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Post by Il Narratore on Jan 8, 2015 18:41:13 GMT
Reiter hatten sich aufgemacht, in schlichter und unauffälliger Rüstung. Lanzen und Klingen auf dem Rücken waren sie von ihren gehetzten Pferden gesprungen und im Staub der nächtlichen Küste sich auf die Suche nach dreien Persönlichkeiten, die allem Anschein nach nicht existent waren. Doch es gab sie, ganz ohne Zweifel, denn ein jeder richtete seine Nachricht ohne fehl aus: an Bord der Chalkos, an der Nebenpforte eines nächtlichen Klosters, in der Wachstube eines kleinen Dorfes.
Sie hatten gar zu grabesschwere Botschaften abgegeben: Im Namen von Lucius dem Allesfresser, Diener seiner Herrin, erinnern wir, an gegebene Versprechen von Schwertes Gabe, rufen euch, die ihr des heil'gen Gastrechts Schilde seid, bekämpft sie, die den Frieden mit Blut zu schänden suchen. Jede mitsamt Ort, Zeit und einer Ahnung von Gewalt.
Der Allesfresser hatte Blut vergossen. So viel Blut tatsächlich, dass darunter auch einiges seiner Herrin gewesen sein musste. Sie hatte es mit einer gewissen, sentimentalen Schwäche reagieren lassen für eines ihrer liebsten Spielzeuge. Ihn selbst mit Wut, die in den letzten vier, bettlägrigen Monaten nur genug Zeit zum kochen gehabt hatte. Blut rief nach mehr Blut.
Er erwartete seine Gäste in der Nacht des zweiundzwanzigsten August des Jahres 941 in der Nähe jener Gasse, aus der er vor Monaten zurück ins Leben gekrochen war. Am Rande einer kleinen Piazza im Hafen saß er auf einem denkbar einfachen Ochsenkarren, den entblößten Bauch noch immer bandagiert. Lediglich Arme, Beine, Hände, Füße, Kopf und Brust wurden von Eisen beschützt, wie zum Spott der Feinde - auf Hochglanz und Reinlichkeit poliertt. Flankiert wurde er von zwei gesichtslosen Männern in Schuppenpanzern, die die jeweils gegenüberliegenden Ecken der Piazza im Auge behielten.
Still war es und nichts regte sich. Nur das schleifende Geräusch eines Wetzsteins schabte durch die Nacht.
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Titus
Apostatae
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Post by Titus on Jan 8, 2015 22:43:59 GMT
Als Titus die Nachricht erhalten hatte, runzelte er leicht die Stirn, verbrachte einen Augenblick mit Nachdenken bevor er den Boten mit der Nachricht zurück schickte, dass er das gegebene Versprechen halten würde und zur angegebenen Zeit am angegebenen Ort erscheinen würde.
In der besagten Nacht verbrachte kurz nach Sonnenuntergang mit einem langen Gebet und unterzog seiner Waffe dabei eine rituelle Waschung. Danach legte er seine Rüstung an, die er in der Zeit, in der er in Genua war ein bisschen geflickt hatte. Einige der verrosteten Stellen ausgebessert und Löcher gestopft. Den großen Anderthalbhänder schnallte er sich auf seinen Rücken und legte sich einen Rosenkranz um den Hals, küsste das Kreuz und ging in die Nacht hinaus.
Einige Zeit später erreichte er den Hafen und den Ochsenkarren. Seine Miene war ernst und seine Aufmerksamkeit galt sofort dem Allesfresser. Sein Blick glitt über seine polierte Rüstung und die verbundenen Verletzungen. Nur ein kurzes Runzel flog über seine Stirn, dann sprach er ihn mit fester Stimme an.
"Gott zum Grußer, werter Lucius."
Seine Haltung war aufrecht, bereit und unbeugsam.
