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Post by Maximinianus on Jan 13, 2016 22:01:41 GMT
Ob der Ventrue glaubte das die Prophezeiungen des Jesaja nur für die alten Tage oder auch für die jetztige Zeit galt ließ sich an seinem wachsernen Gesicht kaum ablesen. Dort ließ sich ja schon kaum erkennen ob er freudig oder ärgerlich war. Lediglich die kastanienfarbenen Augen hatten gewisse Emotionen intus. Alles in allem war jedoch die Körpersprache des schwarzen Priesters aussagekräftiger als alle Expressionen seines Gesichtes.
Aber auch die Stimme gab Rückschlüsse über Gedanken des Maximinianus: "...ich fragte weder nach einer Prophezeiung Aurore betreffend, noch eines anderen Herrschers." dabei blinzelte er leicht irritiert.
"...es geht auch nicht unbedingt um schriftliche Aufzeichnungen. Sondern um Prophezeiungen...die eurem Blut innewohnen." fügte er etwas kryptisch hinzu, so als ob er selbst nicht alles dahinter verstehen würde.
Dann neigte sich leicht der Schädel: "Ein Lasombra fragte nach dem Schicksal der Herrscherin? Interessant. Kennt ihr seinen Namen?"
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Post by Angelique on Jan 14, 2016 7:59:12 GMT
"Ja," meinte sie nur. Glaubte er etwa, sie würde ihm weitertratschen, wenn jemand sie um Prophezeiungen und Wahrsagekunst bat? Sie lief ja auch nicht herum und erzählte, dass er ganau dasselbe wollte. Es war manchmal anstrengend, ein Orakel-Lehrling zu sein.
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Post by Maximinianus on Jan 14, 2016 18:27:14 GMT
Er nickte verstehend und überlegte einen Moment, dann ging er so kommentarlos zum nächsten Thema über als ob sie überhaupt nichts gesagt hätte. Er schien mit dem was sie gesagt hatte schon mehr anfangen zu können als man glauben mochte.
"Habt ihr bereits mit Ferrucio gesprochen?" fragte er dann, ein wenig aus dem Kontext gerissen. Dabei musterte er sie interessiert.
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Post by Angelique on Jan 15, 2016 8:58:20 GMT
Angelique nickte. "Ja, das habe ich. Ein feuriger Mann. Sehr direkt und berührt von Heiligen Geist, der da ist Malkav. Er hatte Worte über Euch, Worte voll des Lobes, wie vorzüglich Ihr Eure zugewiesen Aufgaben erfüllt. Er war einsichtig jenseits jeder menschlichen Weisheit, welch Platz Ihr im Räderwerk der Seelenmühle des Schöpfers der Welt habt. Unmissverständlich war, dass er erwartet, dass Ihr versucht, seine Erwartungen zu erfüllen."
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Post by Maximinianus on Jan 16, 2016 9:05:37 GMT
Auch wenn das Lächeln weder sein Gesicht, noch seine Augen erreichte konnte man seine Amüsiertheit deutlich aus dem gewählten Tonfall heraushören.
"Gut formuliert. Vielleicht ist bei euch Hopfen und Malz noch nicht verloren." er ließ das Lob einen Moment wirken. Dann war die Freude aus seiner Stimme verschwunden und der halb forschende halb rpüfende Tonfall zurückgekehrt den er sich zu eigen gemacht hatte.
"Was denkt ihr? Über ihn und darüber was er über mich gesagt hat?"
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Post by Angelique on Jan 16, 2016 12:28:34 GMT
Angelique verbeugte sich wieder und meinte diplomatisch, wie Maximinianus sie gelehrt hatte: "Es steht mir nicht zu, einen alteingessenen Klanverwndten zu beurteilen, wo ich kaum angekommen bin. Der erste Eindruck, so ich es mir erlauben kann zu sagen, ist, dass er sehr direkt ist und im Ansatz, was die Etikette betrifft, Euch diametral gegensätzlich." Sie wiegte leicht den Kopf. In ihrem Kleidchen wirkte sie dabei niedlich wie eine hochgeborene kleine Prinzessin. Völlig anders als ihr übliches Gebaren zu anderen Gelegenheiten. "Auch über das, was er über Euch sagte,"fuhr sie bedauernd fort," fehlt mir jegliches Hintergrundwissen, um es zu beurteilen. Aber Seine Einschätzung wirkte von großer Klarheit, wie sie nur von Visionen höherer Sphären stammen kann. Manches hätte ich über Euch ähnlich gesagt, hätte man mich gefragt. Darf ich fragen, was wiederum Euer Eindruck von ihm ist?"
