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Post by Alerio on Oct 16, 2015 22:01:31 GMT
Er hatte sich bisher nicht oft in Ravecca aufgehalten, obwohl es doch so ein schönes Fleckchen war. So ganz anders als Platealonga. Es stank weniger und man konnte sogar Grillen zirpen hören, wenn man fern der Straßen stand. Man könnte es wohl friedlich nennen. Es war ein besserer Ort und gerade deshalb wohl ungeeignet für seine Tätigkeiten, allein schon aus dem Grund, dass so mancher Hofbesitzer nicht zimperlich war, was Diebe anging. Da verlor so mancher schon mal seine Hand. Doch Alerio war auch nicht hier um den Menschen irgendetwas wegzunehmen.
Er beobachtete den Fortschritt des neuen Waisenhauses. Es war noch nicht ganz fertig, aber viel fehlte nicht mehr. Schade, dass er den Bau nicht am Tag begutachten konnte, aber auch so war es spannend zu sehen, wie das Gebäude in jeder Nacht ein Stück mehr wuchs. Zufrieden und zum ersten Mal seit einer Weile erleichtert und erfreut, kletterte er auf der halbfertigen Mauer herum, die den Hof umgeben würde. Die Baustelle und die Umgebung war verlassen, doch von der Hauptstraße aus, konnte man trotz der Dunkelheit das Gebäude auf dem Hügel ausmachen.
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Post by Yasir on Oct 17, 2015 6:13:11 GMT
Ganz alleine war er wohl nicht, denn er konnte Schritte vernehmen, die sich ihm näherten. Es war eine Gestalt, deren Größe nur knapp über dem lag, was hierzulande als Durchschnitt galt. Seine graue Robe ließ ihn im ersten Augenblick wie ein Mönch wirken, doch der Strick um die Taille fehlte ebenso wie sonstige Erkennungszeichen: keine Tonsur, kein Stab, nichts. Die Kapuze war dem Fremden tief ins Gesicht gezogen, doch war es dem Lasombra möglich, im Licht des Mondes und der einen oder anderen Fackel die dunkle Färbung eines Osmanen darunter zu erkennen.
Unweit des Rands der Baustelle blieb der Fremde stehen, verschränkte die Arme hintereinander und starrte das im Bau befindliche Gebäude an. Selbst wenn man ihm etwas hätte stehlen wollen - es gab nichts. Er schien nur die Robe am Leib zu besitzen, sonst nichts - keine Taschen, Beutel oder ähnliches waren zu sehen.
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Post by Alerio on Oct 19, 2015 18:29:08 GMT
Sobald er der Gestalt gewahr wurde, die sich dort dem Bau genähert hatte, ging er in die Hocke und verharrte lautlos auf der Mauer, beobachtete den Mann. Er war sich nicht sicher, aber dessen Haut schien tatsächlich dunkler zu sein, als es üblich war für diese Gegend. War das ein Araber? Ein Sarazene? Hier? Wie seltsam. Wie konnte sich so jemand in Genua aufhalten ohne von den Bewohnern gelyncht zu werden? Und was tat er hier an diesem Ort? Was interessierte ihn an einer Baustelle? Der kleine Vampir musterte den fremden Mann interessiert. Er schien auch keine Angst zu haben, obwohl er ganz allein an einem verlassenen Ort war. Er wollte näher heran.
Leise stieg er von der Mauer und schlich zu dem unfertigen Flügel, der dem Fremden am nähsten war und kletterte an den groben Steinen der Fassade nach oben. Diesem Teil des Gebäudes fehlte noch der zweite Stock. Massive Holzbalken ragten aus den Wänden empor in die Nacht und der Boden bzw. die Decke war noch nicht komplett mit Brettern ausgekleidet, wodurch sich hier und da Löcher im Boden befanden, durch die man leicht, wenn man nicht aufpasste, in das untere Geschoss fallen konnte.
Doch Alerio gab Acht und gelangte unbeschadet zum Rand des Stockwerks wo er sich flach hinlegte und über die Kante schaute, von wo aus er auf Yasir herabblicken konnte. Leider waren seine Schritte, auf dem aufgewühlten Boden nicht so leise gewesen, wie er gehofft hatte und hatten womöglich dessen Aufmerksamkeit erregt.