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Post by Richard on Jan 9, 2015 19:45:10 GMT
Der Ventrue betrachtete das Schreiben mit einem argwöhnischen Blick. Es war schwer zu sagen was ihn in dem Moment mehr störte, das man ihn gefunden hatte oder der Inhalt dessen. Noch einmal ließ er die letzte Begegnung mit dem Allesfresser Revue passieren und für einen Moment gewann der Blick an Intensität. Irgendwann….nur ein Gedanke....
….Je nachdem wie groß die Vorlaufzeit war welche ihm zu dem genannten Treffen gegeben wurde, würde er sich vorbereiten und die nächsten Nächte vor allem dafür nutzen, das er in der besagten Nacht so satt wie möglich war….
Der Sachse mochte am besagten Abend... eine dunkle, weitläufige Robe tragen unter welcher er eine Rüstung angelegt hatte, die aus mehreren Elementen bestand. Die Kapuze hatte er tief sich Gesicht gezogen, dunkler Stoff bedeckte Mund und Nase..... Über der Schulter konnte man den Knauf eines Kopis erkennen. An der rechten Seite des Pferde auf welchem er in aller Ruhe angetrabt kam, befand sich ein Bastardschwert, auf der anderen war ein mattschwarzes Turmschild ausmachen, das mit einem „Buckel“ versehen war und dessen Seiten verstärkt waren. Für die Gesichtslosen schien er sich augenscheinlich wenig zu interessieren, den Unbekannten musterte er einen Moment ehe er den Allesfresser ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte und jenen von oben bis unten betrachtete.
…Ob ihm dieser Anblick eine gewisse Genugtun bereitete war schwer zu sagen…in den Eisblauen des „deutschen“ fand sich keinerlei Ausdruck und dennoch…. …irgendwann wandelte sich jener, während er nach wie vor den Ghul betrachtete, welcher ihn in der heutigen Nacht hier bestellte…fast schon ein wenig auffordernd? Aber vielleicht täuschte der Eindruck auch nur…
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Post by Il Narratore on Jan 15, 2015 16:22:37 GMT
Der Allesfresser stieg vom Karren herunter, vorsichtig und bedächtig, als er des ersten geladenen Gastes gewahr wurde. Er deutete eine Verneigung vor Titus an, bei der er das Gesicht verzog und ein Bein nach hinten stellen musste, um den Oberkörper tief genug zu bringen. "Seid mir gegrüßt, werter Herr Titus. Es freut mich, dass ihr meinen Ruf erhört habt", begrüßte der Ghoul ihn auf Latein. Als kurz darauf auch Richard auf die Piazza trat, wiederholte er das Spiel, nur dass er seine Begrüßung auf Fränkisch äußerte. Seid mir gegrüßt, werter Herr Richard. Es freut mich, dass ihr meinen Ruf erhört habt. Wenn es Ihnen beliebt, werde ich den Rest des Abends in römischer Sprache sprechen, denn nur so verstehen mich alle Anwesenden."
Wobei Titus und Richard durchaus den Eindruck haben mochten, dass seine Bewegungen etwas zu angestrengt, zu hölzern und klobig für einen Mann selbst seiner Statur war - übertrieb er die Schwere seiner Verletzungen?
Zuletzt schließlich kam Phosoa von Byzanz auf die Piazza. Die blonde Mähne hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, alles überflüssige, zierende und flatternde der Kleidung entfernt und durch Leder, Kettenhemd und eine weite Pluderhose ersetzt. Eine gekrümmte, lederne Scheide baumelte an ihrer Seite, in das sie gerade erst ein ebenso gekrümmtes Schwert zurückstieß. Im breiten Gürtel aus Tuch, der sich um ihre Hüfte wand, steckten mehrere Dolche verschiedener Art. Sie verstrahlte ein Gefühl von Strenge, das nicht ausschließlich auf ihr gewaltbereites Erscheinungsbild zurückzuführen war. Auch sie wurde von Luccio Il Onnivoro auf Latein begrüßt.
