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Post by Brimir Böggvisson on Apr 11, 2015 10:42:09 GMT
Der Blick von Grimsteinn wechselte von entschuldigend zu bittend. Er war sich sicher, dass die Situation gleich aufgeklärt werden würde, aber so lange er nicht darauf angesprochen wurde, würde er schweigend warten. Und das tat er auch. Erst als Alerio die Frage nach der Sprache stellte hob der Diener den Blick ein wenig und lächelte. Dann antwortete in der alten Sprache, wenngleich er einen moment länger brauchte und die Aussprache bei Weitem nicht so flüssig war.
"Ich denke, dass das kein Problem sein wird und..."
Brimir hinter ihm hatte sich wieder aufgerichtet, den Rücken durchgedrück und sich umgedreht. Ein Räuspern seines Herren hatte Grimsteinn aus dem Satz gerissen. Was hatte der Gangrel von dem Moment an mitbekommen, als er aufgesprungen war? Scheinbar wenig, denn sein Blick war überrascht, als er Phosoa erblickte. Es folgte ein Nicken in ihre Richtung, während der Gangrel zurück zum Tisch kam. Die Hauer in seinem Gesicht hatten sich zurückgebildet innerhalb dieser kurzen Zeit. Eine Prozedur, die den Schmerzenslaut erklären mochte. Und doch war es ihm alles Andere als Recht, dass so Viele diesen Moment der Schwäche mitbekommen hatten.
"Entschuldigt bitte diesen... Ausbruch. Die Nähe zum Tier hat nicht nur... Vorteile." Grimsteinn blieb im Lateinischen und auch bei seinen Schwieirgkeiten bei der Übersetzung. Es dauerte deutlich länger, bis er sich die Worte im Kopf zusammen gelegt hatte. Brimir setzte sich wieder an seinen Platz und schaute einen Moment durch die Runde, bis die Augen sich auf Phosoa legten und er lächelte, als sei gar Nichts passiert und doch kniff er sich immer wieder mit dem Nagel des Mittelfinger in den Daumen.
"Ich grüße dich, Phosoa. Schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast."
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Post by Phosoa von Byzanz on Apr 11, 2015 14:23:48 GMT
Sie erwiderte den Händedruck des Brujah, ohne dabei sichtbar zu zeigen, ob sie dies gut oder schlecht fand. Ein Zeichen unter Gleichen, so schien es für sie zu sein, nicht mehr, nicht weniger. Mit ihrer militärischen Art nahm sie nach dem Angebot Platz und die schwarze Frau bezog hinter ihr Stellung, den Blick leicht, fast schüchtern wirkend gesenkt und wohl allein durch die Farbe der Haut mehr als auffällig zugleich.
Sie nickte Brimir ruhig zu. „Es ist gut dich… wohlauf zu sehen, Brimir.“ Duzte sie den Gangrel, als wären beide schon enger bekannt. Neugier suchte man bei ihr vergebens. Sie schien die Spannung durchaus bemerkt zu haben, doch wirkte es so, als würde sie dies als nicht so wichtig bei Seite schieben.
„Ich beherrsche die hiesige Sprach nur ungenügend. Sie ist… seltsam im Vergleich zu meiner Heimat.“ Lächelte Phosoa auf Lateinisch. „Bisher hatte ich auch keinerlei Probleme feststellen können, wenn man die ursprüngliche Sprache dieses Landes benutzt.“ Sie schaute in die Runde, nickte dann, da man scheinbar zu einer Einigung gekommen war. Sie selbst würde nicht zu schnell sprechen und zwischen den Sätzen dem Diener des Gangrel genügend Zeit für Übersetzungen lassen. Es schien durchaus so, als kannte sie dieses Prozedere.
„Bitte, Antigonos, fahr doch dort fort, wo das Gespräch unterbrochen wurde.“ Auch hier kein Hinweis auf den Gangrel, eher wirkte es so, als würde Phosoa es so sehen, als habe sie das Gespräch unterbrochen.
