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Post by Brimir Böggvisson on Mar 31, 2015 9:50:06 GMT
"Mir gefällt das Bild meiner Götter, eben weil es greifbarer ist. Jeder versteht es und jeder versteht ihre Macht und kann sich dannach richten. Wenn ich deinen Gott nicht verstehe, dann kann ich auch nicht wissen, was er wirklich will und handele eventuell gegen ihn."
Doch schließlich schüttelte er den Kopf. Da waren die Beiden in ihren Einstellungen einfach zu verschieden, auch wenn er die Gespräche über die Götter sichtlich genoss. Als Benedetto ihm schließlich die Hure anbot blickte Brimir zwar grinsend zu ihr, aber im nächsten MOment etwas misstrauisch in Richtung des Totengräbers. Es schien verdächtig, dass er ihm nun schon den zweiten Hals an diesem Abend anbot. Doch wo blieb die Herausforderung, wenn man kein Risiko einging?
"Ist sie eingeweiht? Oder muss die Stille gewahrt werden?"
Mit dieser Frage erhob sich Brimir schließlich und richtete den Blick wieder auf die Frau. Er würde noch auf die Antwort warten, während Grimsteinn seinen Wein trank.
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Post by Benedetto on Mar 31, 2015 12:30:45 GMT
"Sie ist einfach eine Hure, Brimir." Der dicke Mönch schaute den Gangrel ein wenig verwundert an. "Wenn sie jemand in irgendetwas eingeweiht hat, dann war es nicht ich. Ich bin ein Mann Gottes - wir leben enthaltsam und entsagen den Verlockungen des Fleisches." Er blickte auf seinen Wein und lächelte milde. "Nun ja, nicht allen Verlockungen. Aber den Frauen sollen wir doch widerstehen." Mit einer Mischung aus Neid und Ablehnung blickte er auf die Hure, leckte sich die Lippen.
Er blickte Brimir abwartend an und lehnte sich zurück.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 2, 2015 14:48:48 GMT
"Man weiß nie, wer alles eingeweiht sein könnte und wer nicht."
Der Gangrel lächelte und blickte dann zur Hure. Das Lächeln wurde breiter, als er sich schließlich von dem Tisch löste und auf Teresa Zuging. Gesagt wurde Nichts. Einzig das Deuten mit dem Kopf diente als Zeichen, dafür, dass er mit ihr mit kommen würde.
Und zurück blieb ein Grimsteinn, der den Kopf senkte und weiter seinen Wein trank. Wenn Benedetto ihn ansprechen würde, würde er sicher reagieren, aber vons ich aus, sprach er den Kainiten nicht an. Er wirkte dabei fast so eingeschüchtert, wie ein Hund, den man zu oft getreten hatte für etwas, was er falsch gemacht hatte.
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Post by Benedetto on Apr 2, 2015 21:07:40 GMT
Benedetto sah ihm nach, wie er mit der Hure verschwand. Dann wandte er sich Grimmstein zu. Blickte den Ghul verschmitzt an. "Nun, werter Übersetzer von Worten - ich muss euch ein Kompliment machen. Ihr erfüllt eure Aufgabe ganz hervorragend. Noch etwas Wein?" Er wirkte den Wirt heran, bevor Grimmstein antworten konnte. Der füllte die Becher wieder auf und verschwand dann, missmutig schauend.
"Mich würde eure Ansicht zu Genua interessieren. Wie gefällt euch die Stadt, werter Freund?" Benedettos Lächeln stand breit in dem leichenhaften Gesicht.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 6, 2015 9:56:40 GMT
Verschmitzt lächelte auch der Gangrel unter dem Mundtuch, als er mit der Hure in Richtung eines Zimmers verschwand. Was dort passieren würde, kam auch ganz ohne Worte aus. Sie würde später davon berichten, dass er sie immer wieder auf alle Viere gedreht hätte, noch bevor sie ihm aus der Kleidung helfen konnte. Wild und zielgerichtet muss er vorangegangen sein und am Ende ein solcher Liebhaber, dass sie alle Sinne verlor, während die Beiden es trieben. Aber das dauerte noch einige Momente.
Momente, die Grimsteinn am Liebsten nicht hier wäre. Und doch wurde er angesprochen und so blickte er auf. Das Lächeln auf seinen Lippen war voll ehrlichem Dank für das Lob.
