendunddreiundvierzig. Ferrucio hat 1043 Predigten abgehalten in denen er die Menschen vor der Sünde unter ihnen warnte. Glaubt ihr nicht auch das die Sünde ein Synonym für Kainiten ist? Denn streng betrachtet sind wie die Nachkommen des ersten Sünders. Tragen alle das Kainsmal, den allerersten Fluch auf uns." wieder eine kurze Pause. "Er hat seine Gefolgsleute die Kirche Santa Maria hat angreifen, Mönche mit Steinen und Exkrementen bewerfen und das Kloster San Sisto e Vittorio brandschatzen lassen. Er hat Phosoas, Richards, Brimirs, Yasirs und meine Versuche die Wogen zu glätten ignoriert, uns in Phosoas und meinem Fall sogar mittels seiner Blutkräfte angegriffen, eventuell Richard und Yasir...mittels Beherrschung aus der Stadt gejagt... Er ist kein guter Christ. Er ist ein Fanatiker. Jemand der jeden der nicht so denkt wie er auf lange Sicht vernichten möchte." ein bedeutungsschwangerer Blick machte klar das dies auch Alerio mit einschloß. "Was sollte er eurer Meinung nach noch alles tun um endlich angeklagt werden zu dürfen?"
Kurz ließ er die Frage im Raum stehen, dann ging er zum dritten Anklagepunkt über: "Und drittens, die Anklage über den Bruch der zweiten Tradition. In dieser heißt es klar und deutlich: Du bist ihr Herr und alle werden dies achten oder deinen Zorn auf sich ziehen. Habt ihr den Eindruck er achtet die Domäne ihrer Majestät wenn er beinahe bis zu jeden zehnten Einwohner Genuas zu seinem Blutsdiener macht? Wenn er die Stimmungen aufpeitscht und die ihrer Majestät so wichtige Herde als Waffe gegen andere Kainiten einsetzt? Wenn er Phosoa mit dem alleinigen Grund angreift, dass sie dem selben Glauben folgt wie ihre Majestät? Wenn er versucht das Kind und den Enkel ihrer wichtigsten Verbündeten zu vernichten, derjenigen Verbündeten die jeden Tag Lebensmittel und Geld in die Stadt schaffen, die im Ernstfall einige hundert Soldaten zu ihrer Unterstützung zu schicken bereit sind, ihr im Falle Nizzas sogar als Vasallen dienen? Was glaubt ihr hätte der Prinz von Nizza getan wenn er - vor seinem Zerwürfnis mit Augustus - davon erfahren hätte das Aurore zugelassen hat das sein Kind von einem Mob schmutziger Bettler vernichtet worden sei?" er schüttelte knapp den Kopf um die Konsequenzen die sich auftürmten abzuwiegeln. "Meint ihr er achtet ihre Majestät wenn er sich weder am Aufbau, noch an der Ernährung, noch der Bewaffnung, noch der Feindaufklärung beteiligt? Hier könnte man einwerfen er versucht die Menschen zu heilen, aber nein. Benedetto heilt gelegentlich einige Menschen. Yasir hat Menschen geheilt. Ferrucio unterwirft. Versklavt. Bringt die Notleidenden mit einem üblen Trick dazu sein Blut zu trinken. Mit dem Versprechen auf Besserung oder zumindest Linderung. Glückspielkartelle und der sarazenische Rauschkrauthandel basieren auf diesem Prinzip. Ich denke ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich sage das er ihre Majestät kein Stück achtet. Folgerichtig verdient er ihren Zorn."
Den zweiten, von Alerio angesprochenen Punkt schien er nicht vergessen zu haben. Nur ging er wie immer nach dem Prinzip: eins nach dem anderen, vor.
