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Post by Angelique on Jan 15, 2016 9:16:38 GMT
Wieder knickste Angelique artig und sagte: "Wenn ich den Worten des wohlwerten Benedetto etwas hinzufügen dürfte, wohlwerter Herr Szőkyel, so würde ich das mir Angenehme mit dem für Genua Nützlichen verbinden wollen. Jetzt, wo alle von den Siegen der Romanoi über die Sarazenen künden und die Wege der See wieder frei werden, so sollte man, Mensch wie die Unsrigen, den Handel mit dem goldenen Konstantinopel wieder aufleben lassen. Ehrenwert, ja, so ist der Handel. Und zu ewigem Unrecht der Kirche nicht dem ehrbaren Handwerk zugeschlagen. Da hat der wohlwerte Benedetto recht. Wir müssen Handel, Gelehrsamkeit und Kosmopolitanität wieder zu Genuas Markenzeichen machen, wie es früher, vor den Langbärten, war. Die Prinzeps soll eines Nächtens aufwachen und glauben, die Nächte ihrer Neugeborenenzeit seien zurückgekehrt - nur schöner, weiser und christlicher."
Groß waren ihre Worte, größer ihre Visionen und wieder vergaß sie, dass sie nur ein Neuankömmling der Niederen Klans war, der, einem Narren gleich, die alteingessenen Vampirherren der Hohen Klane mitzureißen suchte.
Charisma + Führungsqualitäten: 4I|7zWCp1-101-101-101-101-10
1-10·1-10·1-10·1-10·1-10
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Post by Benedetto on Jan 17, 2016 20:08:56 GMT
Benedetto lächelte bei Angeliques Worten, aber es war ein neutrales, zurückhaltendes Lächeln. "Ich bin sicher, unsere Herrscherin weiß euren Enthusiasmus zu schätzen, Angelique. Aber bitte - wir stehen hier schon zu lange. Folgt mir."
Er führte seine Gäste an den Tisch in der Ecke des Skriptorium, an dem einige Öllichter brannten und den ansonsten recht düsteren Raum erhellten. Dort gebot er den anderen Kainskindern zu sitzen und klopfte an die zweite Tür des Raumes. Dann setzte er sich ebenfalls.
Es dauerte nur wenige Sekunden, dann öffnete sich die Tür und der Adlatus Citus trat ein, mit schlichten hölzernen Bechern auf einem Tablett. Die Vitae aber, die in den Bechern schwappte, war rot und warm und kräftig - das Resultat von einigen Aderlässen. "Bitte, bedient euch", bot der Mönch seinen Gästen an. Er seinerseits griff ebenfalls nach einem Becher und hielt diesen zum Anstoßen erhoben. "Auf dass Genua eine große und glorreiche Zukunft bevorstehe."
Der Ausspruch klang einstudiert - und nicht gerade von Herzen. Eine Geste, keine unbedingte Überzeugung.
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Post by Angelique on Jan 18, 2016 8:24:58 GMT
"Auf Genuas Zukunft", flüsterte Angelique, als sie voll Grauen in den Spiegel des Blutes im Holzpokal schaute. Die Zukunft stand dort für einen Moment zu sehen. Aber dann war der Moment vorbei und wie alles Blut spiegelte auch dieses nicht. Gequält lächelnd hob auch sie den Becher zum Anstoßen.
Gefühl der maximinianische Benimmschule gemäß nicht zeigend: Manipulation + Etikette: SRdNjyfv1-101-101-101-101-101-10 1-10·1-10·1-10·1-10·1-10·1-10
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Post by Josef Szőkyel on Jan 20, 2016 21:04:18 GMT
Verstehend nickte der Brujah und musterte die äußerlich junge Frau einen langen Moment ehe die Hände ineinanderfaltete. "Nun, ich schlage mich mit Erfolg hier in Genua und den umliegenden Häfen. Mein Weg hat mich vor Jahren übers Meer aus dem Osten hierher geführt. Dies mag noch nichts garantieren, aber es wäre ein gangbarer Weg." Als Benedetto die Runde an den Tisch führte folgte er dieser Einladung und setzte sich an den Tisch. Der eintretende Adlatus erhielt einen raschen musternden Blick, ehe die Aufmerksamkeit wieder auf dem Mönch und der jungen Dame lag. Den Kelch nahm er offensichtlich mit gemischten Gefühlen an, wirkte aber aufrichtig und sogar etwas ergriffen als er den Becher zum Anstoß hochhielt. "Auf die Zukunft Genuas." schlicht aber scheinbar ehrlich. Aber was wollte man bei einem Händler auch anderes erwarten?
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Post by Benedetto on Jan 23, 2016 19:40:04 GMT
Benedetto seinerseits trank ohne zu Zögern. Es war interessant, den fetten Mönch dabei zu beobachten. Er schwankte zwischen Gier und plötzlicher, beinaher schreckhafter Mäßigung. Dabei hatte er die Augen geschlossen, war ganz in sich gekehrt. Eine Perversion der heiligen Kommunion, verzerrt und verdorben.