"Es erfreut mich, wenn euch meine unbedeutsame Arbeit gefällt, Herr Benedetto." Und wahrscheinlich wollte er gerade eine Ausrede suchen keinen weiteren Becher Wein zu bestellen, als der Wirt auch schon kam. Das Lächeln verschwand dabei keine Sekunde aus dem Gesicht der Händlers. Grimsteinn versuchte dabei den Kainiten, so gut es ging anzusehen, aber war auch bedacht es nicht zu tun, um ihm nicht als ebenbürtig gegenüber zu treten. Wie ein Wurm saß er dort vor einem Gott.
"Mir gefällt es sehr gut in der Stadt. Und es würde mich freuen, wenn mein Herr sich dafür entscheidet auch nach seiner Suche hier sesshaft zu werden. Er hat mir die Möglichkeit gegeben mein Talent im Handel hier voll auszuleben." '... und meinen Gewinn der Prinzessin versprochen', schoss ihm noch frustriert durch den Kopf. "Und... ich muss sagen, dass das Geschäft sehr gut läuft. Genua braucht Aufschwung und ich kann der Stadt meinen Bescheidenen Teil dazu beitragen."
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Post by Benedetto on Apr 6, 2015 10:06:41 GMT
"Jeder Beitrag hilft. Von einer Stadt, die prosperiert, profitieren wir alle, nicht wahr? Ich finde es interessant, dass ihr, ein Händler, mit Brimir so eng verbunden seid. Grimsteinn ist kein häufiger Name in diesen Landen. Und doch sprecht ihr die Sprache ganz hervorragend." Benedetto lächelte aufmunternd. Dann zog er die Augenbraue hoch.
"Nur... scheint es mir seltsam, dass ein Händler wie ihr eine solch lange Zeit in der Wildnis verbringt. Ist euch das nicht arg langweilig geworden?" Er rieb sich das Kinn. "Und wenn ihr in der Zeit unter Menschen gelebt habt, warum weiß dann euer Herr so wenig über deren Gebräuche? Über Gott?" Benedetto machte eine abwehrende Geste. "Aber ich rede und rede..."
Nachdenklich blickte er den Händler an.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 8, 2015 12:42:31 GMT
"Nun... wir stammen aus der selben Region unserer Heimat und ich traf mehr zufällig bei meiner Reise als Händler auf meinen Herren. Davor war ich ziemlich umtriebig und lernte dadurch verschiedene Sprachen kennen unter anderem Italienisch. Ich danke euch für das Kompliment, Herr Benedetto."
Und trotz all dieser Freundlichkeit, die sein Gegenüber ihm schenkte blieb der Blutsdiener noch immer unterwürfig in seiner Gestik.
"Nur, weil er nichts über die christliche Kirche weiß, so heist das nicht, dass das für seine Begleitung gilt. Ich habe bei meinen Aufgaben in den Städten für ihn weit mehr über Gott gehört, als ihr bisher erzählt habt. Nur er wollte nie etwas davon wissen." Grimsteinn zuckte mit den Schultern. "Jedenfalls... bis jetzt. Ich weiß nicht woher sein Sinneswandel kommt. Wenn ich mutmaßen darf, dann von seiner Pflicht in der Stadt zu verweilen. Aber wenn ihr es wirklich wissen wollt, dann müsst ihr meinen Herren selbst befragen, denn auch mir sagt er nicht Alles."
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Post by Benedetto on Apr 8, 2015 20:27:11 GMT
"Interessant..." Der dicke Mönch rieb sich das Kinn. Für einen Moment wirkte es, als wolle er Grimsteinn noch mit weiteren Fragen behelligen, doch dann lächelte er nur und ließ den Blutsdiener seinen Wein trinken. Benedetto für seinen Teil trank ebenfalls in kräftigen Schlucken, doch wirkte es nicht, als habe es eine Auswirkung auf seine Konstitution.
Er wartete geduldig, bis Brimir zurückgekehrt war und beobachtete solange das Treiben im Schankraum.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 9, 2015 12:17:51 GMT
Es dauerte eine ganze Weile, ehe Brimir wieder aus dem Zimmer kam. Die 'Dame' begleitete er wieder zurück an ihren Platz, doch sie war ziemlich wackelig auf den Beinen unterwegs. Die Kleidung der Beiden war zerwühlter als vorher und als sie wieder saß, kam Brimir mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen zurück zu seinem Platz. Belebt wirkte er, ganz, als wäre das da drin gerade real passiert und nicht etwa nur Tarnung für die Nahrungsaufnahme.