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Post by Il Narratore on Apr 11, 2015 23:50:40 GMT
Antigonos nickte daraufhin und fuhr also auf Latein fort: "Dann ist zumindest dies beschlossene Sache. Wir waren gerade bei der Feststellung angelangt, dass uns alle gewisse Ziele oder wenigstens Mittel gemeinsam sind. Jeder von uns kontrolliert zu einem gewissem Umfang die Milizen der Stadt oder hat Interesse an den militärischen Mitteln der Stadt. Es gibt bei dieser Sache nur ein Problem." Der Brujah machte eine dramatische Pause, während der er einen gewichtigen Blick in die Runde warf. Seine gepanzerte rechte Hand lag flach auf dem schlichten Tischtuch auf, er tippte mit jedem Finger einzeln, nacheinander auf das Holz. Wieder und wieder in einer endlosen Schleife, einer nach dem anderen.
"Die zersplitterte Natur, nicht nur der Milizen, sondern auch der sie beeinflußenden Kainskinder, behindert ihre Nützlichkeit. In den letzten paar Jahren allein hatten wir ein niedergebranntes Kloster, ein Massaker vor den Toren der Stadt, dutzende Vermisste, Aufstände in den Armenvierteln, vorgebliche Attentate und – nicht zu vergessen – ein tatsächliches Attentat auf den Bischof, gefolgt von weiteren Eskalationen und Aufständen. Alles mehr als vermeidbare Ereignisse, die sich dem Zugriff der Miliz entzogen, weil Warnsignale zu spät erkannt, überhaupt nicht beachter oder von anderen Institutionen behindert worden sind. Von den, man muss es so grausam sagen, 'üblichen Verbrechen' und Schandtaten wie massenweisen Mord, Vergewaltigung, Diebstahl und dergleichen mehr ganz abgesehen. Wir sind nicht in der Lage, unsere eigene Herde vor sich selbst zu schützen, geschweige denn vor Fremden." Eine harte Wahrheit, die sie alle betraf. Das Blut war das Leben – das Blut täglich im Dutzend sterbenden Genueser war ihr Leben und wenn das eine versiegte, so auch das andere. Seine Lösung sprach er noch nicht aus, gab jedem seiner Gäste Gelegenheit zu sprechen. Doch er deutete sie an: Seine trippelten Finger unterbrachen ihr müßiges Spiel und bildeten eine stumme, doch bedrohliche Faust.
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Post by Alerio on Apr 13, 2015 23:20:17 GMT
Alerio musterte Brimirs Gesicht interessiert. Wodurch waren die Hauer plötzlich verschwunden? Er war versucht ihn danach zu fragen, doch dies war gerade nicht der rechte Moment und Brimir schien auch nicht so, als wolle er darüber reden. Also beließ er es erst mal dabei und widmete seine Aufmerksamkeit wieder Antigonos und dessen Ansprache.
„Nun, das sind also zwei Probleme, die wir hier haben:“ versuchte er das Gespräch nach Antigonos weiterzuführen. „Zum einen die Milizen. Wo jede nur für sich agiert und sich an irgendwelche dummen Viertelgrenzen hält. So kann kein effektiver Schutz gewährleistet sein, wenn sie erst untereinander absprechen müssen, wer nun für was, wo zuständig ist. Ganz zu Schweigen davon, was hier los wäre, wenn Kainiten anfangen die Milizen als kleine Privatarmeen zu verwenden, um irgendwelche Streitigkeiten untereinander auszutragen. Die Miliz kann nur dann wirklich nützlich, wirklich effektiv sein, wenn sie als eine Einheit agiert.“ Er schwieg einen Moment und schaute in die Runde, dann fuhr er mit dem zweiten Punkt fort.