Dann stellte er die Anwesenden einander nach strengem Protokoll vor: "Werte Frau Phosoa von Byzanz, dies sind die werten Herren Richard von Aachen vom Blute der Könige, und Titus von Neapel, Kind des Gaius vom Blute der Kappadozier. Werter Herr Richard, dies ist die werte Frau Phosoa von Byzanz, Kind des Ecuriel vom Blute der Einhörner, und Titus von Neapel, Kind des Gaius vom Blute der Kappozier. Werter Herr Titus, dies ist die werte Frau Phosoa von Byzanz, Kind des Ecuriel vom Blute der Einhörner, und Richard von Aachen vom Blute der Könige."
Er straffte sich dann, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und verfiel in eine Sprechweise und Tonart, die er wohl üblicherweise vor seinen eigenen Mannen anschlug. Mehrmals musste er seine ruppige Art der Disziplinierung unterbrechen, um Ansprachen durch höflichere Formen zu ersetzen. "Ich bin Ihnen allen sehr dankbar, dass sie heute Abend hier erschienen sind. Wie Sie wissen mögen, werte Gesellschaft, ist vor kurzem ein Anschlag auf mich verübt worden, der über das übliche Maß an Gewalt hinaus geht. Dieser Anschlag wurde verübt von einer Splittergruppe einer Bande, die ich vor Jahren ausgerottet zu haben vermeinte und die sich damals um einen gewissen Danielo scharrte und sich auf organisierten Diebstahl von Lebensmitteln und Waffen beschränkte - Kriegsprofiteure. Wir, das heißt ich, vermute aufgrund Einfluß von Geblüt. Der Angriff auf mich ist somit ein direkter Angriff auf die Autorität und Person der Herrin. Ihre Majestät hat mich daher mit jeder Vollmacht ausgestattet, die Wurzel dieses Übels auszureißen und ihre Stadt von diesem unerhörten Einfluß zu reinigen - das heißt mit jeder Vollmacht abgesehen von der der endgültigen Vernichtung. Potentielle Kinder des Blutes sind so lebend als nötig in Gewahrsam zu nehmen. Ich rechne nicht mit ungewöhnlich viel Widerstand, hielt es aber für das klügste, mit der ganzen Faust zuzuschlagen. Es sei Ihnen versichert, dass jede ihrer Schulden mir gegenüber hiermit als beglichen gelten und dass Ihrer aller Hilfe an das Ohr meiner Herrin dringen wird." Er hob eine Augenbraue und blickte die ungleiche Truppe an. "Haben Sie Fragen?"
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Post by Richard on Jan 16, 2015 7:31:13 GMT
Die Vorstellung der anderen nahm er zur Kenntnis, wie auch die einzelnen Details jener. Der ein oder andere Gedanke folgte im Stillen während er die angesprochenen Personen schweigend musterte und dann wieder den Allesfresser ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte, nach dem dieser in jener Sache zu einem Ende gekommen war. Die Augen blieben ausdruckslos als dieser weiterfortfuhr einzig als er vom Erlass von Schuld sprach, mochte man ein Hauch des amüsierten in den Fenstern seiner Seele erkennen können, in dem vielleicht auch ein Funken des nachdenklichen mitschwang, so als würde er darüber nachsinnen müssen, von welcher Schuld er überhaupt sprach? Aber vielleicht täuschte dieser Eindruck auch.
Fragen, Fragen hatte er. „Welche gesicherten Informationen habt Ihr über den Ort den Angriffs und wie sieht Euer Plan aus?“
Erklang die nüchterne Stimme des Sachsen nach einem Moment.
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Post by Phosoa von Byzanz on Jan 16, 2015 19:36:31 GMT
Die dunklen Augen des Einhorns ruhten nur wenige Momente auf den beiden anderen Kainskindern. Fast mochte man den Eindruck bekommen, sie wusste um die beiden, kannte Namen und Aussehen. Das Nicken welches zur Begrüßung erfolgte war leicht, nicht militärisch aber doch knapp.
Der Blick verweilte ein vielleicht zwei Momente länger auf dem Königskind. Und kehrte nachdem sie den Allesfresser bei seinen Worten unbewegt gelauscht hatte, zu diesem zurück, als er seine beiden Fragen stellte. Noch immer zu ihm blickend sprach sie dann ebenfalls.