Grimsteinn war froh gewesen, dass Benedetto ihn nicht weiter ausgefragt hatte. Stattdessen widmete er sich seinem Wein und blickte sich ebenfalls immer wieder um. Als Brimir sich setzte, hob er auch wieder den Blick etwas an.
"Also... wo waren wir stehen geblieben?"
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Post by Benedetto on Apr 9, 2015 14:47:24 GMT
"Wir diskutierten Gott..." Benedetto rieb sich das Kinn und blickte Brimir nachdenklich an. "Und ihr habt mich missverstanden. Obgleich wir Sterblichen Gottes Plan nicht begreifen mögen, so sehen wir doch sein Wirken in jedem Ding, vom kleinsten Insekt bis zum höchsten König. Euren Götzen schreibt ihr beschränkte Macht zu. Der eine gebietet über den Sturm, die andere über die Geburt. Gott aber ist über solchen Dingen. Gott hat die Allmacht."
Er faltete die Hände. "Ihm untersteht das Heer der Engel, die seinen Namen lobpreisen und ihm zur Seite sitzen die Heiligen, die in ihrem Leben Großes geleistet haben für den Glauben. Märtyrer, die für ihre Überzeugung gestorben sind, Kirchenväter, die uns Weisheit gegeben haben. Manch ein Heiliger ist ein Patron der Handwerker, ein anderer der Beschützer der Wege, so, wie sie in ihrem Leben eben gewirkt haben. Aber auch sie sprechen nur vor Gott für uns vor. Die Macht liegt einzig in ihm."
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 10, 2015 11:38:49 GMT
"hmmm... " Brimir schien einen Moment lang nachzudenken, als der Mönch wieder seinen Gott über das Panteon von Brimir stellte. Dann rieb er sich das Kinn.
"Und was macht dich sicher, dass deine Geschichte stimmt und meine nicht? Ja, du hast gesagt, dass er seinen Sohn geschickt hat... aber hast du ihn gesehen? Wohl genau so wenig, wie Wotan je an meiner Türe war. Meine... Götzen, wie du sie nennst... ich bleibe bei Göttern... haben sich ihre Aufgaben geteilt... das schränkt ihre Macht nicht ein, wenn du mich fragst."
Als Benedetto von Martyrern und Engeln sprach, nickte er schließlich.
"Jene die für ihre Überzeugung gestorben sind. Ein Heer von Wesen, die ihm zur Seite sitzen... das klingt nach den Einherjern. Aber ich glaube du meinst etwas Anderes damit."
Dann stahl sich Interesse in die Augen des Gangrel.
"Sag mir, warst du dein ganzes Leben lang schon so sehr mit deinem Gott verbunden oder hast du ihn erst finden müssen? Wann hat er sich dir gezeigt?"
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Post by Benedetto on Apr 10, 2015 13:34:17 GMT
"Gott offenbart sich nur selten den Sterblichen. Aber seine Werke sind überall um uns herum. Der erste Schrei eines neugeborenen Kindes, die selige Entrückung im Gebet, ein Sonnenaufgang in prächtigen Farben..." Benedetto klang leicht melancholisch "...all dies sind seine Werke. Aber wenn ihr einen greifbareren Beweis braucht, dann seht doch, wie Gottes Wort auf der Welt verbreitet wird. An allen Orten werden die Heiden zurückgedrängt, wird Gottes Wahrheit greifbarer."
Er streckte das Kinn vor. "Die frühe Kirche wurde verfolgt, von den Römern. Wo sind die Götter der Römer jetzt? Ihre Nachkommen beten zu Gott. Die Juden schlugen Jesus ans Kreuz. Und als gerechte Strafe leben sie heute untergeordnet unter die Christen. Die Götzen nördlich der Alpen sind zerschlagen und das Reich steht vereint unter Gott." Seine milchigen Augen fixierten Brimir.
"Wenn ihr schon Gottes Mysterium nicht verstehen wollt, so müsst ihr doch anerkennen, dass seine Stärke Kriege gewinnt. Obgleich Christus uns zur Gewaltlosigkeit anhält, schützt Gott doch die seinen!"