„Das zweite Problem sind die Unruhen, die derzeit herrschen. Die Verantwortlichen und Ursachen dafür, müssen unbedingt gefunden und gestoppt werden. Mit allen Mitteln, wenn es sein muss.“ Sagte er mit fester Stimme und ernstem Gesichtsausdruck. Damit brachte er wohl zu Wort, was Antigonos nur impliziert hatte.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 14, 2015 11:29:07 GMT
"Was uns fehlt... " begann Brimir, nachdem der Schatten endete. Sein Blickt glitt durch die Runde und noch immer kniff sein Finger in den Daumen, doch die Intensität ließ langsam nach. "... ist eine gewisse Authorität und Präsenz. Uns fehlt... und da gebe ich Alerio Recht... der Zusammenhalt unter den Milizen und ein gemeinsames Auftreten. Ich bin gerade dabei, dieses zwischen Generalino Cornelio und der neu gegründeten Miliz in Luccoli einzurichten, aber auch das wird nicht reichen. "
Er machte eine Pause und blickte zwischen den Dreien her
"Cornelio verfügt über Diziplin und ich bin mir sicher, dass auf seinen Befehl hin die Seitenhiebe aus Broglio in Richtung weiterer Milizen eingestellt werden... oder er entsprechend durchgreifen kann, wenn dem nicht so ist. Aber das darf nur der Anfang sein.
Aktuell baue ich eine Schmiede auf, um die Rüstungs und Waffenengpässe in Luccoli einzudämmen und anschließend Alerio zu helfen dies auch in den Gebieten unter seiner Kontrolle zu tun. Zwei Schmiede arbeiten derzeit daran... ein Waffen- und Rüstungsschmied und ein Werkzeugschmied, welcher nun das Handwerk anders zu nutzen lernt. Sobald beide einsetzbar sind, gedenke ich einen Lehrling dazu zu anzulernen... und ebenso lerne ich selbst wieder damit umzugehen. Ich kann das Angebot hierfür nur an auch an dich weitergeben, Antigonos, falls du weiteren Bedarf hast. Aber, was ich hier sehe gefällt mir... du hast eine gute Arbeit hier vollrichtet."
Doch er schien sich selbst dabei zu ertappen, wie er vom eigentlichen Thema abweicht.
"Was wir brauchen ist die ein oder andere geballte Aktion, die wir in der Stadt vollbringen. Mitglieder aller Milizen, die zusammen arbeiten und den Verbrechern zeigen, dass sich hier etwas ändert. Hier müssen wir mit aller Härte vorgehen, um die Unruhen wieder ein zu dämmen und den Frieden wieder herzustellen. Je früher, desto besser.
Dann brauchen wir gemeinsame Übungen, um die Grenzen unter den Milizionären langsam einzureißen. Und, was ich zudem vorschlage ist ein Thing der Milizführern, die sich mindestens einmal die Woche treffen, um die wichtigsten Punkte abzusprechen und die Hilfe bei Problemen bei Anderen erbeten zu können."
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Post by Phosoa von Byzanz on Apr 15, 2015 12:00:54 GMT
Phosoa hatte sich minimal zurück gelehnt und lauschte. Es mochte verwunderlich sein, wie präsent die Salubri wirken konnte, ohne etwas zu sagen. Ihre Augen, dunkle und mit einer Spur von Nachdenklichkeit, lagen bei dem jeweiligen Sprecher und er konnte sich ihrer Aufmerksamkeit sicher sein.
Vielleicht mochte man anfangs wirklich denken, sie würde nur dabei sitzen. Nur zuhören, doch als Brimir geendet hatte veränderte sie minimal die Position, in welcher sie saß und lehnte sich dann leicht vor.
„Die Miliz ist ein Werkzeug, welches geformt werden muss. Jeder von euch besitzt andere Herangehensweisen, um diesem Werkzeug seinen Schliff zu geben. Von daher wäre es vielleicht sogar ratsam, die Schwerpunkte der einzelnen Milizen jeweils euren Ausrichtungen mitzugeben.“ Begann sie dann mit dieser durchaus wohlklingenden, aber zugleich kühlen Stimme die ihr zu Eigen war, zu sprechen,
Lehnte den Kopf leicht zur Seite. „Dadurch würden die einzelnen Grenzen der Stadt aufgehoben werden und die einzelnen Teile der Miliz würden gemeinsam agieren können, wenn es zu Problemen kommt.“ Sie setzte eine kurze Pause. „Ich selbst habe mich bewusst um keine Miliz bemüht. Ich jage Kainskinder, nicht Menschen. Unnötig diese in solche Konflikte hinein zu ziehen, es zeugt von Kurzsicht. Auch wenn es absolut richtig ist, was der werte Alerio gesagt hat. Die Miliz kann schnell als private Armee angesehen werden. Hierbei ist es unumgänglich, dass dies vermieden wird und das Einverständnis, ihrer hochverehrten Majestät, vorhanden ist.“
Ihr Gesicht verhärtete sich erkennbar. „Die meisten der Probleme welche am heutigen Abend aufgezählt wurden sind leider von Kainskindern dieser Domäne verursacht worden. Politische und private Fehden, kindische Kleinigkeiten führen dazu, dass Menschen sterben und die Herde bluten muss.“ Ihre Abscheu für dieses Vorgehen war unschwer an ihrer Haltung zu erkennen, die Stimme indes hatte sich kaum verändert.
