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Post by Angelique on Jan 19, 2016 12:28:13 GMT
Siehst du, flüsterte beruhigend ihr Engel und sanft glitten die schwarzen Flügel über ihren dünnen Leib, er hat es nicht so gemeint. Selig lächelte sie und strich liebevoll über die Flügelspitzen.
"Nein," meinte sie etwas abwesend. "Nichts Politisches treibt mich, die Gesellschaft von Benedetto zu suchen. Einzig der Durst nach Wissen, der bei mir so stark wie das Verlangen nach Vita ist. Gefälligekeiten gibt es noch keine, die er erbittet. Und auch Euch werde ich keine erfüllen, die sich wissentlich gegen einen der anderen Engel der Nacht richten. Ich vertraue darauf, dass Ihr solche so geschickt erteilt, dass ich es niemals erfahre. Es wäre meinem Seelenheil abträglich - und dem Euren."
Was vielleicht verstörend wirken mochte, war die Plötzlichkeit ihres Gemütswechsels. Selbst ein der Aurasicht mächtiger Vampir hätte nur gelassenen Sanftmut feststellen können. Ihr höheres Selbst hatte sie wieder völlig im Griff. Der Todesengel, tief unten in ihr, tat wieder so, als würde er schlafen.
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Post by Maximinianus on Jan 19, 2016 20:42:32 GMT
Den Gefühlsumschwung nur mit einer nachdenklichen Schweigesekunde kommentierend nickte er langsam, als ob er über ihre Aussage nachdenken würde.
"Das ist gut zu hören... und vermutlich die einzige Möglichkeit wie ihr neutral bleiben könnt. Wenn ihr mir und ihm keine Gefälligkeiten erfüllt die den jeweils anderen beeinflussen."
Dann, als ob das Thema damit für ihn erledigt sei, sah er sich um. "Gibt es von eurer Seite noch dringende Fragen? Ansonsten würde ich vorschlagen wir machen im nächsten Monat weiter. Ich habe heute einen Eindruck von euch gewinnen können. Es gibt einiges an dem wir arbeiten müssen, aber weniger als befürchtet. Und euch dürstet es nach einer politischen Übersicht über Genua und seine Nachbarn. Auch wenn, das kann ich euch jetzt schon sagen, diese einen Gefallen kosten wird, solltet ihr noch immer interessiert sein."
Er warf ihr einen kurzen Blick zu ob sie noch etwas zu sagen oder Fragen habe.
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Post by Angelique on Jan 19, 2016 21:40:11 GMT
"Vielen Dank für Eure erhellenden Lektionen. Ich brenne darauf, diese im nächsten Mond fortzuführen." Sie verneigte sich tief und ergriff wieder ihren Umhang. Sie verdeckte ihr schönes Kleidchen mit dem groben dunklen Stoff und wurde wieder zum lautlosen Todesengel, während sie ins nächtliche Genua hinaushuschte, das vom Hafen her mit Nebelbänken gleich einem Leichentuch zugedeckt wurde.
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Post by Maximinianus on Jan 19, 2016 22:03:31 GMT
Tatsächlich verbrachten sie einen ganzen Abend mit der richtigen Haltung vor einem Prinzen. Und einen weiteren mit der Verneigung sowie der allgemeinen Körpersprache. Erst drei Monate später schien der Ventrue wieder zum Reden aufgelegt sein. An den vorherigen Abenden war kaum daran zu denken. Er wirkte nachdenklich und in sich gekehrt. Als ob er mit den Gedanken an anderer Stelle sei ließ er Angelique ihre Lektionen wieder und wieder wiederholen.
Im dritten Monat jedoch wirkte er eher wie bei ihrem ersten Zusammentreffen. Als ob er eine kurze Atempause zwischen all den ihn beschäftigenden Angelegenheiten hatte.
Nach ihrer Begrüßung, seiner Erwiderung und einer kleinen Anmerkung zu der ihren wandte er sich ihr zu:
"Es freut mich euch zu sehen. Ich hoffe die vergangenen Nächte waren erfolgreich?" und dann, ein wenig untypisch für ihn "Was hattet ihr euch heute Abend vorgestellt zu lernen?"
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Post by Angelique on Jan 19, 2016 22:26:51 GMT
"Was immer es Euch beliebt, mich zu lehren," antwortete sie höflichst.
Die letzten Monate waren hart gewesen. Ihr geliebter Vasall Roger an der Schwelle des Todes, sie selbst gehetzt von ihren eigenen Phantomen, von Verbrechern und sogar Köchen. Und erst was das Speisen anging...
Um so lieber waren ihr Konstanten ihres Daseins wie diese Treffen mit Maximinianus und seinem kappadokianischen Zerrspiegel.
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Post by Maximinianus on Jan 30, 2016 21:31:20 GMT
Sein Nicken zeugte davon das sie etwas richtig gemacht haben musste. Oder das er Geduld als eine Tugend ansah.
"Gut. Dann werde ich euch heute Nacht verraten wie wichtig es für euch und eure Linie ist, dass ihr in diesen Nächten hier seid. Und wie wichtig es für Genua ist das ihr hier nicht nur einen guten Eindruck macht, sondern einen exzellenten." ein kurzer, etwas enttäuschter Blick folgte.
"Oder wie ihr euch zumindest von den bisherigen Fehltritten wieder erholen könnt. Wir sprechen über Politik. Italienische Politik. "
Seine Stimme kühlte sich noch etwas weiter ab, soweit das überhaupt möglich war. Dann sah er sie ernst an: "Zuvor müsst ihr mir jedoch schwören das ihr absolut niemandem von dem was ich euch heute Nacht erzähle in Kenntnis setzen werdet."
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Post by Angelique on Jan 31, 2016 11:23:00 GMT
Angelique fühlte sich sehr unwohl bei dieser Bitte. "Ich schwöre es bei GOtt. Aber ich bitte Euch, mir nichts anzuvertrauen, was irgendeinem der Verwandeten, die ich kenne, zum Schaden gereichte, würde ich es ihnen vorenthalten. Ich würde mich durch diese Unterlassung sehr schlecht fühlen, den Rest meiner fleischlichen Existenz über und darüber hinaus."
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Post by Maximinianus on Feb 10, 2016 11:40:48 GMT
Er blickte seinen Moment mit hochgezogener Augenbraue an und schüttelte den Kopf: "Ich werde die Fakten der italienischen Politik wiedergeben. Völlig gleich wer seine Finger in dieser hat und daher von meiner Aussage betroffen wird. Oder wäre es euch lieber wenn ich größere, essentielle Teile auslasse, damit ihr ein besseres Bauchgefühl habt?"
Der ruhende Blick schien das selbe zu Fragen.
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Post by Angelique on Feb 11, 2016 7:32:14 GMT
"Fahrt bitte fort."
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