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Post by Il Narratore on Apr 25, 2015 19:53:14 GMT
"Sterbliche Verbrecher sind doch bereits Aufgabe der Miliz", sagte Antigonos und blinzelte verwirrt. Falten gruben sich in seine wettergegerbte Stirn und er blickte wieder angestrengt. "Was Brimir sagt, macht durchaus Sinn. Wir sollten nur...Brimir oder Alerio, ihr solltet zusehen, dass Maximinianus uns dafür bezahlt. Ich habe ihn vor wenigen Tagen äußerst grob vor die Tür gesetzt, als er mir Hilfe anbieten wollte. Das heißt ich vermute er wollte tatsächlich meine Hilfe und mich dafür bezahlen lassen, indem ich seine Schweinerei für ihn beseitige. Wenn wir dies nun ohnehin aus eigenem Antrieb unternehmen, soll es uns wenigstens nützen. Meine Person wird bei ihm jedenfalls wenig angesehen sein, aber er weiß nichts von diesem Pakt. Solange das so bleibt...", führte der Brujah aus und zwang sich zu einem spitzbübischem Lächeln. Nicht die feinste Art, im ersten Moment abzulehnen und im zweiten anzunehmen, doch er hatte diesen Unsinn ja nicht angefangen und ihn nicht auf den Tisch gebracht.
"Ich fasse also zusammen: Wir schaffen einen für die Sterblichen öffentlichen Rat der Milizhauptmänner, in dem alle Angelegenheiten der Miliz besprochen werden können, wir bemühen uns um Mascharana und wir geloben die Miliz nicht für selbstsüchtige, politische Zwecke zu gebrauchen. Weiterhin demonstrieren wir Einigkeit, indem wir die Maximinianusproblematik bereinigen."
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 25, 2015 20:27:56 GMT
"Natürlich sind sie das... aber momentan... so mein Gefühl... kümmern die sich mehr um interne Streitigkeiten, als um Verbrecher. Deshalb der Ansatz, dass wir in Zukunft vermehrt den Aufgaben nachgehen und präsent sind. Unruhen präventiv eindämmen, indem wir jetzt Stärke zeigen."
Er legte den Kopf schief und nickte bei der Zusammenfassung. Dem gab es Nichts mehr hinzuzufügen. Aber zu der Maximinianusproblematik hatte er durchaus noch etwas zu sagen.
"Ich würde das Gespräch mit ihm übernehmen, es sei denn du bestehst drauf, Alerio. Ich verstehe mich erstaunlich gut mit ihm und im Grunde... helfen wir uns bereits gegenseitig. Sag, Antigonos. Was hat er versucht dir anzubieten?"
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Post by Phosoa von Byzanz on Apr 26, 2015 15:04:07 GMT
Phosoa hatte sich zurück gelehnt, nicht bequem, aber erkennbar, dass sie den drei Männern das Gespräch überließ und eben mehr als Beobachterin anwesend war, keinen Anspruch auf Weisung oder Bestimmung erhob.
Erst jetzt legte sie den Kopf minimal zur Seite. „Sollten Kainskinder gerichtet werden müssen, so gebt mir Bescheid. Ich werde sie festsetzten und ihrer hochverehrten Majestät überstellen, so wie ich es für sie bisher auch schon getan habe. Ebenso kann ich euch Diebe, Mörder und Vergewaltiger der Herde bringen und ihr könnt sie öffentlich und für euch wirksam verurteilen und bestrafen. Ebenso erkläre ich mich bereit sie nicht weiter allein zu richten.“
Die Worte waren wie immer ruhig und absolut gesprochen. Das Angebot mochte dadurch weniger wie ein Angebot klingen, wenn man es anders hören wollte. Ebenso machte die Salubri damit auch deutlich wo sie ihren Aufgabenbereich sah und man viel aus der Zusammenarbeit gewinnen konnte.