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Post by Alerio on Dec 20, 2015 11:18:28 GMT
Alerio neigte leicht den Kopf zur Seite, als würde er nun nachdenken ob er wirklich sonst subtil war oder nicht. „Manchmal kommt man mit Subtilität aber nicht weiter. Es vereinfacht vieles, wenn man direkt ist. Ich habe schließlich auch noch andere Dinge zu erledigen.“
„Gut ich werde es spezifizieren. Gemeint sind die Diener, die mit ihm in seinem Lager leben und diejenigen, die vor dem Bischoffskastell sitzen. Es geht dabei auch nicht in erster Linie darum die Menschen vor euch zu schützen, sondern gemeint war, dass ihr keinen Diener Ferruccios benutzt, um ihm zu Schaden.“
Den erneuten Monolog des Ventrue nahm der Lasombra schweigend und unerfreut zur Kenntnis. Doch diesmal ging er sogar darauf ein.
„Erst einmal können all diese Taten nicht belegt werden, was ich habe ist nur euer Wort, dass es Ferruccios Leute waren, die euer Kloster angegriffen haben, ebenso wie den Aufstand vor der Kirche Santa Maria. Ich gebe zu, dass es logisch klingt, was ihr sagt. Speziell den Bruch der sechsten Tradition würde ich wohl durchgehen lassen. Doch war Ferruccio dafür nicht bereits bei der Prinzessin vorgeladen, wenn ich mich recht entsinne? Und sie hat ihn nicht verurteilt. Demnach ist diese Anklage bereits durch und eine erneute kann ich wie gesagt derzeit nicht unterstützen, da er sich ruhig verhält. Auch ihr habt einen Bruch der sechsten Tradition begannen, weitaus schlimmer als Ferruccio und dafür wurdet ihr ebenfalls nicht von ihrer Majestät bestraft, nicht wahr?“ Das sollte wohl soviel heißen wie wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen.
„Eure Erklärung bezüglich seiner Predigten, kann ich nicht nachvollziehen. Ich war auch oft auf bei dem Platz und habe aber seinen Predigten nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie ihr, da ich sie für nicht weiter verwerflich betrachtete, Als Prediger von Sünden unter den Menschen zu sprechen, soll ein Synonym für Kainiten sein? Das halte ich für etwas weit her geholt. Es gibt auch so genug Sünde unter den Menschen, auch ohne uns.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bezweifel nicht, dass der Malkavianer ein schwieriger Charakter ist und sehr von seinem Glauben überzeugt und dem ein oder anderen Probleme bereitet. Aber wollt ihr mir nun wirklich weismachen, der Malkavianer hätte Richard und Yasir fortgejagt? Wie ihr ja wisst, hatte ich mit dem Assamiten so meine Probleme und auch Richard kannte ich nicht gut, aber ich würde stark bezweifeln, dass die sich von dem Prediger aus der Stadt vertreiben ließen. Zu mal mittels Beherrschung?“ Der kleine Vampir hob skeptisch eine Augenbraue. „Wie kommt ihr darauf, dass er so etwas kann?“ fragte er und ein Mundwinkel verzog sich zu einem dezenten Grinsen.
„Was die zweite Tradition angeht, kann ich eurer Argumentation ebenso nicht zustimmen. Ich glaube ihr übertreibt mit der Zahl seiner Blutsdiener und ich sehe wirklich nicht, dass er die Domäne nicht achten würde. Welche Aufgaben er für die Domäne übernimmt, ist nicht meine Sache, das hat nur die Prinzessin zu entscheiden. Nach Ferruccios Worten, sind nicht alle seine Jünger an ihn gebunden, was ich auch bezweifeln würde. So viele wie ihr ihm zuschreibt, könnte er gar nicht regelmäßig mit Blut versorgen.“
„Um das zusammenzufassen. Es wird keine Anklage zum Bruch der zweiten Tradition geben. Ebenso wie zum Bruch der sechsten Tradition. Den Bruch der fünften Tradition kann ich nicht gänzlich ablehnen aber er steht eben auch noch recht haltlos im Raum. Ich lehne diese Anklage nicht ab, aber ich sage es mal so, es steht euer Wort gegen seines und ich bezweifel, dass er es zugeben würde, wenn er es getan hat.“ Der Ventrue sollte sich also nicht allzu große Hoffnungen machen, dass der Malkavianer dafür bestraft wird.