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Post by Maximinianus on Jan 16, 2016 13:40:55 GMT
Er nickte nachdenklich und blickte zu Boden, als ob er einem Gedanken folgen würde. Einen Moment schien er diesem anzuhängen, dann war er wieder voll da.
"Er ist ein guter Redner. Und ein noch besserer Lügner. Er versteckt sich hinter rechtschaffenem Glauben und offensichtlicher Armut, versklavt jedoch hunderte Genuesen mit seinem Blut. Ihr selbst habt ihn in eurer Vision gesehen. Den Rattenfänger. Es fällt schnell auf, vergleicht man ihn mit einer wahren Gläubigen wie Sorore Isabella. Ich bin in den letzten Jahrzehnten mehrfach mit ihm aneinandergeraten und habe beobachten können wie er Mönche, Männer des Grafen und andere Unschuldige hat umbringen lassen, wenn sie ihm im Weg standen. Er selbst hat mir gegenüber zugegeben ein Mörder zu sein. Es fehlt ihm an Nächstenliebe was ihm an Maßlosigkeit zuviel ist. Er behauptet zwar Gottes Werkzeug zu sein, jedoch zeigt jeder einzelne seiner Schritte das es ihm nur um Macht geht. Nicht umsonst ist er aus dem Elysium und mehreren Sestieri verbannt und wurde von den Bürgern Genuas vor die Tore der Stadt gejagt. Er hat häufiger gegen die zehn Gebote und die sieben Traditionen verstoßen als ich in einer einzigen Nacht würde aufzählen können... und ist der niederste der Vasallen ihrer Majestät, was er aber gerne vergisst."
Er sagte all dies sehr ruhig und kühl, als ob er lediglich Fakten aufzählen würde. Dann wanderte sein Blick zu Angelique, biss sich fest.
"Ihre Majestät hatte für ihn eine Position als Orakel vorgesehen, ist jedoch unzufrieden mit ihm. Möglich das sie sich bereits nach einem Ersatz umsieht, benötigt sie doch nur einen einzigen Propheten. Er sitzt daher zunächst auf dem Platz wegen dessen eure Linie euch hierher entsandt hat. Ich vermute er wird euch daher, sollte er seine Position bedroht sehen, früher oder später angreifen. An eurer Stelle würde ich deshalb vorsichtig sein. Auch wenn ich es nicht beweisen kann, zeichne ich ihn bereits für das...verschwinden... zweier Kainiten und eines öffentlichen, körperlichen Angriffs auf einen weiteren verantwortlich für den er bereits vor dem Prinzen stand und einige Zeit in Starre verbracht hat. Auch für Anschläge auf zwei Zufluchten, meine wie die eines anderen Ventrues ist er verantwortlich. Brandanschläge... nachdem alle Türen geöffnet und Sonnenlicht hereingelassen wurden. Und bevor ihr fragt wie ich mir sicher sein könne: es gibt mehrere hundert Zeugen."
Er blickte sie abwartend an, schien jedoch insgesamt recht gleichgültig. Als ob mit dieser Warnung seine Schuldigkeit getan war.
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Post by Angelique on Jan 16, 2016 14:02:31 GMT
Angelique war irritiert. "Und wenn Ihr dies alles wisst, wieso erwidert ihr seine Höflichkeiten denn nicht? Lässt Euch das nicht schwach erscheinen, wo Ihr Milde und Gnade walten lasst? Mir kommt eine beängstigende Idee: Was hat es mit diesem Hickhack auf sich, über das jeder spricht, welches Euch mit Bruder Benedetto entzweit? Könnte das auch eine Intrige dieses Mannes sein?"
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Post by Maximinianus on Jan 16, 2016 15:28:21 GMT
Wieder nickte er, ganz leicht.
"Ich muss warten bis die Ermittlungen der Liktoren bezüglich seiner zahlreichen Verstösse abgeschlossen sind. Andernfalls würde ich mir den Zorn ihrer Majestät zuziehen. Und das ist der Mann nicht wert. Er wird früher oder später ohnehin hingerichtet werden."
Dann schien er sich, ein wenig überlegender dem Thema um Benedetto zuzuwenden: "Die Fehde mit Benedetto bestand bereits vor der mit Ferrucio. Benedetto war es überhaupt erst der Ferrucio gegen mich aufbrachte. Und während er mit mir einen Waffenstillstand schloß - an den er sich seit kürzestem nicht mehr halten möchte - ging die Fehde mit Ferrucio weiter."