„Ebenso kann ich euch ebenfalls anbieten mit Maximinianus und Benedetto zu sprechen. Beide habe ich schon auf ihre Involvierung ob der Unruhen gesprochen, beide sind mir gegenüber bisher kooperationsbereit gewesen.“ Die Vor und Nachteile ihrer Person führte sie nicht weiter aus, schließlich waren diese offensichtlich oder sie erwartete dabei Nachfragen.
Eine kurze Pause wurde eingebaut. „Zuletzt möchte ich darauf hinweisen, dass nicht nur diese beiden für die Unruhen verantwortlich sind, sondern von einem weiteren Mitglied der Domäne deutlich in den Schatten gestellt werden. Dieses Mitglied verteilt wahllos sein Blut in der Domäne an die Herde und ist bereit Kainskinder welche er als störend empfindet vor Menschen in die Raserei zu treiben. Zudem hat er über Gruppen von Menschen Attentate auf Kainskinder und andere Menschen verüben lassen.“ Ihre Stimme blieb gleich und doch war wieder die Abscheu diesen Handlungen gegenüber in ihrer Gestik und Mimik zu erkennen.
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Post by Alerio on Apr 27, 2015 11:47:40 GMT
Schweigend hörte er erstmal den anderen dreien zu, nickte hier und da zustimmend und richtete seine Worte dann an Brimir: "Deine Idee gefällt mir. Hauptsächlich ist sie aber davon abhängig ob Maximinianus auch mitspielt. Da er den ganzen Mist verursacht hat, sollte er es und Antigonos hat ganz recht, dass wir ihm hier einen Gefallen tun, dafür sollte er uns was schuldig sein. Nach unserem letzten Gespräch, glaube ich, dass er meinen Worten nicht so ganz vertrauen kann. Daher solltest du mit ihm sprechen....oder Phosoa." Er zuckte kurz mit den Schultern, da es ihm recht egal war, wer das Gespräch übernahm.
"Bei Benedetto sehe ich kein Problem. Er trägt zwar Mitschuld an dem Ursprung der ganzen Problematik, aber ich glaube nicht, dass er derzeit an den Unruhen beteiligt ist. Dennoch um sicher zu gehen, können wir ihn ja auch darauf ansprechen. Da wir uns ganz gut verstehen, könnte ich dies wiederum übernehmen."
Er schwieg kurz und wandte sich dann direkt an Phosoa, das Gesicht nachdenklich. "Vampire die Vampire angreifen, sollten nicht unsere Aufgabe sein. Wenn dieses Kainskind jedoch die Herde zu Gewalttaten untereinander aufwiegelt und somit dezimiert, dann sehe dass die Prinzessin sicher nicht gern und als Beschützer der Herde, sollten wir dann wohl etwas dagegen tun. Um welchen Kainit, handelt es sich denn?" Obwohl er eine Vermutung hatte, ging er, mit seiner Frage, lieber auf Nummer sicher.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 27, 2015 12:12:22 GMT
"Ich werde mit Maximinanus reden." Brimir erweckte kurz den Eindruck, dass das seine Idee und somit seine Beute war. Dann nickte er den Beiden zu. "Benedetto brauchen wir für den Plan nur in so fern, dass er nicht auf die Idee kommt... unsere Idee aufzudecken und den 'Teufel', wieder auf die Spielfläche zu holen. Redest einer von euch mit dem Totengräber, dass er nach dem offiziellen Tod von Maximinianus, diesen auch begraben lässt, Phosoa oder Alerio?"
Bei Alerios Aussage bezüglich den Angriffen, schüttelte er jedoch wehement den Kopf.
"Ich denke sehr wohl, dass Vampire, die Vampire angreifen unsere Aufgabe ist. Die Gefahr für die Stille und auch für die Menschen ist ziemlich hoch. Wenn du dich da raus halten willst, Alerio, so versteh ich das, würde aber anbieten, dass du Bescheid gibst, damit man dagegen vorgehen kann." Auch, wenn er damit sicher sich selbst meinte, so schloss er das Einhorn nicht aus. "Ich denke, das du Ferrucio meinst, Phosoa?"