Schleichen (Heimlichkeit + Geschick) Oq5nSucF6d10
Klettern (Sportlichkeit + Geschick) 5d10 6d10·5d10
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Yasir
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Post by Yasir on Oct 20, 2015 19:07:54 GMT
Der Mann schien insofern ein normaler Passant zu sein, dass er weder einem Mönchsorden noch sonst irgendeiner Gruppierung zu zu ordnen war. Schließlich trug er keinerlei Abzeichen. Wenn er wirklich ein Sarazene war, dann war er wohl entweder sehr selbstbewusst oder dumm, sich überhaupt in die Stadt zu wagen, und dann auch noch ohne jegliche Begleitung.
Während Alerio behände über die Bretter schritt, verharrte der Mann an Ort und Stelle und selbst wenn er den Jungen wahrgenommen haben sollte, ließ er es sich keineswegs anmerken, sodass Alerio die Gestalt näher in Augenschein nehmen konnte, wenn auch nicht viel näher, da ein Großteil seiner Gestalt von der einfachen Robe bedeckt wurde. Zumindest aber konnte er eine aufrechte Haltung erkennen. Als wäre er langes Stehen und Abwarten durchaus gewohnt.
Entdeckungsversuch: |mweasWf5d10 5d10
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Post by Alerio on Oct 25, 2015 9:55:20 GMT
In der Tat, Alerio hielt den Mann durchaus für dumm, leichtsinnig oder sehr von sich überzeugt, sich in einer Stadt aufzuhalten in der er von so gut wie jedem Bewohner, allein wegen seiner Hautfarbe gehasst werden mochte. Alerio selbst war sich nicht sicher, wie er dazu stand. Er empfand nur so etwas wie Hass, eine Ablehnung, gegenüber denen, die Schwächeren Leid antaten. In dieser Hinsicht, war der Mohr dort unten ein Objekt, das es zu hassen galt, für die Taten seines Volkes. Doch was konnte ein einzelner für die Vergehen anderer? Durfte er ihn dafür verurteilen? Doch Nachsicht war gefährlich, er könnte auch ein Spion, ein Kundschafter sein, der die Lage vor Ort untersucht, Schwächen findet. War er jetzt zu misstrauisch? Mit einem verkniffenen, nachdenklichen Ausdruck schaute er auf den Mann in seiner grauen Robe hinab. Er hatte nie einen Sarazenen gesehen, nur von ihren üblen Taten gehört. Bis in seine Heimat, waren sie nie gekommen. Es machte keinen wirklichen Unterschied ob der Mann nun gefährlich war oder nicht, allein seine bloße Anwesenheit würde Unruhe unter den Menschen schaffen. Etwas das sie nun wirklich nicht gebrauchen konnten. Was sollte er also mit ihm anstellen?
Das einfachste wäre ihn zu töten, zur Sicherheit, doch das gefiel ihm so gar nicht. Hatte er es denn verdient? Würde es womöglich auch reichen ihn zu verschrecken? Er schien nicht so als würde er sich hier zu solch mitternächtlicher Stunde unwohl fühlen. Und es würde das Problem nicht lösen, er wäre immer noch in Genua unterwegs. Er beschloss den Fremden zu konfrontieren und herauszufinden, was er hier tat. Vielleicht konnte er ihn dazu bringen, die Stadt zu verlassen. Wenn er ihn jedoch direkt ansprechen würde, würde er vielleicht aufgeschreckt und wegrennen, er musste ihn also irgendwie daran hindern.
Er sprang von dem obersten Geschoss auf den Araber herunter. Ein Gewicht von 40 Kilo, dass aus einer Höhe von ca. 2-3 Metern gefallen kam, hätte ausgereicht einen durchschnittlichen Mann umzuwerfen. Im günstigsten Fall würde er ihn beim Aufschlag bewusstlos schlagen, im schlechteren Fall würde er sich wehren und im ganz schlechtesten Fall würde er sterben. ...Und im wirklich seltenen Fall, war das vielleicht gar kein Mensch. Es würde sich schon zeigen, was geschah. Es war riskant, aber im Notfall konnte er immer noch wegrennen oder... Er hoffte dass es nicht dazu kommen würde.