Das Blut schmeckte frisch, aber nicht sonderlich ungewöhnlich. Die Kainskinder schmeckten, dass es das Blut von Menschen war, das ihnen serviert worden war. Rein und unverfälscht floss es in ihre Rachen, wo es sich in die Vitae wandelte, welche sie alle am Leben hielt.
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Post by Angelique on Jan 24, 2016 13:12:51 GMT
Angelique genoss den Trunk mit wahrer Hingabe. Lieber wäre ihr gewesen, alle Anwesenden hätten ihr eigenes Blut hineingemischt, um eine wahre Kommunion zu feiern und als Geschwister auseinander zu gehen. Aber gerade die Hohen Klane sahen diesen christlichen Gedanken einer großen Gemeinschaft der Vampire als lästerlich an, seltsamerweise besonders die Alten. Trotzdem war es ein Wonne für die kleine Malkavianerin. Sie glaubte, die Inbrunst des Glaubens und die unterdrückte Lust der Spender herausschmecken zu können. Bei solchen Gelegenheiten schärfte sie immer ihren übernatürlichen Geschmackssinns. Dankbar lächelte sie Benedetto an, während ihre Zunge das Blut von den Lippen wischte, um ja keinen Tropfen zu vergeuden.
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Post by Benedetto on Jan 30, 2016 1:17:04 GMT
Der fette Mönch setzte seinen Becher ab - leergetrunken - und faltete die Hände. "Nun, ich bin sicher, ihr wolltet noch einiges besprechen, Angelique. Wünscht ihr dafür Privatsphäre? Ich denke ja, der Teil der Bekanntmachung ist hiermit beendet - und ich will mich nicht aufdrängen." Sicherlich hatte der fette Mönch auch genug mit seinen Forschungen zu tun. Zum Beispiel damit, herauszufinden, was mit seinem Blutsdiener geschehen war...
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Post by Angelique on Jan 30, 2016 8:48:29 GMT
Angelique war etwas überrascht, meinte dann aber doch: "Sicher, aber du störst natürlich überhaupt nicht. Wenn es aber dein Wunsch ist und ich weiß ja auch, dass du viel zu tun hast."
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Post by Josef Szőkyel on Jan 30, 2016 16:51:41 GMT
Josef trank in stiller Ruhe, oder war es gar Andächtigkeit? Er hatte die Augen geschlossen und trank in einem langsamen aber stetigen Zug und stellte den Becher ohne einen einzigen laut wieder ab. (Allerdings zählte dies natürlich nicht für Angelique und ihre geschärften Sinne). Einen Moment lang hielt er inne und schien etwas nachzulauschen, bis er seine Augen wieder öffnete. Dezent fuhr er sich mit dem Daumen über die Lippen und bereinigte diesen von eventuellen Resten ehe er seine Aufmerksamkeit wieder der kleinen Runde widmete. Abwartend blickte er von Benedetto zu Angelique, behielt Benedetto aber aus dem Augenwinkel heraus noch einen Moment im Blick.
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Post by Benedetto on Jan 31, 2016 12:32:52 GMT
"In diesem Fall leiste ich euch natürlich gerne weiterhin Gesellschaft." Er lehnte sich zurück, offenbar daran interessiert, was Angelique Josef so alles fragen würde.
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Post by Angelique on Feb 1, 2016 7:52:47 GMT
Angelique freute sich, dass Benedetto bei ihnen blieb. So seltsam es klingen mochte, aber die kleine Malkavianerin fühlte sich in den Fesseln der Etikette ohne ihre in der Heimat so geschätzten Narrenfreiheit sehr unwohl. Die gekünstelte Höflichkeit musste sie erst richtig erlernen. Dennoch quoll sie über vor Wissensdurst und musste sich bremsen, nicht alles auf einmal zu fragen. "Sagt, wohlwerter Herr Brujah, mit welchen Gütern handelt ihr? Felle und Sklaven und Bernstein kommen aus dem Norden und Osten, hörte ich. Und umgekehrt Almandine, Gewürze und allerlei Zierwerk gehen dorthin. Darf ich die verwegene Frage stellen, ob Ihr und Euer Erschaffer schon immer Christen ward oder erst in den letzten Jahren wie die sterblichen Ungarn durch Otto Magnus Sieg wie dereinst die Römer von Konstantins Sieg von der Überlegenheit des Wahren Glaubens überzeugt wurdet?"