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Post by Alerio on Apr 27, 2015 14:53:40 GMT
"Wird das denn nötig sein? Maximinianus zu beerdigen? Für den Schwindel reicht es doch, ihn vor Zeugen umzubringen. Recht anschaulich zwar, hoffe ich, die Herde will ja befriedigt werden. Aber würde es nicht reichen, seine Leiche in Gewahrsam der Miliz zu nehmen und dann später zu verkünden, dass er außerhalb der Stadt verscharrt wurde, so wie es für Mörder und Verbrecher üblich ist? Das wird den Menschen zwar nicht unbedingt gefallen, da sie ihn lieber brennen sehen wollen, aber naja, man kriegt eben nicht immer was man will."
Zu Brimirs zweiter Aussage zog er ein mürrisches Gesicht. "Ich dachte wir hatten uns darauf geeinigt, dass die Miliz sich aus vampirischen Angelegenheiten heraushält. Meine Meinung ist einfach die, dass wir uns nur um die Vampire kümmern sollten, die den Erhalt der Herde bedrohen. Auf Ferrucio könnte dies zutreffen. Doch alle anderen Konflikte und Probleme unserer Art sollten nicht in unser Aufgabengebiet fallen." Fragend schaute er zu Antigonos, ob er dies ähnlich sah.
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Post by Brimir Böggvisson on Apr 27, 2015 15:17:16 GMT
"Nein, nein. Ich habe nicht vor ihn wirklich zu beerdigen... es war ein Bild dafür, was wir eigentlich mach würden, wenn wir ihn tatsächlich umbringen würden. Aber das haben wir nicht vor. Ich stimme dir zu, dass eine gute Vorstellung hier vollkommen ausreicht. Die Menschen werden seine Leiche nie finden, wir müssen bloß sicher stellen, dass niemand an seinen Körper kommt, wären wir ihn in Sicherheit bringen."
Dann schüttelte Brimir erneut den Kopf.
"Ich glaube wir denken das Selbe, aber du hast mich nicht verstanden, kleiner Schatten: Wir halten uns aus kainitischer Politik raus. Wenn ein Mitglied der Domäne die Miliz für seine Zwecke einsetzen will, dann werden wir dies verhindern. Wir helfen zum Beispiel Benedetto mit der Miliz nicht dabei seinen Einfluss auf die Kirche in welcher Form auch immer zu vergrößern. Aber, wenn ein Streit zwischen ihm und Maximinianus nochmals so eskalliert, dass unser aller Geheimniss in Gefahr gerät, ist es unsere Pflicht auch mit den Möglichkeiten der Miliz dagegen vorzugehen. Genauso ist es, wenn ein Vampir die Herde bedroht. Alles, was unserer Beute schadet, schadet uns. Ihr Blut ist unser Leben."
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Post by Alerio on Apr 29, 2015 13:13:22 GMT
Mit ausdruckslosem Gesicht schaute er Brimir an und blinzelte. Versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass ihm das jetzt peinlich war. Er räusperte sich. "Verstehe."
Dann schaute er kurz vor sich auf den Tisch und dachte über Brimirs Worte nach "Hierbei verstehe ich dich schon. Und ich weiss, dass ich in dieser Hinsicht vielleicht zu...weich bin, aber ich habe ein schlechtes Gefühl dabei, die Miliz in kainitische Angelegenheiten einzubringen. Stillebruch oder nicht. Dann sollten wir als Kainiten uns darum kümmern, ohne die Menschen mit hinein zuziehen und zu verheizen." Der Lasombra schaute sehr missmutig drein und starrte wieder nachdenklich vor sich auf den Tisch, die Arme vor der Brust verschränkt.