Anspringen (Sportlichkeit + Geschick) sK1_dTZN5d105d10
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Post by Yasir on Oct 27, 2015 7:56:53 GMT
Der Mann hatte den Jungen sehr wohl gehört, denn jemand, der versuchte, sich anzuschleichen, verursachte ganz bestimmte Geräusche, die ein erfahrener Jäger sofort bemerkte, investierte er doch einen Großteil seiner jungen Jahre darauf, diese Geräusche zu vermeiden. Nur aus diesem Grund war er überhaupt in der Lage, den Versuch zu unternehmen, dem Jungen auszuweichen, als er aus der geringen Höhe in Richtung des Arabers sprang. Ein beherzter Schritt zur Seite - zu mehr war er nicht fähig. Doch ob es die richtige Richtung war, ob sein Gegner das Manöver vielleicht sogar hervorgesehen hatte... wer wusste das schon? Wurde er getroffen, würde er wohl zu Boden geworfen werden, denn viel an Kraft hatte er nicht entgegen zu setzen.
Ausweichen (Geschick + Ausweichen): SdV64EZ34d104d10
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Post by Alerio on Oct 28, 2015 20:17:15 GMT
Der Schritt zur Seite hatte nicht ganz ausgereicht um dem Angriff des Jungen zu entgehen. Er wurde zwar nicht ganz mittig getroffen, aber noch genug, dass er nach hinten umgerissen wurde. Einem Menschen wäre nun die Luft aus der Lunge gedrückt worden und er hätte gekeucht. In seinem Eifer achtete Alerio jedoch nicht auf das Fehlen dieser Tatsache. Auf der Brust des Mannes kniend, zog er schnell einen Dolch unter seinem Umhang hervor, presste die Klinge gegen die Kehle des Mannes und zischte "Still!", während er in die Augen seines Gegenüber blickte.
________________________________________________ Beherrschung I: Manipulation + Einschüchtern FPZ_qHUH4d104d10
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Yasir
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Post by Yasir on Oct 30, 2015 9:48:19 GMT
Yasirs Ausweichbemühungen hatten nicht ausgereicht, um der verhältnismäßig kleinen Gestalt auszuweichen, die dort von oben auf ihn zusprang. Und so wurde der eher schmale Körper des Arabers - des Heiden! - niedergeworfen. Alerio blickte direkt in zwei kastanienfarbene Augen, in die sich nach einem Moment ein Anflug von Furcht mischte, während die Gestalt so unter ihr lag. Die Bewegungen des Jungen schienen viel zu schnell und geschickt für den Araber zu sein, denn er regte sich nicht vom Fleck, als wenn sein Körper gar nicht in der Lage war, sich zu regen. Er gab kein Wort von sich, sondern erwiderte nur den Blick.
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Post by Alerio on Nov 10, 2015 20:26:59 GMT
Er musste heute Nacht Glück haben, dass alles so reibungslos funktionierte. Ein bisschen freute er sich sogar, war aber auch etwas überrascht, dass der Araber ihn verstanden hatte. Doch es war auch möglich, dass er nur wegen dem Dolch an seiner Kehle still liegen blieb. "Wer bist du und was tust du hier in dieser Stadt?" fragte er ihn, seine Stimme nur etwas lauter als ein Flüstern. Schauend ob der Mann ihn tatsächlich verstand und ihm einfach so, von sich aus, antworten würde.
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Post by Yasir on Nov 11, 2015 7:34:54 GMT
Die Haltung des Opfers veränderte sich nicht. Er blieb dort liegen und rührte sich nicht, wohl den Dolch Alerios an seiner Kehle wissend. Als dieser ihn zum Sprechen aufforderte, legte sich ein Schimmer der Verwirrung auf das mokkafarbene Gesicht des Fremden, als der die Stirn runzelte. Dann erwiderte er, mit völlig klarer, dunkler und voll-tönender Stimme: "Ich gehe meinen Geschäften nach, Kind, wie es von einem braven Bürger Genuas zu erwarten ist." Nach einer kurzen, aber rhetorisch abgepassten Pause fuhr er fort: "Ebenso wie du offenbar?" Er nickte kurz und dezent in Richtung des Dolches bzw. Alerios Hand, die den Dolch hielt.