„Ihr könnt also versichert sein, ich werde eure Idee und euer Vorgehen in jeder Form unterstützen, die mir möglich ist.“ Endete sie dann schlicht und legte damit auch klar ihre Position offen, selbstverständlich und selbstbewusst.
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Post by Il Narratore on Apr 16, 2015 16:11:41 GMT
"Brimir und Phosoa machen einige sehr gute Argumente, finde ich. Die Miliz sollte Geschlossenheit zeigen und sich vor allem aus diesem politischen Spiel heraushalten. Wir können nicht erlauben, dass die Interessen der Sicherheit für kurzsichtigen Machtgewinn beschädigt werden", schaltete Antigonos sich wieder ein. [b
"Es ist der Großteil der Miliz in diesem Raum versammelt", sagte er, als wäre es ein erst zu enthüllendes Geheimnis, und blickte dabei in die Runde. "Mein Vorschlag ist daher denkbar einfach: Setzen wir unsere Freunde - die Hauptmänner von Domus, von Broglio, von Platealonga und Raveccha, sowie wer auch immer die Bemühungen in Luccoli steuert - in einen Rat. Sie können alle zwei oder drei Wochen die täglichen Kleinigkeiten besprechen, gemeinsame Aktionen als Gleichrangige besprechen und außerdem der Stadt demonstrieren, dass die Miliz sich über ihren Egoismus erheben kann. Es wäre so außerdem möglich, vampirische Komrpomittierung zu erkennen. Fünf Augenpaare sehen schließlich mehr als eines und gegenseitige Kontrolle ist besser als blindes Vertrauen."
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 17, 2015 9:07:56 GMT
Brimir nickte Antigonos zustimmend zu. Dann erhob er nocheinmal die Stimme, um die indirekt gestellte Frage zu beantworten.
"Luccoli unterliegt momentan noch direkt meiner direkten Kontrolle. Ich bilde die Miliz selber aus und führe sie. Auch habe ich bereits einen Mann ins Auge gefasst, der sie übernimmt. Er wird Cornelio begleiten und lernen, aber solange er lernt wird Cornelio für Luccoli sprechen."
Das Wort Freund nahm er nicht in den Mund. In seinen Augen waren die Blutsdiener Werkzeuge einer Jagd, aber das musste man hier keinem in irgendeiner Form darlegen. Doch dann waren da noch weitere Fragen, die ihm auf der Zunge lagen.
"Wer kontrolliert den Rest der Miliz und können wir denjenigen mit in diese Runde auf nehmen? Ich kann nur con Broglio und und Luccoli reden und dort ist es momentan ziemlich... ruhig. Über die Ereignisse in der Stadt habe ich nur wenig Überblick. Gibt es dort noch akute Unruhen, dennen wir jetzt Einhalt gebieten müssen?"
An Phosoa gewand sprach er dann weiter.
"Ich bin zwar der Meinung, dass wir die Miliz nicht als politisches Mittel einsetzen sollten. Dies jedoch schließt nicht aus, dass wir sie nicht gegen andere Vampire einsetzen können, die sich gegen Genua richten. Du weist, dass du in diesem Fall auf mich zählen kannst. Die Jagd liegt mir im Blut."