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Post by Il Narratore on Apr 29, 2015 19:31:21 GMT
"Er hielt sich sehr vage", sagte Antigonos auf Brimirs Frage hin. "Er erstrebe Kooperation und gegenseitige Hilfe beim Aufbau der Stadt und Schutz der Domäne und der Beendigung dieser von ihm sogenannten 'Unruhen'. Vages Geschwätz, meiner Meinung nach, das einzig darauf abzielte mich als Esel vor seinen Karren zu spannen." Kurz zögerte der Brujah, unsicher, wieviel Blöße er sich geben könnte. Dann sagte er jedoch: "Ich habe noch einmal darüber nachgedacht und bin mir weniger sicher als damals, ob ich nicht hätte annehmen sollen. Doch seine ganze Art ist mir zuwider. Ich habe wenig Zweifel daran, dass er einen der heiligsten Männer der Stadt getötet hat, um seine eigene Haut zu retten, und dass er jedes Nein zu einem Ja und jedes Ja zu einem Nein umlügt, so wie es ihm gerade passt. Selbst wenn er womöglich eine große Hilfe gewesen wäre, hätte er unsere Schuld zu seinen eigenen Zwecken missbraucht."
Auf den Irrtum von Alerio lachte der Brujah leise, bemühte sich aber dabei nicht allzu garstig zu klingen. Ein breites Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als er einwarf: "Ich denke wir müssten gar nicht so weit gehen. Übrigens würde ein arroganter Pinsel wie der Ventrue kaum körperliche Züchtigung in Kauf nehmen, selbst um diese Sache endgültig zu bereinigen. Wahrscheinlich denkt er sich mit seinem neuen Namen bereits unantastbar. Übrigens nennt er sich mir gegenüber nun Luciano Batista di Lucca, was ihm zumindest unter Sterblichen einen gewissen Spielraum verschafft, da sein Gesicht recht unbekannt sein dürfte. Der Punkt ist: Wir müssen ihn nicht selbst...'töten', denn sein Gesicht ist unbekannt. Im Übrigen vertraut er uns kaum genug, ihn nicht gänzlich zu vernichte - Traditionsbruch hin oder her. Wir haben genug Autorität auf unserer Seite, um jeden beliebigen Verbrecher als Maximinianus, den Teufel von San Sisto zu deklarieren."
Auf Ferrucio angesprochen verdüsterte sich sein Antlitz und er zog die Augenbrauen zusammen. "Oh, nicht ihr auch noch, Phosoa. Ich habe seine Predigten gehört. Wenn sie auch wenig harmlos sind, so entsprechen alle seine Anschuldigungen wohl der Wahrheit. Der Ventrue hat die Kirche für seine eigenen Zwecke manipuliert, der Abt seines Klosters wurde grauenhafter Verbrechen bezichtigt und abgesetzt und sie haben zusammen Verbrechen verübt, die in unseren Kreisen schwerlich unter Strafe stehen, aber bis auf's letzte verachtenswert sind. Er tötet Heilige und Gläubige, wie es ihm gerade recht ist."
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Post by Phosoa von Byzanz on Apr 30, 2015 14:15:05 GMT
„Antigonos.“ Die Stimme der Salubri war unbewegt wie zuvor. „Ihr habt eure Erfahrungen mit dem Ventrue gemacht und ich erdreiste mich nicht, diese als falsch, unschlüssig oder unsinnig darzustellen. Lasst mir die meinen mit dem besagten Mondkind.“ Sie blickte den Brujah aus den dunklen Augen unbewegt an.
Vielleicht war es irritierend, doch da war keine Wut, kein Zorn, kein Zürnen, nur ruhig die gesprochenen Worte. „Nutzen wir eher die Möglichkeit, dass wir beide uns gut verstehen und mit jeweils mit einem anderen ruhig sprechen können, damit Ruhe und Frieden Einzug in diese Domäne hält.“ Und auch dies war schlicht und ruhig gesprochen. Alles durchsetzt von dieser Absolutheit.