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 13, 2015 13:43:27 GMT
"Ein starker Glaube versorgt die Krieger mit Kraft. Da gebe ich dir Recht. Aber ich glaube noch nicht so recht da dran, dass sich dein Glaube in meiner Heimat Anders ausbreiten kann, als durch Gewalt. Gewalt scheint deiner Kirche ja ein probates Mittel zu sein, um den Glauben an euren Gott zu verbreiten. Aber die meinen haben einen starken Eigenwillen und einen starken Glauben an die Kinder Wotans."
Brimir rieb sich dann Kinn. Da war keine Anklage in seinem Blick. Das Recht des Stärkeren war für den Nordmann durchaus ein sinnvolles Mittel zum Ziel. Aber an dieser Stelle sah er Nichts, was ihn von einem anderen Urteil über die Situation in seiner Heimat als das Angesprochene kommen ließen. Schließlich fragte er nocheinmal nach, da der Mönch seine letzte Frage nichteinmal angerissen hatte.
"Wie hat dein Gott dich erreicht?"
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Post by Benedetto on Apr 13, 2015 16:39:08 GMT
Benedetto seufzte. "Ich sehe, ihr seid hartnäckig. Nun, ich will es gar nicht bestreiten, ich war dereinst ein Sünder. Bin noch immer ein Sünder. In einer Nacht haben meine Verfehlungen mich eingeholt. Doch als ich blutend und keuchend in der Gasse lag, meines Goldes und meiner Würde beraubt, da... entschied sich mein Erzeuger dafür, mich zu erretten, denn er sah etwas in mir." Die Erinnerung schien unangenehm zu sein. "Ich war stets von wachem Geist gewesen, doch mein Lebenswandel hatte meinen Erzeuger davon abgeschreckt, an mich heranzutreten."
Der Dicke schloss die Augen. "Nun, da ich keine Wahl mehr besaß, da er keine Wahl mehr besaß, führte das Schicksal uns zusammen. Er erettete mich, damit ich den Eid ablegen konnte. Zu Gottes Diener werden konnte." Er öffnete sie wieder und die milchigen Augen blickten Brimir an. "Natürlich war ich auch zuvor bereits ein Christ gewesen, jeden Sonntag in der Messe. Aber erst jetzt verstand ich Gottes Gnade. Ich hatte eine zweite Chance erhalten."
Benedetto nahm einen weiteren Schluck Wein. "Aber das ist mein persönliches Erlebnis. Ich denke aber, dass allein unsere Existenz ja schon einen Beweis für seine Existenz darstellt. Kain, unser aller Vater, wurde schließlich von Gott für seinen Mord bestraft, wie es in der Bibel steht."
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 16, 2015 8:38:46 GMT
Auch, wenn Brimir nicht nach der persönlichen Geschichte des Kusses gefragt hatte, so lauschte er den Worten des Mönches sehr interessiert. Er kannte nur das Vorgehen seines eigenen Erzeugers, der seine Kinder den Kuss schenkte und sie dann für ein Jahr alleine in der Wildniss ließ. So war sicher gestellt, dass nur die wirklich starken überlebten. Wer dem Tier verfiel, wurde von ihm vernichtet. Wer die Sonne wieder aufgehen sah, wurde von ihr vernichtet. Nur zu gut erinnerte er sich an seine Zeit nach dem Kuss und es war schwer sich andere Wege vorzustellen. Und so nickte er, als Benedetto davon sprach, dass es sein persönliches Erlebniss sei und anscheinend nicht weiter sprechen wollte.
Doch dann kam er wieder dazu zurück, dass es in seinen Augen wohl nur seine Wahrheit gab. Seufzend lehnte sich Brimir zurück.
"Es ist dein Glaube, dass Kain von deinem Gott verflucht wurde. Meiner ist es nunmal nicht. Ich glaube an die... heidnischen Götter. Ich glaube daran, dass Kain der erste Einherjer Wotans ist. Ich glaube daran, dass Thors und Tyrs Kraft durch meine Adern fließt. Und ich bin es Leid, dass mir einige Vampire hier vorschreiben wollen, was ich zu glauben habe und was nicht. Mein Glaube ist bei vielen Ancilla und einigen Ahnen hoch angesehen. Willst du etwa sagen, dass auch sie unrecht haben, genau wie ich?"
Er schien inzwischen ungehalten. Hin und wieder grollte der Nordmann leise während die Wörter seinen Mund verließen und die Unruhe kehrte in seinen Körper ein. Nein. Dieser Kainit würde sich nicht ohne Weiteres und nicht durch Worte bekehren lassen.
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