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Post by Alerio on Apr 21, 2015 17:42:43 GMT
Alerio hörte den Worten von Antigonos schweigend zu und nickte hier und da zustimmend.
Auch bei Brimir stimmte er im Gesamten zu. „In der Tat, was ist denn mit Mascharana?“
Die restliche Frage zu den Unruhen zu beantworten, überließ er Antigonos, welcher dazu mehr Informationen haben sollte.
Auch wenn Brimir seine Worte an Phosoa richtete, sagte er doch auch noch etwas dazu: „Ich denke, es ist durchaus akzeptabel, dass die Miliz die Domäne gegen jede Art von Feinden schützt. Auch, bin ich der Meinung, dass wir sie auf jeden Fall einsetzen sollten, wenn unserem gemeinsamen Bestreben oder der Miliz selbst Gefahr droht. Von welcher Seite auch immer.“
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Post by Il Narratore on Apr 21, 2015 18:41:14 GMT
"Unruhen...Pah! Unruhen, das klingt als würde ein wütender Mob alles in Schutt und Asche legen. Nein. Hier und da kommt es zu Ausbrüchen, vereinzelte Gewalttaten. Ein Manne der Fieschi verteidigt die angeblich gefälschte Reliquie, einer von den Fremden äußert sich wohlwollend über San Sisto oder einer kommt aus Florenz daher und dann kommt es eben zu Schlägereien. Zugegeben, manchmal knüpfen sehr verbissene Befürworter des seligen Bischofs einen für Beihilfe am Mord auf, doch das kommt eher selten vor. Die Stimmung ist schlecht und entlädt sich", sagte Antigonos und zuckte mit den Schultern. Seine Mundwinkel zuckten kurz nach unten, doch er versuchte - schlecht - ein Gefühl von Neutralität zu vermitteln. "Der Grund für die Bewegung im Volk ist meiner Einschätzung nach das massiv auffällige Verhalten gewisser Persönlichkeiten, die weder vor Mord an einem Heiligen Mann noch vor offener Aufwiegelung zurückschrecken. Sofern wir - wie ich vorgeschlagen habe - aus der Politik herausbleiben wollen, lässt sich das Problem nur mit Geduld und zarter Hand lösen. Größere Veranstaltungen sollten vielleicht besonders geschützt werden, stark gefährdete Personen..." Die Sache fraß an ihm, das war offensichtlich.
"Mascharana ist korrupt bis auf die Knochen, gleiches gilt wohl für Clavica, aus dem...sehr, sehr wenig an meine Ohren dringt." Bei jenen letzten Worten belegte sich die Stimme von Antigonos und er senkte den Blick. Womöglich deprimiert, womöglich beschämt hielt er einen Augenblick lang inne, ehe er fortfuhr: "Der Hauptmann dort, Alfredo der Pfau, ist ganz offensichtlich ein Werkzeug. Seine Leute halten rechtschaffene Männer auf, gestatten Verbrechen auf offener Straße, sind parteiisch wie eine Hure und ebenso käuflich. Die meisten von den Unruhen betroffenen Personen, die in den Aufgabenbereich der Miliz fallen - die Fieschi, der angeprangerte Sünder von Santa Maria sowie einige weitere Kleriker - wohnen dort. Insofern wäre Personenschutz meiner Auffassung nach das Problem desjenigen, der Alfredo in der Tasche hat. Ich denke, der Sicherheit ist mehr gedient, wenn wir im Rest der Stadt für Ordnung sorgen, die Lage beruhigen und aus einer Position der Stärke heraus den...Herrn von Alfredo in unser Vorhaben einbeziehen."
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 23, 2015 9:54:01 GMT
Sie saßen hier und diskutierten über Lösungen statt zu handeln. Auch, wenn Brimir die Erklärung übe ren Zustand der Stadt anhörte und immer wieder nickte, so tat er das, während er sich dabei erhob und unruhiger werdend einige Schritte hinter seinem Stuhl hin und her ging. Der Gangrel war kein Mann für solche Gespräche, wenn Handlungen wichtiger waren. Und das waren sie in seinen Augen.