Sie würde dem Brujah natürlich die Zeit geben auf ihre Worte irgendwie zu reagieren. Erst dann sprach sie weiter. „Ich möchte viel eher noch einmal Alerios Punkt verstärken. Die Miliz sollte niemals dein Eindruck vermitteln nur einem Kainskind allein zu gehören. Abgesehen davon, dass dies einen gefährlich nahen Bereich beschreiten würde, welcher gegen die Gesetzte ihrer hochverehrten Majestät verstößt. So ist es zugleich auch eine große Gefahr wenn andere Neugeborene glauben sich davon bedroht fühlen zu müssen. Das Beispiel von Benedetto und Maximinianus zeigt wie schnell zwei sich Gegenseite bedroht fühlende Kainskinder eine Domäne schwächen kann.“
Dann blickte sie Antigonos an. „Und auch dir gebe ich in dem Punkt Recht, dass die Handlungsweisen beider Kainskinder verabscheuungswürdig und widerlich sind, da sie ihre persönlichen Präferenzen und Wünsche über alles andere stellen und ihre Mittel gegen vieles verstoßen was ich empfinde. Doch sind dies sterbliche Probleme die geschaffen wurden und auch dort sehr gut gelöst werden können. Das malkavianische Subjekt hat schlimmere Dinge getan, innerhalb unserer Gesellschaft. Doch wurde sich bereits darum gekümmert und die Zukunft wird zeigen, was daraus erwächst.“
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Post by Il Narratore on May 2, 2015 17:55:42 GMT
Antigonos der Athener runzelte die Stirn und setzte ein überaus mürrisches Gesicht auf. Er seufzte aber schließlich und nickte Phosoa zu. "Ihr habt Recht und verdient natürlich, ebenfalls angehört zu werden", sagte er höflich, aber wenig liebevoll. Mit geöffneter Hand bedeutete er ihr, doch fortzufahren und signalisierte mit einer lässigen Körperhaltung seine Offenheit.
Schließlich schüttelte er den Kopf, vehement, und verschränkte abermals die Arme. "Ich will euch nicht der Lüge bezichtigen, Phosoa, denn ich denke vielmehr, dass der Ventrue eure Gedanken vergiftet. Doch Ihr geht falsch, wenn ihr diese sogenannten Unruhen als ein rein sterbliches Problem anseht: Maximinianus hat sich vor der Kirche entblößt. Er hat die Existenz von Dämonen, Teufeln, was auch immer für einen Namen die heilige Mutter Kirche uns Elenden gibt, vor aller Welt bekannt gemacht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Volk die Pogrome beginnt, bis es die Unfähigkeit der von Maximinianus und Benedetto weiterhin vergewaltigen Kirche erkennt und selbst zur Tat schreitet. Diese Zeit rückt näher mit jeder Stunde, da der Tod des Bischofs ungerächt bleibt - ein Verbrechen das die Aufmerksamkeit des heiligen Stuhls auf diese Domäne zu lenken vermag."
Antigonos zuckte mit den Schultern, seine Laune war sichtlich gesunken. Die Freude, die Witzigkeit und die Scherze waren aus seiner Rede verschwunden und es blieb nur die harte, bockige Manier eines alten Soldaten. "Doch da die Sache erledigt ist...So ist es keine Angelegenheit für die Miliz. Die sich im übrigen nicht mit Bestrafung in dieser Hinsicht beschäftigen sollte. Wir sind Gäste in der Domäne der Herrin und sie hat mir gegenüber sehr deutlich gemacht, dass sie die körperliche Unversehrtheit innerhalb der Mauern des Frankenkönigs garantiert. Ist nicht jeder Angriff auf einen Vampir innerhalb der Mauern somit ein Verbrechen gegen sie selbst? Und wenn nicht Maximinianus und Benedetto gleichermaßen Schuld an der Entblößung eines der Unseren und der Eskalation eines dummen Streites haben, müssten wir sie dann nicht alle drei mit dem Schwert erschlagen und vor Gericht zerren, anstatt nur den einen, dessen Namen ihr zum ersten Mal mit dieser Sache in Verbindung bringt?"