„Ich habe euch beiden eine zweite Chance gegeben. Denn auch ihr seid ja nicht die Unschuld in Person, Maximinianus. Nehmt es an oder führt euren Krieg fort, dann wird einer von euch beiden sich auf jeden Fall vor der Prinzessin verantworten.“
„So und nun erneut zurück zum zweiten Punkt.“ Auffordernd und ungehalten sah er ihn an und wartete.
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Post by Maximinianus on Dec 23, 2015 23:18:26 GMT
Er schwieg eine ganze Weile. Als ob er über etwas nachdenken würde. Gerade als es unheimlich wurde und man darüber nachzudenken begann ob er noch bei der Sache war antwortete er schließlich. Die Stimme hatte einige Nuancen verloren. In die freundliche wie auch in die unfreundliche Richtung. Als ob irgendetwas passiert sei.
"Ihr klingt wie sein Anwalt. Ich werde auch nicht mit euch streiten. Nur sei angemerkt das er für die Auseinandersetzung mit Phosoa vor ihre Majestät gebracht wurde. Und das diese eine mehrwöchige Starre als Bestrafung angemessen fand - denn Phosoa ist ihrerseits ohne jegliche Strafe ausgegangen. Wogegen ich mich außerdem entschieden verwehre ist eure Verleumdung das ich die sechste Tradition gebrochen hätte. Mir würde ein einziger Zwischenfall einfallen von dem ein Außenstehender - der nicht dabei war - im Nachhinein glauben könnte das es so gewesen wäre.Der Bischofsprozess. Jedoch besagt die sechste Tradition: Nie sollst du dich denen zu erkennen geben, die nicht von meinem Blut sind. Und das habe ich nicht getan. Vielmehr erkannte der Bischof oder besser Gott, was ich war und trieb mich in die Flucht. Alle anderen Augenzeugen waren ausschließlich Ghule oder zumindest Blutsgebundene oder Kainiten und es gab auch im Nachhinein keinen Moment der offen Ersichtlichkeit meiner Natur. Ich sprang aus dem Fenster und wurde nicht gefunden. Das war alles. Der Ghul ihrer Majestät, Fernando, stand nur zwei Meter von mir entfernt und hat alles mit angesehen. Glaubt ihr wirklich es hätte nicht einmal eine Anklage gegeben wenn ich mir irgend etwas zuschulde hätte kommen lassen? Nein Alerio...ihr seid Benedettos Propaganda auf den Leim gegangen." dabei schüttelte er leicht verächtlich den Kopf.
Woher er wusste das Ferrucio über die Kräfte der Beherrschung ließ er ganz offen aus. Als ob er nicht vorhabe über diese Angelegenheit zu sprechen.
"Ich sehe aber schon das meine Klage bei euch auf taube Ohren stößt und werde euch nicht weiter damit belästigen. Lediglich anmerken das die Zahl von Ferrucios Blutsdienern nicht von mir stammt. Sondern von Godeoc. Mit Brimirs Verifizierung. Und wie bereits mehrfach erwähnt handelt es sich um Blutsgebundene, nicht um Ghule. Eine dauerhafte Blutversorgung ist also nicht nötig. Auch wenn mir spontan auch für das dreifache an Ghulen eine adequate Versorgungsmöglichkeit einfallen würde, wäre man so verschwenderisch mit seinem Blut wie er es ist." er winkte ab als ob er bereits resigniert hätte.
Als er erneut zum zweiten Punkt voranschreiten wollte schien der Ventrue ebenfalls mit einzuschwenken und diesen nun abhandeln zu wollen.
"Diese von euch erwähnte Liste beschäftigt mich zur Zeit ebenfalls. Aufgrund einiger politischer Notwendigkeiten habe ich tatsächlich eine solche zusammenstellen lassen. Jedoch hat der Bischof weitere Namen hinzugefügt ehe sie nach Mailand weitergereicht wurde. Ich bin gerade dabei dieses Problem zu beseitigen. Gebt mir zwei Monate und ich habe den Namen von der Liste. Allerdings wundert es mich ehrlich gesagt nicht das er dort gelandet ist. Immerhin redet sich nicht nur das gewöhnliche Volk den Mund über ihn fusselig. Meine Agenten berichten mir das es kaum ein Dorf oder eine Stadt in Ligurien gibt die nicht über den Hetzer von Genua spricht. Das Bistum Parma fordert sogar seine Auslieferung heißt es. Er habe dort gemordet. Ich bin überrascht das ihr davon noch nicht gehört habt. Vor wenigen Jahren konnte man kaum über die Straße gehen ohne zwei dieser Gerüchte zu hören. Sie waren der Grund weshalb er sich überhaupt erst aus Platealonga zurückgezogen hat."