Er schüttelte den Kopf: "Nein. Die Fehde mit Benedetto basiert im Kern auf einer Beleidigung seiner Person mir gegenüber - etwas das er mit der nötigen Kenntnis der Etikette hätte vermeiden können. Und hat sich dann hochgespielt. Auch wenn es sein könnte das der Versuch Benedettos sie nun wieder aufleben zu lassen auf Ferrucio zurückzuführen ist. Eine Art Hilfestellung. Der Mann ist am Boden."
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Post by Angelique on Jan 17, 2016 9:22:17 GMT
"Welcher Mann? Der hochwerter Benedetto oder der hochwerte Ferrucio?" Sie seufzte. Sie wollte nicht Öl ins Feuer gießen, denn sie sah, wie der nach außen hin so gefasste Maximinianus immer unobjektiver wurde, je mehr er in dieser Richtung sich ausließ. Trotzdem gebot es ihre Christenpflicht, es wenigstens zu versuchen.
"Wollt Ihr nicht versuchen, Frieden mit Benedetto zu machen oder ihn wenigstens zu ignorieren? Dieser Streit scheint sehr viel Eurer, seiner und der Liktoren Zeit und Gedanken zu binden. Könnte nicht jemand vermitteln, dem Ihr beide traut? Diese werte Toreador mit dem reinen Glauben zum Beispiel. Wäre dies nicht sogar ihr Pflicht als Christin? Müsste sie nicht an meiner Stelle hier stehen, sobald sie von diesem Disput so wichtiger Glaubensvertreter hören würde?"
Wie gerne würde Angelique sehen, ob diese Person wirklich Wunder des HErrn tat oder doch nur die silberzüngigen Lügen des Hauses der Succubi verbreitete, um sich Lotterbett und Schatztruhe zu füllen.
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Post by Maximinianus on Jan 17, 2016 17:49:48 GMT
"Ferrucio" antwortete er kurz auf ihre Nachfrage.
Jedoch schien er mit den Gedanken bereits bei ihrem nächsten Einwurf, nickte dabei leicht. "Benedetto und ich haben vor Jahren ein Waffenstillstandsabkommen getroffen das beiden Seiten unter Zähneknirschen gerecht wurde. In einem der vielen verabschiedeten Punkte gab es eine leichte Verzögerung meinerseits, für die Benedetto sich gut bezahlen ließ. Und nun, aus heiterem Himmel, behauptet er das Abkommen wäre nicht mehr gültig.
Wobei, heiterem Himmel... um genau zu sein behauptete er dies exakt danach als Alerio den vorherigen neutralen Vermittler, der von ihrer Majestät damit beauftragt wurde den Konflikt gütlich zu regeln, mit einem bewaffneten Angriff aus der Stadt vetrieb."
Er seufzte: "Sorore Isabella hat klar gemacht das sie nichts mit Politik zu tun haben möchte. Und die meisten anderen Kainiten der Stadt sind entweder seinem oder meinem Lager zuzurechnen. Ich habe jedoch bereits jemanden benachrichtigt der die Sache klären könnte, falls Benedetto dazu bereit wäre. So oder so erhoffe ich mir davon eine Ergebnis mit dem man arbeiten kann." offenbar schien er sich hier absichtlich vage auszudrücken, als ob er genau wüsste mit wem sie regelmässig verkehrte.
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Post by Angelique on Jan 18, 2016 8:12:40 GMT
"Wenn Ihr wollt," bot sie freundlich an, "kann auch ich versuchen, zu vermitteln. Ich sehe aber, dass das eine langwierige Aufgabe wird. Ich möchte jedoch auch in dieser Stadt die Zukunft, die ich sehe, auch erleben. Deshalb möchte ich in dem Konflikt zwischen Zeus und Hades weder zwischen den Fronten stehen noch, dass einer glaubt, ich würde dem anderen dienen."
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Post by Maximinianus on Jan 18, 2016 18:52:03 GMT
"Ihr steckt bereits bis über beide Ohren in der Sache." antwortete er, mit einer Spur Amüsement in der Stimme. Als ob er all die Fäden die das Spinnennetz auf ihr hinterlassen sehen könne und sie nicht.
"Ihr arbeitet für mich. Und ich erteile euch Lektionen. Sollte Benedetto davon erfahren, seid ihr als neutrale Partei für ihn aus dem Rennen....wie ihr auch bereits für mich verbrannt seid. Aus dem einfachen Grund das ihr viel zu regelmäßig den Weg nach San Marcellino entlangschreitet." er besah sich die kindliche Malkavianerin dabei nachdenklich.