"Also gut. Wir stellen gemeinsam Truppen ab, um Veranstalltungen und wichtige Personen zu schützen. Wir zeigen Präsenz und hoffen darauf, dass das ausreicht um diese Ausbrüche einzudämmen? Ich denke wir müssen den Schritt weitergehen und die Quellen dieser Gewalttaten finden und festnehmen. Wir müssen potentiellen Verbrechern zeigen, dass es sich nicht lohnt, so zu handeln, weil wir da sind und sie zur Rechenschaft ziehen."
Schließlich wurde der Gangrel langsamer und stellte sich hinter seinen Stuhl, um sich dauraf abzustützen.
"Dass es still um Clavicula ist, ist verständlich und... weniger bedenktlich, als, wenn wir uns in die Angelegenheiten des Nosferatu einmischen, der dieses Gebiet als sein Revier ansieht. Aber sobald wir an Stärke gewonnen haben, sollten wir ihm dennoch eine Zusammenarbeit anbieten. Was Mascharana angeht... weiß jemand, wer der Herr von Alfredo ist? Wer hat ihn gebunden und ist mit einer Zusammenarbeit zu rechnen? Wenn nicht, können wir hier schneller vorgehen, indem wir uns des Pfaus entledigen und seinen Nachfolger für uns gewinnen."
Hier ballte Brimir die Hand zur Faust, um deutlich zu machen, dass Gewalt für ihn durchaus ein passendes Mittel für einen schnellen Fortschritt sein könnte.
"Und doch müssen wir behutsam sein, denn einen Streit - wie zwischen Maximinianus und Benedetto - schadet uns Allen und ich denke, wir sollten nicht zulassen, dass es nocheinmal in diesem Ausmaß eskaliert."
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Post by Alerio on Apr 23, 2015 11:58:46 GMT
„Antigonos hat ganz recht.“ begann der Lasombra mit ernstem Gesichtsausdruck. „Veranstaltungen und wichtige öffentliche Personen zu schützen, sollte auf jeden Fall eine Aufgabe der Miliz sein, nach dem was passiert ist. Doch das allein beruhigt die Menschen nicht. Sie fühlen sich unsicher und ungeschützt, verständlich, wenn sogar vor der Ermordung eines heiligen Mannes nicht halt gemacht wird. Deshalb müssen wir - da stimme ich Brimir zu - die bestrafen, die die Taten begehen und auch diejenigen die zu Taten anstiften . Den Menschen wieder zeigen, dass sie in Genua durchaus in Sicherheit sind, dass die Miliz für Ordnung sorgen kann, dann sollte sich die Unruhe von selbst lösen“ führte er seine recht optimistische Überlegung aus.
„Auch wenn wir uns politisch nicht einbringen wollen, wäre es vielleicht dennoch in dieser Hinsicht nicht schlecht, mögliche Kainskinder, die ihre Finger in den Unruhen haben und die Menschen aufwiegeln, zu finden und zumindest erst einmal mit ihnen zu reden. Dazu muss die Miliz ja nicht direkt eingesetzt werden.“
Auf die Frage Brimirs schüttelte er den Kopf. "Der Herr von Alfredo ist mir nicht bekannt. Aber ich stimme dir zu, dass wir ihn doch ausfindig machen könnten. Ich sehe keinen Grund, warum wir ihn ausschließen sollten."
"Was den Austausch des Pfaus angeht." sprach Alerio weiter, aber diesmal etwas zögerlich, als wäre er sich unsicher, wieviel er den Kainiten anvertrauen konnte. "Wir haben bereits vor einiger Zeit begonnen eine Gruppe Jungen auszubilden. Die Idee war, diese, wenn sie alt genug wären, in die Milizen einzuschleusen um sie zum jeweiligen neuen Hauptmann zu machen."
Er machte eine kurze Pause und sprach dann direkt zu Brimir: "Nun wo wir quasi eine Allianz haben, würde ich es natürlich unterlassen jemanden nach Broglio oder Luccoli zu schicken."
"Für den Pfau und alle anderen Hauptmänner, die irgendwann einmal ausgetauscht werden müssen, wäre es aber eine Möglichkeit. Die Jungen sind loyal ohne dass man sie zu Blutsdienern machen müsste und sind im Kampf ausgebildet. Der Nachteil wäre, dass dieses Vorgehen einige Jahre dauert."