Er blickte den kleinen Lasombra abwartend an, ob dieser dazu etwas zu sagen hätte. Sonst sah er so aus als ob er ebenfalls noch etwas habe, den Liktor jedoch erst seine Fragen beenden lassen wollte.
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Post by Alerio on Jan 3, 2016 21:08:57 GMT
"Ich verfolge einfach nur keine Anklagen von denen ich selbst nicht hundertprozentig überzeugt bin. Wenn ihr mit meiner Arbeit nicht zufrieden seid, dann steht es euch frei zu einem anderen Liktoren zu gehen." Es schien ihn nicht sonderlich zu kümmern, ob Maximinianus sich an Brimir wenden würde oder nicht. Antigonos würde es sicher nicht sein.
"Verleumdung... Sicher ihr habt euch nicht direkt zu erkennen gegeben, aber eure Taten hatten dazu geführt, dass die ganze Stadt nach euch gesucht hat. Sie haben euch nicht einfach einen Verbrecher genannt sondern einen Dämon. Ob sie nun Vampir schreien oder Dämon, macht meiner Meinung nach nicht viel Unterschied. Aber ihr habt damit Recht, dass die Prinzessin davon wusste und euch doch nicht bestraft hat. Daher klage ich euch ja auch nicht an. Ich habe ledeglich angemerkt, dass Ihr euch nicht so weit aus dem Fenster lehnen solltet, bei eurer Anklage gegen Ferruccio."
Auf die Ausführung des Venture zu Ferruccios Blutsdienern nickte er. "Sicher sind es nicht alle Ghule, aber das unterstreicht nur meine Meinung, dass ihr euch zu sehr darüber aufregt. Ein einfaches Blutsband zu ein paar Menschen, selbst wenn es um die hundert sind, bricht nicht unweigerlich die Stille des Blutes. Und solange er sich ruhig verhält und diese Menschen nicht für Angriffe oder Verbrechen missbraucht, sehe ich keinen Grund ihn vor die Prinzessin zu laden. Ihr habt sicherlich recht, dass er es mit der Anzahl der Dienern nicht übertreiben sollte. Ich werde ein Auge auf die Entwicklung in seinem Lager haben."
"Ja durchaus seltsam, dass ich nichts davon gehört habe" sagte er zu den Gerüchten über den Malkavianer, nicht um seine eigenen Mängel festzustellen sondern um anzudeuten, dass diese Gerüchte dann wohl nicht so verbreitet gewesen sein konnten.
"Ihr meint also der Bischof hätte von sich aus Ferruccios Namen auf die Liste gesetzt?" Der kleine Lasombra hob skeptisch eine Augenbraue. Er glaubte keine Sekunde daran, dass der Bischof aus freiem Willen gehandelt hatte. Er musterte den Ventrue einen Moment. "Schön, dass ihr das Problem, dass ihr selbst geschaffen habt, auch selbst lösen wollt. Ich gebe euch diese zwei Monate, jedoch sollte nicht nur einfach sein Name, sondern die gesamte Liste verschwinden, sowie die Gerüchte eingedämmt werden." fuhr er weiter fort.
"Ihr habt die Mehrzahl verwendet...welche anderen Namen auf der Liste wurden denn noch von dem Bischof hinzugefügt?"...und welche von euch?
Auch der Lasombra hatte noch einen dritten Punkt, aber auch er würde erst auf die Antwort des Ventrue warten, bevor er dazu überging.
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Post by Maximinianus on Jan 6, 2016 19:08:22 GMT
Zuerst schien es als ob Alerios Worte nur ein eklatantes Maß an Unglauben in dem dunklen Priester auslösen würde, dann jedoch schien eine Grenze überschritten. Mit einem Mal jedoch entspannte sich Maximinianus und sein Blick begann im Raum umherzuschweifen, als würde er sich zum ersten Mal richtig umsehen.