Die dunkle sinnliche Stimme mochte zur weiblichen Erscheinung passen und würde wohl singend sehr angenehm klingen, doch durchbrach die sehr selbstsichere Haltung und die Kleidung des heutigen Abends, diese Sichtweise auf die Erscheinung.
“Und wann gedenkt ihr den Gegenschlag folgen zu lassen?“
Die Stimme war ruhig, nicht kühl aber doch sehr selbstsicher, in sich ruhend und dadurch fremdartig. In dem Latein ihrer Worte mochte das kundige Ohr noch einen Akzent feststellen, eine andere ältere Sprache.
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Titus
Apostatae
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Post by Titus on Jan 19, 2015 18:45:10 GMT
Titus verfolgte die Vorstellung beinahe teilnahmslos. Er betrachtete die beiden weiteren Mitstreiter mit ruhigen interessiertem Blick, seine Miene blieb jedoch ernst und konzentriert. Das blasse Gesicht unter der Kapuze verriet keinen Gedanken, den der Kappadozianer in diesem Moment denken mochte.
Er hörte die Fragen und wartete ersteinmal ab, was der Allesfresser dazu zu sagen hatte.
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Post by Il Narratore on Jan 20, 2015 17:01:25 GMT
"So bald als möglich. Heute Nacht, wenn die ehrenwerte Gesellschaft es erübrigen können, oder im Verlauf der Woche.", antwortete der Allesfresser mit einem Nicken zu Phosoa und fuhr dann an Richard gewandt fort. "Ihr Unterschlupf ist ein alter Speicher in Hafennähe, recht baufällig und daher nur schwer zu umstellen. Zwei Geschoße, vermutlich einige notdürftig abgetrennte Räume gefüllt mit Diebesgut. Haupteingang wird immer von zwei Schlägern bewacht, um die zwölf weitere im Inneren. Tagesablauf laut meinen Spionen immer gleich, eine Nacht so gut wie die andere. Plan sieht vor, Zugangspunkte ausfindig zu machen, sich in drei bis vier Gruppen zu trennen. Meine Jungs", sagte der Allesfresser in schneller Sprache und ruckte den Kopf zu seinen beiden Wachen, "warten mit ein paar andern draußen, schnappen sich Feiglinge und halten uns Bürger vom Hals. Wir brechen von zwei Seiten aus durch, töten alles was Widerstand leistet und treiben den Rest zusammen. Wir haben jede Vollmacht. Ich wiederhole: Jeder Einsatz von Kräften ist gestattet. Niemand entkommt, niemand plaudert, niemand beschwert sich."
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Post by Richard on Jan 29, 2015 18:15:09 GMT
„Wenn ich Euch richtig verstanden habe, sieht Euer Plan vor, das wir vier reingehen und Eure Leute kümmern sich um die Personen die versuchen zu fliehen..“
Fasste der Ventrue den Vorschlag in seiner ruhigen, nüchternen Art und Weise zusammen. „Ihr sagtet auch.. Ihr vermutet Kainitischen Einfluss und könnt nicht ausschließen das wir auf den Kainiten treffen, der die Fäden in den Händen hält. Ihr sagt, ein Angriff auf Euch, sei wie ein Angriff auf seine hochverehrte Majestät selbst und man kann wohl davon ausgehen, dass jener der Euch töten lassen wollte, dies auch weiß.
Vermutlich wird es ihn nicht überraschen dass sich ein Prinz in seiner eigenen Domäne nicht auf der Nase herumtanzen lässt und es nur eine Frage der Zeit ist, das eine Antwort kommt...