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Post by Alerio on May 3, 2015 17:41:24 GMT
Alerio warf Antigonos einen kurzen finsteren Blick zu, als dieser ihn auslachte, sagte aber nichts weiter, sondern hörte sich schweigend dessen Unterhaltung mit Phosoa an, während sein Blick von einem zum anderen schweifte. Nachdem Antigonos seine Überlegung kund getan hatte, begann er jedoch wieder zu sprechen:
„Antigonos hat Recht, aber ich denke nicht, dass wir jetzt in diesem Rahmen darüber diskutieren müssen wer welche Schuld trägt und wie bestraft werden muss. Vor allem, da sich um Feruccio anscheinend ohnehin schon gekümmert wird. Und wie ich schon sagte, bin ich ohnehin nicht dafür, Kainiten direkt selbst zu bestrafen. Jeder Vampir, der eine Bedrohung darstellt sollte ihrer Majestät übergeben werden. Wir, als Repräsentanten der Sicherheit ihrer Herde quasi, könnten immerhin mögliche Deliquenten darauf hinweisen, dass deren Taten gefährlich sind und wenn sie nicht aufhören, sich eben vor der Prinzessin verantworten müssen. Eine Warnung quasi.“
Er machte eine kurze Pause und wandte sich dann Antigonos zu. „Deine Überlegung zu unserem Schaumord, Antigonos, ist im Übrigen durchaus nachvollziehbar. Aber haben ihn nicht einige Menschen gesehen, als er, Benedetto und die anderen Mönche eskortiert wurden? Alle Personen,die sich vor dem Kastell aufgehalten haben, haben ihn auf jeden Fall gesehen. Nun gut, das muss nicht heißen, dass sie wissen, wer von den Mönchen Maximinianus war, aber, wenn wir wirklich jemand anderen für ihn ausgeben und zur Schau stellen, könnte dennoch die Gefahr bestehen, dass Stimmen laut werden, dass all das ein Schwindel ist und dann könnten Gerüchte die Runde machen, dass die Miliz mit dem Teufel unter einer Decke steckt, was uns in eine schlimmere Situation bringen könnte, als derzeit herrscht und vor allem unser Bemühen für Ordnung zu sorgen ins völlige Gegenteil verkehrt. Ich bin daher dafür, Brimirs Plan tatsächlich Maximinianus vorzuschlagen. Natürlich, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er ablehnt, doch ein Versuch ist es wert. Was das Vertrauen angeht, so könnte man ihm ja vorschlagen, dass einige seiner Leute dabei sein können, um darauf Acht zugeben, dass wir kein Schindluder treiben. Sollte er dennoch ablehnen, können wir es ja immer noch mit einem Strohmann versuchen.“
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Post by Brimir Böggvisson on May 4, 2015 11:30:16 GMT
"Es stimmt: Wir können keine Bestrafung durchführen, weil wir keine Rechte dazu erhalten haben. Die Sache ist ganz einfach. Aber wir können dennoch die Milizen dafür nutzen Informationen zu sammeln, Fallen zu stellen, Blutsdiener festzunehmen und den entsprechenden Kainiten in die Enge zu treiben. Verantworten muss er sich vor Aurore... wir nehmen sie bloß in Gewahrsam."
Damit stimmte er Alerio zu, wenngleich auch sicher war, dass er bereit ist dafür auch die Männer seiner Milizen zu opfern, wenn es sein muss.
"Ich werde mit Maximinianus reden, ihm den Plan unterbreiten. Notfalls müssen wir eine Alternative mit ihm überdenken. Aber es muss eine Lösung gefunden werden. Wenn es auf den... Strohmann hinaus läuft, dann bedenkt bitte, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass einer von dennen, die ihn gesehen haben, wirklich dabei ist, wenn wir 'Maximinianus' stellen. Selbst das können wir im begrenzten Rahmen steuern. Und wenn der wütende Mob von der Miliz nicht aufgehalten werden kann und das Opfer an Ort und Stelle zerreißt... wird ihn keiner mehr identifizieren können."
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Post by Phosoa von Byzanz on May 4, 2015 15:50:02 GMT
Da war kein Tadel keine Wut oder Skepsis in der Haltung oder Mimik von Phosoa sie lauschte ruhig den Worten von Antigonos zu Maximinianus und als er schließlich geendet hatte, nickte sie langsam und ein aufmerksamer Beobachter konnte durchaus Zustimmung in dieser kleinen Geste erkennen, wenn er wachsam genug schaute.