"Ihr legt die Worte aber wirklich auf die Goldwaage. Die Sünde die sich jede Nacht unter den Menschen verbirgt ist kein Synonym für die nächtlichen Kinder des ersten Sünders, Dämonen aber schon - obwohl wir mit Gefallenen Engeln viel weniger gemeinsam haben als mit gefallenen Sterblichen." er schüttelte knapp den Kopf.
"Ich sehe schon. Ihr habt eure Meinung bereits vor einer Weile festgelegt. Ganz gleich was ich euch sage und wenn es noch so wahr ist - es spielt keine Rolle für euch."
"Das ihr behauptet ich rege mich zu doll auf - Ferrucio hat seine Horde durchaus schon für Angriffe und Verbrechen missbraucht - ist der blanke Hohn. Aber habt ihr ruhig eure Augen offen. Ich nehme keines meiner Worte zurück." mit einer wegwerfenden Geste wischte er die Worte vom Tisch
"Ich werde versuchen die Angelegenheit zu ersticken. Um die Gerüchte könnt ihr euch selbst kümmern. Ich habe bereits die um meinen eigenen verrufenen Namen, die um eure Starrekrankheit und die um den Wasail beseitigt ohne das es mir gedankt wurde. Ja..." er schnaubte kurz verächtlich "..ohne das es jemandem aufgefallen wäre."
"Was diese Namen angeht: der Bischof hat ein gutes Dutzend hinzugefügt. Ich muss sagen gut durchdacht. Brimirs dreihundert Namen mit Ferrucios Jüngern - die selbe Liste die ihr auf der Versammlung habt einsehen können - muss er über sein eigenen Quellen um Rädelsführer und Schlüsselstellen erweitert haben. So wird auch Ferrucio auf der Liste gelandet sein - den ich absichtlich außen vor gelassen hatte. Eure Fragen zielt aber sicher auf den Hauptmann von Antigonos ab. Ebenfalls vom Bischof hinzugefügt. Irgendwie auch folgelogisch, immerhin deckt er den Malkavianer seit bald zwanzig Jahren." er zuckte erneut mit den Achseln "Die anderen passen dazu. Der Freiherr von der Kreuzzung, der Priester Kreuzdorfs, der ehemalige San Giorgios... und so weiter. Das ist es doch was ihr wissen wolltet oder?"
Einen Moment schwieg er dann musterte er den kleinen Lasombra nachdenklich "Was habt ihr denn die letzten Jahre getrieben? Ihr verpasst das heißeste Gerücht ganz Norditaliens, dann greift ihr einen geschätzten Gast ihrer Majestät auf offener Straße mit einem Messer an und blamiert damit nicht nur Aurore - da sie jemanden wie euch zum Liktor ernannt hat - sondern offenbart auch noch eure absolute Unkenntnis über die Verdammten Genuas." er warf ihm einen abschätzenden Blick zu "Alles in allem wirkt ihr ziemlich zerstreut. Gibt es etwas das euch so sehr beschäftigt das ihr darüber alles andere vergesst?"
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Post by Alerio on Jan 8, 2016 19:10:36 GMT
Seine Augen verengten sich ungehalten "Nun bin ich es der von euch enttäuscht ist. Von einem König hätte ich etwas mehr Bescheiden- und Gelassenheit erwartet" sagte er und schüttelte den Kopf. Das Gejammer über Aufmerksamkeit und Dankbarkeit hatte ihn jetzt doch verwundert. "Aber lassen wir das gut sein. Ich werde nicht weiter darauf eingehen oder mit euch streiten."
"Wenn ihr jedoch wissen wollt, was mich unter anderem so beschäftigt hat, dann lasst uns doch zum nächsten Punkt übergehen: Kennt ihr den Ravnos Niccolo?" Mit großem Interesse schaute er den Ventrue an und wartete auf dessen Antwort.
_______________________________ Lüge erkennen: 9IoMO2705d105d10
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