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Post by Josef Szőkyel on Feb 2, 2016 23:23:01 GMT
quittierte er mit einem überraschten Stirnrunzeln, fügte dem dann aber ein höfliches Lächeln hinzu ehe er sich zu den Antworten begab. "Im großen und ganzen vor allem mit dem was benötigt wurde um die Stadt aufzubauen und am Leben zu erhalten. Nahrungsmittel, Rohstoffe wie Eisen, Erze und vor allem Tuchwaren jeder Art. Zwischen hier und den Häfen im Osten besteht immer ein großer Interessens- und Warenaustausch wenn es um jedwede Art von Gewebe geht." Kam diese Antwort noch fast wie auf Kommando, ging der anderen ein kurzes Räuspern hervor. "Es wäre vermessen für meinen Erzeuger zu sprechen. Doch wurde mir auf einer meiner ersten Reisen durch eine sträfliche Nachlässigkeit unter anderem ein kleines Holzkreuz gestohlen welches ich seit dem Begin meiner Erinnerungen mit mir trug. Zwar konnte ich diese Schmach später auswetzen, aber es blieb mir auch eine Lehre. Aber es gab auch viele die mit unserem Herrn Jesu Christu wenig anfangen konnten, oder ihn gar abwehrten. Gleichwohl gab es auch viele die es nicht monogam hielten und im Zweifel vor jedem zu Staube krochen von dem sie glaubten er könne ihnen helfen." er pickte dies nach und nach aus seiner Erinnerung zusammen, verblieb dort aber nicht all zu lange. "Ihr studiert also die Geschichte des Christentums oder beobachtet lediglich ihre Entwicklung in jüngster Zeit?" schloß er nach einer Pause in der er aus dem Augenwinkel auch einen kurzen Blick zum fetten Mönch warf. Er war offenbar durchaus zu einem Palaver bereit, aber auch neugierig mit wem er es denn nun eigentlich zu tun hatte.
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Post by Angelique on Feb 3, 2016 9:16:22 GMT
Angelique nickte. "Ich studiere die Geschichte seit den Tagen, da mein Klan noch in Rom herrschte und der HErr uns mit SEinem Blute erlöst hat und die Zeit davor. Aber seit Augustinus ist es schwer geworden, die Wahrheiten von unterschiedlichen Richtungen her zu betrachten. Mindestens zwei Richtungen gibt es, die die alleinige Wahrheit beanspruchen, und davon abweichende Meinungen, deren Vertreter keinen Kaiser oder Hohen Klan beschwatzt haben und deshalb als falsch gelten. Das Studium davon kann einen in den Wahnsinn treiben. Solltet Ihr, wohlwerter Herr, Schriften der Oströmer oder gar der Gnosis besitzen, würde ich gerne daraus lernen. Auch die Worte Kains und Lilliths interessieren mich, bevor Könige und Magister aussortierten und uminterpretierten, was ihnen missfiel." Die Erwähnung von Lillith war gewagt, galt sie doch als Dämonin, obwohl Gott sie als erstes Weib dem Adam gab. Aber so hoffte Angelique, würde der Brujah zeigen, wie aufgeschlossen er wirklich war.
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Post by Josef Szőkyel on Feb 7, 2016 21:29:21 GMT
Der Ungar nickte bei Angeliques Schilderungen immer wieder dezent, sei es nun zustimmend oder lediglich andeutend dass er ihr soweit folgen konnte. "Ich gestehe dass ich etwas überrascht bin dass ihr euch mit diesem Anliegen gerade an mich wendet. Zwar habe ich gegenüber unserem werten Gastgeber widerholt mein Interesse und meine Offenheit an diversen Themen studierter Gelehrtheit bekundet, etwas das nicht überall geschätzt wird, aber gerade in diesem Bereich bin ich wohl der falsche Ansprechpartner. Zudem kann ich zwar Vorbehalte über die Art der Geschichtsschreibung verstehen, doch aus meinem Alltag erlebe ich auch die andere Seite. Wer am Ende die Feder führt hat sie nicht ohne Grund in die Hand bekommen und man muss zwischen egoistischer Geltungssucht und vorausschauendem Weitblick differenzieren." mit geübter Ruhe wechselte sein Blick zwischen Angelique und dem Kappadozianer. Dies war zweifellos nicht sein Metier aber er war respektvoll genug sie deswegen nicht barsch vor den Kopf zu stoßen. Es schien als wollte er noch eine Frage anschließen, entschied sich dann aber anders. "Es tut mir leid wenn mein Ruf euch andere Erwartungen beschert hat. Ich hoffe ich kann euch dafür auf andere Art und Weise behilflich sein."
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Post by Angelique on Feb 7, 2016 22:01:00 GMT
Angelique wirkte nicht enttäuscht. Stattdessen sagte sie zu komplett anderem Thema: "Dann lasst uns Handel treiben mit den Häfen des Ostens. Der Sarazenen Macht über die See wankt und die Flotten von Byzanz fegen die Handelsstrassen frei, während wir reden. Ihr kennt den Osten, habt Blutlinie dorthin. Schafft Genua Kontore im stolzen goldenen byzantinischen Reich. Macht den Weg frei für Gewürze nach Genua ohne die horrenden Zölle der Rhomäer und diese Stadt wird blühen. Schafft in die andere Richtung einen sicheren Seeweg für Pilger und das Heilge Römische Reich wird Genua wieder seinen Platz in der Welt geben."
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