Doch ließ sie ebenso ohne jede Eile den Schattenspieler aussprechen und seine Gedanken formulieren, erst danach kehrte ihr Blick zu dem Gelehrten zurück und es mochte sich eben wieder zeigen, dass Phosoa niemand im Vordergrund war oder sich nicht dort sah.
„Ihr habt Recht und ich bedaure mit meinen Aussagen eure gute und positive Stimmung zerstört zu haben. Euer Mut zum Blick voraus und eure positive Einstellung vielen Dingen gegenüber honoriere ich hoch und hoffe sie nicht so leicht durchbrechen zu können.“ Sie machte eine kurze Pause. Dann lehnte sie sich leicht vor.
„Ihr missversteht nur einen Punkt. Derzeit ist Maximinianus ein sehr gutes Werkzeug, um den Malkavianer und seine Verbrechen deutlich vor der Domäne aufzuführen. Ich selbst habe ihn schon gepflöckt zu ihrer hochverehrten Majestät gebracht.“ Kurz glitt ihr Blick über die Anwesenden. „Ich besitze das Recht Kainskinder festzusetzen, so sie eine Gefahr darstellen. Aber ich bin kein Narr und versuche an zu vielen Orten gleichzeitig zu sein. Ich jage unseresgleichen und Wesen die weit schlimmer sind. Von daher kümmere ich mich schlicht nacheinander um die Ziele. Ich werde Maximinianus nicht vergessen, noch die Anschuldigungen welche gegen ihn als Kainskind und Mitglied dieser Domäne erhoben werden. Und sollte er wirklich gegen die Gesetze unserer hochverehrten Majestät verstoßen haben, dann werde ich ihn jagen und zu ihr zurück schleifen, ebenso wie Benedetto, wenn es ebenfalls auf ihn zu trifft.“
Der letzte Monolog waren eine Spur kühler gesprochen worden und ein Funkeln war in den dunklen, ja schwarzen Augen der Salubri zu erkennen. Dies waren keine hohlen Worthülsen, dies waren Tatsachen und an ihrer Haltung war zu erkennen, dass dies nicht ihre ersten Jagden oder Gefangennahmen waren, wenn sie nicht noch schlimmeres oder gefährlicheres gemacht hatte.
Damit lehnte sie sich zurück und schien wieder nur die fremdländische Frau zu sein, die ruhig und bedacht abwartete, beobachtete und wachte.
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Post by Il Narratore on May 15, 2015 21:49:58 GMT
Antigonos stimmte diesen Einwänden entweder zu oder sprach ihnen eine berechtigte Existenz zu. Er ging jedoch nicht weiter auf einige Details ein, sondern drängte mit eiserner Faust das Gespräch wieder auf seine eigentlichen Absichten zu - die Konsolidierung der Miliz und der ordnungshütenden Elemente der Domäne.
Er fasste die Beschlüsse des Abends noch einmal zusammen. Dass alle Anwesenden sich zur Kooperation in Sachen der öffentlichen Ordnung bereit erklärten und die von ihnen kontrollierte Miliz enger zusammenarbeiten solle. Dass zu diesem Zwecke ein ständiger Rat der Hauptmänner eingerichtet werden sollte, der sich monatlich in diesem Raum treffen und die Verwaltung vereinfachen sollte. Dass derjenige Hauptmann von Mascharana hinzu gezogen werden sollte, der tatsächlich die Fäden in der Hand hielt. Schließlich, dass Ferrucio, Maximinianus und Benedetto bis auf weiteres die private Angelegenheit jedes Anwesenden bleiben sollten, soweit ihre Handlungen nicht den öffentlichen Frieden mit den Sterblichen stören würden. Hierzu wäre eine Verurteilung und Hinrichtung eines falschen Maximinianus vonnöten.
Nachdem ein jeder diese Beschlüsse nochmals bestätigt hatte, erklärte er die Gründungssitzung für aus seiner Sicht erfolgreich. Er erwähnte sowohl die Möglichkeit einer dezenten Erfrischung, als auch das Angebot, über unverfänglichere Dinge zu sprechen - man habe es vielleicht bemerkt, aber ihm liege tatsächlich das Wesen ihres Zustandes am Herzen.
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