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Post by Alerio on Nov 19, 2015 19:47:59 GMT
Hatte er ihn also tatsächlich verstanden... Er ignorierte die letzte Bemerkung des Mannes und erwiderte: "Bürger Genuas?" fragte er skeptisch "Ich glaube nicht dass das hier ein Platz für dich ist." sagte er harsch und versuchte er die Bedenken wieder zu spiegeln, die ein Genueser haben müsste gegenüber eines Sarazenen. "Ihr habt schon genug angerichtet." Womit er Yasirs Volk im Allgemeinen meinte. "Wollt ihr noch mehr zerstören?!"
Angespannt hielt er den Dolch umklammert und drückte ihn weiterhin an den Hals seines Opfers. Die Situation war eigentlich perfekt dafür, den Mann einfach als Nahrung zu nehmen. Doch er nun schon sein Gesicht gesehen und mit ihm gesprochen... er hätte ihn gleich beißen sollen, als er ihn ansprang, so war es nun zu spät, zu gefährlich seine wahre Natur zu zeigen. Und töten wollte er ihn nun auch nicht...nur im äußersten Notfall.
"Verlass die Stadt" zischte er ihm stattdessen zu. Versucht, den Mann davon zu überzeugen einfach zu verschwinden.* "Das wäre besser für alle" Doch noch war er unsicher ob er nun von ihm ablassen sollte oder nicht...
__________________________________________ * Beherrschung I: Manipulation + Einschüchtern ZLWi1oLo4d10
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Yasir
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Post by Yasir on Nov 20, 2015 8:09:22 GMT
Nicht nur hatte der Sarazene ihn verstanden, er hatte ihm auch noch in fließendem Italienisch geantwortet. Seltsam genug, an und für sich, doch dazu kam, dass die Kraft seines Geistes Alerio offenbar nicht dazu veranlassen konnte, den Sarazenen zur Flucht zu treiben. Obwohl er ihm noch immer den Dolch an den Hals hielt und ihm gleichzeitig befahl, zu verschwinden, machte der Araber keinerlei Anstalten, der Anweisung zu folgen. Stattdessen erwiderte er den Blick des Jungen aus braunen Augen. Eine Weile schwieg er, bis er schließlich die Augen schloss und einen tiefen Seufzer ausstieß. Der Atem des Arabers prallte gegen das Gesicht des Jungen und füllte seine Nase mit einem unangenehmen Geruch. Wie moderndes Holz. Der Atem war auch bei weitem nicht so warm wie man es gewohnt war. Alles in allem vermittelte er das Gefühl von Schimmel und mangelnder Hygiene.
Kaum dass das Seufzen den Lungen des Arabers entwichen war, mochte den Jungen ein seltsames Gefühl ereilen. Es war fast, als würde der Geruch ihm die Kraft aus Knochen und Muskeln ziehen, die Vitalität dazu bringen, aus ihm zu fliehen wie Ratten von einem brennenden Schiff. Mattigkeit und Kraftlosigkeit machten sich breit.
"Ich habe keine Zeit, mich mit dir zu beschäftigen. Geh von mir runter, Bursche!" Seine Stimme blieb unverändert, bekam nun aber einen scharfen Ton, die gerade deshalb gut wirkte, weil sie im Kontrast zur bisherigen Sanftheit stand. Er drückte sich noch immer sehr bewusst aus, doch dieses Mal offenbar mit einem anderen Ziel.
--- Covenant of Nergal 2 (Breath of Ereshkigal): 4 Erfolge
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Post by Alerio on Nov 21, 2015 9:37:02 GMT
Alerio konnte den fauligen Atem des Assamiten nicht riechen, da er ja nicht atmete, doch die Wirkung konnte er sehr wohl spüren. Plötzlich fühlte er sich schwach und erschöpft, als...ja, fast als wäre er krank, doch das war ja unmöglich, Vampire konnten nicht krank werden, noch dazu wurde niemand so schnell krank. Was hatte der Sarazene mit ihm gemacht? Auch ohne, dass der Mann ihn nun anherrschte sich von ihm runter zu bewegen, wich der kleine Vampir zurück. Ungelenk und unsicher stellte er sich auf die Füße und brachte einige Meter Abstand zwischen sich und dem Fremden.
Er fühlte sich seltsam...matt, müde... und das beunruhigte ihn sehr. Auch sein Tier war von der Situation nicht angetan. Daher geschah es beinahe instinktiv, dass sich die Dunkelheit um sie herum zusammenzog, die Schatten noch dunkler wurden und sich auf den Araber zubewegten. Er hatte nicht wirklich darüber nachgedacht ob es eine gute Idee war, es geschah mehr im Affekt. Würde der andere ein Vampir sein, so würde er ihn nun immerhin als gleichartigen erkennen.