Auf was ich hinaus möchte ist, dass wir im Idealfall drei zu eins in der Unterzahl sind, nur gegen einfache Menschen und nicht gegen Ghule kämpfen. Im schlechtesten Fall, in eine Falle laufen, gegen ein Dutzend vorbereiteter Blutsdiener ankämpfen und gegen deren Domitor selbst. Ich halte letzteres für wahrscheinlicher als ersteres, es sei denn dieser Kainit der hinter all dem steckt ist naiv und ziemlich grün hinter den Ohren.“
Es folgte eine kurze Pause.
„Mein alternativer Vorschlag wäre, die beiden Schläger unauffällig auszuschalten. Lasst Eure Männer im Anschluss den Speicher ausräuchern ohne das Gebäude selbst abzubrennen. Reisig z.B. produziert sehr schnell Rauch. Stellt neben den Männern die das Gebäude umstellen, ein paar Bogenschützen an strategischen Punkten auf, am besten so dass man sie nicht gleich sieht, sie sollen nach möglichen Angreifern Ausschau halten, die nicht aus dem Speicher kommen. Wir warten draußen auf jene die herauskommen.
Wenn es nicht gerade einen unterirdischen Geheimgang gibt, sollte niemand entkommen und wir im gesamten ein leichtes Spiel haben….“
Endete er dann.
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Post by Il Narratore on Jan 30, 2015 23:19:05 GMT
"Ja nun...", sagte der Allesfresser durchaus ein wenig verlegen und begann, sich den Nacken zu reiben. "Mag der Fall sein mit der Unterzahl, doch sagte ich - handelt sich nur um Straßenjungs mit 'n paar Beilen und Dolchen. Hab selbst zwei davon mit nem Messer im Rücken erledigt. Gehe davon aus, die Hälfte oder ein Drittel flieht, wenn ihre Kumpanen erst zerfetzt worden sind, sind nicht alle im gleichen Raum und Spricht aber an sich nichts gegen euren Plan, sofern...ja, nun sofern nich ähm...", sagte er und blickte ein wenig verlegen zu dem Nekromanten, "Allerlei unheimliche Dinge die Gaffer beunruhigen... Könnte dann sogar gut für die Moral sein, falls das Feuer nicht außer Kontrolle gerät. Falls"
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Post by Phosoa von Byzanz on Feb 1, 2015 21:35:43 GMT
Phosoa war unbewegt, ja durchaus stoisch stehen geblieben und blickte den jeweiligen Sprecher an. Ruhig, zugewandt und doch selbstsicher und bar jeder Regung. Es war nicht wirklich zu sagen, was das Einhorn von den Vorschlägen, Zusammenfassungen hielt.
Nur kurz, als Richard seinen Vorschlag äußerte, glitten die Augen der Salubri noch einmal über ihn, als würde sie einen neuen Eindruck zu dem Gesamtbild in Zusammenhang setzten. Sie hatte die Arme die nicht verschränkt, stand locker und aufrecht.
Nachdem der Allesfresser geendet hatte und auf den Vorschlag eingegangen war sollte wieder erst einige Momente Stille aufkommen, ehe dann die eigentlich so angenehme Stimme der Salubri zu hören war. Ruhig, fast monoton.
„Es ehrt uns alle, dass ihre hochverehrte Majestät so viel Vertrauen in unsere Befähigungen setzte und sicherlich.“ Dabei blickte sie zu den beiden anderen Kainskindern. „besitzt jeder von uns die Kraft ein paar halbstarke Sethkinder in Angst und Schrecken zu versetzten. Zudem weiß jeder, der eine Schlacht erlebt hat, das ein guter und überlegter Plan eine solider Grundsicherung für einen Sieg darstellt.“
Eine kurze Pause folgte. „Doch weiß ein jeder Schlachterfahrene ebenso, dass kein Plan von Dauer ist, sobald der Kampf begonnen hat. Von daher sollten wir am heutigen Abend wenn überhaupt einen Plan ersinnen, der möglichst wenige Risiken für unser aller Existenz besitzt und zugleich sicher stellen, dass nicht die Hälfte der Gegner fliehen könnte.