"Wobei...ich mir nicht nachsagen lassen möchte es nicht versucht zu haben. Solltet ihr es tatsächlich schaffen einen Frieden mit dem wir beide leben können zwischen dem Kappadozianer und mir auszuhandeln, sind sicher nicht nur wir beide euch dafür dankbar. Wir ihr vorhin selbst angemerkt habt sind die Liktoren mit der Angelegenheit recht ausgelastet. Und in eurer Vision habt ihr gesehen was ihre Majestät von der Sache hält. Ich denke wenn ihr es versucht wäre niemandem geschadet.
Ich warne euch jedoch: es gibt viel mehr Möglichkeiten und eine viel höhere Wahrscheinlichkeit das das ganze in Blut und Asche, endet als das wir eine Einigung erzielen. Und solltet ihr dann, wenn es hässlich wird, zwischen uns stehen...dann seid ihr Teil der Angelegenheit. Ob ihr wollt oder nicht. Ihr solltet euch daher gut überlegen ob ihr euch so eine Bürde wirklich auferlegen wollt."
Es schien als würde er der Malkavianerin keinesfalls verübeln wenn sie eine solch undankbare Aufgabe vielleicht doch nicht angehen wolle.
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Post by Angelique on Jan 18, 2016 20:59:12 GMT
Erstaunlich, wie jemand, der sich so sehr der Etikette verschrieben zu haben glaubte, so unglaublich undiplomatisch sein konnte. Die Friedhöfe waren voll von solchen Leuten, die vor ihrer Zeit gegangen waren, weil sie ihre scheinbaren Untergebenen wie Dreck behandelten. Irgendwann würde er merken, dass er einen zuviel wie seinen Sklaven behandelt hatte. Angelique hoffte, dass es dann nicht zu spät für ihn war, zu bereuen und Demut zu lernen.
Zeig ihm, was es heißt, einen Malkavianer zu reizen, zischte ihr dämonisches Selbst. Laß ihn in das Purgatorium der Umnachtung sinken. Du kannst ja sagen, der Prediger ist's gewesen. Tatsächlich fühlte sie ihren Zorn aufwallen. Hatte er ihr etwa gedroht? Hatte er etwa versucht, sie zu erpressen? Hatte er soviel angst, dass seine verkommene Seele von Benedettos Totenbeschwörerkunst in einen Kloakensitzbalken gebunden werden würde, dass er lieber den Tod durch ihre Klinge suchte?
"Aaah," meinte sie schließlich verstehend.
Höflichkeit vortäuschend, jede Frage zur Zufriedenheit beantwortend, ihren verletzten Stolz und brennenden Hass herunterwürgend, verneigte sie sich tief an den richtigen Stellen. "Vielen Dank für diese Lektion. geehrter Ädil," sagte sie charmant lächelnd.
Manipulation + Etikette wWlr|MYd1-101-101-101-101-101-10
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Post by Maximinianus on Jan 18, 2016 21:36:12 GMT
Offenbar war das Aufblitzen des Tiers nicht unbemerkt geblieben, hielt er doch inne als er gerade etwas anderes sagen wollte und blickte sie nachdenklich an.
"Ihr interpretiert zuviel in meine Worte hinein. Da ist keine Drohung und kein Erpressungsversuch. Und ihr arbeitet für mich. Als Botin. Und ich erteile euch Lektionen. In der Etikette. Ich habe lediglich angemerkt das Benedetto und ich, falls alles schief läuft, nicht warten werden bis alle in Deckung gegangen sind. Jeder der in der Nähe steht wird mit hineingezogen." er schwieg einen Moment.
"Wenn ich es recht betrachte hat er damit sicher schon begonnen. Immerhin weigert er sich erst seit kurzem sich an unseren Friedensvertrag zu halten. Hat er euch schon um kleine Gefälligkeiten gebeten? Dinge die ihr für ihn erledigen sollt?
Das meiste davon wird gegen mich gerichtet sein, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag." wieder ein Blick, diesmal ein wenig resignierend.
"Sich neutral zu verhalten ist in dieser Sache ein echtes Kunststück. Ich weise euch lediglich in aller Härte darauf hin." das klang beinahe wie eine Entschuldigung.
-------------- Geistesschärfe + Emphatie (inkl. Spezialisierung "Menschenkenntnis"):
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