________________ Schattenspiele II: Manipulation + Okkult rm6eFE4M6d10
Auf Grund der abgeschiedenheit dieses Ortes, war die aufwallende Dunkelheit kaum von den natürlichen Schatten zu unterscheiden, nur die Verdunkelung des Himmels war ein untrügliches Zeichen, dass hier nun etwas unwirkliches und unmenschliches stattfand. Auch dass der Junge vor ihm in der Dunkelheit verschwand, mochte für den Moslem nun das untrügliche Zeichen sein, dass er darin gefangen war. Dass die Dunkelheit ihn umgeben hatte und ihm jede Sicht nahm. Auch konnte er seinem Gehör nicht mehr vertrauen. Die wenigen Geräusche der Umgebung wie Wind der durch Blattwerk wehte oder Kleintiere in den Büschen, waren seltsam verzehrt, sodass er sie nicht mehr richtig wahrnehmen oder gar zuordnen konnte. Ihm fehlte auch das Gefühl für Räumlichkeit, alles um ihn herum sah gleich aus...schwarz, unfassbare Schwärze. Es zehrte an ihm, nahm ihm seine Vitalität,6d10
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Yasir
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Post by Yasir on Nov 25, 2015 17:44:15 GMT
Als die Dunkelheit sich um den Banu Haqim schloss, blickte er sich um, die Blicke unsicher umherstreifen lassend. Dann sank er auf die Knie und schließlich auf alle Viere. Es war keine blanke Panik, die in seinen Augen geschrieben stand, aber sichtbare Angst. Immer wieder huschte der Blick des Arabers hin und her, ehe er sie für einen Moment schloss. Er konzentrierte sich, griff auf Gedanken und Erinnerungen zu und durchschaute einen Teil der Wolke, die ihn umgab. Eine Wolke des Schreckens.
"Zeig dich, Kind der Schatten!", rief er mit schriller Stimme. "Das ist deines Clans nicht würdig!" Nun mischte sich ein Knurren in seine Stimme. Mühsam erhob er sich und stützte sich an einer nahen Wand ab.
_______________ Auspex 1: Geschärfte Sinne
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Post by Alerio on Nov 25, 2015 19:29:13 GMT
Der kleine Vampir war überrascht, aber ein bisschen hatte er auch damit gerechnet, als der andere Kainit sein Wesen preisgab.
Die Dunkelheit verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Die Baustelle, der Nachthimmel und die fernen Häuser der Stadt waren wieder sichtbar. Nur der Lasombra stand nicht mehr dort, wo er zuvor noch gestanden hatte.
"Oh, im Gegenteil. Sich mit den Schatten zu umgeben scheint mir meines Clanes durchaus würdig." Ertönte die Stimme des kleinen Vampirs hinter Yasir. Er hatte sich im Schutze seiner Dunkelheit um den Araber herum bewegt um ihn gegebenenfalls besser attackieren zu können. "Ich möchte mich dafür aber entschuldigen. Auch für meinen Angriff zuvor. Ich hatte euch für einen Sterblichen gehalten." Fuhr er weiter fort, während er sich wieder vor Yasir positionierte. Seine Bewegungen waren immer noch unsicher. Teils auf Grund der Schwäche, die ihn befallen hatte, teils aus purer Vorsicht, vor der Reaktion des anderen. Er hielt einen großzügigen Abstand und verneigte sich leicht, als Entschuldigung und als Begrüßung.
"Wenn ich mich vorstellen darf: Alerio Casari, Neugeborener des Clans der Schatten. Kind des Francesco di Aqui. Liktor ihrer Majestät Prinzessin Aurore von Genua." Er schien nicht viel Wert auf seine Ahnenlinie zu legen, da er sie fast komplett wegließ und auch seinen Amtstitel tat er ohne jeden Stolz kund. Er führte es gern aus, aber trug es nicht wie eine Medaillie vor sich her.
Abwartend und angespannt blickte er den anderen Kainiten an, neugierig welchem Clan er entspringen mögen. Seltsame und mächtige Fähigkeiten hatte er ja.
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