Eine Ausräucherung". Dabei wanderte der Blick kurz zu Richard. "erscheint auch mir in diesem Fall sinnig, um jeden, der fliehen will auf die gewünschte Art willkommen zu heißen. Unter der Voraussetzung, dass wir genügend fähige Bogenschützen positionieren können, den Rauch und das Feuer eingrenzen können und den Einblick von Dritten in das mögliche Kampfgelände minimieren.“ Beendete sie dann ihre Rede. Blickte danach wieder in die Runde, als wäre damit vorerst das Wichtigste schlicht gesagt worden.
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Post by Richard on Feb 2, 2015 10:31:17 GMT
Schweigend nahm er die Worte auf, schenkte jedem der Sprecher seine Aufmerksamkeit, ehe er nach dem die Salubri zu einem Ende gekommen war selbst wieder das Wort erhob.
„Wir bräuchten einen Karren mit Seitenplanken, dessen Holz vollgesogen mit Wasser ist so dass nicht selbst in Brand gerät. Damit sollte die Wahrscheinlichkeit gering sein, dass das Feuer auf das Gebäude überspringt. Der Reisig wird gebündelt und aufrecht darauf gestellt, nachdem er in Öl getunkt wurde, die Zwischenräume mit irgendwelchem Laub versehen, das ebenfalls schnell Rauch entwickelt. Darüber eine Plane, die feucht ist. Zum einen um für mögliche Wachen die wir übersehen den Inhalt unkenntlich zu machen und zum anderen um zu verhindern sollte einer dieser einen Geistesblitz und eine Fackel zur Hand haben, diesen einfach zu entzünden.
Die Räder des Karren sollten mit Stoff überzogen werden um Geräusche zu dämpfen.
Die Schläger müssen lautlos ausgeschaltet, der Karren dann durch das Haupttor geschoben, die Plane entfernt und der Reisig entzündet werden, das Tor wieder geschlossen und von außen verrammelt werden. Das ganze muss schnell und fehlerlos von statten gehen, wenn es erfolgreich sein soll.
Wenn dahinter nicht gerade mehrere Leute mit Wassereimern warten, wird der Speicher schnell voller Rauch sein. Jene die Schlafen werden sehr schnell Ohnmächtig. Mögliche Kainiten vielleicht aufgrund der Angst zu verbrennen, eher dazu neigen Fehler zu machen also während unausgebildete Männer sehr wahrscheinlich Fluchtartig das Gebäude verlassen werden.
Ich schätze nicht dass wir dies in der heutigen Nacht alles auf die Beine stellen können. Aber vielleicht schauen wir uns das Gebäude um das es sich handelt zumindest einmal aus der Nähe an um einen Eindruck zu gewinnen.“
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Post by Il Narratore on Feb 6, 2015 23:26:44 GMT
Der Allesfresser, dessen Gesicht sich mit fortwährender Infragestellung seine Fähigkeiten als Befehlshaber verdüsterte, zuckte fast geschlagen mit den Schultern. Seine Männer wussten es besser, als ganz offen zu lachen. Ihre mühsam beherrschten Mundwinkel aber und die bösen Blicke, die ihr Hauptmann ihnen zuschoss, verrieten ihre Schadenfreude. Sie wurden zu weiterer Wacharbeit abkommandiert und zurückgelassen. "Wenn die Dame und die Herre mir kurz folgen möchten...", sagte er schlicht, wandte sich um und trottete in Richtung Marktplatz davon, weiter Erläuterungen machend. "Wie ich sagte wird der Eingang von ein paar Schlägern bewacht, sonst gibt es nicht viel zu sehen. Das Ding steht in der Gasse der roten Fische, wie die Gegend heißt, weil es wohl allerlei Verzierungen und Malereien von Fischen dort gibt, die man rot angemalt hat, und hat mehrere Eingänge."