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Post by Il Narratore on Apr 24, 2015 22:36:54 GMT
"Langsam, langsam", mahnte Antigonos und machte eine beschwichtigende Geste. "Wir überstürzen uns, fürchte ich. Es freut mich, dass mein Vorschlag auf so offene Ohren trifft, noch mehr freut mich euer Eifer. Aber wir müssen bedenken, dass...nun, dass wir über keinerlei Autorität in diesen Dingen verfügen. Weder Maximinianus noch Benedetto unterliegen weltlicher Gerichtbarkeit und wie jüngste Ereignisse zeigen, Ich sehe ein, dass etwas getan werden muss. Alerio weiß aus erster Hand, wie unhaltbar diese Zustände sind, ja wie gefährlich selbst für uns. Aber für den Moment haben wir keine Autorität und ohne Autorität wäre jede Verurteilung eines vom Geblüte meiner Einschätzung nach Selbstjustiz und keine Gerechtigkeit. Oberste Priorität sollte Entschärfung der Situation sein."
Der Brujah verschränkte die Arme und wurde nachdenklich. "Die Menschen werden sich nur wieder völlig sicher fühlen, wenn der dämonische Mörder gefasst und hingerichtet ist.", sagte er leise. Wir müssen zwischen Prävention und Nachsorge unterscheiden. Für das eine haben wir die Mittel, für das andere nicht. Ich stimme daher dafür, die Frage nach angemessener Bestrafung zu vertagen. Zumindest für ein paar Wochen, bis wir mit Ihnen gesprochen haben. Maximinianus arbeitet meines Wissens ohnehin an einer Versammlung, mich jedenfalls hat er um eine Darlegung meiner Sicht gebeten."
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Post by Alerio on Apr 25, 2015 9:14:12 GMT
"Entschuldige." begann der Lasombra erneut, direkt an Antigonos gerichtet "Vermutlich haben wir... oder zumindest ich, mich etwas unklar ausgedrückt. Ich meinte damit menschliche Verbrecher, einfach nur um ein Zeichen zu setzen. Wie schon gesagt, würde ich anderen von uns nicht mit der Miliz und Gewalt begegnen. Wie du ganz richtig sagst, haben wir dafür keine Autoriät und es würde uns nur Probleme bringen, die wir derzeit nicht gebrauchen können."
"Ich stimme dir prinzipiell zu das Vorsorge immer besser ist als Nachsicht, aber in dieser Situation bin ich dennoch davon überzeugt, dass zusätzlich zu den präventiven Maßnahmen auch Bestrafung erfolgen muss, um die Stärke der Miliz zu demonstrieren. Präsenz zeigen ist gut, aber man muss auch sehen, dass bellende Hunde durchaus beißen, sonst nimmt man es vielleicht nicht ernst."
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 25, 2015 11:52:37 GMT
Gerade wollte Brimir zu einer Antwort ansetzen, als der Lassombra sich bereits entschudigte. Er verstand zwar nicht ganz wofür, denn schließlich war es Antigonos gewesen, der in die Aussage falsche Dinge rein interpretiert hatte, aber er unterbrach nicht, bis Alerio fertig war.
"Er hat Recht. Es ging nicht darum, dass wir über einen der unseren Urteilen. Einzig die Menschen sollten wir mit Aktion in den Griff kriegen. Was nicht bedeutet, dass wir nicht versuchen sollten entsprechende Authoritäten zu erhalten..."
Doch dann grinste Brimir breit, als sei ihm etwas eingefallen.
"Antigonos. Du sagst, sie würden erst wieder ruhig schlafen, wenn der Mörder gerichtet ist? Was... wenn wir genau das tun? Wir töten Maximinanus auf offener Straße. Also... es wird so aussehen, als würden wir das tun. Natürlich vernichten wir den Vampir nicht, sondern spielen seinen Tod bloß. Die Menschen fühlen sich sicher und schöpfen Vertrauen in die Miliz."
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