Titus folgte der kleinen Gruppe stumm und eigene Beobachtungen anstellend, die bleichen Lippen aufeinandergepresst. Tatsächlich dauerte es auch nicht lang, bis die kleine Gruppe sich einen Weg gebahnt hatte durch die baufälligen Ruinen, die Asche, die bettelnden, lebenden Kadaver - die von Luccio ohne echte Aufmerksamkeit beiseite getreten wurden, sobald sie sich an seinem Saum festkrallen und um Almosen betteln wollten - und vorbei an dem üblichen Getier der Stadt, Ratten, Tauben, Spatzen, Raben, Katzen, Hunden, Schweinen, Hühnern. Niemand sprach sie an, niemand wagte es wirklich, ihnen den Weg zu versperren.
Das Gebäude, von dem Luccio ihnen berichtet hatte, entsprach recht genau ihren Vorstellungen. Es war vor einigen Jahren wohl ein Speicher für Getreide, Roggen, Hafer und derlei gewesen, wie es ihn in Genua häufiger gegeben hatte. Die Plünderungen und die Hungersnöte hatten ihn seiner eigentlichen Funktion beraubt und Pflege überflüssig gemacht. Nach und nach verkommen hatten sich gewisse Subjekte darin Platz verschafft, eine Reparatur aber auch nicht für notwendig erachtet. Sie näherten sich ihm von der Hinterseite aus, wo die Gassen noch eng und bebaut waren, wo Wäscheleinen über der Straße hingen, selbst die Sonne nur für wenige Minuten täglich den Boden berührte und der Allesfresser allein die halbe Straße blockierte. Es handelte sich um ein längliches Gebäude, zweistöckig und mit Stroh gedecktem Spitzdach, in das die Zeit einige Löcher gefressen hatte. So auch auf der ihnen zugewandten Längsseite und der hinteren Querseite. Der Allesfresser erklärte, in gedämpften Tonfall und auf den einen Steinwurf vor ihnen liegenden "Hintereingang" eines aufgespannten Tuches und einiger Bettler als Bewachung zeigend, dass die Vorderseite des Speichers auf einen kleinen Platz hinausging. Dort stünden die eigentlichen Wachen und dort wäre der einzige Platz um wirklich zu kämpfen. Bogenschützen seien ebenfalls nur dort möglich und auf der anderen Seite ginge der Speicher direkt in ein Haus über, das wohl der Fischer Giuglio Libertino bewohne.
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Post by Richard on Feb 9, 2015 14:24:21 GMT
Der Ventrue folgte schweigend und lauschte den Ausführungen des Guhls in aller Ruhe und mit aller Geduld. Als das Gebäude in sein Blickfeld drang, musterte er jenes in unveränderter Haltung. Die Erklärungen nahm er zur Kenntnis. Es dauerte den einen oder anderen Moment, ehe er seine Stimme erneut bemühte. „Wäre es möglich dass es einen Zugang zu dem angrenzenden Gebäude des Fischers gibt?“
Fragte er den Guhl dann direkt, als auch nüchtern.
„Falls das so ist und irgendwer der Anwesenden jemanden hat, der gut darin ist anderen zu folgen ohne dabei entdeckt zu werden, wäre das vielleicht eine Möglichkeit diesen dort zu positionieren und jemanden gezielt entkommen zu lassen und verfolgen zu lassen. Möglicherweise ergibt das weitere Ansätze über mögliche Hintermänner.“
Gab er seine Gedanken sehr offen frei während sein Blick zwischen den anderen drei hin und her wanderte.
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Post by Il Narratore on Feb 12, 2015 19:06:09 GMT
Titus zuckte auf diese Frage nur mit den Schultern und blickte stumm zu Phosoa herüber.
Der Allesfresser gestand mit dem selben, geschlagenen Gesichtsausdruck, den er vor einigen Minuten schon gezeigt hatte: "Möglich, ja. Aber unwwahrscheinlich, Giuglio ist sauber, wenn auch verkommen. Kann einen Mann den Eingang im Auge behalten aber unbewacht lassen." Abermals wischte er sich verlegen über den Nacken und blickte nun ebenfalls zu Phosoa, erwartend, vielleicht auch hoffend, dass sie immerhin diesem seinem eigenen Teil des Plans zustimmen würde.
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